Plauen: Nazi-Schläger ist seit Jahren aktiv

Christian Müller (Foto: twitter.com/preiselbauer)

Rund 600 Nazis versammelten sich am heutigen 1. Mai 2016 unter der Ägide der Nazipartei "III. Weg" im sächsischen Plauen. Ihre Demonstration kam nach 1,6 km zum Stehen, nachdem die Polizei den Zug aufgrund einer Gefahrenlage verkürzen wollte. Die Neonazis setzten der Polizei ein Ultimatum und eskalierten kurz darauf. Wenig später schlug der Neonazi Christian Müller einer Gegendemonstrantin mit einem Kamerastativ gezielt und unvermittelt an die Schläfe. Die Frau fiel bewusstlos zu Boden, unbestätigten Quellen zufolge ist sie mittlerweile wieder wohlauf. Zuvor hatte Müller bereits Journalisten von SPIEGEL ONLINE bedrängt.

 

Christian Müller ist seit der Jahrtausendwende in der Naziszene aktiv, zunächst in Hessen. Er war Mitglied der "Freien Nationalisten Rhein-Main" bzw. "Nationale Sozialisten Rhein-Main" und wohnte zusammen mit dem ehemaligen hessischen NPD-Vorsitzenden Marcel Wöll im "Nationalen Schulungszentrum" Butzbach. Mit weiteren Nazis produzierte er unter dem Namen "Volksfront Medien" Hetzvideos. Ein Mitstreiter Müllers beteiligte sich 2008 am Überfall auf ein Linksjugend-Camp und verletzte dort eine 13-Jährige mit einem Klappspaten schwer. Auch Christian Müller wird als aggressiv und gewaltbereit beschrieben.

 

Anfang 2008 oder früher zog Müller nach Jena, wo er im "Braunen Haus" des NSU-Unterstützers Ralf Wohlleben wohnte. Am 13. August 2011 trat Müller unter dem Pseudonym "Michael Neumann" als Redner beim "Tag der Identität" in Geithain auf. Auf der vom NPD-Kreisverband Landkreis Leipzig und dem "Freien Netz Borna/Geithain" organisierten Kundgebung mit Livemusik war er u.a. mit den Leipziger Neonazis David Dschietzig und Sebastian Ristau unterwegs. Der Flyer kündigte ihn als "Freier Aktivist aus Mittelsachsen" an. Ob er zu diesem Zeitpunkt bereits dort wohnte, blieb angesichts seiner Ankündigung, in ein Dorf ziehen zu wollen, das nicht mehr als 300 Einwohner haben dürfe, unklar.

 

Seitdem besuchte Müller weitere Naziaufmärsche, u.a. am 1. Mai 2012 in Hof (Saale), am 4. Oktober 2014 in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) und am 1. Mai 2015 in Saalfeld, wo er sich mit weiteren Nazis aus Mittelsachsen umgab. Oft trägt er eine Videokamera mit sich, um GegendemonstrantInnen zu filmen – oder bewusstlos zu schlagen. Wie mehrere andere Neonazis heute in Plauen verfügt auch Müller offenbar über einen Presseausweis.

 

Müllers engen Vertrauten Marcel Wöll hat es übrigens auch nach Ostdeutschland verschlagen. Vor mehreren Jahren zog er in die Nähe von Zeitz (Sachsen-Anhalt).

 

Presse zu #plauen0105

Fotos des Naziaufmarschs

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Schnappen wir uns diesen Typen!

