Nachtrag zu den Nazi-Übergriffen - Silvester 2015/16 in 04703 Leisnig

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Im folgenden seht ihr eine Chronologie der bis jetzt bekannt gewordenen Vorfälle, die sich am 31.12.2015/ 01.01.2016 in 04703 Leisnig zugetragen haben. Es ist ein Nachtrag zu diesem Artikel: Naziangriff in Leisnig ( Sachsen) / 01.01.2016

 

Der erste Vorfall ereignete sich schon weit vor Mitternacht. In der Nähe des Marktplatzes fand ein Angriff von mehreren Personen der rechten Szene auf drei Jugendliche statt. Diese erlitten leichte Verletzungen und konnten vor den Angreifer_Innen fliehen.

Ebenfalls in der Silvesternacht wurde eine Person, die allein in der Stadt unterwegs war, an der Kirchstraße/Markt von zwei Frauen und einem Mann überfallen (vorerst verbale Anfeindungen und Drohungen), danach bedrängt und von den drei Angreifer_Innen zu Boden geschlagen. Er konnte fliehen und ließ sich im Krankenhaus behandeln.

In der Zeitspanne von ca. 23:45 Uhr bis ca. 0:30 Uhr ereignete sich ein weiterer Angriff.

Acht Menschen feierten an der Ampelkreuzung/ Chemnitzer Straße/ Colditzer Straße in das neue Jahr hinein. Auf dem Weg nach Hause wurden sie im Vorbeigehen von einer ca. zehn Menschen starken Gruppe aus der rechten Szene erkannt und im gleichen Moment angepöbelt. Es fielen mehrfach die folgenden Sprüche: „Sieg Heil“; „Wo ist die Antifa“; „Scheiß Zecken“; „wir kriegen euch“.

Sofort danach folgten die körperlichen Angriffe. Ein Täter aus dem rechten Mob kam auf eine weibliche Person zu und schlug sie zu Boden, sie schlug mit dem Gesicht auf dem Asphalt auf. Er trat ihr in den Bauch. Sie trug leichte Verletzungen davon, die im Krankenhaus behandelt wurden. Eine weitere Person wurde von hinten angegriffen und gewaltvoll mit dem Kopf gegen die Wand gedrückt und mit „Sieg Heil“ angebrüllt. Er konnte sich befreien und fliehen.

Während des Übergriffes kamen aus verschiedenen Richtungen weitere Kleingruppen hinzu und beteiligten sich auf der Seite der Angreifer_Innen. Die Zahl der Angreifer_Innen wuchs dadurch auf 25 bis 30 Personen an.

Eine weitere Person wurde attackiert, zu Boden gerissen und die drei Angreifer_Innen prügelten heftig auf ihn ein. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen. Währenddessen kam es zu ähnlichen Angriffen auf andere Personen der Gruppe. Insgesamt sieben Personen der achtköpfigen Gruppe wurden attackiert.

Nachdem die Täter_innen ihren Angriff vorerst unterbrachen, flohen die Opfer in eine nahegelegene Wohnung. Die Angreifer_Innen versammelten sich vor dem Haus der Wohnung und versuchten die Tür einzutreten und sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Dies gelang ihnen nicht.

In der Wohnung angekommen, verständigten die Betroffenen mehrfach die Polizei.

Der rechte Mob befand sich weiterhin auf der Chemnitzer Straße bzw. in den Nebenstrassen. Zwei weitere Personen, die sich gerade auf der Straße befanden, wurden kurze Zeit später ebenfalls zu Opfern. Es kam zum Handgemenge zwischen den hinzugekommenen Personen und mehreren Personen des rechten Mobs. Eine der beiden Personen wurde niedergeschlagen. Mehrere Täter_Innen schlugen trotz Bewusslosigkeit weiter auf ihn ein. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und kam erst im Krankenhaus wieder zu sich. Die zweite Person, welche die Angreifer_Innen daran hindern wollte, weiter auf den Bewusstlosen einzuschlagen, bekam ebenfalls Schläge ab.

Die Menschen, die sich mittlerweile in Sicherheit gebracht hatten, beobachteten dies aus dem Fenster und riefen den Notarzt. Als dieser kurz darauf eintraf, waren die Angreifer_Innen schon geflohen. Der erste Anruf bei der Polizei ging kurz nach dem Angriff auf der Ampelkreuzung/ Chemnitzer Straße/ Colditzer Straße um ca. 0:30 Uhr ein. In den folgenden 30 Minuten wurde die Polizei wiederholt angerufen. Dennoch traf diese erst kurz nach dem Notarzt ein.

