[HH] Solidarität mit Bakûr: Unangmeldete Demo mit Pyro & Farbe

Solidarität mit Bakûr (1)

Am Samstagabend kam es im Hamburger Schanzenviertel zu einer Spontandemonstration kurdischer, türkischer und deutscher Jugendlicher. Sie setzten gemeinsam ein Zeichen der internationalen Solidarität, gegen den türkischen Faschismus und die Massaker in Kurdistan.

 

Die Demonstration zog mit ca. 80 Beteiligten unangemeldet vom Schulterblatt richtung Reeperbahn und wurde von Pyrotechnik untermalt. Es wurden Flyer verteilt und die komplette Route aus der Demonstration heraus mit Parolen besprüht.

Die Polizei konnte nur zugucken und blieb an diesem Abend handlungsunfähig.

 

Selbstkritisch ist festzuhalten, dass die Uhrzeit nicht gut koordiniert war und es zeitgleich eine Aktion in der Innenstadt gegen Sexismus und Rassismus gab. Wir solidarisieren uns mit dem Protest und unterstützen die Forderungen. Kampf dem Patriachat – Jin Jiyan Azadi!

 

Leisten wir als Jugend gemeinsam den Widerstand!

Hoch die internationale Solidarität!

 

Video: https://www.youtube.com/watch?v=vw34Oka5rGY

Bericht:auf türkisch der kurdischen Jugendbewegung: http://rojaciwan.com/tr/rc/hamburgda-kurt-gencleri-ve-alman-sol-gruplari...

 

Erklärung zur Aktion:

 

Rojava und Kobanê sind für viele Menschen in den letzten Jahren zu Begriffen geworden, die verbunden sind mit dem entschlossenen Widerstand der Menschen gegen Daesh oder den Islamischen Staat und gleichzeitig für ein neues Gesellschaftsmodell, dem Demokratischen Konföderalismus.

 

Die Solidarität für Rojava war groß und hält sich immer noch, auch wenn Demonstrationen und Kundgebungen wieder kleiner werden.

 

Seit langem gibt es wieder ein breite und aktive Solidarität mit Kurdistan, aber Kurdistan ist nicht nur Rojava, Kurdistan ist auch Bakûr. Bakûr bedeutet Norden und steht für Nordkurdistan, dem Teil im türkisch kontrollierten Gebiet. Hier leisten die Menschen Kurdistans von neuem einen erbitterten Widerstand, hier jedoch gegen den NATO-Staat Türkei.

 

Bereits Ende 2014 kamen Gerüchte auf, dass die türkische Regierung erneut Offensiven gegen die kurdischen Gebiete plant. Im Frühjahr 2015 wurden dann die Verhandlungen mit der kurdischen Freiheitsbewegung in der Person Abdullah Öcalans von türkischer Seite aus abgebrochen. Abdullah Öcalan wurde daraufhin erneut in die totale Isolationshaft verbannt.

 

Nachdem dann im Sommer die Parlamentswahlen die Alleinherrschaft der AKP oder besser gesagt Erdoğans beendeten und seinen Traum von einer Verfassungsänderung hin zu einem Präsidialsystem vereitelten. Kam es zu mehreren Terroranschlägen gegen fortschrittliche und pro-kurdische Kräfte. Gleichzeitig wurden Stellungen der Guerilla im Grenzgebiet zum Irak bombardiert und eine allgemeine Situation der Unsicherheit und des Chaos entstand.

 

Die AKP bzw. Erdoğan konnte diese Bühne nutzen und sich als strahlender Held präsentieren, der die Türkei rettet und schützt.

Was folgte war ein offensiver und militärischer Krieg gegen die kurdischen Gebiete. Es herrschen Ausgangssperren, Artilleriefeuer, Scharfschützen und Blockaden. Der türkische Staat zielt mit aller Macht auf die Zivilbevölkerung. Selbst nach den Neuwahlen im November, bei der die AKP die alleine Mehrheit zurück gewinnen konnte, wurden diese Angriffe nur noch intensiviert.

 

Das Ziel ist es, die kurdische Freiheitsbewegung zu zerschlagen, den Willen der Menschen zu brechen, um so ein für alle mal die Menschen zu unterdrücken.

 

Doch so wie in Rojava regt sich auch Widerstand in Bakûr. Die Menschen boykottieren staatliche Einrichtungen, erklären ihre Selbstverwaltung und organisieren den Selbstschutz. Das Militär und die Polizei wurden teilweise aus den Städten geschmissen und versuchen nun von außen in die Städte mit aller Gewalt vorzudringen. Doch kommen dabei trotz aller militärischen Mittel kaum voran und werden von der kämpfenden Jugend erfolgreich zurückgehalten.

 

Weitere Nachrichten:

Informationsstelle Kurdistan

Lower Class Magazin

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wir haben nur gesehn wir die Bullen wie aufgeregte Hühner das Schulterblatt auf und ab gefahren sind! Die hatten absolut keinen Plan!

 

Habt ihr super gemacht, Solidarität mit Kurdestan, für den kommenden Aufstand!

 

Wie sehen uns am 6.2. in Berlin-Friedrichshein!

Gut gemacht, Leute! :-)