(B) 1. Mai: Stalinistischen Aufmarsch verhindern!

Am 1. Mai wollen diverse stalinistische Gruppen in Berlin-Neukölln aufmarschieren. Die Gruppe „Jugendwiderstand“ ruft zu einer Demonstration um 13 Uhr am Karl-Marx-Platz auf und möchte damit nicht zuletzt dem Namensgeber dieses Platzes aufs Grab spucken. 

 

Für den diesjährigen Mai hat die Gruppe „Jugendwiderstand“, hervorgegangen aus der in der gesamten Berliner Szene über Jahre hinweg langsam aber sicher in Misskredit geratenen Mackergang „Zusammen Kämpfen“ (ZK), zu einer „revolutionären 13-Uhr-Demonstration aufgerufen. Anreisen werden diverse stalinistische Sekten aus der östlichen Bundesrepublik, darunter „Ziel und Kurs“ (ZK) Cottbus.  Unter den unterstützenden Gruppen befindet sich auch die „Antikapitalistische nichtweiße Gruppe“, die der Meinung ist, ein komplexes Produktionsverhältnis wie den Kapitalismus mit der Parole erklären zu können, dass „wir weiter von den Bonzen ausgebeutet werden“. Der stalinistische Rapper „Taktikka“, selbst Ex-ZK-Mitglied und an Übergriffen gegen Linke in Berlin beteiligt (so z.B. beim Angriff auf eine antifaschistische Parade zum Jahrestag der Befreiung Neuköllns im Jahr 2012, als mehrere Menschen durch Pfefferspray verletzt wurden; sowie letztes Jahr auf das 9. Mai-Fest im Treptower Park, als er und zwei seiner rothaarigen Freunde vom Fest flogen und eine Glasflasche warfen), steuerte einen „Mobi-Track“ bei (https://www.youtube.com/watch?v=PFc-_6xg_Yo), dessen Rhetorik von plumpen Sprüchen nur so strotzt („die Bonzen veraschen uns“, blabla).

 

Zahlreiche Plakate und Schmierereien, die für den Aufmarsch mobilisieren sollen („Viva Stalin!“, „Viva Mao!“) verschandeln seit Wochen das Neuköllner Stadtbild. Neben positiven Bezügen auf die Massenmörder Stalin und Mao, dem martialischem Abfeiern von männlich-kämpferischer Stärke und einer kruden Verzichtsethik („Einfach leben – Hart kämpfen!“) fällt der „Jugendwiderstand“ vor allem durch durchweg positive Bezüge auf den „standhaften Kampf“ und „das Volk“ auf, einer Kategorie also, die besonders in Deutschland sehr zurecht unter sich als emanzipatorisch verstehenden Menschen negativ besetzt ist. So druckten sie bereits vor einiger Zeit Aufkleber mit dem Titel „Rassismus spaltet das Volk“, als würde Rassismus der Bevölkerung durch die Herrschenden bewusst eingepflanzt und als entwickelten sich rassistische Ressentiments nicht aus der psychosozialen Struktur der Gesellschaft selbst. Auf einer antisemitischen Demonstration zum Jahrestag der Staatsgründung Israels letztes Jahr, die auch von Gruppen wie ARAB und RLB unterstützt wurde, fielen „Jugendwiderstand“-Mitglieder durch exzessives Rufen der Parole „Tod dem Zionismus“ auf. Es darf nicht unwidersprochen hingenommen werden, dass Leute die solche Ansichten vertreten, durch Neukölln marschieren.

 

Wer sich einige Zeit mit den Texten der beteiligten Gruppierungen auseinandersetzt, dem oder der wird schnell klar, dass diese keine Kooperationspartner für emanzipatorisch und antiautoritär denkende Menschen seien können. Im Gegenteil, Sie sind der politische Gegner und als solcher zu behandeln. Sie stehen dem gesellschaftlichen Fortschritt hin zur befreiten Gesellschaft deutlich entgegen, wollen sie doch Zustände à la Sowjetunion und China unter Mao. Unklar ist, weshalb die Aufmärsche dieser Sekten trotz deren offenkundiger Gewaltbereitschaft und Bedrohungspotential bisher keinen offensiven Widerspruch von Seiten der Berliner antifaschistischen Szene, die bei jedem Dreiertrupp Nazis (naja, zumindest, wenn der sich in Kreuzberg trifft) auf der Matte steht, erfahren haben. Dies sollte sich am 1. Mai dringend ändern. Unser Anliegen ist keine „Spaltung“, es geht um nicht weniger als die Bekämpfung autoritärer Strukturen. Wir widmen unsere Proteste allen von stalinistischen und anderen Horden ermordeten anarchistischen Genoss_innen im spanischen Bürgerkrieg.

