DO: Naziaktionen & Gegenproteste zu Weihnachten

Antifa

In der Zeit um Weihnachten versuchen Dortmunder Nazis erneut auf der Strasse wieder Relevanz zu erlangen. Dabei melden sie gleich mehrere Kundgebungen und Aufmärschen an. AntifaschistInnen konnten diese zum Teil enorm effektiv angreifen und blockieren, anders vermaselten es sich die Nazis selber mit ihrer Technik und zogen ohne Lautsprecherwagen und Megaphon durch leere Strassen. Die Dortmunder Polizei versucht sich erneut im kriminalisieren von antifaschistischen GegendemonstrantInnen, verpasst es eindeutige Straftaten auf Seiten der Nazis zu verfolgen und verheimlicht eine Kundgebung der Rechten.

 

In der Zeit um Weihnachten versuchen Dortmunder Nazis erneut auf der Strasse wieder Relevanz zu erlangen. Dabei melden sie gleich mehrere Kundgebungen und Aufmärschen an. AntifaschistInnen konnten diese zum Teil enorm effektiv angreifen und blockieren, anders vermaselten es sich die Nazis selber mit ihrer Technik und zogen ohne Lautsprecherwagen und Megaphon durch leere Strassen. Die Dortmunder Polizei versucht sich erneut im kriminalisieren von antifaschistischen GegendemonstrantInnen, verpasst es eindeutige Straftaten auf Seiten der Nazis zu verfolgen und verheimlicht eine Kundgebung der Rechten.


