Chile, Santiago: Bus verbrannt und Aufruf zu einem „Schwarzen Dezember“

Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Dez. 2014 von RadioAzione https://radioazione.org/2014/11/santiago-cile-bruciato-bus-e-chiamata-per-un-dicembre-nero/

 

Diesen Freitag, den 28. November haben wir uns zum Angriff auf ein öffentliches Transportmittel entschieden, um für einen schwarzen Dezember aus solidarischen Aktionen und Gesten in Erinnerung an den anarchistischen Genossen Sebastián Oversluij aufzurufen, der am 11. Dezember 2013 während einer misslungenen Enteignung einer Bank ermordet wurde. Sobald das Fahrzeug in Flammen stand, haben wir Feuerwerk abgebrannt um unsere Wut und unsere Rebellion noch stärker zum Leuchten zu bringen. Diese Aktion wurde auch in Solidarität mit der Genossin Tamara Sol Vergara ausgeführt, die zur Zeit als Geisel in den Händen des Feindes ist.

 

Das ist unsere Art um zu sagen, dass wir keine Toten und Gefangenen vergessen werden, dass sich für jeden Schlag des Feindes die Wut vervielfacht und in präzisen Aktionen gegen die Macht ausgedrückt wird.

 

In den bürgerlichen Kommunikationsmedien wird diese Aktion mit dem Beginn von Telethon in Verbindung gebracht. Selbstverständlich war das nicht der Grund, aber auf jeden Fall drücken wir unsere Abneigung gegenüber denen aus, die mit dem Unglück anderer Handel treiben. Das ist unser Beitrag zur offiziellen Zählung dieses Festes der Heuchelei. Dazu heben wir hervor, dass wir Momente grosser Anspannung durchmachen, wo drei Personen wegen ihres angeblichen Bezuges zu einem Sprengsatz verhaftet wurden, der im Subcentro di Escuela Militar explodierte. Obwohl wir glauben, dass diese Aktion wenig strategisch war und eher ein Schritt zurück als ein Beitrag ist, werden wir nie aufhören uns mit jenen zu solidarisieren, die wahrscheinlich eine der härtesten Einknastungen der letzten Jahre erleben.

 

Als Antiautoritäre glauben wir an die Zerstörung der Knastgesellschaft und darum erinnern wir an Nataly, Juan und Guillermo, wie auch an Hans Niemeyer, Monica Caballero, Francisco Solar, Juan Aliste Vega, Carlos Guitèrrez Quiduleo, Marcelo Villarroel und Freddy Fuentevilla. Wir vergessen die zwei Weichafe José Quintriqueo und Victor Mendoza Collìo nicht, die in letzter Zeit in den südlichen Konfliktgebieten getötet wurden. Gedenken und Kampf in ihrem Namen. Dazu erinnern wir, dass diese Woche vier Junge wegen Besitz eines Brandsatzes und Unruhestiftung verhaftet wurden. Wir senden ihnen eine herzliche Umarmung der Solidarität und des Feuers und ergreifen die Möglichkeit um zu sagen, dass wir in den Aktionen alle Vorsichtsmassnahmen treffen sollen, um keine Schläge des Feindes einstecken zu müssen.

 

Erwähnenswert ist, dass für uns der öffentliche Verkehr eine der Arten und Weisen ist, womit der Staat und das Kapital den Ausgebeuteten und Verbrauchten des Systems erlauben, ihren entfremdeten Arbeitsplatz zu erreichen um dort die Pflichten des Systems zu erfüllen, dass unsere Leben bis auf die letzte Sekunde unterwerfen möchte.

 

Einen Bus verbrennen bedeutet die Logik der Struktur direkt in Frage zu stellen. Heisst, die Zirkulation der menschlichen Ware zu sabotieren, den totalisierenden Mechanismus der Stadt zu unterbrechen. Unser Kampf ist für Leben, Freiheit und Land, gegen den Mechanismus der Fantasien, den uns das Kapital und das Spektakel als Lebensstil auferlegt haben, gegen den Vormarsch des Fortschritts, der alles Schöne und alles Freie zerstört.

 

Wir rufen zu einem Schwarzen Dezember in Gedenken an den Genossen Sebastián

Oversluij auf.

Solidarität für Tamara Sol Vergara, Hans Niemeyer, Mónica Caballero und Francisco Solar!

Kraft dem Genossen Nikos Romanos

Eine herzliche Umarmung den GenossInnen, die die PDI angegriffen haben

Mauricio Morales und Sebastian Oversluij presente !!!

 

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Zusammen mit dem Schreiben auf diversen Seiten veröffentlichte Fotos:

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"Erwähnenswert ist, dass für uns der öffentliche Verkehr eine der Arten und Weisen ist, womit der Staat und das Kapital den Ausgebeuteten und Verbrauchten des Systems erlauben, ihren entfremdeten Arbeitsplatz zu erreichen um dort die Pflichten des Systems zu erfüllen, dass unsere Leben bis auf die letzte Sekunde unterwerfen möchte.

 

Einen Bus verbrennen bedeutet die Logik der Struktur direkt in Frage zu stellen. Heisst, die Zirkulation der menschlichen Ware zu sabotieren, den totalisierenden Mechanismus der Stadt zu unterbrechen. Unser Kampf ist für Leben, Freiheit und Land, gegen den Mechanismus der Fantasien, den uns das Kapital und das Spektakel als Lebensstil auferlegt haben, gegen den Vormarsch des Fortschritts, der alles Schöne und alles Freie zerstört."

 

Was für ein Unfug. Keine Solidaritäten mit antiemamzipatorischen Individual-Nihilist*innen.