Stgt: Rechter BlackMetal im Jugendhaus

Am vergangenen Samstag fand in Stuttgart ein BlackMetal-Konzert statt. Zumindest ein Teil der Bands ist eindeutig dem faschistischen Flügel des BlackMetal zugehörig.

 

Hier eine erste Pressemeldung der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart:

Rechtes Konzert in Stuttgarter Jugendhaus


Vergangenen Samstag fand in den Räumen des Jugendhaus Mitte, in der Nähe des Berliner Platz, ein Black-Metal-Konzert mit verschiedenen internationalen rechten Bands statt. Zahlreiche Neonazis und rechte Metal-Fans waren unter den Gästen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das u.a.von der Stadt Stuttgart geförderte „Popbüro Region Stuttgart“.

Auf dem Konzert traten neben eher unpolitischen Bands, auch solche auf die eindeutig dem sogenannten „National-Socialist-Black-Metal“(NSBM – Eigenbezeichnung) zuzuordnen sind.
  Konkret handelt es sich (mindestens) um die italienische Band „Sturmkaiser“ und die französische „Nocturnal Depression“. Insbesondere „Sturmkaiser“ ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit den bekanntesten NSBM-Bands (z.B. „Absurd“ oder „Ad Hominem“) überhaupt aufgetreten – welche unter anderem den Holocaust glorifizieren, zur Gewalt an Schwächeren aufrufen und antisemitische Verschwörungstheorien verbreiten.
Dementsprechend bestand das Publikum im „Club Zentral“ genannten Veranstaltungsraum des Jugendhauses, zu großen Teilen aus eindeutig als solche erkennbaren Neonazis.

Verantwortlich für die Organisation der rechten Veranstaltung war das von der Stadt Stuttgart und dem Verband „Wirtschaftsförderung Region Stuttgart“ (WRS) geförderte „Popbüro Region Stuttgart“. Die Verantwortlichen des „Popbüro“ sahen nachdem sie von verschiedenen Seiten auf den neonazistischen Charakter ihrer Veranstaltung und ihres Publikums hingewiesen wurden, keine Veranlassung das Konzert abzubrechen oder den Neonazis Hausverbot zu erteilen.

Die Pressesprecherin der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart, Hanna Stein, dazu:
„Es ist schon unglaublich, dass offene Neonazis ihre rassistischen und antisemitischen Parolen in einer Einrichtung wie dem Jugendhaus Mitte, das sich ansonsten ja immer wieder an antirassistischen Bildungsprojekten und antifaschistischer Gedenkarbeit beteiligt, verbreiten können. Der Gipfel ist allerdings, dass der Verantwortliche des „Popbüro“ Kay Swoboda,
1. offenbar über die Nazi-Bands unterrichtet war und 2. auch angesichts vielfach gebrüllter Nazi-Parolen, nicht Willens war dieselben des Hauses zu verweisen. Ob sich Swoboda dabei mehr von der unsäglichen sog. „akzeptierenden Jugendarbeit“ oder den privaten kommerziellen Interessen seiner eigenen Veranstaltungsfirma leiten lies, ist letztlich zweitrangig. Umtrieben von Neonazis und denen die sie dabei logistisch unterstützen, gilt es entschieden entgegenzutreten!“

Pressesprecherin der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart, Hanna Stein am 18.11.2009

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Gegendarstellung zum Artikel "Rechtes Konzert in Stuttgarter Jugendhaus"


Richtigstellung des Artikels „Rechtes Konzert in Stuttgarter Jugendhaus“ auf www.stattweb.de, verfasst am 19. November 2009 von Hanna Stein

Auf www.stattweb.de wurde am 19. November 2009 ein Artikel zu einem angeblich rechten Konzert im Stuttgarter Jugendhaus Mitte veröffentlicht. Darin wird berichtet, dass beim Konzertabend am 14.11.2009, organisiert vom Popbüro Region Stuttgart, unter anderem die vermeidlich rechtsradikale Band „Sturmkaiser“ aufgetreten sei und daher zahlreiche Neonazis unter den Gästen waren. Die Darstellung in diesem Artikel ist schlichtweg falsch und soll an dieser Stelle berichtigt werden:

