„Karlsruhe wehrt sich“ - ein Blick auf das Karlsruher Nazinetzwerk und seine Verbindungen – Gegen den Naziaufmarsch am 13.05.2016!

„Karlsruhe wehrt sich“ - ein Blick auf das Karlsruher Nazinetzwerk und seine Verbindungen – Gegen den Naziaufmarsch am 13.05.2016!

Am 13.05.2016 um 19 Uhr wird das rechte Netzwerk „Karlsruhe wehrt sich“ erneut einen Naziaufmarsch durch Karlsruhe organisieren.

Wiedereinmal ein Grund, um sich etwas mit die Szene in und um Karlsruhe bzw. „Karlsruhe wehrt sich“ und ihren Umtrieben in den letzten Wochen zu beschäftigen.

 

Ester Seitz

 

Angefangen bei Ester Seitz, welche sich noch immer nicht als Nazi bezeichnen möchte jedoch nicht mehr davor zurück schreckt regelmäßig auf deren Veranstaltungen aufzutreten und ihre völkischen und nationalistischen Ansichten mit daher Geschwurbeltem zu untermalen.

So trat sie unter anderem am 23.04. bei einer Demonstration der Freien Nationalisten Kraichgau und dem dortigen NPD-Ableger zusammen mit dem Holcaustleugner Günter Deckert, der zudem mehrmals wegen Volksverhetzung verurteilt wurde auf.

Die Verbindungen von „Karlsruhe wehrt sich“ zur lokalen Naziszene zeigt nicht nur deren Auftritte bei den Karlsruher Demonstrationen, sondern auch der Auftritt annähernd des gesamten Orgakreises beim „Tag der Heimattreue“ in Bruchsal diesen Jahres (wir berichteten: https://linksunten.indymedia.org/de/node/174246).

 

Als Redner*innen für den 13.05. sind Melanie Dittmer, Marcel Meyer und Marcel Graßl angekündigt. (hxxps://www.facebook.com/events/235029810196644/)

 

Melanie Dittmer

 

Aufgrund der mehrfacher Auftritte in der Vergangenheit (siehe Link oben) und damit verbundenen Berichten weisen wir hier lediglich auf die Verurteilung Dittmers wegen Volksverhetzung hin. Selbst die Karlsruher Presse berichtete darüber. (http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/dittmer-prozess-100.html)

Interessant für die Demonstration in Karlsruhe dürfte jedoch der Hintergrund dieser Verurteilung sein. So wurde Dittmer auf Grund der Tatsache, dass sie bei einem Auftritt vor einer Moschee Muslime beleidigt hat verurteilt. In Karlsruhe laufen die Nazis regelmäßig mit ihrer Demonstration an einer Moschee vorbei, des Öfteren wurden auch vor dieser Zwischenkundgebungen abgehalten.

Hinzu kommt, dass Dittmer bei ihrem letzten Auftritt Ahnwohner*innen bedrohte, welche ihr offensichtlich nicht deutsch genug waren. Deshalb forderte sie mit ihren Anhänger*innen die sofortige Abschiebung dieser Familie. (siehe Video: http://joergrupp.de/tag/melanie-dittmer/)

 

Marcel Meyer

 

Marcel Meyer ist dem Umfeld der sogenannten Pfälzer Spaziergänge zuzuordnen. Diese resultieren aus dem ehemaligen „PfaGeSa“- Zusammenschluß und dem Nationalen Widerstand Zweibrücken.

Meyer pflegt rege Kontakte zur AfD im Saarland, deren Landesverband wegen der Verbindungen zur Naziszene sehr umstritten ist. Durch diese Zusammenhänge besteht unter anderem auch Kontakt zwischen Meyer und dem Hooliganableger „SaGeSa“, sowie zur freien Kameradschaftsszene.

 

Marcel Graßl

 

Marcel Graßl ist gut vernetzt im Netzwerk der überregionalen Naziszene. Und darf nun um dem Motto „eine Jugend rebelliert“ gerecht zu werden, ebenso seine völkische, rassistische und nationalistische Ideologie zum Besten geben.

 

Aktivitäten Karlsruher Nazis

 

Die Demonstrationen von „Karlsruhe wehrt sich sind jedoch keineswegs die einzigen Naziveranstaltungen in Karlsruhe. Allein ein Blick auf die Aktivitäten der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“, welche sich in Baden Württemberg aus den Kreisverbänden Karlsruhe und Enzkreis zusammen setzt, zeigt nichts Gutes.