 

 

Wir rufen hiermit zu massiven Protesten gegen den stalinistischen Aufmarsch in Neukölln auf!

Kein Fußbreit dem Stalinismus!

 

13 Uhr - Karl-Marx-Platz

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das ihr von "Schmierereien" schreibt wenn es um politische parolen (die ich teils nicht teile) geht ist schon ziemlich bezeichnend.

 

Wer sich einige Zeit mit den Texten der beteiligten Gruppierungen auseinandersetzt, dem oder der wird schnell klar, dass diese keine Kooperationspartner für emanzipatorisch und antiautoritär denkende Menschen seien können.

da hab ich ne idee: nicht hingehen. nicht hingehen heißt aber nicht, man hat zeit einen neuen indytext zu schreiben.

hat sich wieder irgendeine wg entschlossen, weltbewegende innerlinke kämpfe auf die tagesordnung zu heben. wäre der enthusiasmus beim entwickeln eigener politischer projekte genausogroß wie der drang, sich an anderen abzuarbeiten, sähe es vielleicht nicht ganz so mies in berlin aus.

Die NPD hat an dem Tag 3 Kundgebungen in Berlin angemeldet, da hättet ihr die Möglichkeit die wirklichen Faschisten zu blockieren, stattdessen stellt ihr euch den eigenen linken Genossen in den Weg.

Ihr seid einfach nur peinlich und solltet kein Teil einer revolutionären Linken sein.

Wenn die NPD drei Kundgebungen angemeldet hat, wäre es dann für "echte" (TM) Revolutionäre nicht angesagt, diese zu blockieren, statt einen identitären Schaulauf zu veranstalten?

und die liegt nun einmal am 1.Mai  in einem sichtbaren kommunistischen Aufmarsch, und nicht darin, deutschen Faschisten hinterherzulaufen.

 

Diesen Unsinn sich Jahr für Jahr die Handlungen diktieren zu lassen war ein genauso großer Fehler, wie jene bürgerlichen antideutschen Gruppen und ihr rassistisches Geseiere tatenlos zu ertragen, und die verarmten Vielen - gleichgültig wo, der bürgerlichen biologisch-rassistischen Hetze von jenen Typen da oben zu überlassen.

 

Man muss sich nur mal diesen Dreck hier reinziehen, den die drei rechten Typen da oben in dümmster bürgerlich-rechter Argumentation von sich geben - da ballen sich beide Hände zu Fäusten - und das zu Recht!

 

Vom Volk - für das Volk  - mit Hammer und Sichel!

..wieso noch gegen nazis vorgehen wenn ich jetz auch genossen denunzieren kann.  Lasst uns das tristeza zum straflager fùr linke die uns nich passen umbauen! Dann sind alle probleme gelöst. Juhiuu.  

sorry aber stalinistische/maoistische autoritäre "kommunist_innen" sind nicht meine "genossen". ob es nun sinnvoll ist oder nicht anstatt nazis den jugendwiderstand zu blockieren ist eine ganz andere frage.

Die Linke Szene in Berlin ist am Ende, so scheint es jedenfalls im moment. Selbst unser Innersenator hat das erkannt und freut sich in der heutigen Taz Ausgabe auf den 1 Mai.

!

spannend das viele hier stalinisten zur "linken szene" zählen!

 

npd blockieren!

 

29.4 anarcho demo hermannplatz

Frage: wenn jemand - wie auch immer schlüssig oder auch nicht begründet - andere Leser_Innen zu irgend etwas aufruft, ist es dann nicht das mindeste, die eigene Position transparent zu machen?

