Ticker-Rückblick: Hetztiraden von Elsässer - Weniger Legida-Teilnehmer

Erstveröffentlicht: 
27.10.2015

Parallel zur Eröffnung des Dok-Festivals demonstrierte Legida am Montagabend mit weniger Teilnehmern als zuvor in Leipzig. Auf dem Weg zu der rechtsextremen Kundgebung wurden zwei Personen eigenen Angaben zufolge von Vermummten verletzt. Redner Elsässer hetzte gegen Flüchtlinge und Regierung.

 

Leipzig. Parallel zur Eröffnung des Dok-Festivals hat Legida am Montagabend zum 24. Mal in Leipzig demonstriert. Nachdem zuletzt wieder etwas mehr Menschen dem Aufruf des rechtsextrem Bündnisses gefolgt waren, konnten diesmal mit rund 700 wieder weniger Teilnehmer mobilisiert werden. Auf dem Weg zu ihrer Kundgebung wurden vier Legida-Teilnehmer eigenen Angaben zufolge im Durchgang des Einkaufszentrums Am Brühl von fünf Vermummten überfallen. Dabei wurden zwei von ihnen am Kopf leicht verletzt. Sie wurden am Rande von Legida ambulant in einem Rettungswagen behandelt. Die Opfer erstatteten Anzeige gegen Unbekannt. Die Täter sei unerkannt geflüchtet, berichtete ein Augenzeuge.

 

Auf der Bühne hetzte Redner Jürgen Elsässer gegen Flüchtlinge, die USA und die Regierung, rief seine Zuhörer zum Sturz der Kanzlerin auf. Anschließend zog die Demonstration der Rechten unter den Sprechören der Gegendemonstranten vom Richard-Wagner-Platz zum Neuen Rathaus und zurück.

 

In Dresden schrumpfte Pegida eine Woche nach seinem Jahrestag wieder auf die zuletzt durchschnittliche Größe von 10.000 Teilnehmern. Auch hier stellten sich am Montagabend wieder Gegendemonstranten an die Route, um ihren Protest gegen den rechtsgerichteten Spaziergang lautstark vorzutragen.

 

Der Abend im Ticker-Rückblick:

 

++ 23:29 Uhr ++ Abschlussmitteilung der Polizei: Während Legida auf den Ring marschierte, wurde ein Böller auf die Demonstranten geworfen. Der soll aus Richtung der NoLegida-Teilnehmer gekommen sein. Außerdem meldeten sich zu Beginn der Versammlung vier Legida-Teilnehmer, die nach eigenen Angaben von Gegendemonstranten angegriffen worden seien. Die Beamten berichten auch von einen Flaschenwurf eines Gegendemonstranten in Richtung von Polizeibeamten. Getroffen wurde niemand. Zudem wurden zwei Beleidigungen von Legida-Teilnehmern gegen Polizisten, ein Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz sowie einer gegen das Betäubungsmittelgesetz und sechs Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (u. a. Vermummungsverbot) registriert.

 

++ 21:39 Uhr ++ Während den Demonstrationen haben am Montagabend mehr als 500 Menschen die Eröffnung des Dok-Ferstivals im Hauptbahnhof verfolgt. Neben den Stühlen waren auch alle Treppenstufen mit Zuschauern belegt. Nach der Premiere seines Films sagte Regisseur Andreas Voigt auf Frage einer Zuschauerin über die Legida-Demo: "Ich fühle mich sehr unwohl dabei. Ich denke, dass man diesem rechtsextremen Gedankengut stärker entgegentreten muss. Ich glaube aber auch, dass da nicht nur rechte Dumpfe dabei sind. Da steckt auch eine Angst dahinter, auch ein Vertrauensverlust in Demokratie. Wir müssen aufpassen, was daraus wird, alle miteinander."

 

++ 21:35 Uhr ++ Eine Polizeisprecherin bestätigt auf Anfrage von LVZ.de, dass vier Legida-Teilnehmer berichteten, auf dem Weg zu ihrer Kundgebung von Vermummten überfallen und getreten worden zu sein. Zwei Personen seien leicht verletzt und am Rande der Demonstration ambulant behandelt worden. Sie haben Anzeige gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet

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++ 21:27 Uhr ++ Am kleinen Willy-Brandt-Platz fordert die Polizei eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten zur Räumung der Fläche auf. Die Demonstranten stehen allerdings nur herum und trinken ein Bier. Augenzeugen zufolge handelt es sich nicht um eine Blockade. Die Lage bleibt ruhig.

 

++ 21:12 Uhr ++ Dok-Besucherin Kim aus Los Angeles hat heute zum ersten Mal eine Gida-Demonstration live erlebt. "Strange Situation" sagt die Amerikanerin. Sie empfand die Legida als irgendwie extrem und beängstigend. Die Filmstudentin plant selbst eine Dokumentation zur Situation von Geflüchteten in Europa.

