Athen/Griechenland: Nikos Romanos beendet Hungerstreik - der Kampf fuer ein Leben ohne Unterdrueckung geht weiter

Weihnachtsstimmung in Athen: Bullenbusse sperren Seitenstrassen vom Parlament

Heute hat, nach Auskunft des Anwalts, Nikos Ramonos, den Hungerstreik beendet, da es zu einem Kompromiss im Parlament bezueglich seines Studiums kam. Heute frueh hatte Nikos noch den Durststreik mit dem Slogan von Holger Meins "Mensch oder Schwein" angekuendigt, falls es keine Loesung fuer in gebe. Das Parlament fuehrte heute eine Debatte ueber Aenderungsantraege von gestern fort.  Wie gestern gab es auch heute eine spontane Versammlung zahlreicher BuergerInnen vor dem Parlament am Syntagma Platz. Auch in den besetzten Gebaeuden wurde heute vormittag bereits ueber ein weiteres Vorgehen diskutiert und zu spontanen Versammlungen aufgerufen, um den Kampf von Romanos zu unterstuetzen.

 

VOR CA EINER STUNDE kam es dann zu einer Kompromiss-Einigung im griechischen Parlament: Nikos muss im ersten Semester per Fernstudium bestehen, und kann danach als Freigaenger mit einem elektronischen Armband zur Universitaet.

 

Im griechischen Parlament in Athen wurde gestern noch heftig ueber Antraege von Nikos Romanos Anwalt diskutiert, es gab Aenderungsantraege, das Nikos Romanos zumindest nach ein paar Monaten des Fernstudiums in Freiheit (mit elektronischem Armband) sein Studium machen kann.

Gestern kam es daher zur spontanen Versammlung mehrerer hunderter Personen am Syntagma Platz. Die letzten News gestern nach ein paar Stunden Parlamentsdebatte waren noch, dass die Aenderungsantraege keine Mehrheit im Parlament bekamen und jegliche Loesung fuer Nikos Romanos abgelehnt wurde. Der sichtlich durch seinen Einsatz fuer seinen Sohn erschoepfte Vater von Nikos war ebenfalls anwesend und rief zum weiterkaempfen auf. 

 

Nikos Romanos hat mit seinem Kampf gezeigt, dass es moeglich ist zu siegen. Die Weltweite Solidaritaet und vor allem die ausserparlamentarische Opposition hier von AnarchistInnen, unabhaengigen KommunistInnen, Autonomen und Nachbarschaftsversammlungen haben gemeinsam mit Nikos Romanos den Druck auf die grischische Regierung machen koennen, den sie in dieser Situation der weiteren Troika-Massnahmen und den anstehenden Praesidentschaftswahlen nicht aushalten konnten. Jetzt schon ist klar: hier geht der Kampf weiter, bis die Regierung stuerzt. Die Boersenkurse hier sind so tief gefallen wie schon lange nicht mehr. Bei der anstehenden Praesidentschaftswahl ist noch unklar, wie eine Mehrheit im Parlament zustande kommen soll, und so koennte es sogar bald dazu kommen, dass die linksparlamentarische Opposition um Syriza an die Macht kommt - was von einigen Kapitalisten gefuerchtet wird. Der Kampf von Nikos Romanos und die Solidaritaet waren nicht nur ein Kampf fuer das Recht auf Bildung der politischen Gefangenen, fuer das Leben und die Wuerde von Nikos, sondern natuerlich teil des Kampfes aller, die gegen Unterdrueckung und Ausbeutung kaempfen und ein moeglicher Funke zum Umsturz einer in der Bevoelkerung nicht repraesentativen Regierungs-Bande... Das haben die Herrschenden hier auch gespuert.

 

Tagesschau> Boersencrash aus Angst vor Neuwahlen http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-boerse-101.html

Wallstreet Journal > Anleger fluechten wieder aus Griechenland http://www.wsj.de/nachrichten/SB10319881725722884086804580326504205347306

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Gasakia an Bezirksrathaus:

http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_09/12/2014_545279

Bombe bei Eurobank entschärft,

Stadtbus abgefackelt (nachdem man Passagiere raus geschmissen hat?):

http://en.protothema.gr/two-separate-bombing-incidents-in-athens/

Solidaritätsaktionen mit Niko Romano und den anderen kämpfenden Gefangenen.

 

-Im Männertrakt von Koridallos haben 75 Häftlinge im E-Flügel am 13. und 14. November das Essen verweigert.

 

-Der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis befindet sich seit 17. November aus Solidarität im Hungerstreik und liegt derzeit in Piräus im Krankenhaus.

 

-Die anarchistischen Gefangenen Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, festgehalten in Koridallos, hungerstreiken seit dem 1. Dezember.

 

-Zwei Frauen in der Strafanstalt Neapoli/Lasithi auf Kreta verweigern das Essen seit 4. Dezember.

 

-Der in Korfu inhaftierte Kämpfer Elias Karadouman hält zwischen dem 5. und 11. Dezember einen symbolischen Hungerstreik ab.

 

-Am 5. Dezember erklärten in verschiedenen Knästen die kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis, Sotiris Georgakopoulos, Dimitris Dimitriou, Dimitris Savvidis, Giorgos Moysiadis, Admir Betsani, Ioakim Kourkoulis zusammen mit den inhaftierten Anarchisten Antonis Stamboulos, Rami Syrianos and Tasos Theofilou, solange das Essen zu verweigern bis Niko Romanos Forderungen erfüllt sind.

 

-Am 6. Dezember verweigerten der Gefangene der "Revolutionären Organisation 17. November" Dimitris Koufontinas und das anarchistische Mitglied des "Revolutionären Kampf" Kostas Gournas, als minimalstes Zeichen der Solidarität in ihre Zellen im Höllenloch des Frauentraktes von Koridallos zurückzukehren.

 

- Die meisten Gefangenen in verschieden Flügeln in Koridallos verweigerten zwischen dem 6. und 8. Dezember jeweils mittags die Rückkehr in ihre Zellen.

 

-Kommunisten aus der Türkei, eingekerkert in Larissa, verweigerten am 9. und 10. Dezember das Essen.

 

-Inzwischen befindet sich ein weiterer Anarchist mit den Initialen G.S. im Hungerstreik seit dem 3. Dezember 2014. Der Genosse befindet sich aufgrund von Konstrukten von Zivis im Aghios Stefanos Gefängnis von Patras in U-Haft wegen der Attacke auf die Messolonghi Bullenwache. Er kämpft für seine sofortige Freilassung, gegen Repression, Menschenwächter, gegen Polizeistaat, Minister, Banker und Geschäftsleute: "Das sind die Terroristen, das sind die Räuber!", so in seinem letzten offenen Brief. Er schickte auch Stärke aus zu allen Hungerstreikenden, die sich gegen die Fesseln der Gesellschaft wehren, "eine Gesellschaft, die auf dem System des Verrats beruht."

 

Kraft den Hungerstreikern Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis and Elias Karadouman.

Sofortige Freilassung von G.S.

Solidarität mit allen kämfenden Gefangenen!