Heraus zum 8. März! Bekämpft das Patriarchat und den Imperialismus!

Heraus zum 8. März

Wir dokumentieren ein Flugblatt, das anlässlich des internationalen Frauentages 2016, vom Roten Frauenkomitee Wien und vom Roten Frauenkomitee Hamburg herausgebracht wurde. Wir begrüßen dieses Flugblatt als guten Schritt für die internationale Einheit der proletarisch-feministischen Kräfte!

Heraus zum 8. März!  Bekämpft das Patriarchat und den Imperialismus!

Wir, die Roten Frauenkomitees Hamburg und Wien, rufen alle revolutionären und fortschrittlichen Kräfte, Aktivisten der Frauenbewegung, Frauen im allgemeinen und insbesondere alle Arbeiterinnen, zu einer kraftvollen Feier des 8. März auf, dem Internationalen Frauentag. Wir wollen, dass der 8. März dieses Jahr ein Zeichen setzt, in dem er die wachsende revolutionäre Frauenbewegung auf dem Vormarsch zeigt. Der 8. März ist ein besonderer Kampftag, ein Tag an dem Frauen überall auf der Welt ihre Stimmen gegen das Patriarchat erheben und auf der Straße ihre Entschlossenheit für ihre Emanzipation zu kämpfen zeigen. Es ist eine dringende Notwendigkeit für die Entwicklung der kommunistischen Bewegung, und der revolutionären Bewegung im allgemeinen, jeden Standpunkt der die Unterdrückung der Frau als einen politischen „Nebenwiederspruch“ betrachtet oder jeden Feminismus als „kleinbürgerlich“ betrachtet zu zerschlagen. Die Frauen der Arbeiterklasse leiden unter einer doppelten Unterdrückung, zu der Unterdrückung als Teil des Proletariats kommt die Unterdrückung durch das Patriarchat. Die Frauen der Arbeiterklasse werden nicht nur durch die Lohnsklaverei ausgebeutet, sondern außerdem durch die Sklaverei unter dem Patriarchat. Eine kommunistische und revolutionäre Politik ist ihren Namen nur als solche wert, solange sie Ausdruck der Interessen der meist Unterdrückten und Ausgebeuteten ist, entsprechend kann keine kommunistische und revolutionäre Kraft die besondere Rolle und Bedeutung der Mobilisierung, Politisierung und Organisierung der Frauen, insbesondere der Arbeiterinnen, negieren, ohne sich selbst als Betrüger zu demaskieren. Diejenigen, die in der „linken Szene“ den Kampf gegen das Patriarchat zu einem Kampf gegen „Sexismus“ reduzieren haben Überhaupt nichts vom Standpunkt des Marxismus verstanden und die die glauben, dass es ausreicht mit Verhaltensregeln, welche besagen, dass solange Männer nicht Pornografie gucken oder Frauen anbaggern alles in Ordnung ist und die Frau „gleichberechtigt“ ist, die sind in der Tat Verteidiger des Patriarchats, ihre Apologeten in der revolutionären Bewegung.

Im Dienste der Weiterentwicklung der kämpfenden klassenbewussten Frauenbewegung ist es notwendig die Trennungslinien zwischen dem bürgerlichen, dem kleinbürgerlichen und dem proletarischen Feminismus zu ziehen, um den letzteren zu stärken und die Arbeiterinnen zu ermutigen ihre Rolle in den ersten Reihen des Klassenkampfes einzunehmen.

 

Wir lassen uns nicht spalten: bürgerlicher Feminismus ist imperialistischer Chauvinismus!

