Nach den unterschiedlichen Darstellungen, was letztendlich zu den Einsätzen der Polizei in der Rigaer 94 führte, (wurde der Kontaktbereichsbeamte geschlagen oder nicht? wurden die Beamten mit Schutt aus dem 3. Stock beworfen oder nicht?), ist eine nicht unerhebliche Frage die der Glaubwürdigkeit. Eine Seite erzählt die falsche Version.
Ich habe also mal ein aufschlussreiches und weitgehend unbekanntes Video der Räumung der Mainzer Strasse verlinkt. Bekanntlich hatten damals die BesetzerInnen behauptet, dass die Polizisten mit Steinen geworfen hätten. Die Berliner Polizei hatte das zunächst geleugnet, in internen Vermerken war aber die Rede von einzelnen Steinwürfen durch Beamte in Notwehrsituationen. Das folgende Video zeigt einen regelrechten Steinhagel durch Beamte, von Notwehr keine Spur: https://www.youtube.com/watch?v=f7WeO84niT0
So hat auch das Steinewerfen mehrere Seiten, wenn es die "Chaoten" praktizieren, ist es für die Polizei mindestens schwerer Landfriedensbruch oder versuchter Totschlag. Wenn sie es selber tun wird es geleugnet. Mit dem Kontaktbereichsbeamten und dem Müll wird es ähnlich gewesen sein.
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In einem anderen kommentar zu einem anderen artikel über berlin (vorwurf der vergewaltigung durch flüchtlinge, was die polizei dementiert) wurde kritisch bemerkt, dass man der polizeilichen aussage (aus linker und "normaler bürgerlicher" sicht durchaus glauben sollte und das rechte die aussage anzweifeln, in sachen rigaer straße sollte die polizeiglaubwürdigkeit allerdings angezweifelt werden (aus linker sicht). wie es gerade passt wird, leicht zynisch, mit angefügt.
ich finde in diesem zusammenhang ist es durchaus sinnvoll sich mit solchen vorwürfen auseinanderzusetzen und eigene gedanken bzw. lösungen zu formulieren. welchen sinn würde es für die polizei machen diese oder jene aussage zu erlügen? leider ist dies kaum durchschaubar und manchmal machen sogar die krudesten gedanken (zb. die polizei verschweigt die kriminalität von ausländern weil sie wahlweise die vollstrecker der brd gmbh sind die die deutschen auslöschen will oder sonstige wahnvorstellungen), die in teilen (kriminalitätsverschweigen) ja in köln sogar vorgekommen sind.
sicherlich hilfreich sind mediales festhalten von dingen, was natürlich schwierig ist wenn manche menschen einen durchaus berechtigten anonymitätsanspruch haben. ebenfalls schwierig durch die konsequente unterbindung von medialer öffentlichkeit, die nicht im eigenen strom schwimmen, was zb. eben dazu beiträgt das ereignisse schlussendlich nur auf basis der polizeilichen erzählungen bekannt sind und dies auch schwerwiegende folgen haben kann (breite-straße-verfahren). zum "vergleich": vor kurzem wurde in der türkei eine bekannte menschenrechtlerinn bzw. aktivistinn erschossen, offensichtlich bei einer polizeilichen durchsuchung. das veröffentlichte video löste breite empörung aus. unwahrscheinlich das es von der polizei gefilmt wurde. filmen wärend durchsuchungen in deutschland? unmöglich... (nicht so verstehen das türkei ein toller musterstaat ist)
man bewegt sich hier in einem schwierigen spannungsfeld, welches allerdings mit kreativität und debatten über das wie gelöst werden kann. der gewinn kann eine zersetzung der polizeilichen glaubwürdigkeit sein, die den rechten nicht hilft, da sie sich auf linke ereignisse bezogen, nicht vereinahmt werden kann und gleichzeitig kann die empörung befeuert werden, durch die offenlegung der häßlichen staatlichen fratze.