Das bleibt in diesem Artikel jedoch weitesgehend im Dunkeln. Anderen Menschenfeindlichkeit zu unterstellen, ohne eigene Positionen oder Verweis auf eigene Praxis entgegen zu stellen, ist einfach dubios.

Dieser Aufruf könnte bei der billigen, darin praktizierten innerlinken Ressentiment-Pflege also auch von ANs, Staatsschutz oder irgend einer 3er-Sekte XY sein.

Die Aufmarsch Versuche der NPD an diesem Tag zu blockieren, erscheint mir jedenfalls sinnvoller. Bei "Berlin.Nazifrei" kann mensch auch nachvollziehen, wer dazu aufruft.

Dieser Artikel ist so einfach nur überflüssig.

Macht euch doch erstmal selbst ein Bild, bevor ihr auf irgendwelche Hetze reinfallt:
https://erstermai.wordpress.com/

da brauch ich nur mal kurz auf eine der gruppenlinks zu klicken(ADHK zum beispiel oder der jugendwiderstand selbst) und sie die gesichter von diktatoren und unterdrückerischen parteichefs.

ansonsten gibts gegen rassismus aber an diesen tag in berlin wesentlich sinnvollere aktionen(drei naziaufmärsche).

Der "Aufruf" ist an so vielen Stellen offenkundig wahrheitswidrig und tendenziös, verstößt gegen so viele linke Basics, das man wirklich Staatsschutz oder zumindest HC-Antideutsche als Urheber in Betracht ziehen muss, die probieren Teile der anarchistischen Szene gegen die 13-Uhr-Demonstration aufzuwiegeln.

Allein das der komplette Artikel ohne Verweis auf den Demo-Blog ( https://erstermai.wordpress.com/ ) auskommt, und so den geneigten Lesern nichteinmal die Möglichkeit bietet, sich allseitig zu informieren und selbst abzuwägen, spricht Bände.

Das Bündnis der Aufrufer besteht wie man sehen kann aus ADHK (türkisch-kurdische Migrantenorganisation), Jugendwiderstand, Venceremos (linke migrantische Jugendgruppe), Red Liberation Cottbus (und nicht wie im Text fälschlich behauptet ZK Cottbus) und der Antikapitalistischen nichtweißen Gruppe – also durchaus antiimperialistischen und internationalistischen Strukturen mit einer beachtlichen Praxis in ihren Gebieten. Sie trotz völlig unterschiedlicher Struktur (basisdemokratisch, demokratisch, demokratisch-zentralistisch) pauschal und ohne jeden Beleg als „Sekten“ zu diffamieren, ist einfach nur plumpe Hetze.


Wenn der oder die Autoren nun behaupten, das die Ausrichter der Demonstration dem Namensgeber des Auftaktplatzes, Karl Marx, aufs Grab spucken würden, sollten sie vielleicht auch Wissen das dieser Platz nur so heißt weil die „stalinistische“ KPD nach dem Sieg über den Faschismus im Arbeiterviertel Neukölln so stark war, das sie die Namensgebung einfach durchsetzte.

Die völlig inflationär gebrauchte Begrifflichkeit des „Stalinismus“ („diverse stalinistische Sekten aus der östlichen Bundesrepublik“), ist in völliger Hetzmanier bar jeden Inhalts – nach kurzer Recherche kann man darüber hinaus feststellen, das keine der Organisationen sich als „stalinistisch“ definiert, andere wie Venceremos, sogar größtenteils internationalistisch-anarchistisch geprägt sind.

Es gibt durchaus tiefergehende analytische Texte der Antikapitalistischen nichtweißen Gruppe, die vom Autor bewusst ignoriert werden – er zentriert seine ganze Pseudo-„Kritik“ auf ein Flugblatt zur Agitation auf der Straße.

Das Outing von vermeintlichen Ex-Mitgliedern ist offen reaktionär, das aufhängen an Haarfarben einfach nur peinlich. Das die Aktion bei der antideutschen Streetparade in Neukölln gänzlich anders ablief, wissen alle Beteiligten. Eine von mehren Parade-Teilnehmern angegriffene und in die Ecke gedrängte Einzelperson verteidigte sich völlig zu Recht mit Reizgas. Die kritische Flugblatt- und Begleitaktion von ZK war da schon längst vorbei.

