Laut der NGO Human Rights Watch schießen türkische Grenzsoldaten auf syrische Geflüchtete, die versuchen die Türkei zu erreichen. In den Monaten März und April starben fünf Menschen, darunter ein Kind, durch diese Gewalt. 14 weitere Menschen, die versuchten, in der Türkei Schutz zu suchen, wurden schwer verletzt.
An der Grenze zwischen der Slowakei und Ungarn, südöstlich von Bratislava, schießen slowakische Zöllner_innen auf ein mit Migrant_innen besetztes Auto. Dabei wird eine der Insass_innen durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt.
Als die AFD Anfang des Jahres 2016 einen Schießbefehl an den europäischen Grenzen forderte, war die Empörung groß und der folgende Aufschrei laut. Dass sich nun niemand um fliegende Kugeln an innereuropäischen Grenzen schert, zeigt, wie heuchlerisch diese Reaktion war. Denn wer in die (nationalistische) „Das-Boot-ist-voll“-Rhetorik einstimmt, Obergrenzen fordert oder sowohl gegen physische, als auch geistige Brandstifter nur rudimentär vorgeht, dem sind die Menschenleben von Geflüchteten offensichtlich egal.
Nicht erst seit März sterben Menschen an Europas Grenzen infolge einer rigorosen Abschottungspolitik. Von 2002 bis 2014 starben nach Schätzungen von „The Migrant Files“ über 23.000 Menschen auf der Flucht nach Europa. Die Tatsache, dass im März bereitwillig ein Abkommen mit der Türkei geschlossen wurde, um die Migration nach Europa zu unterbinden und massiv zu erschweren, ist nur ein weiterer Baustein der tödlichen Festung Europa.
Durch das massenhafte Anbringen von Plakaten im öffentlichen Raum soll die Mauer der Ignoranz und des Schweigens durchbrochen werden. Die Bewohner_innen der Stadt sollen mit der Realität des Todes von Geflüchteten an alltäglichen Orten konfrontiert und so ihrer Illusion eines angeblich humanen Europas beraubt werden.
Deshalb lasst die Ignoranz nicht siegen – spread the word – open the border!*
*Ach was, macht die Grenzen platt!
PDF
Schön wäre ein PDF des Plakats, so dass mensch gleich mitplakatieren kann.