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wenn meine tochter vergewaltigt worden wäre und die polizei würde behaupten es stimmt nicht würde ich an die öffentlichkeit gehen, genau das tuen die "linken" auch sie gehen an die öffentlichkeit, dazu braucht man allerdings kein video der räumung der mainzer, es reichen die bilder aus der taz und die videos welche rund um die polizeirandale entstanden sind!
ACAB
wir sehen uns am 6.2 auf der straße!
Echt schwach
Ein 26 Jahre altes Video auszugraben und dies unvollständig zu zeigen ist extrem clever. Wie man sieht lagen dort schon ein Haufen Steine, welche vermutlich nicht einfach vom Himmel fielen. Manchmal muss man einfach auch mal einstecken und nicht nur austeilen (und anschließend rumheulen). ECHT SCHWACH.
Situationen werden geschaffen wenn man sie braucht
Das ist wirklich nichts neues!
Ein leicht durchschaubares Schasuspiel das die Bullen gelegentlich (wahrscheinlich öffter als wir es wahrnehmen) inszenieren.
Hier ein Beispiel am 1 Mai, noch tagsüber bei der genehmigten Demonstration fliegt eine ganze Gruppe Zivis auf die, nach ihrer Enttarnung, durch uniformierte EHU, durchgelassen und nicht verhaftet werden. Einer der Zivis vermummt sich währenddessen mit einer Sturmhaube.
Begleitet wird das Auffliegen vom Polizeifunk, der diese Gruppe als Polizisten kennzeichnet.
Später am selben Abend bestätigt der Polizeifunk das eine Gruppe militant agierender "Gewalttäter" keinen Demontranten währen, sondern "Zylinderkräfte. Darauf hin unerlässt der EHU Führer die geplanten Festnahmeversuche.
Die Krönung und unumstoslicher Beweis, sind aber im Video dokumentierte Polizeifunk Sequenzen, in denen es direkte taktische Anweisungen der EHU an diese "Zylinderkräfte" gibt.
Zitat: ... es währe sehr shön, wenn Sie sich mit der Eskalation noch etwas Zeit liessen, damit ich dei Anderen "Kräfte" peu a peu nachzeihen kann. ..., 50 Vermummte laufen von..., nach ,... sind das die Zylinderkräfte? Pegel 2 an Weide 24 - Ja das sind Sie!
https://www.youtube.com/watch?v=6O-_RTDjYk8
Noch Fragen?
Oder hier. Bei den Protesten gegen das G8 Treffen in Heiligendamm nahe einer friedlichen Sitzblokade flog eine ganze Gruppe Bielefelder Zivilbeamter auf die nahe der Sitzblokade versuchte Demonstranten zu überreden mit ihnen zusammen den Zaun de abgesperrten Tagungsortes abzureissen und "... den Bullen malrichtig aufs Maul zu hauen...!
Dies flog wegen verschiedener Faktoren auf. Einer davon war das die Zivilbeamten n gleicher "Aufmachung, Manier und Kleidung" von Aktivisten aus der Heimat wiedererkannt wurden.
Die Zivis versuchte "Straftaten zu generieren wo keine da waren"!
Einer zumindest konnte zeitweise von Demonstrnten blokiert werden und sein Gesicht wurde fotografiert. ein päterer Abgleich dieser Fotos mit Fotos des Zivis im heimatlichen Dienst erbrachten den Beweis!
Auch in dieser Situation wurden die Zivis von Uniformierten Einheiten aus dieser beweisfesten Situation entfernt.
https://www.youtube.com/watch?v=DE1X9t4IsvE
Mir würde locker noch mehr einfallen!
1. Mai: Schon damals Falschmeldung
Der verlinkte erste Beitrag - aus "Spiegel TV" soweit ich mich erinnere - zum 1. Mai 1997 schneidet den Polizeifunk so zurecht, wie es in die Skandalberichterstattung passte.