 

++ 21:02 Uhr ++ Bei Legida wird zum Abschluss wieder zu Handylampenschein die Nationalhymne abgesungen. In Dresden ist Pegida nach seinem Geburtstag wieder auf 10.000 Teilnehmer geschrumpft.

 

++ 20:53 Uhr ++ Christina aus dem Publikum spricht: Bei Pegida war es toll; Lügenmpresse; Merkel - treten Sie ab; Uns hat niemand gefragt, ob wir Flüchtlinge wollen...

 

++ 20:50 Uhr ++ Legida ist zurück am Wagner-Platz.

 

++ 20:42 Uhr ++ Legida-Teilnehmer rufen an der Musikhochschule laut: "Schließt Euch an". Balletttänzerinnen zeigen am Fenster den Daumen nach unten.

 

++ 20:31 Uhr ++ Legida wendet, die Teilnehmer skandieren: Jung muss weg. Dann singen sie: Antifa, Hurensöhne.

 

++ 20:25 Uhr ++ Lautstarker Gegenprotest erst vor der Thomaskirche, jetzt vor dem Neuen Rathaus. Neuen Schätzungen zufolge beteiligen sich etwa 1000 Menschen am Protest gegen -, und etwa 700 Menschen für die Demonstration von Legida.

 

++ 20:15 Uhr ++ Am Schauspiel spielt jemand Bella Ciao auf der Trompete.

 

++ 20:01 Uhr ++ Die Reden sind vorbei, Legida startet seine Demonstration.

 

++ 19:55 Uhr ++ Elsässer ruft zum Sturz der Kanzlerin auf. Dann versucht er, die Polizei für Legida einzunehmen.

 

++ 19:51 Uhr ++ Elsässer: Angela Merkel ist die Königin der Schlepper. Menge: Merkel muss weg. Am Rand fährt ein Krankenwagen auf den Versammlungsplatz von Legida, um die offenbar drei Verletzten zu versorgen.

 

++ 19:45 Uhr ++ Elsässer drischt Gida-Parolen im Stackato: Flüchtlinge vergewaltigen Frauen und sind undankbar. Schülern werden Turnhallen weggenommen. Islamisten wollen Europa konvertieren.

 

++ 19:43 Uhr ++ Elsässer: Verhindert, dass diese Stadt von einer rot lackierten SA kontrolliert wird. Ihr seid Deutschland! Menge skandiert: Wir sind das Volk.

 

++ 19:41 Uhr ++ Jürgen Elsässer betritt die Bühne und beginnt wilde Hetze gegen Flüchtlinge. Die seien eine Invasionsarmee, ein Lindwurm, der zu 80 Prozent aus wehrfähigen Männern bestehe, die zum Spaß ihre Zelte anzündeten und Fotos mit ihren Handys davon machten. Dann wirbt Elsässer für seine Veranstaltungen und andere fremdenfeindliche Demos.

 

++ 19:37 Uhr ++ Johnke befürchtet, er könne von den USA überfallen werden, wenn er in seinem Garten Öl finde. Dann kehrt er zurück zum Flüchtlingsthema und der Behauptung, nur 10 Prozent seien huilfsbedüfrtig. Die anderen hätten hier nichts zu suchen.

 

++ 19:36 Uhr ++ Zwei Legidateilnehmer sind nach Angaben eines anderen, älteren Legida-Teilnehmers überfallen worden, als sie zum Wagnerplatz liefen. Am Durchgang an den Höfen am Brühl hätten sich rund zehn Vermummte die beiden Männer geschnappt und hätten dann auf sie eingetreten. Die Täter seien geflüchtet. Opfer sitzen am Rand von Legida und halten sich die Köpfe. Polizei nimmt die Aussagen auf.

 

++ 19:33 Uhr ++ Hauptschuldiger an der Krise seien laut Johnke die USA und ihre Kriege.

 

++ 19:24 Uhr ++ 112.9 Millionen Euro werde Leipzig laut Johnke im kommenden Jahr für Flüchtlinge ausgeben. Die Menge: Jung muss weg.

 

++ 19:21 Uhr ++ Johnke behauptet, die Sozialsysteme stünden wegen der Flüchtlinge vor dem Zusammenbruch.

 

++ 19:17 Uhr ++ Legida-Chef Markus Johnke gerät ins Schwelgen, wenn er an vergangenen Montag denkt. Angeblich sei man 40.000 Menschen bei Pegida gewesen. Er zählt weitere Gida-Veranstaltungen auf und glaubt, man habe ein Niveau wie 1989 erreicht. Dann sendet er seine Gratulation an die neue rechtskonservative Regierung in Polen. Er meint, was Polen schaffe, könne Deutschland auch schaffen.

 

++ 19:13 Uhr ++ Ein Legida-Teilnehmer wünscht sich wieder auf einer Spruchtafel: "Putin hilf uns".

 

++ 19:08 Uhr ++ Legida beginnt mit seiner Demonstration.