Die Veranstaltung am 14.11.2009 im Stuttgarter Club Zentral war eine Fremdveranstaltung. Die Bandbuchung erfolgte daher nicht über das Popbüro Region Stuttgart. Die Band Sturmkaiser verwendet keine verfassungsfeindlichen Symbole oder Texte. Dies haben wir im Vorfeld prüfen lassen. Die verwendete Symbolik, das Auftreten und vor allem die menschenverachtenden Texte der Band bei anderen Anlässen hat uns trotzdem veranlasst, die Band am Mittag des 14.11.2009 aus dem Line-up zu nehmen. Das war weder für den Veranstalter, noch für die Band problematisch. Zudem liegt ein Statement der Band vor, dass sie kein politisches Interesse verfolgen und sich gegen Faschismus aussprechen.

Wie fälschlich in dem Artikel berichtet wurde, befanden sich im Publikum keine offensichtlich rechtsradikalen Besucher und es gab keine entsprechenden Äußerungen oder Handlungen - letzteres hätte den sofortigen Abbruch der Veranstaltung zur Folge gehabt. Die wahrscheinlich dem antifaschistischen Umfeld zu zurechnenden Personen störten das friedliche Publikum sowie die Veranstalter mit Schlagstöcken und Pfefferspray, obwohl die fragliche Band gar nicht aufgetreten ist.

Viele Black-Metal und Hardcore Bands bewegen sich an einer Grenze, die man nicht eindeutig lokalisieren kann. Oft kann es bei der Symbolik zu Verwechslungen kommen: Die Linken interpretieren die Todesrune als SS Symbol, die Black-Metal-Fans als uraltes Symbol für Tod – einem normalen Teil ihrer Subkultur.

Das Popbüro Region Stuttgart als Einrichtung zur Förderung Populärer Musik möchte aus eben diesem Grund eine Veranstaltung planen, in der das Thema Symbolik als Aufhänger dient und für Dialog und Aufklärung gesorgt wird. Dadurch soll in der Zukunft vermieden werden, politische Diskussionen mit Schlagstock und Pfefferspray zu führen.

Wir grenzen uns stark von der rechtsradikalen Szene ab und sind empört über die Vorwürfe. Hanna Stein, die „Verfasserin des Artikels“, scheinbar ein Pseudonym, scheint nicht persönlich beim Konzert vor Ort gewesen zu sein. Die Antifa hat nicht korrekt und rechtsmäßig gehandelt und recherchiert. Die Schuld auf einen unseren Mitarbeiter zu schieben, der alles andere als rechtsradikal ist, sondern sich ausdauernd für die Jugend- und Club Kultur unserer Stadt einsetzt, ist unprofessionell und feige. Deshalb fordern wir Hanna Stein dazu auf, den Namen unseres Mitarbeiters sofort aus dem Artikel zu entfernen. Da Hanna Stein keinerlei Kontaktdaten veröffentlicht hat, würden wir sie bitten, mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir die Angelegenheit persönlich berichtigen können. Alle Kontaktdaten gibt es auf www.popbuero.de.

Auf folgenden Links finden sich vergangene Veranstaltungen des Popbüro Region Stuttgart, bei denen wir gegen rechts gearbeitet haben:

http://www.popbuero.de/index.php?l=Veranstaltungskalender&detail_id=4309

http://www.popbuero.de/index.php?l=eventkalender&detail_id=13793

Wir freuen uns, dass wir das Missverständnis richtig stellen konnten und hoffen, dass politische Vereinigungen zukünftig nicht gegen, sondern mit dem Popbüro Region Stuttgart arbeiten.

