Hambacher Forst: One Solution, Resolution, oder what??

Bullen im Wald

Vergangene Woche mussten wir der Presse entnehmen, dass der Kreistag in Düren plant, am kommenden Donnerstag eine Resolution gegen uns zu verabschieden. Soweit wir dies unseren höchst unvollständigen Infos entnehmen können, sollen darin Polizei, Bauamt und andere Behörden aufgefordert werden, stärker gegen uns aktiv zu werden.

Die Lokalpolitik erweist sich damit zum wiederholten Male als Erfüllungsgehilfe von RWEs tödlichen Unternehmungen! Nicht umsonst ist nicht nur der CDU-Landrat nebenbei RWE-Aufsichtsrat, sondern auch sein einzig relevanter Gegenkandidat von der SPD.

Der Vorwurf, der gegen uns erhoben wird: Mit unseren Aktionen, die bekanntermaßen Besetzung, Blockade und Sabotage beinhalten, würden wir die Arbeiten an den Tagebauen stören und Gewalt gegen andere und ihr Eigentum ausüben.
Ja, wir stören die Arbeiten am Tagebau - und nicht nur die, sondern auch den reibungslosen Betrieb der Kohlebahn, der Kraftwerke und von RWEs Propagandamaschinerie! Wir halten dies für notwendig. Der Braunkohleabbau tötet durch Feinstaub, globale Erwärmung und Vertreibung unzählige Menschen und andere Lebewesen. Wir werden nicht aufhören, uns diesem Monster in den Weg zu stellen! Und wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Polizei, Politik und Behörden nur das Ziel verfolgen, RWEs Vorhaben zu schützen. Auf diese Weise unterstützen sie Ausbeutung und Mord an millionen Individuen.

Deshalb glauben wir, dass wir die globale Katastrophe nur stoppen können, wenn wir eigenhändig die Kraftwerke abschalten und Alternativen zum jetzigen System schaffen. Wie mensch angesichts von soviel Leid überall auf der Welt, angesichts von Dürren, Hungersnöten, Naturkatastrophen, Klimaflüchtlingen, die direkt hier ihre Ursache haben, auf Gesetze und das Eigentumsrecht von RWE pochen kann, können wir nicht begreifen.
Wir möchten euch auffordern, für einen Moment alles zu vergessen, was ihr über Staat, Politik und Gesetze wisst, und euch dann nochmal die Frage zu stellen: Sind unsere Mittel wirklich nicht angemessen, um so viel Tod zu verhindern?

CDU und SPD behaupten laut Mediendarstellung, wir würden Spaziergänger verängstigen und bedrohen. Das ist nicht korrekt: Wir begrüßen gerne alle Menschen im Hambacher Forst, jeden Sonntag laden wir zum Kaffeetrinken auf das Wiesencamp - und regelmäßig folgen Dutzende Menschen der Einladung. Wir haben viele Unterstützer_innen in den umliegenden Dörfern, ohne die unser Widerstand nicht möglich wäre. Vielen Dank dafür!

Es wurde gesagt, wir hätten keinen Respekt vor Gesetzen und dem Eigentum anderer (wobei es hierbei natürlich nicht um den Besitz einzelner, sondern um den eines Großkonzerns geht). Das ist Richtig - vor den Verhältnissen und den Dingen, die eingesetzt werden, um so viel Leid zu erzeugen, haben wir keinen Respekt, und werden sie weiterhin bekämpfen!

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...also ich fühle mich nicht wohl bei dem Gedanken, auf eurer Wiese Tee zu trinken, und zu wissen, dass es bei euch

 

a) Freaks gibt, die beim durch den Wald laufen Blindgänger aus dem Krieg aufsammeln, und

 

b) der Rest von euch das auch noch offensiv medial rechtfertigt, anstatt den Sammel-Freaks die Leviten zu lesen...

 

http://hambacherforst.blogsport.de/2014/11/01/der-donnerstag-aus-unserer...

 

Wer weiss, was eure Militanzfetischist_innen gerade an dem Tag, wo ich bei euch bin, spannendes im Wald gefunden haben und vor lauter Begeisterung zur Wiese schleppen...

