Stellungnahme des Kiezladens zur Pressemitteilung vom 29.04.

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Liebe Menschen, die ihr die Friedel54 und ihren Kampf in den letzten Monaten auf vielfältige Weise unterstützt habt, viele von euch haben in der letzten Woche mitbekommen, dass es eine Pressemitteilung gab, aus der herauszulesen ist, der Kiezladen distanziere sich von „Zwischenfällen in Berlin und Wien“. Diese Pressemitteilung abzuschicken, war die Entscheidung von wenigen Einzelpersonen und ist nicht Konsens des Kollektivs.

 

Jedoch haben wir alle dazu beigetragen, dass eine Situation zustande kam, in der diese Fehlentscheidung möglich wurde. Das möchten wir klarstellen. Es ist uns bewusst, dass eure Solidarität und sogenannte „Zwischenfälle“ uns in unserem Kampf dahin gebracht haben, wo wir jetzt sind. Wir wollen und werden uns nicht von Solidaritätsaktionen distanzieren. Wir bedanken uns uneingeschränkt für alle Aktionen, die im Laufe des Kampfes der Friedel54 gelaufen sind und eine Distanzierung ist selbstverständlich weder sinnvoll noch gewünscht. Und sie sollte auch keine Voraussetzung für Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft sein, da diese keine Verantwortung für solche Aktionen tragen kann, die von Einzelpersonen ausgehen. Im Interesse der Hausgemeinschaft rufen wir jedoch dazu auf, während der Verhandlungen von weiteren Aktionen abzusehen. Die Eigentümer forderten die Distanzierung auch und vor allem im Namen des Kiezladens, da sie die Verhandlungen ansonsten abbrechen würden. Diese Art der „Verhandlung“ führte dazu, dass Einzelpersonen des Kollektivs ohne Rücksprache mit eben diesem entschieden, sich formal zu distanzieren, damit ein Hauskauf für die Bewohner*innen möglich werden könnte. 
Es liegt nun an den Eigentümern, wie die Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft weitergehen. Die Kündigung des Kiezladens zum 30.04. besteht nach wie vor, somit wurde unsere Minimalforderung nicht erfüllt. Daher ziehen wir uns als Kiezladen ab sofort aus den Verhandlungen zurück. Die Gewalt der Verhältnisse, in denen wir leben, die Verdrängung aus der Stadt, provozieren Widerstand bei den Betroffenen. Diesen haben und werden wir weiter unterstützen. Ob das nun HG/M99, Wagenplatz Kanal, Rigaer94, Linie206 etc. oder die Bewohner*innen der Koloniestraße sind. Wie sich der Kampf gegen Verdrängung entwickelt, ist also weiterhin und wie schon die ganze Zeit abhängig von der Solidarität der Menschen, die Druck auf die Eigentümer ausüben. 
Wir erklären uns solidarisch mit diesen Menschen, mit euch, und beharren darauf, dass die Eigentümer die Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft weiter führen! Der Kampf wird weitergehen, nicht nur in der Friedelstraße, sondern überall! – Die Gruppen und Einzelpersonen des Kiezladens Friedel54

 

Kopie von Friedel54.noblogs.org https://friedel54.noblogs.org/post/2016/05/13/stellungnahme-des-kiezlade...

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Bin Positiv überrascht nach der distanzierung, und den teilweise sehr schlechten statements in der brauni, eine so gute stellungsnahme zu lesen. Respekt dass ihr diesen, aus meiner sicht richtigen und mutigen schritt gegangen seid.

Vielen Dank für die Klarstellung! Schön zu lesen dass die Distanzierung wohl illegitim und nicht vom Kollektiv getragen ware. Auch ich hatte einen sehr kritischen Kommentar unter die damalige Pressemitteilung gesetzt und eben eine Klärung gefordert. Ohne diese wäre weitere Solidarität mit der Friedel bzw. dem Kiezladen unmöglich. Freut mich sehr dass es dies nun gibt, auch wenn ich mich frag warums dafür über 2 Wochen und nicht 2 Tage gebraucht hat! Die Bitte aus verhandlungstaktischen Gründen auf weitere Aktionen zu verzichten halte ich für absolut legitim, eine Distanzierung von vergangenen sogenannten "Zwischenfällen" wäre bzw. war allerdings absolut unsolidarisch und spaltend. Hoffe ihr bereitet das ordentlich nach, allein schon dass Einzelpersonen auf die Idee kommen sich zu distanzieren ist eigentlich ein Armutszeugniss. Aber gut, mit dieser Stellungnahme ists ja jetzt immerhin klargestellt. Also erstmal: Wieder Solidarität mit der Friedel, aber bis auf weiteres auf "Zwischenfälle", besser bekannt als solidarische Aktionen, verzichten.

also um ehrlich zu sein, ist das der gleiche müll, wie vorher auch. es ist voll panne, dass ihr euch erstens erst nach 2 wochen dazu äussert und zweitens, habt ihr dieses nur getan, weil ihr den druck von den anderen menschen bekommen habt. aber es ist gut zu wissen, wie man damit jetzt ganz klar umgehen muss und soll. ihr habt euch erpressbar gemacht, mit dem ganzen verhandlungszeug und was ist nun, die eigentümer melden sich nicht zurück und ihr werdet das haus nicht kaufen können. also alles umsonst. aber ist ja eigentlich auch egal.