Quelle: Popbüro Region Stuttgart
AutorIn: Steffen Geldner, Stina Müssener

Das schlimme ist, dass viele Punks so einen Artikel ohne hinterfragen hinnehmen. Zu meiner Punk-Zeit hat man da zum Glück deutlich realistischer gedacht - vermutlich ein Fluch des Internets...

Mich würde interessieren wie denn die "eindeutig als solche identifizierbaren" Neonazis aussahen. Also konkrete Symbole/etc.

War den niemand bei dem Konzert???


Roland

War beim Konzert und wie oben geschrieben - ich konnte dort keine eindeutig identifizierbaren Nazis erkennen. Zumal das angegriffene Mädel (!!!) lediglich in Schwarz gekleidet war - keine Symbole, NICHTS. Ich frag mich wieso man da einfach mal auf Unschuldige draufhaut. "Aus Prinzip" oder wie? Das ist doch alles überaus paradox...

Zu erwähnen sei auch eine Klarstellung direkt am Eingang dass "keine verfassungsfeindlichen Symbole, Gesten oder Parolen" geduldet werden und sofort zum Abbruch der Veranstaltung führen. Der Veranstalter handelt also sogar im Sinne der Antifa, bezieht klar Stellung und dafür werden seine Gäste angegriffen? Das verstehe ich nicht...

findest du es nicht bezeichnend für die bands und das publikum, dass am eingang darauf hingewiesen werden muss, dass "keine verfassungsfeindlichen Symbole, Gesten oder Parolen" geduldet werden? warum handelt der veranstalter also im sinne der antifa, wenn er darauf hinweist? das ist doch nur das armutszeugnis für seine scheiss gäste. ich war auch schon öfter im juha mitte auf konzerten und wurde noch nie pro forma daurauf hingewiesen. der veranstalter muss also schon einen grund gehabt habe, dass er extra darauf hinweist. vielleicht ja deswegen, weil die bands so ein publikum erwarten liesen...

außerdem - mir ist total egal, ob die zeichen verboten sind oder nicht. es geht darum ob bestimmte zeichen eine bestimmte einstellung ausdrücken. es gibt genug symbole, die nicht verboten sind und eine rechte einstellung ausdrücken. mensch braucht ein geschultes auge.

zu den selbstbezichtigungen von sturmkaiser: schaut mal auf youtube die kommentare an, dann wisst ihr aus welcher richtung der wind weht. kategorie c - hungrige wölfe sagen auch sie seien unpolitisch und immer sind die hälfte im publikum nazis, die andere hälfte arschlöcher. haben am freitag dank der polizei übrigens ungestört vor 400 leuten in stuttgart-wangen gespielt.

nazis aufs maul - egal ob weiblich oder männlich

 

Zu dem Kategorie-C Konzert kann ich nichts sagen - da kenn ich mich nicht aus, wenn dem so ist wie Du sagst ist das natürlich eine Sauerei.

 

Wie gesagt - der Aushang wäre normal nicht da gewesen, nur weil die Antifa hier wegen Sturmkaiser den Club Zentral ein paar Tage orher angeschrieben hatte, wurde die Band konsequenterweise aus dem Programm genommen und der Hinweis diente sollte eine deutliche Stellungnahme diesbezüglich sein. Dass dem Veranstalter das nun vorgeworfen wird finde ich ziemlich paradox.

 

Sicher hätte sich der Veranstalter über die Band Sturmkaiser mehr informieren müssen, das ist aber manchmal schwierig. Ich weiß dass das Konzert nicht mit einem braunen Hintergrund veranstaltet wurde, sondern um die "Subkultur Black Metal" in Stuttgart auch einmal zu bedienen. Meiner Meinung nach darf man aber auf keinen Fall alles wo Black Metal drauf steht als rechts abstempeln. Hier gab es aufgrund schlechter Recherche leider auch schon sehr krasse Irrläufer (z.B. wurde auf IndyMedia die Band Nocte Obducta als rechte Band bezeichnet obwohl das eine der Bands ist die sich stets sehr stark gegen rechte Tendenzen ausspricht und sogar z.B. an Aktionen gegen Rechts beteiligt war ... da sollte die Antifa auch ihre Informationspolitik überdenken, sich an last.fm "Musiktags" oder fremde Artikeln mit z.T. Fehlinformation zu orientieren zeugt leider von fehlender Weltoffenheit).

