[(B) Rigaer] Gedenktafel für den 19-jährigen Klempner Fritz Auge

Erich

Am 8. August 1931 wurde Fritz Auge von einem Bullen erschossen. Wie immer war es ein „Warnschuß“ - in den Rücken. Und natürlich in einer Situation der „Notwehr“ - der arme bewaffnete Beamte wurde angegriffen. Wir kennen diese Situationen. Und wir kennen diese Bullen, die ihr ganzes Ego aus ihrer niederträchtigen Beschäftigung ziehen. Aber wir kennen auch diejenigen wie Fritz Auge, jenen Sympathisanten der KPD. Junge, aber auch alte Menschen, die sich von offensichtlichen Versagern nicht einschränken lassen wollen und ihren Kampf um Freiheit auf der Straße führen. Jene Menschen, denen es am 13.1. auf dem Dorfplatz ähnlich hätte gehen können, als ein durchgedrehter Kontaktbereichsbeamter abgewehrt werden musste.

 

Weil wir uns trotz der zeitlichen und politischen Unterschiede verbunden fühlen, gedenken wir Fritz Auge.

 

Aber wir Gedenken auch, weil wir dem Faschismus etwas entgegensetzen müssen. In dieser Zeit, wo Bullen, Justiz, Politik und Nazis Hand in Hand agieren, in direkter Kontinuität der deutschen Geschichte. Gerade im Fall Fritz Klempner ist die Kontinuität offensichtlich.

 

Am Tag nach den Todesschüssen nämlich starben zwei szenekundige Beamte mit den Rufnamen Schweinebacke und Husar im Kugelhagel eines mutmaßlich KPD-nahen Killerkommandos. Graffitis an den Wänden um den ehemaligen Bülowplatz in Mitte kündigten die Rache kurzfristig an: „Für einen erschossenen Arbeiter fallen zwei Schupooffiziere!!!“. Verurteilt wurde dafür niemand. Die Ermittlungen wegen des Doppelmordes verliefen zunächst im Sande. Erst nach der Machtübernahme der Nazis kam Bewegung in die Untersuchung – auch, weil Geständnisse herbeigeprügelt wurden“, so die Welt. Das Verfahren gegen den Hauptverdächtigen Erich Mielke, welcher später Stasi-Chef in der DDR war, wurde jedoch eingestellt. Nach 62 Jahren aber, als Deutschland wieder zu neuem Glanz erwacht war, folgte die späte Rache dieser Nation an der antifaschistischen Tat. Erich Mielke wurde 1993 ohne Beweise wegen dem Doppelmord verurteilt und ins Gefängnis gesteckt.

 

Wir mahnen zum Kampf. Wir mahnen zum Widerstand gegen den Staat und gegen die Nazis. Wir haben Auschwitz, wir haben die politischen Morde in den 30ern, wir haben Rostock Lichtenhagen, wir haben den NSU und wir haben Pegida vor Augen.

 

Trotz Alledem soll jetzt am Rosa-Luxemburg-Platz eine Gedenktafel für die zwei erschossenen Schweine errichtet werden. Nazi-Kolumnist Gunnar Schupelius zieht, wie wir, nur anders, den Vergleich zur Rigaer Straße: http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/warum-die-gedenktafel-fuer-zwei-ermordete-polizisten-wichtig-ist

 

Daher haben wir uns an den Ort der Auseinandersetzung begeben und für alle Ewigkeit eine bronzene Tafel angebracht. Auf ihr steht geschrieben:

 

In Gedenken an die antifaschistische Tat!

09.08.1931

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junge junge...

kaltblütigen geplanten Mord an unbedeutenden Polizisten auf offener Straße eine "antifaschistische Tat" zu nennen, ist schon ziemliche Realitätsverweigerung.

Für Hunderte von Bullen ermordete Berliner_innen gibt es garkein Denkmal oder sie wurden 1990 geschliffen.

 

Dass beim anschliessenden Feuergefecht auch zwei Passanten erschossen wurden, interessiert dich nicht? Wo sind ihre Namen, wo ist ihr Denkmal?

 

Wo ist das Denkmal für Klaus - Jürgen Rattay, Norbert Kubat, Kemal Altun....? Kennst du sicher nicht mal.

