#crossingnomore: Solidarität ist kein verbrechen!

Bus of hope

Seit über einer Woche schon, sitzen 5 Gefangene in Istanbul in der Türkei im Knast, weil sie sich an der Kampagne #crossingnomore (http://www.criticatac.ro/lefteast/busofhope-from-istanbul/) beteiligt haben. Über eine Woche schon geben die Behörden falsche Angaben und die Betroffenen wurden auf schrecklichste Art und Weise in der Öffentlichkeit diffamiert.

Wir sammeln jetzt Geld für die involvierten Anwält*innen, wer also welches spenden möchte kann das gerne unter folgender Kontonummer tun:

borderline-europe e.V.
GLS Bank, Bochum
IBAN: DE11430609674005794100
BIC: GENODEM1GLS (Bochum)
Stichwort: Türkei Soli

 

Im Anhang, die Solidaritätserklärung und hier der Link zu der Erklärung der Anwält*innen: 

http://gocmendayanisma.org/2015/09/27/a-needed-declaration-about-our-clients-taken-under-custody-during-the-march-of-syrian-refugees/


 

Solidarität ist kein Verbrechen

(English -> scroll down)
Seit einiger Zeit bewegen sich in der Türkei tausende von Migrant_innen in Richtung der griechischen und bulgarischen Grenzen. Sie demonstrieren damit für eine sichere Einreise und sprechen sich gegen den beschwerlichen und oft tödlichen Weg über die Ägäis aus. Dabei begleiten sie auch viele Menschen solidarisch.

Am 21. September griff die Polizei eine Gruppe von 500 Migrant_innen an, die auf dem Weg von der Busstation Esenler nach Edirne waren. Dabei nahm sie fünf Personen in Gewahrsam, davon drei mit syrischen Papieren und jeweils eine Person mit deutschen und eine mit französischen Dokumenten. Obwohl von allen Festgenommen keine Aussage aufgenommen wurde, scannten die türkischen Behörden die Ausweise aller fünf Personen und reichten diese nicht anonymisiert an die Presse weiter, inklusive diverser Vorverurteilungen und Anschuldigungen.

Die Presse nahm die falschen Informationen der Polizei auf und verbreitet diese nun bereits seit zwei Tagen. Dies gleicht einer Lynch-Kampagne gegen alle fünf Personen, die seit gestern im Abschiebegefängnis in Kumkapı/Istanbul festgehalten werden. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen als „Spione“ und „Provokateure“ in verschiedenen politische Gruppen tätig gewesen zu sein.

Die Festgenommenen, denen ein Verfahren und eine sofortige Abschiebung droht, unterstützen - genau wie wir - aus menschlicher Solidarität heraus Migrant_innen, die aufgrund von staatlicher Grenz- und Flüchtlingspolitik in lebensbedrohlichen Zuständen leben und sterben. Die Gefangenen bemühten sich um das Weitertragen von Informationen, außerhalb von Kategorien wie Religion, Sprache, ethnische Herkunft oder Geschlecht öffentlich zu machen und solidarisierten sich mit den aus gänzlicher Eigeninitiative flüchtenden Familien.

Die türkischen Medien und Behörden zeigen sich jedoch offen feindlich gegen Ausländer_innen, missachten jeglichen ethischen Pressekodex und versuchen mit einer Hetzkampagne die Gefangen zu brandmarken. Wir sprechen uns gegen jegliche Vorverurteilungen gegen Menschen aus, die aus menschlicher Anteilnahme tätig wurden. Wir erklären hiermit unsere eigene Solidarität gegenüber den Gefangenen und setzen uns uns für deren Freilassung ein.

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Solidarity is not a crime

Since quite a time, thousands of migrants are moving in the direction of the greek and bulgarian borders, in order to protest for a secure entry and speak out against the tough and often lethal way via the Aegean. Thereby a lot of people follow them in solidarity.

On the 21st of September police interfered a group of 500 migrants who started walking from Esenler coach station to Edirne. At that point the police put 5 persons under survelliance, thereof three with syrian papers and and one person with a german, respectively one with french, papers. although the police took of all of the arrested people no statement, the turkish authorities scanned their passports of all of them and gave them not anonymized to the press, inclusive prejudgements and allegations.

The press took the false informations of the police and widespreaded it already since two days. This resembles downright to a lynch-campain against all of the five, that are being held in the detention center in Kumkapı/Istanbul since yesterday. The accusations spread out over a wide range, as the reproach that they acted in differend political groups as spies and provocateurs.

The people in custody that are, who are threatened with a lawsuit and a deportation supported - like us - because of human solidarity migrants who are faced with fatal problems due to the border and migration policies of the government and spread the word to other people without discriminating religion, language, race and gender and solidarized with the families, that were fleeing on their own initiative.

However, the turkish press and authorities are showing open xenophobia against foreigners, are neglecting every ethical codex and try to stigmatize the prisoners with a hate campain. We declare ourself against every prejudgement against humans, who acted because of human sympathy. We declare our own solidarity towards the captives and are campaigning for their release.

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Das Statement der internationalen Gruppen:
http://gocmendayanisma.org/2015/09/23/dayanisma-suc-degil-halklarin-nezaketidir/

Es kann weiterhin von solidarischen Gruppen und Organisationen unter folgender Adresse unterschrieben werden: zigzagda@yahoo.com