Bereits im November versuchten Dortmunder Neonazis der Partei "Die Rechte", ehemals "Nationaler Widerstand Dortmund", groß für eine Weihnachtskundgebung vor den Wohnhäusern Dortmunder Politiker und Journalisten zu demonstrieren. Trotz einer eher größer angelegten Mobilisierung inkl. Video, blieb der erhoffte Zustrom von Neonazis aus. So versammelten sich um die 40-50 Neonazis am Sonntag den 21.12. in Dortmund und folgten den Anweisungen der Dortmunder Neonazis auf ihrer Reise durch Dortmunder Vororte. Auf der ersten Station stand Dortmund-Mengede ein Aussenbezirk ca. 15 min. ausserhalb der Innenstadt. Allein dort standen dem Haufen Rechter jedoch bereits 100 GegendemonstrantInnen gegenüber, welche größtenteils durch die lokale SPD mobilisiert wurden.
Nach dem kurzen Aufenthalt in Dortmund-Mengede machten sich die Neonazis auf den Weg in die Dortmunder Nordstadt, ein Stadtteil mit hohem MigrantInnenanteil, welcher in den letzten Jahren auch bei linken und alternativen immer beliebter geworden ist und eine Art "Kiez" in Dortmund darstellt. Im vor hinein war klar das besonders die autonomen Antifastrukturen sich auf diese Kundgebung konzentrieren würden, zudem rief das Dortmunder Blockade Bündnis "Blockado" dazu auf die Kundgebung direkt zu blockieren. Den Aufrufen folgten über 300 AntifaschistInnen welchen sich zusätzlich AnwohnerInnen anschlossen. So gelang es durch eine Mischung aus militanten Aktionen und friedlichen Blockaden die Nazis daran zu hindern zu ihrem Kundgebungsort zu gelangen. Vor Ort waren lediglich die Neonazis welche mit dem Lautsprecherwagen bereits angereist waren. Diese warteten im Regen, vergebens, auf ihre Kameraden. Nach dem aus Seitenstrassen auch immer wieder direkte Aktionen gegen die wartenden Nazis und vereinzelte Polizisten durch Antifas gestartet wurden sah die Polizei sich dazu gezwungen die Kundgebung zu beenden und die Nazis zurück zum Dortmunder Hauptbahnhof zu geleiten. Anders als zunächst erwartet Tritten die Neonazis welche mehrere Stunden in der Nordstadt standen ihre Reise zum letzten Kundgebungsort nach Dortmund-Hörde nicht mehr an und fuhren zurück nach Dortmund-Dorstfeld.
Währende der Proteste am 21.12. war bei der Polizei immer wieder eine deutliche Überforderung mit der Situation zu erkennen, welche in wahllosen Pfefferspray und Schlagstock Einsatz gegen friedliche und zum Teil unbeteiligte Menschen ausartete. Zudem setzte die Polizei Hunde ein, durch welche mind. eine Person schwer am Arm verletzt wurde nachdem ein Polizeihund sich in dessen Arm verbissen hat. Erschwerend kommt hinzu das die sichtlich frustrierten Neonazis am 21.12. mehrfach gegen die Auflagen verstießen und Volksverhetzende Parolen schrieen. Die Polizei schritt dabei nicht ein und sah dies nicht als Grund die Kundgebung ohnehin aufzulösen. Bis her kam auf die, durch AntifaschistInnen erhobenen Vorwürfe gegen den Polizeieinsatz, noch keine Reaktion durch den Polizeipräsidenten Gregor Lange, welcher in diesem Jahr schon des öfteren in der Kritik stand. Immer wieder gelang es im nicht die Einsätze der Polizei so zu gestalten, dass ein Protest gegen Nazis möglich ist ohne das diese auf GegendemonstrantInnen losgehen konnten. Beispielhaft dafür ist der erfolgreich abgewehrte Angriff von Neonazis auf das Rathaus am 25.5.2014. So hält auch aktuell die Kritik an Gregor Lange an.
Einzig die jüdische Gemeinde Dortmund erkannte die Notwendigkeit und den Erfolg der antifaschistischen Aktionen in der Nordstadt und bedankte sich bei den lokalen Antifa-Gruppen. Die Gemeinde feierte am 21.12. in Dortmund-Höre, dem eigentlich letzten Kundgebungsplatz der Neonazis, ein Familienfest zu Chanukka.
Auch am 24.12. selber ließen es sich "Die Rechte" nicht nehmen eine  Aufmarsch gegen Polizeiwillkür anzumelden, dem folgten die gleichen 40 Kameraden welche bereits drei Tage zuvor sich die Beine in dem Bauch standen. Dieses mal brauchte es aber nicht einmal großen Widerstand. Bei miesen Wetter viel den Nazis erst der Lautsprecherwagen aus und dann auch noch das Megaphon, wodurch eine erfolgreiche Demonstration von von vornherein nicht möglich war. Dortmunder AntifaschistInnen und BürgerInnen konzentrierten sich an diesem Tag auf die Solidarisierung mit Flüchtlingen in einer Unterkunft nahe der Marschroute der Rechten. Dort stellten sich zahlreiche Menschen vor die Unterkunft und machten den Neonazis verbal deutlich was von ihnen zu halten ist.
Der letzte Versuch der Neonazis über die Weihnachtszeit fand heute, am 27.12. statt, wobei ca. 1 Stunde vorher bekannt wurde das Neonazis erneut in der Nordstadt eine Kundgebung abhalten wollten. Diesem intern mobilisieren Aufruf folgten jedoch nur 20 Neonazis. Spontan fanden sich um die 40 GegendemonstrantInnen ein. Die eigentlich für 2 Stunden geplante Kundgebung wurde nach ca. 50 min schon wieder abgebrochen und die Nazis verschwanden mit der U-Bahn. Dabei gelang es den GegendemonstrantInnen dieses mal leider nicht effektiver gegen die Rechten vorzugehen. Die Polizei welche mit einem Großaufgebot vor Ort war  gab sich zudem alle Mühe im Platzverweise erteilen. Es darf davon ausgegangen werden das die Kritik an der Polizei somit nicht abnehmen wird, gerade die Tatsache eine Kundgebung von Rechten in der Nordstadt zu versuchen geheim zuhalten, wird vielen böse aufstoßen.
Der nächste Aufmarsch ist für den 31.12. angekündigt, dieses mal in Dortmund-Hörde. Die Dortmunder Neonazis verfallen damit einmal mehr in alte Strukturen und fungieren als rechter Wanderzirkus, wobei die Teilnehmerzahl bis her konstant abnahm. Bereits in den vergangenen Jahren sorgte das Aufmarsch verhalten der Dortmunder Kameraden für internen Zoff. Bleibt abzuwarten wie viele Rechte am 31.12. den Weg nach Dortmund-Hörde schaffen.Für die lokalen linken Strukturen ist dies mit Sicherheit eine Herausforderung, Erfolge wie der am 21.12. machen diese aber zunehmend leichter handelbar, für die lokalen Nazis dürfte es somit immer schwerer werden ihre Mini-Aufmärsche, über den eigenen Tellerrand hinaus, als Erfolge zu verkaufen.
 