Vor 15 oder 20 jahren hätte der Kreistag keine Resolution verbschiedet. Es galt als Konsens, dass der Tagebau eine tolle Sache sei. Altgrüne berichten aus den 80er Jahren, dass man oder frau in der Kneipe aufs Maul bekam, wenn mensch Kritik am Tagebau äusserte. Mitarbeiter von "Rheinbraun" (wie es damals hiess) waren in Vereinen höchst beliebt, weil sie "auf der Arbeit" für lokale Vereine arbeiten konnten. Etwa mal ne Stunde lng Häringe herstellen für das Zeltlager der örtlichen Sportjugend. Oder irgendwas mitnehmen. Etwa Förderband als Unterlage für die Zelte.

Heute ist das anders. Im Zuge der neolobaralen Neuaufstellung sind RWE (wie es inzwischen heisst)- ArbeiterInnen genauso kleine PisserInnen wie alle anderen ProletInnen auch. Und deshalb viel friedfertiger in Kneipen.

 

Resolutionen "gegen rechts" verabschieden Kommunen, in denen die Nazis so viele sind, dass es nicht ausreicht, dass ihnen jemand einfach beherzt aufs Maul gibt. Resolutionen gegen Euch beschließen Kommunen, die wissen, dass Niemand mehr Bock hat, sich für einen Klimakiller zu schlagen.

 

Und wie anlässlich von Pegida-Demos RassistInnen ans Tageslicht traten könnt auch Ihr darauf hoffen, dass Eure UntestützerInnen ans Tageslicht treten. Mit mindestens diesem Unterschied: Die Pegidas führen ein Rückzugsgefecht. Wie RWE. Ihr könnt gewinnen.

 

Und wir lieben Euch.

Es ist schön, dass ihr euch soviel Gedanken macht.  Aber die meisten hier in Neu-Pier mögen euch. Macht einfach. Tut RWE doch auch.

Das mit dem "aufs Maul" solltet ihr übrigens wortlich nehmen. Ländliche Mikrokosmen sind kein friedlicher Ort. Hier verbuddelt man die Scherben von Weinflaschen um sicherzustellen, dass der Hund vom Nachbarn nicht in den Vorgarten kackt. Giftköder legt man nicht aus, weil der eigene Hund zu blöd ist, da zu unterscheiden. Den eigenen Hund lässt man an den Kindergarten kacken, weil die Blagen zu laut sind. Autos, die regelmaßig auf dem "eigenen" Parkplatz stehen brauchen immer wieder neue Rückspiegel. Darauf solltet ihr euch einstellen. Auch als Maßstb für eure Aktionen. Und stolz sein solltet ihr, auf eure Unterstützer. Vor 15 Jahren hätten die sich das nicht getraut. Weil, da gabs echt voll auf die Nase für so was. Kein Scherz.

 

Es ist schön, dass mit euch so etwas wie ein Gefühl für das Gemeinsame in die Dörfer und Kleinstädte Einzug nimmt.

In Kneipen vor Ort gab es wiederholt das Angebot von Kleinunternehmern (wirklich nur Männer) aus dem Baubereich "ihre Jungs" loszuschicken, um euch was Schickes zu bauen. Die dachten, wir müssten Euch kennen, weil wir früher mal lange lange Haare hatten. Für euch relevant (uns erfüllt es mit unverdientem Stolz): RWE ist wohl als Scheiss-Auftraggeber verschrien in diesen Kreisen. Anders als noch vor 20 Jahren.

Ausgehend von der Hoffnung, dass weniger (Klein)Unternehmer als vielmehr die Arbeiter eure bevorzugten Anspechpartner/innen sind, hier ein Link. Vielleicht leiten die ja eure Aufrufe weiter:

 

https://www.igbau.de/

 

Nur das Beste

Vor 20 Jahren waren SPD, Gewerkschaften und so auch noch was völlig anderes:

https://www.freitag.de/autoren/aplowski/200-worte-ueber-die-spd

 

Was soll es denn heute heissen, wenn die SPD in irgeneinem kommunalem Gremium irgendwas für gut oder schlecht befindet? Doch wohl eher,  dass den Interessen von RWE entsprochen wurde, weniger den Interessen von Lohnabhängigen, welcher Branche auch immer.