 

Im Zusammenhang mit Informationsbedarf auf beiden Seiten finde ich eine vom PopBüro angeregte Diskussionsrunde erstrebenswert. Nicht um rechten ein Forum zu bieten (die will man da nicht haben), sondern um neutralen Musikfanatikern die jetzt zur Zielscheibe geworden sind eine Möglichkeit zu geben, ihren Standpunkt darzulegen (ich würde davon jedenfalls gebrauch machen)...

Wer auf dem Konzert keine Nazis gesehen hat, war vielleicht ja blind. Dann hätte er/sie aber immer noch HÖREN können, zum Beispiel was die Gruppe mit den "Burzum" Aufnähern so von sich gegeben hat!

 

Soweit ich weiß haben dann auch genau jene und nicht irgendwelche "Unschuldigen" auf die Fresse bekommen....

 

Und das Geschlecht spielt dabei natürlich keine Rolle!

So ein Blödsinn! Burzum hat absolut nichts mit rechter Gesinnung zu tun - dass der Typ später (nach den Burzum Platten) rechts abdriftet (er hat seitdem KEINE Musik mehr veröffentlicht - das lag Jahre davor) ist bezeichnend, also weder die Musik noch der Typ hatte zur Zeit wo er die Musik geschrieben hat irgendwas mit rechtem Gedankengut am Hut - wer sich ein bisschen einliest weiß, dass im Gegenteil die norwegische Black Metal Szene zu dieser Anfangszeit stark vom Punk geprägt war. Es gibt leider auch schlechte Beispiele, das muss man zugetben.

 

Also ich kenn das Mädel (auf das ich mich beziehe) - und die hat mit Sicherheit überhaupt nichts mit rechtem Gedankengut am Hut geschweige denn ist sie als solches zu erkennen.

 

Und von wegen dass der Veranstalter so etwas aushängt - Euch ist schon klar dass der Aushang daher rührt, weil von der Antifa VOR dem Konzert entsprechende Einwände kamen - deswegen wurden Sturmkaiser auch aus dem Programm genommen (berechtigterweise, wie ich erfahren habe war z.B. das Konzert mit Absurd wohl erst 2 Wochen vorher - von einem "Versehen" kann also nicht wirklich die Rede sein - die Band hat auf einem Konzert in einem deutschen Jugendhaus nichts zu suchen!). Also hat man im Sinne der Antifa gehandelt - wäre dieser Aushang nicht gewesen wären eh die gleichen Leute gekommen (meine Vermutung)...

 

Zu dem Author weiter unten: "White Power" - das ich nicht lache - sowas würde niemals ein Black Metaller rufen - never ever! Dass braun eingesuppte Deppen "Sieg Heil" rufen (und davon war dort NICHTS zu hören) mag auf z.B. sehr braun eingefärbte Regionen zutreffen. Stuttgart gehört zum Glück nicht dazu (natürlich gibt es da auch Rechte, da darf man nicht die Augen verschließen, aber verglichen mit anderen Regionen ist Stuttgart zum Glück sehr links angehaucht, siehe Grünen-Wahlsieg...).

 

Leider muss man auch sagen, dass viele (junge) Black Metaller den Unterschied zwischen manchen Symbolen schlicht und einfach nicht kennen (Sonnenrad mit 12 Haken -> stammt aus der Nazi Zeit, Sonnenrad 4 runde Haken -> altes germanisches Symbol). Da ist es richtig, sie darauf hinzuweisen, konsequenterweise wird dieses Symbol entfernt. Das geschieht nicht aus rechter Gesinnung heraus, sondern aus Unwissenheit.