Schon seinerzeit wurde darauf hingewiesen, dass der Funkmitschnitt nicht vollständig wiedergegeben worden war und es eher so aussah, dass anfangs in einer undefinierbaren, teilweise vermummten Gruppe etliche Zivilpolizisten sich untergemischt hatten; etwas später wurde einer ähnliche Gruppe als angebliche Gewalttäter in der Nähe eingekesselt, es blieb aber völlig unklar inwieweit beide Gruppen identisch waren und ob die Zivi-Gruppe sich an irgendwelchen Straftaten beteiligt hatte. Bei den Festgenommenen waren auch keine Zivilpolizisten dabei.
Dieses Durcheinander führte auch im Funkverkehr zu Chaos und Streit, weil die Bullen länger brauchten, bis sie merkten, dass sie gar nicht wussten ob sie die ganze Zeit über dieselbe Gruppe redeten. All das hat "Spiegel TV" damals bewusst weggelassen, weil es dann keine Nachricht mehr gewesen wäre.
Gerade bei den großen 1.Mai-Demos mit Randale-Potenzial war und ist es völlig "normal", dass größere Greiftrupps der Polizei in Zivil, dunklen "Szene"-Klamotten und durchaus auch (teil-)vermummt unterwegs sind, das dient aber nicht irgendwelchen agent-provocateur-Aktionen, sondern um unauffällig an Leute/Gruppen ranzukommen auch wenn es knallt und um selbst nicht wiedererkennbar zu sein.
Tja, der Mythos lebt, und die einfachen Geschichten sind eben die beliebteren!
naja,
gepanzerte Robocops schmeissen blindlings Steine auf ungeschützte Demonstranten.
Nicht mehr weit bis zum Schusswaffeneinsatz.
http://www.spiegel.de/einestages/altonaer-blutsonntag-1932-massaker-unte...
Zeitreisender
Ein ungefähr hundert Jahre altes Video zieht ihr zur Argumentation heran? Geil.
nicht "ihr" sondern Peter
Es sind nicht mehrere AutorInnen, sondern einer. Er hat sogar einen Namen hingeschrieben: Peter. Oder war das der höfliche Plural? Da hätteste besser "ziehen Sie" geschreiben.
Aber danke an Peter für dieses Video. Die Bullenschweine lügen eigentlich häufig, wenn sie Vorwände für Überfälle suchen. Wer's nicht glaubt, kann sich ja mal mit der Frage beschäftigen, warum diese Typen (seltener auch mal Frauen) trotz Absprachen und Schulungen zum Thema in ca. jedem dritten Verfahren dabei auffliegen, dass die von ihnen auf Demonstrationen Festgenommenen überhaupt nichts mit den erhobenen Vorwürfen zu tun haben. Und das bei einer immerhin offen autoritär auslegenden Justiz.
Wer nichts kann, nimmt sich ein Uniform - ein widerliches Pack.
Ich finde jedoch, die Unterhaltung über diese Stümper lenkt von der eigentlichen Frage ab. Was derzeit im Nordkiez Friedrichshains passiert, ist eine Gentrifizierungsmassnahme. Die Knüppelgarde wurde von Innensenator Henkel angewiesen, was auch immer vom Zaun zu brechen, um widerspenstige BewohnerInnen und deren Unterstützung zu verjagen. Henkel, der gesamte Senat und letztendlich die Berliner Bau- und Wohnungsmafia sind dafür verantwortlich, dass es seit Monaten möglich ist, Grundrechte in einem Teil der Stadt auszusetzen.
Ich sehe in der relativen Ratlosigkeit der autonomen Szene nicht das größte Problem - ohne die Autonomen und ihre Projekte in dieser Stadt wäre die freiwillige Hilfe für Geflüchtete eben auch nicht in dem Ausmaß möglich, wie sie seit gefühlten Ewigkeiten jetzt schon läuft. Und denkt an die seit jahre währenden Kämpfe gegen Gentrifizierung im gesamten Stadtgebiet, die zeitaufwendige Blockierei von einem Idiotigida-aufmarsch nach dem anderen etc.