Die Meldung stimmt so nicht. Nach dem Schlag oder angedeutetem Schlag (schwer zu sehen) geht sie nicht zu Boden. Sie entfernt sich, wird aber nur wenige Sekunden später von einem 2. Mann attackiert.
Sie erhält mutmaßlich (es ist nur eine Bewegung zu sehen) einen Faustschlag und noch während ihr Begleiter? den Angreifer abwehrt, geht sie zu Boden. Der Angreifer wird von einem Polizeibeamten festgehalten, hoffentlich auch mit Personalienfeststellung?
Das ist das, was man zu sehen bekommt, wenn man das Video in Einzelbilddarstellung laufen läßt.
Nimmt man noch ein anderes Video, kurz vor diesem Vorfall hinzu, wird aber m.E. deutlich, dass dieser identifizierte Christian Müller die Frau gezielt aussucht, sich immer weiter annähert und sich schließlich neben sie stellt. Auch dass nur wenige Sekunden später der 2. Angreifer auftaucht und sie gezielt verfolgt und niederschlägt, läßt wohl nur den Schluß einer insgesamt abgesprochenen Aktion zu - einer "markiert" das Opfer, ein anderer vollstreckt. Scheinbar kein Zusammenhang und "versteckt" hinter der "ersten Reihe". Vielleicht auch gezielt auf eine Frau, da nicht jeder damit rechnet?

Ich gehe stark davon aus, dass der Schlag an die Schläfe zur Ohnmacht geführt hat und nicht der (möglicherweise durch ihren Begleiter abgewehrte) Schubser des zweiten Angreifers.

ein Schlag an die Schläfe, der als Kontakt nicht zu sehen ist!, führt imho zur sofortigen Reaktion/Bewußtlosigkeit. Sie hat sich aber von diesem Ort wegbewegt, stand dann neben ihrem Begleiter an der Wand und ist erst nach dem 2. Angriff, die Ausführung ist ebenfalls nicht deutlich zu sehen,  zusammengebrochen. Siehe auch die Reaktion des Fotografen an der Ecke, der erst nach dem 2. Angriff deutlich reagierte.
Ist aber letztlich Aufgabe einer Ermittlung das anhand des/der Videos und Zeugenaussagen zu klären, evtl. auch die angesprochene Zusammenarbeit der Täter. Ich hoffe ihr geht es gut und die Beweise sind für StA ausreichend.

Ein Rechter geht zu ihr hin, holt mit einem Kamerastativ aus und schlägt ihr auf den Kopf. Ein zweiter kommt angerannt, schubst sie, ihr Kopf klatscht gegen eine Hauswand, sie bricht bewusstlos zusammen. Am Kopf klafft eine Platzwunde.

http://neuenormalitaet.de/hauen-in-plauen/

Ach ja, Volksfrontmedien mit ihren bescheuerten Videos. Die hatte ich schon fast vergessen. Warum gibts die eigentlich nicht mehr? Hat das was mit dem Umzug des Typen zu tun? Würde ja zeitlich passen.

Die anderen sind alle ausgestiegen nach der Sache mit Kevin S.

Minute: 0:54-1:05 zeigt den Vorfall in HD: https://www.youtube.com/watch?v=Cs6s_-i8oR4

Man sieht, dass der Nazi Nummer 1 mit Kamera-Stativ einen geplanten und gezielten Schlag durchführt, woraufhin ein zweiter Vermummter anrennt und die Frau ebenfalls mit einem Schlag trifft. Nazi Nummer 2 wird dann von einem Polizisten in den Schwitzkasten genommen - der weitere Verlauf, Festnahme oder laufen lassen, kann danach mit diesem Video nicht aufgeklärt werden.

 

Nummer 1 erwischts mit der Recherche sicher, bei Nummer 2 muss man mal drauf hoffen, dass er auch identifizierbar durch Foto- und weitere Videoabgleiche wird!

ist Marcel Finzelberg aus Schonungen bei Schweinfurt, Anti-Antifa- und Hoffotograf beim III. Weg (vormals Freies Netz Süd).

Schläger Nummer 2 gibts auch schon unvermummt, aber noch ohne gesicherten Namen.

Er ist anfangs mit einer 3.Weg-Fahne hinter dem roten "Arbeiter im Kampf"-Banner hergelaufen.