Das der stramm antideutsche Festschutz von ANA und EAG im Treptower Park seinen Job nicht wirklich gut macht und willkürlich „Szenepolizei“ spielt wissen wir alle, deswegen sind Sie ja auch dieses Jahr nicht mehr dabei. Und auch da: Als im letzten Jahr mal wieder unliebsame Personen unter Androhung von Gewalt vom Fest geworfen wurden, FLOG KEINE GLASFLASCHE. Die Autoren belügen sich selbst, haben unglaublich falsche Informationen oder sind einfach in „finsterer“ Mission unterwegs um Ansätze der revolutionären Arbeit im Kiez zu behindern.


Der vermeintliche „Mobi-Track“ ist ein bereits über zwei Jahre altes Machwerk, ebenfalls durch einfache Recherche ohne Probleme herauszufinden.



Wenn man den Blog von Jugendwiderstand und auch den Blog der 13-Uhr-Demonstration ansieht, registriert man das keineswegs mit „Viva Mao“-Parolen für den „Aufmarsch“ (Wortwahl!) mobilisiert wird, sondern das, neben vielen für andere Linke nachvollziehbareren Parolen, Schriftzüge (oder „Schmierereien“ wie der Autor meint) von vor einem halben Jahr gemeint sind.

Für die jetzige Demonstration wird in Wahrheit mit Parolen wie „Neuköllner – wehrt euch und kämpft gegen Verdrängung, Perspektivlosigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung!“ „Neuköllner – heraus zum 1. Mai“, „Wehrt euch und kämpft gegen Ausbeutung, Unterdrückung und imperialistischen Krieg!“ und „Keine Befreiung ohne Revolution“ auf Flugblättern, Transparenten und Plakaten geworben.

Was der Autor ebenfalls völlig verschweigt, ist das die Demonstration in Tradition der seit 5 Jahren nicht mehr stattfindenden Kreuzberger 13-Uhr-Demo verschiedenster internationalistischer und migrantischer Organisationen steht, die am 1. Mai in Berlin einfach nicht wegzudenken war, bis die hauptsächlich in der Mobilisierung beteiligten Kräfte sich zurückzogen.



Und wenn plötzlich die „psychosoziale Struktur der Gesellschaft selbst“ und nicht mehr die materielle Basis Ideen kreieren, dann sollte man sich davor nicht als Verteidiger von Marx inszenieren. Die Parole bringt nur zum Ausdruck, das der Rassismus für die Herrschenden die Funktion erfüllt die Unterdrückten zu spalten – so weit, so wahr, so gut.


Der Jugendwiderstand arbeitet mit verschiedenen klassenkämpferischen, anti-nationalistischen und internationalistischen Anarchisten zusammen, hat da keinerlei Berührungsängste und beide Seiten sind sich stets der Widersprüche bewusst und wissen woran sie sind. Jugendwiderstand ist beispielsweise auch auf kleineren Kundgebungen für die hungerstreikenden griechischen Anarchisten anwesend gewesen. Und ja, der Kommunismus ist nicht „antiautoritär“, auch wenn eines seiner Ziele die Aufhebung verschiedenster Autoritäten und der radikalste Bruch mit der alten Gesellschaft ist. Das ist seit Marx/Engels ganz klar und offen so definiert, sonst wären sie ja Anarchisten gewesen: „Von der Autorität“ https://mlmtheorie.wordpress.com/2016/03/21/von-der-autoritaet/


Lustig ist dann doch, das der Satz „Sie sind der politische Gegner und als solcher zu behandeln“ aus einer Erklärung der Gruppe Zusammen Kämpfen zur politischen Einschätzung von reaktionären Antideutschen übernommen scheint.


Es gibt kein „Bedrohungspotential“ durch diese Demonstration. Die Propaganda der Organisatoren bleibt im Kiez hängen und stößt auf viel Zuspruch bei den einfachen Leuten. Neukölln, als Migranten- und Arbeiterkiez, ist für Organisationen aus eben diesen Bereichen eben das richtige Viertel um den 1. Mai als kämpferischen Ausdruck des internationalen Tags des Proletariats zu begehen. So ist das, so bleibt das.