Aktuelle Informationen aus Dortmund findet Ihr unter :http://dab.nadir.org oder mit #nonazisdo

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video von der "kundgebung" der nazis am 21.12. in der nordstadt bei der sie opfer rechter gewalt (anne frank, thomas "schmuddel" schulz und mehmet kubaszik) verhöhnten. außerdem gab es volksverhetztende rufe wie "ausländer raus":

https://www.youtube.com/watch?v=tlF8fg46hcw

Liebe Genoss*innen aus Dortmund, schön zu beobachten, das sich scheinbar endlich was tut in den antifaschistischen und emanzipatorischen Zusammenhängen Dortmunds ABER in dem ihr die Teilnehmerzahlen der Nazis teils deutlich herunterkorrigiert, spielt ihr die Gefahr, die von diesen, auch und gerade in Dortmund ausgeht, herunter! Sticheleien sind durchaus legitim und angebracht, Verharmlosung schadet der Aufklärung über nazistische Umtriebe jedoch imens! Ansonsten viel Erfolg beim längst überfälligen Aufbau antifaschistischer Strukturen in Dortmund! <3 (A)

In Dortmund tut sich nicht "scheinbar endlich was [...] in den antifaschistischen und emanzipatorischen Zusammenhängen", sondern es gibt seit Jahren verhältnismäßig gut aufgestellte "antifaschistische[] Strukturen". Und diese leugnen auch nicht die Gefahr, die von Nazis ausgeht, sondern tun das genaue Gegenteil: Die Stärken und Schwächen der NS-Strukturen analysieren und offenlegen, Nazis bekämpfen.

Wer was anderes behauptet, hat entweder keine Ahnung, sagt böswillig die Unwahrheit oder hat andernfalls zumindest latente Wahrnehmungsstörungen.

 

In diesem Sinne: Props an die GenossInnen im östlichen Ruhrgebiet und danke für eure kontinuierliche Arbeit!

die zahlen sind nicht herrunterkorrigiert. das kann dir jeder bestätigen der da war

Fotos, die Bullenpresse und Twittermeldungen von Genoss*innen sprechen eine andere Sprache! Das ist kontraproduktiv! 

Alleine auf dem Video zähle ich deutlich mehr als im Beitrag für den 21. angegebenen (und das waren ja nicht alle Teilnehmer, sondern eine anreisende Gruppe). Ich schließe mich den Vorredner_innen an und ergänze; so macht mensch sich unglaubwürdig! 

Bei aller Euphorie um den 21.12 den ausgefallenen Gegenprotest am 24.12 bitte jetzt nicht schönreden! Es gibt noch viel viel zutun bei uns! Ein Höhenflug ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre einfach total unangebracht! 

Ja, die im Ausgangsbeitrag angegeben Teilnehmerzahlen der Nazis sind etwas niedriger als die Realität, aber das soll nicht weiter stören. Sehr wohl stört mich jedoch, das mensch sich hier so selbst abfeiert! Warum konnten die Nazin am 24. ungestört [mit Ankündigung] durchs Kreuzviertel laufen? Warum verlaufen in unserer* Stadt noch immer ein Großteil aller Naziveranstaltungen ohne effektive Störung? Intern sollte das thematisiert werden. Diese schönrederei hat uns in der Vergangenheit ne Menge kaputt gemacht hier! Sorry aber ich hab nen Hals! :-(

Der Ausgangstext ist leider wirklich völlig daneben und weit entfernt von den Dortmunder Zuständen. Mir kommt es so vor, als wollte sich hier eine Einzelperson die Welt schönreden. Analysieren statt rummackern und wirre Beiträge auf Indy ohne Abstimmung mit den Antifa-Gruppen vor Ort veröffentlichen ! Das Wort ”Schönmalerei” fiel hier und passt ganz gut ! Schade !

geht nicht auf die dummen provokationen von den nazis ein, ist doch offensichtlich, dass die hier schlechte stimmung machen. wahrscheinlich um es dann für ihr eigenen seiten als quelle zu nehmen und ihre rumgelatsche als erfolg hinzustellen. ;)