 

Aber ich muss hier noch einmal anregen: Überlegt doch mal, auf welche Stufe die Antifa sich stellt, wenn sie so eine "Haudrauf" Mentalität an den Tag legt und einfach mal willkürlich Leute angreift, sich offensichtlich im Vorfeld nicht einmal über die Veranstaltung informiert und so ihr eigenes Ansehen schädigt. Meint Ihr wirklich, dass dies zu einem Verständnis für die Haltung der Antifa an sich führt?

Naja, also vielleicht haben Sturmkaiser unpolitische Texte, aber die Band hat eindeutig einen braunen Hintergrund...

 

http://www.bnr.de/content/neonazis-im-schwarzen-business

Liebe Leute,

 

dass die fragliche Band natürlich und erwiesenermaßen eine rechte ist, geht eindeutig aus ihrer eigenen myspace-Seite hervor:     http://www.myspace.com/sturmkaiser  dort steht in der Selbsbeschreibung, dass sie schon mit Bands wie "Ad Hominem" oder (mittlerweile rausgenommen) "Absurd" gespielt haben - meines Wissens die bekannteste französische und deutsche NSBM Band.

zu ad hominem: http://www.turnitdown.de/506.html  oder  http://de.wikipedia.org/wiki/Ad_Hominem_(Musikprojekt)

 

Dann hat Sturmkaiser eben u.a. auf einem von Hendrik Möbius (ehemals "Absurd" oder immer noch?) veranstalteten Konzert gespielt!     http://www.bnr.de/content/neonazis-im-schwarzen-business

 

Zu der Frage welche Symbole getragen wurden: z.B. immer wieder "Burzum"-Logos, einige trugen ThorSteinar-Klamotten und Neuankömmlinge wurden immer wieder mit einem lauten "White Power!" begrüßt.

 

Das kann dem Veranstalter nicht verborgen geblieben sein. Die Reinwaschungsversuche vom Popbüro sind eindeutig der Versuch von eigener Schuld abzulenken! Ihr habt ganz einfach ein Konzert mit zumindest teilweise faschistischen gruppen veranstaltet auf ein relativ großer Teil der Besucher eben diesem Spektrum zugeordnet werden kann! Und als es abolut offensichtlich war was hier vorgeht - und ihr von verschiedenen Leuten darauf hingewiesen wurdet - hat euer Mitarbeiter sich geweigert irgendetwas zu unternehmen!

 

Also nochmal eindeutig und dass es alle mal kapieren:

 

Das Popbüro hat das Konzert nicht veranstaltet, sondern war nur Vermieter des Clubs. Dank einem Passus, den wir für genau solche Fälle im Vertrag haben, konnten wie die Veranstalter auffordern Sturmkaiser aus dem Programm zu nehmen. Vielleicht etwas spät, aber die Band bewegt sich in einer Grauzone und daher war das nicht gerade einfach. Danke an der Stelle an die tatkräftigen Argumentationsführer.

 

Bei einem Konzert einzelne Besucher oder Künstler des Hauses zu verweisen geht rechtlich nur, wenn diese gesetzeswidrige Handlungen begehen. Solche (Hitlergruss o.ä.) konnten wir nicht feststellen. Zudem waren die Besucher alle friedlich. Eindeutig als rechtsextrem  einzuordnendes Publikum gab es aus unserer Sicht nicht, aber da haben andere vielleicht eine niedrigere Wahrnehmungsgrenze. Das ist einfach auch eine große Grauzone. Uns vorzuwerfen, wir würden rechtsextreme Äusserungen unterstützen oder tolerieren ist allerdings in diesem Falle  unangebracht. Wir und insbesondere Kay Swoboda sind langjährig aktiv gegen rechte Gewalt, wir haben bereits unterschiedlichste Veranstaltungen zum Thema gemacht und setzen uns persönlich gegen Extremismus ein. Das kann man auch auf www.popbuero.de nachlesen.