 

Das Denkmal ist ein dummes Propaganda - Rache - Schandmal der herrschenden Klasse!

Nun, es gibt ein Denkmal für Benno Ohnesorg. Gefiel nicht jedem. Muss es auch nicht.

Das Grab von Ulrike Meinhof befindet sich in Tempelhof. Auch damit hatten viele Menschen Probleme. Der Pfarrer Helmut Gollwitzer hielt den Kritikern entgegen: "Der Tod verpflichtet zur Versöhnung". Klar... kann man auch anders sehen. Muss man aber nicht.

 

Darf es nur Gedenken geben, das dir gefällt?

aber es darf kein gedenken geben, dass ganz offensichtlich rechter propaganda entsprungen ist und nur dem zwecke dient die öffentliche meinung noch weiter in diese richtung zu schieben.

Dann lies mal hier nach und denk nicht das die da heute nicht auch machen würden!

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Blutmai

 

deutsche Polizei schiesst Demonstrationen zusammen - 198 Verletzte / 8 Tote / 1228 Verhaftete / Kein einziger durch Schusswaffen verletzter Bulle

 

Kleiner Auszug:       ....Nach seiner Rückkehr von der SPD-Kundgebung im Sportpalast wurde Max Gmeinhardt, Mitglied der SPD und des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, von einem Polizisten erschossen, als er der Aufforderung, sein Wohnungsfenster an der Kösliner Straße zu schließen, nicht sofort nachkam.

 

Ein Neuseeländischer Journalist wurde erschossen weil er ...nicht schnell genug der Aufforderung nachkam die Strasse zu verlassen.

 

....Eine amtliche Untersuchung der Polizeiübergriffe fand nicht statt, kein Polizist wurde angeklagt. ....

 

Ich erkenne eine Menge Paralelen!

 

Das ist Wikipedia - nicht linke Geschichtschreibung!!!

in geisteswissenschaftlichen Themen, hat zuletzt durch verdienstvolle Recherchen einen kräftigen Dämpfer bekommen.

Prima Aktion! Endlich werden jene verlogenen Charaktere, die seit Tagen durch die bürgerliche Hauptstadtpresse gejagt werden, in jenes Licht gerückt, aus dem sie entstammen. Arbeiterfresser wie Schweinebacke und Husar bleiben Reaktionäre!

 

Know the history of your class! Never forget & Never forgive! Jenes Berlin der 30ziger Jahre war nicht jene vermeintlich hippe Scheisse, sondern ein finsterer Ort des Dasein und den Kampf der Arbeiterklasse!

Mielke war ein mieses Schwein und Menschenfresser, in seinen Knästen saßen auch Linke und rebellische Menschen wie Punks oder LEute die einfach kein Bock mehr auf sein "Arbeiterparadies" hatten und die nicht in sein faschistoides spiessiges Weltbild passten. Egal ob er den 30ern was gutes getan hat, das wiegt es nicht mehr auf.

@Kids Born after 89. Die DDR war ein Riesenknast mit nem Zaun drumm, glaubt nicht den Ostalgie-Quark eurer Eltern.

Ansonten find ich die Tafel gut

sagt ja auch niemand, dass mielke coole sau ist. ist ja auch offenbar reine willkür gewesen das urteil gegen ihn. vielleicht wars ja auch ne coole anarcho-sau die sich gedacht hat, heute rächen wir den jungen genossen

...och, sehen viele auch anders - trotz aller Fehler war - und da brauchste keene dummen Geschichten erzählen: nach 25 Jahren deutscher und weltweiter Imperialimus mit 300 Millionen Toten weltweit hatten die Arbeiter damals mehr zu lachen als Heute - und da bist du mit deinen "Punks" & "Rebellen", von denen viele schicke Nazis nach der Wende geworden sind, keinen Unsinn erzählen.

 

Im Gegensatz zu Dir bin ick so alt, dit ick noch genau weiss, wie es dem Arbeiter im realen Sozialismus wirklich ging, wie das heute aussieht. Frag mal rum, bei den Jugenlichen über 40, wie das Heute und das Gestern bewerten - da wirst Bauklötzer stauen.