 

Die Angreifer_Innen machten während der Angriffe mehrfach Hitlergrüße, riefen unter anderem „Sieg Heil“ und „Scheiß Zecken“. Demzufolge ist eindeutig zu erkennen, dass sie der rechten Szene zuzuordnen sind. Dies wurde in der Lokalpresse nicht erwähnt, es wurde lediglich davon berichtet, dass in der Silvesternacht eine „Schlägerei zwischen zwei Gruppen“ stattfand bzw. dass „zwei Gruppen aneinander geraten“ sind.

Die Angriffe waren von großer Aggressivität und Willkür in der Auswahl der Opfer geprägt.

 

Unsere Solidarität gilt den Opfern dieses Übergriffes!

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Ich habe keine Ahnung von den lokalen Bedingungen oder dem Wortlaut des Notrufes, jedoch kam mir spontan der Gedanke, dass es angesichts der vergleichsweise verbreiteten Einstellung der Bullen "gegen linke und für rechte" im weitesten sinne, es unter umständen sinnvoll sein könnte bei einem Notruf in einer solchen Situation nicht von "Nazis" usw. zu reden, sondern eine "unpolitische aber gefährliche" Schlägerei/Angriff" zu melden. Dies könnte dazu führen, dass die Abneigung gegen linke bei den Bullen nicht getriggert wird. Dies stellt natürlich eine Verharmlosung, gar ein Verschweigen von rechter Gewalt dar, wie es sich ja zb. in den Pressemeldungen dann fortsetzt, jedoch ist es zum wohle der Opfer vielleicht manchmal besser und notwendig.

"ungetriggert" dauert es manchmal bis zu zwei Stunden, bis die auftauchen.

 

Mehrfach in verschiedensten Situationen, teilweise auch als "Mitteiler" erlebt.

 

Das I-Tüpfelchen, schon paar Jahre her:

 

Es war einmal in Hintertupfingen. Es war die Zeit eines der ersten und grössten Sozial-Kahlschläge überhaupt. Die "Wiedervereinigung" ...

 

Gab es vorher noch Disko, Jugendclub, Kino, Moped-Treffpunkte, Bibliotheken usw, war da auf einmal ein NICHTS.

 

Dieses NICHTS füllten die jungen Menschen mit Bomberjacke, Springerstiefeln und einem abgrundtiefen Hass auf alles mögliche.

 

Anstatt dem eher mit Schmunzeln ertragenen Thüringer Löffelschnitzer gegen Rostocker Fischköppe, erzgebirgische Schluchtenjodler gegen die "na ick gloob, ick spinne ! - Preussen kam es zu einer anderen Art von "Wiedervereinigung".

Der Michel erwachte und bescherte uns Rostock Lichtenhagen etc.

In Hintertupfingen etablierte sich ein rechter "Trauermarsch", mit jedem Jahr grösser, aber ohne den geringsten Gegenprotest. Niemand ausserhalb sympathisierte mit den Bomberjackenträgern, es gab noch keine AFD, Pegida & Co.

Eher herrschte eine Art Angst, die Gardinen gingen zu, wenn sich der Tross nach seiner Ansprache in Bewegung setzte.

 

Soviel zur Einleitung.

 

Fernen Jahres, es war mal wieder soweit, gab es konkrete Ansagen seitens der Jackenträger, eine ... ich sag jetzt einfach mal "alternative Adresse" des Abends zu "besuchen".

Im ersten Affekt bewaffneten sich die zum Besuch auserkorenen mit allem, was nützlich erschien. Aber, sagen wir mal, 5 gegen 200 ... naja.

 

Irgendeiner rief dann die Bullen an und bat sie ihrerseits freundlich um Präsenz, damit schlimmeres verhindert werden könne.

 

Die Bullerei beschied uns, dass sie mit der Begleitung des "Aufzuges" , (damals gab es absolut NULL Gegenprotest!) absolut ausgelastet sei. Es war wohl nur Schrödingers Katze zu verdanken, dass damals nichts passiert ist.

 

Will sagen : ob nun getriggert oder ungetriggert : schon damals, unmittelbar nach der "Wende", hatten sich dieBullen recht eindeutig positioniert.

 

Wenn schon triggern, dann bitte als "Hallo,hier Sparkasse, Scheibe kaputt"

 

Dann gehts wohl flotter ....

eine womögliche Ähnlichkeit mit Vorkommnissen in Neuhaus am Rennweg, Parallelen zu aktuellen Statements von Bert Müller ( Die Rechte Thüringen) , sowie einer dörflichen Wohlfühloase des NSU ( Neuhaus, Oberweissbach usw. ) sind rein plakativ gepinselt.

Natürlich sind "marodierende enttäuschtdeutsche" eine Erfindung der " linksgrünversifften Assifa", wie auch alle hier beschriebenen Entwicklungen ausschliesslich der Propagandaabteilung des J.F.Stalin entstammen.

 

Hey Bert, hast noch jede Menge zu regeln !