Diese Menschen sind seit langer, langer Zeit überlastet.
Das große Problem ist meiner Meinung nach, dass es dem Senat gelingt, (mit Hilfe der Medien) den Eindruck zu erwecken, es würde um "rechtsfreie Räume" etc. gehen, wo er doch in Realität Unsummen Steuergelder dafür ausgibt, Räumschwein für Mietaufwertung zu spielen.
Wann protestieren dagegen nun eigentlich die BerlinerInnen, die keine Autonomen sind?
Pastor Niemöller: "als sie ... , ich war ja kein ..."
Lügen-Artikel
Hmm, dass Video ist im 4:3 Format, die Menschen haben Frisuren wie in den 80er Jahren, es sind Autos aus den 80er Jahren zu sehen und die Polizei trägt zwanzig Jahre alte Uniformen. Dieses Video muss einfach von 2016 sein und sich prima als Argumentationsstütze eignen.
wer lesen kann, ist klar im Vorteil
Da steht als Datum:
Mittwoch, 14. November 1990
Dieser Tag war die Räumung der Mainzer Straße in Berlin-Friedrichshain, welche in dem Video teilweise zu sehen ist.
...
Warum ausgerechnet ein 25 Jahre altes Video als Beweis herhalten soll, wenn es doch aktuelleres Matrial geben dürfte? - weiß wohl nur der Peter allein. Bösartig könnte man vermuten, daß es ihm weniger um einen Beweis, sondern mehr um die Wiederbelebung von alten Zeiten gehen dürfte. Und so etwas Wahlkampfhilfe für Henkel zu leisten
Wohl eher erzählt in diesem Fall jede Seite ihre Version - und passt diese eigenen Bedürfnissen an. Die Wahrheit dürfte wie so oft in der Mitte liegen. Interessant ist jedoch ein Vergleich zu früheren Vorfällen in und um die Rigaer Straße. Vorfällen bei denen es zu einer weit massiveren Gewalt gegen die Polizei kam, jedoch es nicht anschließend zu einem massiven Polizeieinsatz samt Hausstürmungen und -durchsuchungen kam.
Damit der eigenen Mythos in der linken Szene bedient wird und man es hochpolitisch hängen kann, verpackt man das ganze dann in die Gentrifizierungsthematik - was etwas lächerlich wirkt, wenn man sich mal mit dem durchgentrifizierten Szenekiez dort beschäftigt oder dort langläuft. Die Gegend ist bereits gentrifiziert und hat nur noch wenig mit dem Mythos der früheren Jahre (aus der das Video stammt) gemeinsam. Die dortigen linken Hausprojekte dürften in erster Linie nur noch eine Mischung aus Touristengruselatraktion (böse Superautonome) und Mythoserhalt für Szenekiez sein - zumindest wenn man es mal von außen betrachtet.
Worum dürfte es momentan also tatsächlich gehen? Der dortigen linken Szene wie immer um die Bestätigung des eigenen Mythos und Bedeutung - Henkel um eine nette Wahlkampfshow, mit der er sich als harten Mann präsentieren kann. Denn der einzige Unterschied zu früheren Vorfällen ist nur, daß es in diesem Jahr in Berlin Wahlen gibt - und warum sollte ausgerechnet Henkel darauf verzichten vom Image und Mythos der Rigaer zu profitieren?
Aktuell gibt es zwei Möglichkeiten - man spielt das Spiel mit und unterstützt so die Henkelshow - oder man läßt sie ins leere laufen. Man könnte natürlich auch mal den Spieß umdrehen und sich ganz anders als erwartet verhalten, z.B. mit übertriebener Freundlichkeit (z.B. Blumensträuße statt Steine und Flaschen).