 

Wir sehen es als unsere Aufgabe an ein breites musikalisches Pogramm zu bieten, was auch an Grenzen geht und ich denke wir sind uns alle einig, dass das eine grenzwertige Darbietung war. Wenn wir allerdings im Vorfeld immer eine Zensur einführen, die gewaltverherrlichende, sexistische, zu politische und sonstige fragwürdigen Inhalte verbietet, gibts irgendwann nurmehr Blümchenmusik. Die Grenze ist eben fließend und nicht immer eindeutig festzulegen. Letztes WOE war sie für uns woanders als bei vielen die diesen Blog lesen. Heute ist sie bei uns auch woanders, aber da gibt es keine obektiven Grenzsteine. Nur, wenn jemand das nicht mehr tolerieren kann, bedarf es der Prüfung und des Handelns und das war letztendlich auch die Entscheidung die Band aus dem Programm zu nehmen, weil wir  nicht wollten, das jemand wegen einer fragwürdigen italienischen Metal Band in seiner Persönlichkeit verletzt wird.

 

Ein Großteil der Besucher war GANZ OFFENSICHTLICH friedlich und unpolitisch. Warum man auf die Besucher einprügeln muss, kann ich nicht verstehen.  Ebenso wenig wie gegen uns, unsere Träger und vor allem gegen Kay eine Verleumdungs- und Drohkulisse aufbauen zu müssen. Das ist dann tatsächlich und ganz real und offensichtlich propagandistisch, undemokratisch und feige. Vor allem, wenn sich niemand mit seinem Namen persönlich der Diskussion stellt. So führt man doch keinen politischen Diskurs? Und vor allem schädigt so etwas die Arbeit der Jugendhausgesellschaft, die sich mit dutzenden Projekten für Toleranz, Demokratie und gegen Gewalt und Extremismus richtet.

 

Letzten Endes muss man sich auch fragen, was die Aktion der AntiFa gebracht hat. Werden sich die noch unpolitischen Besucher jetzt gegen rechts abgrenzen? Oder ist eher das Gegenteil der Fall? Wie könnte denn eine andere Aktion aussehen?

 

Jeder, der uns mit seinem richtigen Namen, Adresse und Telefon eine Email schreibt, kann gerne mit uns diskutieren. Und wir sind jedem - auch anonym - im Vorfeld von Konzerten für detaillierte, sachdienliche Hinweise dankbar, falls sich eine fragwürdige Band in unser Programm schiebt. Viele Augen sehen mehr als wenige und auch: nachher ist man immer schlauer.

 

Man darf uns mit Ankündigung auch gerne besuchen. Kaffee gibts immer.

 

In diesem Sinne - schönen Abend.

 

www.popbuero.de

noch einige infos zur band "sturmkaiser": Die italienische Band "Sturmkaiser" wurde 2003 gegründet, in einem aktuellen Statement bezeichnet sie sich als „War Black Metal“ und leugnet jede politische Orientierung. Dies entspricht jedoch offenbar keineswegs den Tatsachen, man hat zumindest keinerlei Berührungsängste zu offen neonazistischen Musikgruppen und entsprechenden Plattenfirmen:

So wurden mehrere Tonträger der Band bei dem deutschen NS-Blackmetal-Label „Nebelfee Klangwerke“ (in Besitz des Sängers der deutschen Neonazi-Band „Absurd“, Ronald Möbus) veröffentlicht. Auf dem 2004 Jahr erschienenen Tonträger „Mors Tua, Vita Mea“ findet sich ein Lied mit dem eindeutigen Titel „Hail Victory“. Drei Mitglieder der Band „Sturmkaiser“ sind bei der Gruppe „Draugr“ musikalisch aktiv, auch diese Gruppe steht bei einem einschlägigen Label - „Christhunt Productions“ aus Leopoldshöhe/ Nordrhein-Westfalen - unter Vertrag.

