Essen: Bürgermob demonstriert gegen Flüchtlinge

Nazis in Essen
Erstveröffentlicht: 
15.08.2015

Kaum in Frintrop angekommen gab es unschöne Szenen vor der Gaststätte Wienert, in der ab 17 Uhr eine „Bürgerversammlung“ stattfand. Zu dieser Versammlung war per Facebook und Flyer (ohne Impressum) eingeladen worden.

 

Die Versammlung hatte bereits begonnen. Vor der Gaststätte hatte sich eine Gruppe von ca. 40 überwiegend biertrinkender Männer versammelt.
Stadtrat Walter Wandtke (Bündnis 90 – Die Grünen) wollte diese Ansammlung von der gegenüberliegenden Straßenseite aus fotografieren. Daran wurde er gehindert weil sich einige auf ihr „Recht auf eigenes Bild“ beriefen (Gilt natürlich nicht bei solchen Gruppenansammlungen!). Er wurde von mindestens zwei Männern bedrängt und das Handy aus der Hand geschlagen. (Verletzt wurde er glücklicherweise nicht.) Die restliche Ansammlung machte lautstark geltend dass er verschwinden solle. Das ganze gipfelte dann mehrmals in dem Pegida-Sprechchor „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen!“ den man auch aus Freital kennt.

 

Nazis in Essen Frintrop

 

Einige dieser Gestalten kennt man von anderen Nazi- oder Pegida-Veranstaltungen in Essens Umgebung. (Also keineswegs „besorgte Bürger“ aus Essen-Frintrop.) Außerdem hatten Rot-Weiss-Essen – „Fans“ einen hohen personellen Anteil an dieser Gruppe.


Die Polizei war gerufen worden. Nach kurzer Zeit waren knapp 10 Streifenwagen mit ca. 25 Beamten incl. Eines Wagens der Hundestaffel vor Ort um die Sicherheit von Passanten und Beobachtern sicherzustellen. (Es war nur verwunderlich das nicht von Anfang an wenigstens eine Streifenwagenbesatzung anwesend war. Lage falsch eingeschätzt?)


Ebenfalls im Einsatz war ein Krankenwagen der Essener Feuerwehr. Die Sanitäter kümmerten sich um einen jungen Mann, der angeblich mit Pfefferspray angegriffen wurde. (Nähere Umstände sind nicht bekannt.) Die Polizei hatte die Situation unter Kontrolle und zog einige Kräfte ab.
Einige Zeit später wurde nach Ende der Bürgerversammlung eine „Spontandemonstration“ angemeldet. Dies gestaltete sich etwas schwierig, da der Anmelder kein Motto angeben konnte und auch nicht die Straßennamen durch die die Demonstration gehen sollte. (Muss ein sehr ortskundiger besorgter Anwohner gewesen sein. Nur, aus welcher Stadt?)


Von der Wegbeschreibung her stellte sich allerdings heraus dass der angegebene Weg vor die Flüchtlingsunterkunft „Walter-Pleitgen-Schule“ gehen sollte. Dies wurde von der Polizei untersagt. Es ging dann nur durch den Höhenweg bis zum Frintroper Markt und dann dort links ab in die Seestraße.


An der „Demonstration nahmen ca. 60 bis 80 Personen teil. Angeführt wurde die Demonstration von der Gruppe, die gar nicht an der Bürgerversammlung teilgenommen, sondern pöbelnd und trinkend vor der Gaststätte herumlungerte. Sie skandierten den Sprechchor „Wir wollen keine Asylantenschweine“. Dieser Gruppe hatten sich einige Bürger angeschlossen und auch die Leute, die öfters am Marktplatz sitzen um ihr Bier zu trinken. Diese verließen die Demonstration dann auch an selbigem Platz.

 

Quelle: Essen stellt sich quer, 14.08.2015, Fotos: Walter Wandtke

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Essen stellt sich quer

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Rechte Bürgerversammlung bzw. Bürgerwehr gegen das Flüchtlingsheim

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Frintrop - Rechte Hetze gegen Flüchtlinge

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Die Szene in NRW ist in einem bundesweit bekannt schlechtem Zustand. Seit Jahren gibt es dort einzig Sektierer mit Konfliktpotentialen. Einige vernünftige aus NRW leben heute bewusst in anderen Bundesländern. Was wir von dene gehört haben ist abschreckend. Deshalb lautet das Fazit: Jene welche nicht in NRW leben, sollen von den Bundesland die Finger lassen. Somit verbrennt man sich nicht die Finger.