Die Imperialisten, d.h. die Herrschenden in der BRD und Österreich, benutzen die sogenannte „Flüchtlingskrise“, um eine zynische Doppelpolitik zu betreiben: auf der einen Seite versuchen sie die Arbeiterklasse weiter zu spalten und die ausländischen Arbeiter zu benutzen, um die einheimischen Arbeiter weiter zurückzudrängen, kurz, um die Ausbeutung der Arbeiterklasse insgesamt zu verschärfen und teilweise auf diesem Grund eine faschistische Massenbewegung zu schaffen. In diesem bösen Spiel benutzen sie alle Mittel, in der letzten Periode auch insbesondere den bürgerlichen Feminismus. Der von den staatlichen Behörden der BRD losgelassene „Skandal“ wegen Silvester in Köln und der folgende Aufschrei im bürgerlichen und kleinbürgerlichen Lager, suggeriert, dass das Patriarchat vor allem ein „Problem“ der Männer der dritten Welt sei. In den „erleuchteten“ Ländern BRD und Österreich sei die Frau „gleichgestellt“. Die Übergriffe seien ein „kulturelles Problem“ usw., am Ende nichts anderes als der „Kampf der Kulturen“ den die Yankee-Imperialisten seit Anfang der 1990-er Jahre als „Rechtfertigung“ für ihre imperialistische Aggression gegen die arabischen Völker propagiert. Wir revolutionäre Frauen verurteilen als proletarische Feministinnen diesen abscheulichen Versuch die Frauenmassen gegen andere Teile der unterdrückten Massen zu hetzen. Das Vorhandensein von halbfeudalen stockreaktionären Standpunkten und Haltungen unter der absoluten Mehrheit der Einwanderer aus der dritten Welt ist für uns kein Geheimnis und es entspricht dem halbkolonialen und halbfeudalen Zustand ihrer Herkunftsländer. Das ist aber in keinem Fall eine Rechtfertigung, um imperialistischen Chauvinismus zu verbreiten. Die Männer der dritten Welt sind voll mit patriarchaler Ideologie, genau wie die Männer der imperialistischen Länder. Den einen zu denunzieren und als einen perversen Vergewaltiger darzustellen und den anderen als zivilisierten Gutmenschen darzustellen, heißt nur der imperialistischen Aggression zu dienen und nichts anderes als bürgerlicher Feminismus. Die imperialistischen Nationen sind diejenigen, die die Nationen der dritten Welt in Sklaverei halten, sie saugen ihr Blut durch den bürokratischen Kapitalismus aus und halten sie unterjocht in halbfeudalen und halbkolonialen Verhältnissen und das ist genug, um den imperialistischen Nationen jedes Recht auf moralische Verurteilungen der Bevölkerung dort abzuerkennen. Wir kämpfen für die Einheit der Unterdrückten und lassen uns nicht spalten und darum haben wir nichts gemeinsam mit dem bürgerlichen Feminismus.

 

Idealismus bekämpfen: es reicht nicht, dass die Frau zum Gewehr greift, das Ziel muss der Kommunismus sein, um die Emanzipation erkämpfen zu können!

Der Ursprung der Unterdrückung der Frau liegt in der Klassengesellschaft, im Privateigentum und sie kann nur zusammen mit dem Privateigentum verschwinden, d.h. im Kommunismus. Entsprechend ist der Kampf um die wahre Emanzipation der Frau untrennbar mit dem Kampf für den Kommunismus verbunden. Die Unterdrückung der Frau kommt durch materielle Ursachen, der gesamte patriarchale Mist mit allen seinen Ausdrücken, seien es religiöse, kulturelle, soziale usw., sind nicht etwas vom Himmel gefallenes, sondern haben eine materielle Grundlage. Das Gegenteil behauptet der kleinbürgerliche und bürgerliche Feminismus, für sie ist das Problem vor allem von ideologischem und kulturellem Charakter; egal mit welcher wörterdrehenden sprachwissenschaftlichen Finesse sie versuchen es zu vertuschen, für diese Leute ist das Problem, dass Männer „böse sind“ – was nichts anderes ist als Idealismus. Solange dieser Idealismus nur eine Quelle für Diskussionen des Lebensstils ist, ist er relativ harmlos. Aber wenn er die kämpfenden Bewegungen dominiert, wird sein Effekt verheerend.

In der menschlichen Gesellschaft ist eine Revolution nicht der Wechsel von einer Regierungsform zu einer anderen, eine Revolution ist ein Gewaltakt mit dem eine Klasse die Diktatur einer anderen stürzt und ihre eigene errichtet. Über eine „Frauenrevolution“ in der Klassengesellschaft zu reden ist im „besten Falle“ reiner Idealismus, ansonsten ein Betrug. Im gegenwärtigen menschlichen Panorama trennen Klassen die Menschen mehr als das Geschlecht. Die Frauen können nicht alle gemeinsam kämpfen. Den wahren Kampf um die Befreiung können die Töchter des Volkes nur zusammen mit dem Proletariat und unter der Führung seiner Vortruppe auskämpfen, das gilt für jede Form der Revolution und jedes Land. Das wird noch deutlicher, wenn wir uns daran erinnern, dass wir uns in der Ära des Imperialismus und der proletarischen Revolution befinden und die Bourgeoisie unfähig ist die Aufgaben der demokratischen Revolution durchzuführen. Idealisten können in der gegenwärtigen Welt über eine „Revolution“ reden die nicht vom Proletariat geführt wurde, Marxisten nicht.

Trotz des großartigen Heroismus und der bewundernswerten Opferbereitschaft mit welcher Frauen heute die Gewehre ergreifen und kämpfen, um eigene Strukturen durchzusetzen, wird dies zu nichts anderem führen als eine Evolution der Formen der patriarchalen Unterdrückung, solange sie nicht Teil von einer wahren demokratischen oder sozialistischen Revolution sind, welche beide nur unter der Führung des Proletariats, die sich in der Kommunistischen Partei konkretisiert, möglich sind.