So erfreut sie sich auf ihrem Kreisparteitag am 24.04. nicht nur an regelmäßigen Konzerten in der Region, auch an nach eigenen Angaben 70 Mitgliedern im Kreis Karlsruhe, sowie dem alltäglichen Aktionismus der Anhänger*innen.

Wie dieser Aktionismus aussehen kann, zeigen beispielsweise die Besuche von Gerichtsprozessen gegen Nazigegner*innen allen voran Manuel Eschle und Angelina Bähren. Der Hintergrund: Daten von politischen Gegner*innen sammeln. Dies zeigt nicht nur welche Gefahr diese Gruppierung für all diejenigen darstellt, welche sich mit menschenverachtendem Gedankengut nicht zufrieden geben, sondern wie selbstbewusst sich Nazis in Karlsruhe bewegen.

 

Dass „Karlsruhe wehrt sich“ zu einem wichtigen regelmäßigen Nazi-Event, quer durch alle Gruppierungen, gewachsen ist, zeigt sich derweil an angekündigten und eingeladenen Größen der Szene

 

angekündigte Nazigrößen

 

So kündigen sich unter anderen Marina Djonovic, Vorsitzende der JN-Baden-Württemberg, Uwe Mindrup aus dem Umfeld der German Defence League und HoGeSa, Angelique Wiemann, welche für Die Rechte zur Landtagswahl Kandidierte und stellvertretende Versammlungsleiterin des „Tag der Heimattreue“ in Bruchsal war sowie Jacqueline Reinhardt, Organisatorin der „Pfälzer Spaziergänge“, sowie die „Identitären Rheinland“.

eingeladene Nazigrößen

 

Zwar sind die eingeladenen Personen kein Indiz dafür, dass diese auch vor Ort sein werden, jedoch zeigen sie auf, wie gut die Szene vernetzt ist. Unter diesen befinden sich u.a.

Marcus Walter, NPD-Landesvorsitzender RLP und dessen Frau Ricarda Riefling, Bundesvorsitzende des Rings Nationaler Frauen (RNF). Frank Franz, Bundesvorstand der NPD, Günter Deckert, Holocaustleugner und verurteilter Volksverhetzer, Phillipp Hasselbach, Vorsitzender „Die Rechte“ Bayern, Patrick Schröder, NPD, FSN-TV, Betreiber des Onlinehandels „Ansgar Aryan“, Alexander Neidlein, NPD-Landesvorsitzender BaWü, Sascha Palosy, Anführer der Berserker Pforzheim oder Phil Flak, rechter Liedermacher.

 

Die Demoroute der Nazis am 13.05.2016 wird die selbe wie die vom vorigen Aufzug sein. Startkundgebung um 19 Uhr auf dem Stephanplatz, Amalienstr. - Hirschstr. - Kriegstraße – Leopoldstr. - Amalienstr. - zurück zum Stephanplatz

 

Zu den Gegenprotesten:

 

Es ist davon auszugehen, dass erneut zwischen 50 und 100 Nazis in Karlsruhe auflaufen werden.

Nachdem die letzte Nazidemonstration entlang der Route immer wieder gestört werden konnte, gilt es daran anzuknüpfen.

 

Anlaufpunkt für Gegenproteste ist die Kundgebung des Netzwerks gegen rechts und des Antifaschistischen Aktionsbündnis Karlsruhe, die ab 17 Uhr ebenfalls auf dem Stephanplatz angemeldet ist.

 

„Da es in den letzten Monaten rund um die Aufmärsche regelmäßig zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen ist, raten wir allen Antifaschist*innen sich in Gruppen zu bewegen.“, so Petra Schwarz, Pressesprecherin der Libertären Gruppe Karlsruhe. „Trotzdem oder gerade deshalb werden wir uns diesen menschenverachtenden Hetzern immer wieder in den Weg stellen, über ihre Machenschaften aufklären und alle freiheitsliebenden Menschen auffordern uns anzuschließen."

 

Seid laut kreativ und entschlossen!

Passt auf euch auf!

Nazis aus der Deckung holen – Antifa in die Offensive!

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