Mitte Mai 2009 spielten „Sturmkaiser“ bei einem Konzert in Mailand zusammen mit der französischen NS-Blackmetal-Band „Ad Hominem“, schon im Dezember 2005 trat die Band zusammen mit der deutschen NS-Blackmetal-Gruppe „Absurd“ ebenfalls bei einem Konzert in Mailand auf. Der Kontakt zu dieser Gruppe dürfte weiterhin bestehen, erst am 06. und 07. November 2009 spielten „Sturmkaiser“ bei zwei Konzerten in Thüringen und Tschechien, die von Hendrik Möbus, dem ehemaligen Schlagzeuger von „Absurd“ und Bruder des aktuellen Sängers Ronald Möbus organisiert wurden. Hendrik ist genauso wie sein älterer Bruder Ronald  als Produzent und Händler von rechtsextremen Blackmetal-Veröffentlichungen und darüber hinaus unter dem Namen „Totentanz Konzerte“ auch als Veranstalter von rechtsextremen Blackmetal-Konzerten aktiv. Mitte Oktober wurden etwa im Zuge einer polizeilichen Hausdurchsuchung 12.000 Tonträger aus seinem Internetversand-Sortiment beschlagnahmt.

Bei den Konzerten in Deutschland und Tschechien spielte auch die finnische Neonazi-Band „Goatmoon“, der Auftritt im tschechischen Zatec wurde zusätzlich von der einschlägigen Band „Sekhmet“ unterstützt. Abgesehen von der Anwesenheit eines Fernsehteams des Mitteldeutschen Rundfunks und polizeilichen Identitäts- bzw. Fahrzeugkontrollen bei dem Konzert im thüringischen Kirchheim konnten beide Veranstaltungen ungestört über die Bühne gehen (siehe auch: Blick nach rechts: http://www.bnr.de/content/neonazis-im-schwarzen-business)

 

http://fightfascism.wordpress.com

Das die hälfte des oben geschriebenen Textes glatt gelogen ist braucht man ja nicht erwähnen.

 

Aber eins sollte klar gestellt sein, bevor irgendwer verurteilt und nach zensur geschrien wird:

Das Publikum waren zu sicherlich über 95% stinknormale Black Metaller. Rechte Parolen hab ich auch keine gehört, dagegen fanden aber mal wieder übertriebene gewalttätige Aktionen selbsternannter Antifa- Helden statt...

 

Es wundert mich nicht hier zu lesen, das Nokutrnal Depression NSBM sein soll. Nur mal so am Rande der Sänger und Rhytmusgitarrist hat selbst eine Behinderung...

Am 28.August 2010 wird in den Wälder des Hohenloheschen ein geheimes satanisch-nationales Ritual zelebriert.

7 Bands kommen und viel Facketräger werden da sein.

Tage darauf ist im Raum Stuttgart die rechtsradikale Bands Black Sin ( stark militantes Auftreten und Waffenattrappen im Anschlag, umgarnt mit Stacheldraht ) und Nocturnal Depression ( national-arisches und rassistisches Liedgut ) und 2 weitere Bands aus dem rechten Umfeld auf der Bühne.

 

Es ist richtig, dass Musik und Teile der Besucher zu trennen sind. Die Musik im Jugendhaus Stuttgart hatte absolut keinen rechten Hintergrund, und die Besucher auch nicht.

Bei den nun kommenden 2 Events sieht das anders aus. Bands mit rechter Gesinnung - aber keinem strafrechtlich relevanten Auftreten.

Besucher mit latent rechtem Hintergrund in Locations , die eh bekannt sind für rechte Umtriebe.

 

Das alles ist eine sogenannte braune schwarzmetallische Brut, die sich am Rande der Legalität bewegt. 

 

PS: Weiter geht es überregional mit Wolfszeit und Fireblade Force, zwei Konzerte , die bekannt sind. Neu kommt noch dazu ein Konzert namens Waldeshall. Auch hier sind meiner Erkenntnis nach , die Bands und Veranstalter eindeutig der rechten Gesinnung zuzuordnen