[M] Pegida München erneut blockiert!

Faschismus ist keine Alternative

Der Abend war für die Nazis bei Pegida in mehrfacher Hinsicht ein Reinfall: Zuerst hatte ihr Gastredner, der rechte Publizist und “Compact” Herausgeber, Jürgen Elsässer abgesagt. Dann erschienen nur rund 200 Leute, die schließlich aufgrund einer antifaschistischen Blockade auch noch nach einem Viertel der geplanten Route wieder umdrehen musste.

 

Noch bevor sich Pegida auf dem Odeonsplatz aufstellte, war eine Antifa-Demo mit ca. 600 Menschen lautstark vom Sendlinger Tor zum Marienplatz gelaufen, um gegen Pegida, rassistische Hetze und jede Form von Antisemitismus zu demonstrieren. Obwohl “Stargast” Jürgen Elsässer seinen Auftritt bei Pegida bereits ein paar Tage zuvor abgesagt hatte, trugen erfreulich viele Leute ihren Standpunkt zu Querfront, der Festung Europa und Asylrechtsverschärfung auf die Straße. Das Bemühen der Polizei den Start der Demo mithilfe von kurzfristig erdachten Auflagen und Schikanen zu verzögern, tat der Stimmung keinen Abbruch. Zeitgleich zog noch eine zweite Demonstration “Lauter sein gegen Rassismus” vom Stachus zum Auftaktort der Pegida-Veranstaltung.

 

Dort versammelten sich ab 19 Uhr etwa 200 Rechte. Auch dieses mal waren bekennende Neonazis wie Petra Kainz, Karl-Heinz Statzberger, Thomas Schatt & Co mit dabei, die es sich natürlich nicht nehmen ließen, sich mit einem provokanten Auftritt samt riesigem “Wir sind das Volk” Transparent in Szene zu setzen. Von diesen kamen dann auch einschlägige Parolen wie “Frei, sozial und national” oder “Kriminelle Ausländer raus”. Aber Nazi-Prominenz hin oder her - auch ohne die Anwesenheit dieser bekannten Hackfressen sind die Inhalte von Pegida zum Kotzen. Dementsprechend wurde das Grüppchen auch von den restlichen Pegidas mit Applaus empfangen.

 

Während sich am Odeonsplatz rund 1.000 Gegendemonstrant_innen versammelt hatten, gab es bereits kleinere Versuche von Antifas, auf die Pegida-Route zu gelangen. Kurz nachdem Pegida losgelaufen war, gelang es ca. 200 Leuten, Blockaden auf Höhe des Isartors zu formieren, die rasch Zulauf bekamen. Trotz allerlei Drohgebärden der Polizei, blieben die Blockaden bestehen. Pegida war gerade mal ins Tal eingebogen, als sie schon wieder umkehren mussten. Die Polizei konnte es nicht lassen, die aus der Blockade entstehende Spontandemonstration, die sich Pegida erneut in den Weg stellen wollte, mit Pfefferspray zu attackieren.

 

Dass es überhaupt möglich war, Pegida einen Strich durch die Rechnung zu machen, ist in erster Line dem entschlossenen Handeln von Antifaschist_innen zu verdanken. Denn die Polizei hatte sich offensichtlich vorgenommen, Blockaden wie zuletzt am 11. Januar oder dem 9. November mit enormen Aufwand zu verhindern. Schon lange bevor Pegida ihren Marsch antrat, waren große Teile der Innenstadt hermetisch abgeriegelt, ein Durchkommen schien kaum möglich. Gleichzeitig ging die Polizei äußerst aggressiv gegen die Gegendemonstrant_innen vor, auch wenn diese von Nazis attackiert wurden. Die Münchner Polizei - als Pegidas beste Verbündete - scheute weder (Personal-)Kosten noch Mühen, um den Nazis den Abend so angenehm wie möglich zu gestalten.

 

Wie gewöhnlich schnappten sich Pegidas “Freunde und Helfer” am Schluss noch eine Handvoll Leute. Solche Festnahmen auf Basis lächerlicher Vorwürfe haben in den letzten Monaten zu einer Vielzahl, teils heftiger Urteile, hoher Geldstrafen bis hin zu Bewährungsstrafen geführt. Wie immer gilt: Wenn ihr Post von Bullen und Staatsanwaltschaft bekommt, nehmt Kontakt zur Roten Hilfe auf.

 

Trotz staatlicher Schikane wurde erneut dem rassistischen Mob die Straße genommen. Danke an alle, die sich Pegida so entschlossen in den Weg gestellt haben!

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