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Letztes Jahr hieß es: "8. März ist alle Tage - das ist eine Kampfansage!". Mit dem, was seitdem in Leipzig unter dem Schlagwort "Feminismus" auf der Straße stattfand (Idahit*, Annaberg-Buchholz, Feministische Demo gegen Legida, Emanzipatorischer Block auf dem CSD) sind wir solidarisch, aber noch lange nicht zufrieden. Darum rufen wir dazu auf, die Woche um den 8. März dieses Jahres ekzessiv für dezentrale Aktionen zu nutzen.

Wir unterstützen ausdrücklich das diesjährige 8. März-Bündnis, das den "Frauen(*)kampftag" zum "Feministischen Kampftag" erklärt hat und Antirassismus zum thematischen Schwerpunkt der Veranstaltung macht. Leider ist jetzt schon abzusehen, dass daraus wieder nicht viel mehr wird als eine nachmittägliche Demonstration durch die Innenstadt. Derweil hat es letztes Jahr schon wieder keine explizit feministische Gruppe in den VS-Bericht geschafft. Wir fordern nicht mehr Repression, aber wir wollen auch keinen Feminismus, der (ausschließlich) kuschelig und staatstragend ist.

Wenn am 12.03. bundesweit nach Köln mobilisiert wird, ist das vermutlich nicht falsch, aber eben doch wieder nur eine einzelne Reaktion auf eine Mischung aus Sexismus und Rassismus, die uns eigentlich nicht mehr überraschen sollte, gerade auch in Sachsen. Am 07.03., dem Vorabend des Feministischen Kampftages, will wieder LEGIDA durch Leipzig ziehen. Mindestens ein so guter Anlass aktiv zu sein, wie die Demo in Köln, und die Gelegenheit, rassistischen Mackern zu zeigen, dass Feminismus auch militant sein kann. Weil eine Blockade ebenso unwahrscheinlich sein wird, wie sonst auch, überlegt euch wie ein feministischer Protest an diesem Tag aussehen kann: Sexismus angreifen heißt eben auch Sexisten angreifen!

Klar bietet das ganze Jahr genügend Anlässe, dem sexistischen Normalzustand die Zähne zu zeigen. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Woche um den 8. März als konkreten Anlass zu nehmen. Lasst uns nicht beim Protest gegen LEGIDA stehen bleiben, sondern auch darüber hinaus die ganze Woche über sexistische Akteure und Strukturen stressen.

Uns ist bewusst, dass ein Großteil feministischer Arbeit nicht auf der Straße sichtbar wird. Wir wollen diese Arbeit nicht abwerten, sondern halten sie für notwendig und erklären uns ausdrücklich solidarisch mit ihr. Trotzdem sind wir der Meinung, dass das allein eben nicht ausreicht, sondern der Kampf auch in der Öffentlichkeit und an den richtigen Stellen militant geführt werden muss.