 

++ 19.07 Uhr ++ Wegen des Dokfilmfestivals können die Gegner von Legida heute nur über den Marktplatz zur Thomaskirche gelangen. Die große Fleischgasse wurde gesperrt.

 

++ 18:58 Uhr ++ Ersten Schätzungen zufolge sind heute jeweils etwa 400 Menschen für bzw. gegen Legida auf der Straße.

 

++ 18:49 Uhr ++ Bei der Gegendemo an der Hainspitze ist ein Notstromaggregat ausgefallen, deswegen werden Ansagen vorläufig nur per Megaphon durchgegteben. Es folgen die ersten Sprechchöre gegen Legida.

 

++ 18.32 Uhr ++ An der Hainspitze kommen mehr und mehr Gegendemonstranten. Leipzigs Polizeichef Bernd Merbitz ist auch dort und diskutiert mit Bürgern. Bei Legida ist es noch übersichtlich, es kommen aber nach und nach auch dort Leute.

 

++ 17:59 Uhr ++ Noch ist alles ruhig. Aber durch die Umstellung auf die Winterzeit ist es nun bereits wieder dunkel zu Beginn der Demonstrationen.

 

++ 17.04 Uhr ++ Auch in Dresden wird heute Abend demonstriert. Gegen die Pegida-Kundgebung auf dem Theaterplatz und den Abendspaziergang will das "GEPIDA"-Bündnis protestieren.

 

++ 16.42 Uhr ++ Die Situation am Hauptbahnhof ist heute besonders heikel: Zum Start des Dok-Festivals am Abends um 19.30 Uhr mit dem Film "Alles andere zeigt die Zeit" in der Osthalle werden zahlreiche Gäste erwartet – parallel zur An- und Abreise der Demonstranten. Zudem feiert das Zeitkino im historischen Speisesaal ein Comeback und zieht ebenfalls viele Besucher an.

 

++ 16.39 Uhr ++ Als Redner bei Legida wurde Jürgen Elsäser angekündigt. Der Querfront-Aktivist und Herausgeber des Compact-Magazins trat bereits bei früheren Legida-Demos auf.

 

++ 16.31 Uhr ++ Die Demonstrationen von Legida waren zuletzt gewachsen. Beim 23. „Abendspaziergang“ vor zwei Wochen schlossen sich rund 900 Menschen der flüchtlings- und islamfeindlichen Initiative an. Nach Schätzungen von Beobachtern waren damit genauso viele Legida-Anhänger wie Gegendemonstranten auf der Straße. In der vergangenen Woche hatte sich Legida an der Demo zum Pegida-Jubiläum in Dresden beteiligt. Bei der Rückreise kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten am Leipziger Hauptbahnhof.

 

++ 16.22 Uhr ++ Vier Gegenkundgebungen von „Leipzig nimmt Platz“ unter dem Motto „Dem Rassismus den Platz nehmen“ wurden ab 17.30 Uhr angemeldet. Am Willy-Brandt-Platz, der Hainspitze, dem Thomaskirchhof und dem Goerdelerdenkmal werden insgesamt 700 Teilnehmer erwartet.

 

++ 16.00 Uhr ++ In der westlichen Innenstadt wird es durch die Legida-Demo ab dem späten Nachmittag wieder zu Sperrungen und Verkehrseinschränkungen kommen, warnt das Ordnungsamt. Ab 16.30 Uhr sei mit Beeinträchtigungen des oberen Martin-Luther-Ringes, der Lotterstraße, Markgrafenstraße, des Thomaskirchhofes sowie in Folge im westlichen Ringbereich zwischen Kreuzung Tröndlinring/Goerdelerring und Martin-Luther-Ring/Harkortstraße zu rechnen. Ab 18.30 Uhr kann es zu Einschränkungen im Nahverkehr kommen. Die LVB informieren hierzu aktuell auf www.lvb.de/v.

 

Demo-Anmeldungen für Montag:


Legida: 19 bis 22 Uhr, ca. 1000 Personen, Richard-Wagner-Platz → Goerdelerring → Dittrichring → Martin-Luther-Ring → Lotterstraße → oberer Martin-Luther-Ring / am Stadthaus → Martin-Luther-Ring → Dittrichring → Goerdelerring → Richard-Wagner-Platz

 

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 17.30 bis 22 Uhr, kleiner Willy-Brandt-Platz, ca. 100 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 18 bis 22 Uhr, Hainspitze, ca. 200 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 19 bis 22 Uhr, Thomaskirchhof, ca. 200 Personen

„Dem Rassismus den Platz nehmen“: 19 bis 22 Uhr, Goerdelerdenkmal, ca. 200 Personen

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So n dummer nazi hausiert in der leopoldstraße im schönen connewitz. Er fährt nen blauen opel astra mit fg-fk 818 nummernschild. Beklebt mit thor steinar am linken Scheinwerfer.  pfui