Identifiezierbar an den NewBalance-Schuhen, dem blauen Basecap mit Buttons rechts hinten dran, grauer Hose und seinem grau-schwarzen Rucksack mit Flasche in der linken Seitentasche sowie natürlich seiner 3.Weg-Jacke, dem Ohrstecker links und der Sonnenbrille (Vergleich von Video-Stills und Demofotos).

 

Am Banner (hochauflösend):

https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/26483136360/in/albu...

https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/26730841576/in/albu...

 

Vermummung kurz vrom Rumprollen:

http://www.preiselbauer.de/wp-content/uploads/2016/05/Plauen_1_Mai_Nazis_57

 

Rumprollen kurz vorm Angriff:

https://pbs.twimg.com/media/ChZUsBNWMAI_Lpk.jpg:large

 

jetzt fehlt noch ein Name, dann kann die Geschlagene herausfinden, ob der Polizist den Schwitzkasten gegen den 2. Täter in eine Gewahrsamnahme und Anzeige umgewandelt hat, oder er wieder in die Menge geschoben wurde.

 

Was für eine Anzeige spricht, ist, dass der Typ auf den Rückweg-Fotos nicht mehr zu sehen ist.

Der Typ der die Frau nach dem Treffer am Kopf mit dem Kamerastativ noch schubst (einen Schlag erkennt mensch auf dem Video nicht) ist offensichtlich aus Sachsen, Großraum Dresden vermutlich.
Das Banner welches sie vor sich her tragen ("Mitteldeutsche Freiheitskämpfer") spricht ziemlich eindeutig dafür.
Es handelt sich bei dem Banner um eines vom ehemaligen Netzwerk Mitte um Maik Müller aus Dresden. Diese nutzten dieses Banner bereits in zurückliegenden Jahren auf faschistischen 1. Mai Veranstaltungen etc.

Die Polizei (PM gerade nicht zur Hand) spricht von "Ermittlungen gegen Unbekannt" , was ja eher gegen eine Festnahme spricht. Vielleicht ist aber auch Schläger 1 damit gemeint, der ja nicht direkt verhaftet wurde.

Der Typ mit schwarzem Outfit, der auf dem Foto
https://pbs.twimg.com/media/ChZUsBNWMAI_Lpk.jpg:large
links neben Schläger 2 am rumprollen ist, ist Marcel "Sachse" Sebastian aus Dessau, der als einer der Schläger erkannt wurde, die am 02.04. auf dem Weg zur Demo in Berlin-MaHe mehrere Antifas am Nöldnerplatzin der SBahn angegriffen haben.

Zu Beginn der Demo hatte der zweite Schläger noch nicht seine Jacke an und trug auch so ein rotes Shirt. In diesem Video sieht man ihn ab 3:21 durchs Bild gehen: https://www.youtube.com/watch?v=O4NdaaViKec
(Selbe Schuhe, Hose, Rucksack, ...)

Der Typ, der das SPIEGEL ONLINE-Team in dem verlinkten Videobeitrag bei 00:32 min angeht, kommt aus dem Raum Kitzingen, ist in dieser Region bei Naziveranstaltungen aktiv und fährt einen blauen Ford Kombi.

 

Bild: http://www.bilder-upload.eu/upload/233b9f-1462184888.jpg

und nicht bei irgendwelchen dubiosen anderen Webseiten.

 

Weiterer Pöbler aus Bayern am 01.05.2016

Die Gruppe "Freie Nationalisten Rhein-Main" ist nicht die Gruppe "Nationale Sozialisten Rhein-Main".

Schläger Nr. 2 ist wohl Patrick Blumenschein alias Liedermacher Resistentia, zuletzt wohnhaft Weitenburgerstraße 23 72184 Weitingen (südlich von Stuttgart). Hier zu sehen:

https://linksunten.indymedia.org/de/image/185458.jpg

https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/26483136360/in/albu... (2. Reihe).