Bochum: Orte des Trauern und Gedenken geschaffen

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Fast jede Woche ertrinken Menschen auf der Flucht im Mittelmeer. Oft ist es nur noch eine Randnotiz in der Zeitung. Wir stumpfen ab und lassen die Trauer nicht mehr zu, weil wir dann wahrscheinlich ständig heulend vor der Zeitung oder dem Radio sitzen würden. Doch wir dürfen es nicht hinnehmen, dass der Mord an Geflüchteten eine Randnotiz ist. Dass man nur noch bestürzt ist, wenn die Zahl der Toten in die hunderte geht. Denn jeder und jede Ermordete hat einen Namen, hatte Träume, hatte den Willen zu leben und hinterlässt ein tiefes Loch bei den Angehörigen. Jede/r Geflüchtete, die oder der im Mittelmeer ertrinkt wurde ermordet vom Kapitalismus seinen Sachzwängen und den Schergen, die eifrig nach seinen Regeln spielen.

 

Doch unsere Trauer wandeln wir zu Wut. 

Je mehr Menschen ihr ermordet, um so aggressiver werden unsere Kämpfe gegen euch. Auch wenn unsere Kämpfe es noch nicht schaffen, euch aufzuhalten, wird unsere Zeit kommen und ihr werdet bezahlen, auch für die Morde an zehntausenden Menschen im Mittelmeer, die eurem Krieg entfliehen wollten.

 

Um der Entmenschlichung der Todesmeldungen aus dem Mittelmeer entgegenzuwirken haben wir in den letzten Tagen im Bermudadreieck am Konrad-Adenauer-Platz und im Kortumpark (in dem mehrere Gedenktafeln stehen) zwei Plaketten angebracht, die uns Orte zum Trauern geben.

 

Für eine bessere Welt!

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Ich finde euere Aktion sehr sinnvoll, so werden nämlich auch die menschen auf ddas tägliche sterben hingewiesen, die bei Demos und lauten Diskussionen wegschauen. Gedenktafeln werden immer ihre Wirkung erzielen und da es offiziell so etws in der Art noch nicht gibt, muss weiterhin Druck ausgeübt werden. Aktionen wie diese oder vom Zentrum für politische Schöhnheit find ich stark nachahmenswert!