Oh ja, hat ich bestimmt viel zu lachen, so einjesperrt zwischen Rostock und Suhl. Zwischen lauter Kleinbürgern mit uffjesetzten Proletarischen Berliner Dialekt. Voll Knorke eh.Jeh wida uff deenen Müllhaufen der Jeschichte zurück Keule.Woher weeste wie alt icke bin?Kiekeste blöd unter der Schiebermütze durch wa?

PS: Was von eurem Gesülze entlastet Mielke, ja hat nen Bullen abgeknallt, gutes Ding.Aber ein paar Jahre später in Spanien hat er Genossen bei der Stalinistischen Geheim-Polizei denunziert und ausgeliefert. Und seine Karriere nach dem Krieg hat auch keine besseren Menschen aus ihm gemacht. Und was meinst du wo nach der Wende die ganzen NAzis herkamen die warn schon vorher da, ignoriert  von der Stasi.

jetzt kommt der Vogel aus der Kiste - in keiner Periode der Geschichte Freundchen, wie jene des unfertigen, fehlerbehafteten realen sozialismus,  zu hatten Arbeiter zu sagen, mehr Bilderung, mehr Studien, mehr Bücher im Schrank stehen, bevorzugte Quoten für alle bereiche des gesellschaftlichen Lebens, für ihre kinder und ihre frauen,  und  hatten in ihrer biografie dreifachabschlüsse, wie in der ollen DDR. Da konnte der Parteifuzzi noch schön zusammengeschissen werden, und jemeinsam über das fehlende Material jebollert werden. Richtig fett vom Leder - und wenn gar nix mehr ging, wenn es darum ging, frei zu nehmen, sich mal fein zu besaufen, rannte man zu bgl leitung und da konnte der betriebsdirektor im achteck springen und gar nix machen. jeder freundliche und kranke suffkopp bleib in den betriebsgruppen und wurden von denen umzingelt, und in alle ecken mitgeschleift - gleichgültig ob urlaub, feiern, oder oder uff die baustelle. wenn ick typen wie dich, lesen muss, kommt mir die suppe aus Ohren - die sozialen verwerfungen, wie sie heute gewohnheit sind, wie sie mir heute jeden morgen gegen fünf in der sbahn mit dem bier in der hand freundlich zuwinken, und aus dem nächsten übervoll re geworfen und gequetscht werden, und mit den abgedroschen augen und händen freundlich was von den kaputten knochen erzählen, die sich irgendwo hintragen dürfen, und dir dabei das lied vom alt und verbraucht - vom amt drangsaliert - anhörst und mal so "weeste noch, bgl fallen lässt", da wees jeder, was an deiner  horrorgeschichte aus den knast für arbeiter für die millionenfache gegenteilige erfahrung bedeutet - schon verjessen, den betriebsdirektor, der olle schlosser und ingenieur in essengeldturnschuhen?

 

ps: die ersten nazis, die wir aus sbahn in kw geprügelt haben, war parteifunktionäre aus dem westen - nur mal so am rande der schlechten geschichten

dürfen keine eigene, zur Not auch der heutigen Demagogie abweichende Meinung haben ?

 

Ja, nun ... Du wirst es schwer haben, meine Kinder von der "Verwerflichkeit" der DDR zu überzeugen. Da sitz ich einfach am längeren Hebel. Meine Generation hat noch ein paar Jahre, nachdem die 33-45'er nur noch ein paar ganz vereinzelte Exemplare zu irgendwelchen Zeitzeugenvorträgen in diverse Nazischuppen vom warmen Ofen aufscheuchen kann.

Geschichte ist kein Super-Mario-Bros, dass man beim abloosen einfach mal eben neu starten kann.

 

Hab mich in diesem "Riesenknast" tausendmal mehr als Mensch gefühlt als heutzutage im Wirtschaftswunderwonderland.

 

Gibt kaum noch neue, gute und vor allem auch nachvollziehbare Ideen zum DDR-Bashing ?

 

Ja, nun ... da kann ich ja auch nix für !

der letzte Kommentar zum Thema verschwand einfach , dieser hier scheint ausgehungert zu werden.

 

Weshalb eigentlich ?

 

Ich stehe absolut zu meiner sozialistischen Erziehung, bin in Frieden grossgeworden und musste zu Armeezeiten eher mit ätzenden Vorgesetzten als gegen Menschen aus aller Herren Länder kämpfen.