 

Der proletarische Feminismus ist eine Demarkationslinie zwischen Revisionismus und Marxismus und als solcher ist er eine Waffe im Kampf für die Rekonstitution der Kommunistischen Parteien

Der Revisionismus hat die Kommunistischen Parteien in Europa ausnahmslos zerstört. Die Kommunisten kämpfen darum ihre Parteien zu rekonstituieren, um ihren Wiederaufbau einzuleiten, um die höchste Form des Klassenkampfes einzuleiten, als Teil und im Dienst der proletarischen Weltrevolution. Die Arbeiterinnen haben einen besonderen Drang dazu dieser Aufgabe auf jeder Ebene zu dienen; denn durch den Kommunismus können wir uns von der Doppelunterdrückung befreien. Ohne eine wahre Kommunistische Partei ist es unmöglich den Kampf in Richtung der Emanzipation zu entwickeln. Als revolutionäre Frauen haben wir so einen doppelten Anlass, um für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei zu kämpfen.

Wir brauchen Kommunistische Parteien neuen Typs, marxistisch-leninistisch-maoistische Parteien, die sich durch Aktionen militarisieren und den Volkskrieg in jedem Land auf die konkreten Bedingungen der Revolution anwenden. Solche Parteien verstehen den proletarischen Feminismus als einen Teil der Ideologie des Proletariats, des Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich  Maoismus. Solche Parteien messen ihre Erfolge in einem wichtigen Teil in wie weit sie Aktivistinnen, Kämpferinnen und Militante und unter diesen weibliche Kader und Führerinnen hervorbringen, die nicht zur Dekoration da sind, sondern um ihre Verantwortung für die gesamte Entwicklung der revolutionären Bewegung anzupacken. Solche Parteien sind nicht Gewissenserleichterer der Kleinbürger oder Bandenbezeichnungen der Facebookhelden, die sich als Häuptlinge über ihre Sippe einbilden. Solche Parteien sind Kampfabteilungen des internationalen Proletariats; ein Truppe, die Vortruppe, der Klasse.

Ohne die Emanzipation der Frau wird es keine Emanzipation der Menschheit geben. Ohne den Kampf der klassenbewussten Frauen wird es keine Revolution geben. Ohne die Kommunistinnen in Formierung werden die Kommunistischen Parteien sich nicht als wahre solche rekonstituieren. Die „Frauenfrage“ ist nicht eine Nebensache. Die Rolle der Frau in der Revolution ist eine entscheidende im Kampf für den Kommunismus. In diesem Sinne:

Heraus zum 8. März! Bekämpfen wir das Patriarchat und den Imperialismus! Nieder mit dem bürgerlichen Feminismus und dem imperialistischen Chauvinismus! Proletarischer Feminismus für den Kommunismus!

 

 

Rotes Frauenkomitee Hamburg                                       Rotes Frauenkomitee Wien Februar 2016

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"Kampftag", "Töchter des Volkes", "großartigen Heroismus und der bewundernswerten Opferbereitschaft", "Volkskrieg".

 

Na dann...und, auch toll:

 

"Der von den staatlichen Behörden der BRD losgelassene „Skandal“ wegen Silvester in Köln" - welches Amt das wohl geplant hatte...?

Auch als Mann kann ich vieles von dem was ihr in eurem Artikel verbreitet ohne weiteres unterschreiben. Eure Haltung bezüglich der brutalen Angriffe auf Frauen zu Silvester in Köln, empfinde ich allerdings als Realitätsverleugnung. Der Aufschrei findet eher nicht im bürgerlichen und kleinbürgerlichen Lager statt, sondern geht von einem Gr0ßteil der Bevölkerung aller Schichten aus. Genau wie Teile der von euch kritisierten Kreise, bagatellisiert ihr mit eurer Einordnung die absolut herausragenden Ereignisse von Köln und anderen Städten, das ist nicht materialistisch, das ist idealistisch.

Selbstverständlich kann man nicht zulassen das Rassisten und Faschisten diese Vorgänge für ihre rassistische Propaganda nutzen. Wenn man allerdings die Vorgänge beschönigt und bagatellisiert, leistet man genau dem Vorschub. Gerade unter Arbeiter- und Angestelltenfrauen ist eine klare Einschätzung der Übergriffe vorhanden, von der ganz überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung (Mann oder Frau) ganz zu schweigen. Das muß irgendwie an euch vorbei gegangen sein.