Wer steckt hinter den Anti-Nazi-Plakaten von Freital?

freitalplakat
Erstveröffentlicht: 
23.07.2015

Freital - Diese Aktion sorgt in Freital für Aufsehen. Über Nacht hängte ein anonymer Künstler 21 riesige Anti-Rassismus-Plakate in Werbetafeln auf. Zwischen Hainsberg und Potschappel wurden zehn unterschiedliche Motive angebracht. "Bisher meine größte Intervention in einer verhältnismäßig kleinen Stadt, in der ein kleiner brauner pöbelnder Mob so viel unangenehme Aufmerksamkeit herbeiführte", heißt es auf der Facebookseite von "Dies Irae" (lateinisch "Tag des Zorns").

 

Innerhalb von 90 Minuten wurden die 21 Plakate von einem Mitglied dieser Streetart-Gruppe aufgehängt. 

Dabei wurden nicht einfach die Scheiben überklebt, sondern die Kästen geöffnet und die darin hängende Werbung ersetzt. 

Die Kästen und Plakatwände werden von der "Deutschen Plakatwerbung GmbH"  (DPW) betrieben. "Wir sind sehr überrascht von dieser Aktion", erklärte DPW-Sprecherin Stefanie Probstfeld. Sofort nach Bekanntwerden wurde die Polizei informiert.

Das Unternehmen schickte noch am Donnerstagnachmittag Mitarbeiter nach Freital. "Die Plakate sollen sofort abgenommen oder verdeckt werden", so Probstfeld.

 

Jetzt müsse geprüft werden, wie die Kästen geöffnet wurden. Normalerweise sind sie verschlossen und werden nur von Mitarbeitern geöffnet.

"Wir werden auf jeden Fall Anzeige erstatten", stellte Stefanie Probstfeld klar. 

Inhaltlich haben die Plakate wohl keinen strafrechtlich relevanten Hintergrund. Allerdings kann geprüft werden, ob Sachbeschädigung vorliegt, so Polizeisprecherin Ilka Rosenkranz. 

Hinter der Aktion steckt die Künstlergruppe "Dies Irae" - was auf lateinisch "Tag des Zorns" bedeutet. 

Seit Monaten überkleben sie deutschlandweit Werbung mit Protestplakaten.

"Dies Irae sind politische, künstlerische und selbstdenkende Menschen, die den öffentlichen Raum von der visuellen Umweltverschmutzung, auch Außenwerbung genannt, befreien", erklärte die Gruppe gegenüber MOPO24.

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Respekt und Dank an die Aktivist*innen aus Freital ! Faschist*innen auf allen Ebenen entgegenzutreten bedeutet auch Werbeprojetionsfläche zu kapern ! Bitte mehr davon...

 

Solidarische Grüße !