Mag sein, dass sich die Staatssicherheit, also der "Teufel Stasi" aufgrund ständiger Angriffe auf die junge Republik einige unverhältnismässige Schnitzer erlaubt hat, aber ist das heute, 180 ° zurückgewendet, anders ?

Ehrliche Antifaschisten werden kriminalisiert, was in Berlin, Hamburg und Leipzig abgeht, braucht kaum weiterer Beschreibung ...

Unterdessen brennen Flüchtlingsunterkünfte, der Mob tobt ( unter geduldeter Aufsicht ) , Menschen verbrennen im Polizeigewahrsam.

 

Ist das echt alles unkomplizierter als die 40 Jahre DDR, die aus der Not heraus es schaffte, den "Bürger" auch als Menschen zu behandeln, soziale Sicherheit nicht nur als kurzweiliges Wahlkampfthema zu betrachten, eine ganze Menge Volkseigentum zu schaffen und somit dem unmittelbaren Zugriff der Kapitalisten zu entziehen ... alle Errungenschaften einfach mit dem bösen Zauber STASI ( i.V. Mielke ) zu belegen ?

 

Es gab Probleme, aber keinen NSU. Es gab (teilweise) Mangel, aber keine erzwungene Obdachlosigkeit. Es gab "Rotlichtbestrahlung", aber keine VW-Affären. Es gab SERO statt gelbe Tonne und Müllmafia. Es gab Pioniernachmittage statt Komasaufen ...

Jugendclubs statt Drogenlillieus ...

 

Sie Menschen waren offener. Richtig niedlich war der FKK-Schock, als der "potente Westen" den "heruntergewirtschafteten Osten" auf der Insel Rügen verdrängte. Soviel Menschsein waren die Ellenbogenarschlöcher nicht gewöhnt. War die ersten Tage ganz lustig, aber es wurde dann ganz schnell dem "drüben" angepasst.

 

Könnte mich jetzt stundenlang in Details verlieren, aber wenn hier OSTALGIE negativ besetzt wird, da schwillt selbst mir der Kamm.

 

Jene, die dieses Wort gebrauchen, wissen eigentlich garnicht, wie es war ... damals.

 

Falls sich jetzt die Anarchos usw. zu Wort melden : Wie bitteschön soll man den (mittlerweile doch schon ziemlich erodierten) Kapitalismus etwas entgegensetzen, ohne neue Regeln aufzustellen ?

 

Ich hatte eine verdammt schöne Kindheit und Jugend, leider wurde ich von der Realität eingeholt.

 

Gegen das Vergessen !

Fritz Auge gedenken ist total gut. Wobei nicht klar ist, ob die Tafel jetzt dem vom Bullen erschossenen Auge gilt wie in der Überschrift behauptet oder Mielke, der am Mord an den Polizisten beteiligt war.

 

Und den Stasischef Mielke mit so einer Aktion würdigen, seid ihr noch ganz echt?

 

Mit widerlichsten Repressions- und Überwachungsmaßnahmen gegen alles und jeden vorgehen, der libertär aufgefallen ist. Schon 1948, noch nicht unter Mielke, hat die Stasi einen anarchosyndikalistische  Selbstorganisierung in Zwickau gesprengt und alle Beteiligten verhaften und einsperren lassen. Punk-Szene, Kirche von unten, Umweltbibliothek, alles Ziele im Visier von Mielkes Apparat. Solche Figuren brauchen wir nicht. Solche Leute stecken Menschen mit Fantasie und Freiheitsdrang in ein dunkles Knastloch. Mielke steht auf der anderen Seite.

 

Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jede Autorität.

Warum denkenn eigenlich alle das Mielke an der Tat beteiiligt war? Wie nachzulesen ist gab es 0 Beweise. Aber glaubt eben dem Staatsapparat die werden schooon niemanden einfach so verurteilen, oder?

Auf der Tafel steht auch nicht von Mielke sondern es soll hier wohl eher um eine Gegenposition zu der Gedenktafel an die beiden Schweine gehen. Niergends wird Mielke das Arschloch abgeefeiert.

 

Schaltet mal einen Gang runter schaut nicht den ganzen Tag Dr. Alexander Holt und leggt nicht jede Action auf die Goldwaaaage.