Die Gefallenen des spanischen Bürgerkriegs für diese schmutzige Kampagne mit hereinzuziehen ist einfach nur noch infam. Weder kennt der Autor die Position der veranstaltenden Kräfte zum spanischen Bürgerkrieg, noch besteht Grund zu der Annahme, das die Genossen die damals ihr Leben gaben und die Lügner und Hetzer hinter diesem Artikel in irgendeiner Weise etwas gemeinsam haben.

Der ganze „Aufruf“ ist ein vor Lügen strotzender Fake, mit dem Ziel mühsam im Kiez arbeitenden Strukturen das Leben zu erschweren und Leute gegeneinander aufzuhetzen um die revolutionäre Bewegung zu schwächen. Er wird sein Ziel nicht erreichen.

ja überhaupt nichts Verstanden.

du hast definitiv recht dass der indy-artikel einige linke basics komplett ignoriert und auch keinen link zum aufruf beinhaltet, einige andere "argumente" von dir sind aber auch einfach mal falsch.

nach kurzer recherche stelle ich nämlich fest das mindestens zwei der fünf gruppen stalinistisch und maoistisch sind und das auch offen zugeben.
schon in der verlinkung zu den beteiligten gruppen, von der mobdiseite, sehe ich auf der seite des jugendwiderstands und auf der seite von ADHK die konterfeis von stalin, mao und lenin(neben anderen), auf der jugendwiderstand seite dann auch gleich oben auf der rechten seite eine verlinkung zur seite von MLM theorie mit den konterfeis von mao,stalin und lenin.

davon mal abgesehen gibts genug texte/aufkleber/flyer und ähnliches von zumindest dem jugendwiderstands, deren inhalt definitiv kritikwürdig sind, seien es nun die positiven bezüge zu mao, stalin und lenin oder ihre affinität dem begriff des "volks" und "volkskrieges" gegenüber.
oder ihre anti-drogen kampagne, die inhaltlich einfach nur substanzlos war und halt wirklich gute und inhaltlich ausgearbeitete argument missen lässt sondern mit abwertenden bemerkungen über drogenabhängige menschen eine ganz tolle grundlage schafft.

ansonsten ja, es gibt an dem tag vielleicht wichtigere sachen als sich dieser demonstration in den weg zu stellen(naziaufmärsche).

Ja, nur ändert das ja wirklich nichts daran, das niemand dort sich "stalinistisch" definiert, sondern zwei deutsche und türkische bekennend maoistische Organisationen die chinesische Kritik an Stalin teilen, aber ihn als Klassiker des Marxismus verteidigen. Während zwei andere Gruppen sich noch nie zu Stalin positioniert oder gar geäußert haben, die eine davon wichtige (Antifa-)Arbeit in Brandenburg macht und die andere sich eher bei der Black Panther Party verortet, während eine weitere Gruppe sogar in ihrer Mehrheit anarchistisch ist.
Es geht ja eben um die Definition des Volksbegriffs, wenn man diesen nutzt. Und sie haben keineswegs den der Faschisten, wie mir scheint, sondern eher den der internationalen kommunistischen Bewegung. Deine Kritik an der Anti-Drogenkampagne kann ich auch nicht ganz teilen. Drogenabhängige werden da doch soweit ich das in Erinnerung hab keineswegs pauschal angegriffen und sind auch gar nicht Zielscheibe der Kampagne gewesen? Übrigens auch wieder nur "ein Teil der Wahrheit" wenn du bei der Aufzählung der "Köpfe" immer Marx und Engels "vergisst" ;-) grüße

da sind wir wohl hier an dem punkt an dem wir auf politischer ebene nicht zueinander finden werden.
stalin-konterfeis mit sich herum zu tragen ist für mich halt nicht "ihn als Klassiker des Marxismus verteidigen" und der positive bezug auf mao und den maoismus macht das ganze nicht besser.

zum punkt des volksbegriffes bleibt mir eigentlich nur zu sagen das die definition dieses, zumindest von seiten des jugendwiderstands, nationalistische züge aufweist, zumindest meines empfinden nach beim lesen verschiedener texte und ich den begriff des "volks" generell als zu schwierig und ungenau wahrnehme und nicht so ganz verstehe warum darauf nicht verzichtet werden kann.

zur ihrer antidrogenkampagne mal nur ein zitat aus ihrer broschüre "zerstöre nicht dich-zerstöre den feind", da heißt es:"haufenweise Hero-Junkies am Kotti und Unmengen an zugedröhnten Hipsterkids auf der Warschauer Straße" oder eben "Jeder weiß, dass die Scheiße süchtig macht und die meisten kennen, wenn nicht aus persönlicher Erfahrung im Familien- oder Bekanntenkreis, dann meist durch die Schule, die Geschichten von paranoiden Koksern, hängengebliebenen LSD-Freaks, psychisch kaputten Partydrogen-Opfern und hektischen Speed-Junkies mit zerfressenen Zähnen.".
und das sind nur ein paar auszüge, dazu wird dann im text immer wieder der kontext geschaffen das drogen=feiglinge/feigheit.
Sorry, aber so fang ich keine drogenkonsumkritik an, zumindest nicht wenn ich die leute erreichen will.
ansonsten, an was für menschen ist denn die kampagne gerichtet wenn nicht an die, die die drogen auch konsumieren?

marx und engels waren eben auch keine gestalten mit diktatorischer macht und haben keine leute in vernichtungslager geschickt oder erschießen lassen, anders als stalin, mao und lenin.
wenn ich also aufzähle was mich so richtig, grundlegend an besagten gruppen stört, dann tauchen da marx und engels nicht sofort mit auf, sondern erst später in einem tiefergehenden gespräch, aufgrund ihrer autoritären ansichten.

grüße zurück

Manche Dinge hinterlassen einen (fast) sprachlos.

Hier in der deutschen Provinz ist die politische Arbeit unendlich schwer: Wir müssen mühsam unsere Strukturen aufbauen, gleichzeitig Bildungsarbeit machen, Betriebsarbeit, stehen unter krassem Repressionsdruck und das ohne jede Infrastruktur: Es gibt hier kaum Räume, keine scheiß Szenetreffs, die einzige "linke" Kraft, die vielleicht noch anwesend und zu (finanzieller) Unterstützung bereit ist, ist die Linkspartei. Schlimm genug. Aber das sind die Bedingungen unter denen wir hier kämpfen. Sie sind nun mal so. Ich bin Kommunist und werde mich, bloß weil die Aufgabe schwer ist, nicht beklagen, im Gegenteil.

Aber: Viele Genossinnen und Genossen, eben weil die Lage hier so anstrengend ist, sehen stets mit sehnsüchtigem Blick nach Berlin. Ehrfürchtig redet man von den Projekten der Berliner Linken, irgendwelche alt Anarchos erzählen von ihren Erlebnissen in der Köpi, kurz und gut: wir haben den Eindruck, hier in der Provinz, als hätte die hauptstädtische Linke all das, was uns fehlt: Strukturen, Geld, Aktivisten, Räume, in denen sie sich bewegen kann, Verankerung in der Arbeiterschaft.

Dieser Eindruck täuscht.

Immer wieder bekommen auch wir hier auf dem platten Lande mit, wie sehr eure linke Szene, Berliner, zu einem geschissenen Haufen Bürgerkinder verkommen ist, die ihren Arsch kaum hochkriegen, um nen Nazi-Aufmarsch zu verhindern und die sich, mehrheitlich, einen feuchten Dreck um Klassenkampf, Betriebsarbeit, Verankerung im Kiez scheren. Lieber diskutiert man, bei Club Mate und mittelmäßigem Techno, irgendwelche abgehobenen Theoriegebäude, streitet sich über * oder _ oder natürlich über das Wesen der regressiven Kapitalismuskritik und dem versteckten "Leninismus" bei Adorno.

Und dann taucht da am politischen Horizont eine Gruppe auf, die aus unserer, ländlichen Sicht, endlich mal ein paar Sachen richtig macht: Arbeit im Kiez, Verankerung in der Arbeiterschaft, Klassenkampf statt hirnzerfickender Soliparties für Genossen, die mehr Mum gezeigt haben, als alle, die in solchen Veranstaltungen abraven zusammen. Ich teile dabei gar nicht alle Positionen des JW, aber ich erkenne an, dass er sinnvolleres tut, als 99% eurer Szene, Berliner.

Und dann haben ein paar Linke in dieser Hauptstadt nichts besseres zu tun, als massiv gegen den JW zu hetzen, aufzurufen ihn zu boykottieren!

Was soll man da noch sagen?

Ihr macht euch dadurch nur selbst lächerlich und zeigt, wie kaputt eure Szene ist. Und glaubt mir, dass kriegen wir in der Provinz mit. Die Zeiten, in denen wir die Berliner Szene bewundert haben, sind so vorbei, darauf könnt ihr euch verlassen.

Allein, ich wünschte mir fast, dass keine AntiDs oder Anarchisten, sondern schlicht Bullen oder Nazis hinter diesem Text stecken, um uns zu spalten, aber dies bleibt, genauso wie die Berliner linke Szene (womit nicht so etwas sinnvolles wie der JW gemeint ist) nur eines: Illusion.

die gründe dafür das ihr in der "provinz" nicht so viel von anderen gruppen mit bekommt die "Arbeit im Kiez, Verankerung in der Arbeiterschaft" machen, liegt daran dass die meisten anderen gruppen die das hier in berlin machen, sich nicht darüber so lauthals profilieren wie das der jugendwiderstand oder die rote jugend machen oder die ARAB davor getan hat.

und das soliparties für politische/repressionskosten nicht die beste lösung sind will ich gar nicht bestreiten, das heißt aber gleichzeitig nicht dass diese soliparties deswegen per definition scheiße sind.

aber dein kommentar zu theoretischen diskussionen(komische, die hatte ich früher in "meiner provinz" in meinem umfeld auch oft und führe die auch jetzt noch mit den leuten aus derselben "provinz", ist das bei dir anders?) oder zu antisexistischen/queeren/feministischen thematiken wie "* oder _" zeigt ja dann doch recht eindeutig dass du auch nur auf bestimmte unterdrückungsmechanismen reagierst die dich persönlich betreffen.
nur als tipp, es geht auch beides ;)

Traurig was sich hier links nennt und Steigbügelhalter des kapitals ist. 
Die Demo sollte alle Unterstützung von Linken haben. 

 

kznI97lB

....................oder Stalin wie er früher einmal war?

gestählte Muskeln durch Fabrik, war das romantisch

und nicht so kritisch, abgeklärt wie in den letzten Jahrn

 

ja, früher gabs den Pathos noch

Der auch durchs letzte Knopfloch kroch

und immer wusste man wohin es geht

ja, früher gabs kein Zweifel mehr

Der Stalin ist ein Märtyrer

und der Westen hat die Wahrheit nur verdreht

 

ja, früher da galt zweifelsfrei

wo gut und schlecht zu trennen sei

und jeder wusste gleich wo er denn steht

ja, früher gabs die Zone noch

woraus man große Hoffnung schopf

und Mao zeigte dann zugleich den Weg

 

doch heute will es keiner mehr

die Führerbilder bleiben leer

Wo hab ich das Portrait denn gleich verlegt?

International lief viel

Im Cowboy und Indianer Spiel

wer weiß, ob sich die Scheibe wirklich dreht?

 

man wühlt im Dreck der Feindpartei

was da denn noch zu finden sei

zur Betonierung der Realitiät

und so gesehn, erstaunt es nicht

Das diese dann im Gegenlicht

so erscheint wie man darauf besteht

 

Wer will da schon der Zweifler sein?

Die Sache war doch gut gemeint

und gut gemeint, ist das worum es geht

Wer gut gemeint, nicht gut gemacht

noch andr'e Brände mit entfacht

Der fürchte sich vor der Kausalität

 

und jetzt alle....

die revolution mag keine agenten. mach dir nicht ins hemd. kannst uns waffen organisieren, das schützt vor so scheisse. wir haben auch unserer leben.

Top Beitrag!