Hannover: kein Platz für Neo-Nazis

siempre antifascista

Heute haben wir mit etwa 200 Personen an der Goseriede/Ecke Celler Straße unter dem Motto „Kein Platz für Neo-Nazis“ gegen die Versammlung von Neo-Nazis demonstriert. Trotz eines friedlichen Verlaufs überzogen die Bullen unsere Veranstaltung von Anfang an mit Repression. Bereits die Beschränkungen verstoßen unserer Auffassung nach im hohen Maße gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit, weswegen wir juristisch dagegen vorgehen werden.


Vor Ort durchsuchten die Bullen willkürlich Personen und traten äußerst aggressiv auf. Wir sind empört über die erneute Kriminalisierung antifaschistischen Widerstands. Die Polizei hat unserer Veranstaltung auf Grund einer konstruierten Gefahrenlage die gleichen Beschränkungen auferlegt, wie der „HoGeSa“ (Hooligans gegen Salafisten)-Demonstration vergangenes Wochenende. Dies ist für uns eine nicht hinnehmbare Gleichsetzung von legitimen antifaschistischem Widerstand mit gewaltfanatischen Neo-Nazis und anderen Rassisten.

 

Am Rande der unserer Kundgebung tauchte der hannoveraner Neo-Nazi Benjamin Krüger (ehemals Besseres Hannover) auf und fotografierte hinter den Bullenabsperrungen gezielt Kundgebungsteilnehmer_innen ab.

 

An der Kundgebung der Neo-Nazis beteiligten sich etwa 70 Personen. Diese verlief weitesgehend störungsfrei und wurde 4 Stunden vor dem geplantem Ende aufgelöst. Die Nazis wurden vom ZOB per Shuttle-Service der "Hannoverschen Verkehrsbetriebe: Üstra" zum Kundgebungsort und von dort wieder weg befördert. 

 

Danke, dass trotz der Schickanen der Bullerei und vielen anderen Veranstaltungen so viele Leute unserem Aufruf gefolgt sind!

Wir lassen uns von den Bullen nicht daran hindern gegen Neo-Nazis vorzugehen! Kein Platz für Neo-Nazis!

 

 

 

Aufruf zur heutigen Kundgebung:

 

Kein Platz für Neo-Nazis

Wir demonstrieren heute hier, weil in einigen hundert Metern Entfernung Neo-Nazis, rechte Hooligans und andere Rassist*innen stehen und versuchen ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten.
Unter dem Vorwand „Für die Opfer linker Gewalt“ wurde die Kundgebung von Michael Berner von 12-18 Uhr angemeldet. Michael Berner ist Mitglied der Partei „Die Rechte“ Braunschweig, einer extrem rechten Partei, die eine Reihe von bekannten Neo-Nazis beherbergt und einzig und allein aus diesem Grund, eben um der neonazistischen Bewegung eine parlamentarische Position zu geben, gegründet wurde.
Mediale Aufmerksamkeit erreichte die Partei zuletzt mit ihrem prominenten Dortmunder Anführer Sigfried Borchardt auch „SS-Siggi“ genannt, der unter anderem auch langjähriges Mitglied der rechten Hooligan-Gruppe Borussen Front ist. Selbiger zog vor kurzen in den Dortmunder Stadrat ein und spielte durch den Antrag einer Zählung aller Menschen mit jüdischen Glaubens in Dortmund, klar auf den historischen Nationalsozialismus an.
Aber nicht nur der Anmelder ist klar als Neo-Nazi zu entlarven, auch die anderen Teilnehmer*innen, die heute auf dieser Kundgebung vertreten sind, betreiben mal mehr mal weniger offentsichtlich rassistische Hetze. So knüpft die heute angemeldete Kundgebung unter dem Vorwand „Für die Opfer linker Gewalt“, klar an die HoGeSa-Veranstaltung letztes Wochenende an.
Die Szene, die dort vertreten ist, wie auch die sog. „HoGeSa“ (Hooligans gegen Salafisten) eint der Glaube an eine vermeintliche Überfremdung Deutschlands sowie eine Unterwanderung und Übernahme der deutschen Gesellschaft durch Muslime. Nicht etwa eine ernsthafte Kritik an religiösen Fundamentalismus ist hier die Motivation Kundgebungen und Demonstrationen durchzuführen, sondern die Angst vor und der Hass gegenüber Allem, was aus ihrer Sicht nicht deutsch sei.
Das Vorrücken des sog. „Islamischen Staates“ stellt aus dieser Perspektive nur einen günstigen Zeitpunkt dar, um an gesellschaftlich verwurzelte Ressentiments gegenüber tatsächlichen und vermeintlichen Migrannt*innen, sowie besonders Menschen die aus Sicht der Rassist*innen als Muslime ausgemacht werden, anzuknüpfen. Die Gräueltaten des „Islamischen Staates“ werden so als Katalysator für rassistische und antimuslimische Einstellungen instrumentalisiert.
Letztes Wochenende versuchten 3000 Rassist*innen in Hannover für ihre rassistische Hetze zu werben. Nach der Veranstaltung wurden 4 Teilnehmer*innen (HoGeSa) von vermeintlichen Gegendemonstrant*innen verletzt.
Ein Blick auf die Teilnehmer*innen einige hundert Meter weiter, genügt damit klar wird wer da versucht, aus Verletzten Kapital zu schlagen: Rassist*innen verschiedenster Coleur, die in der Vielzahl wegen Körperverletzung und anderen rassitisch motivierten Straftaten vorbestraft sind.
Allein der Name „Hooligans gegen Salafisten“ unter dem letzten Samstag hier in Hannover und zuvor in Köln diese Mischung von Rassist*innen marschierte, zeigt, dass die Teilnehmer*innen klar Sympathie für die Ausübung von Gewalt hegen. Das gerade nun dieser Zusammenhang von Rassist*innen, der unter dem Label von gewaltfanatischen Hooligans läuft, gegen Gewalt protestiert, ist paradox und zeigt, dass sie den Vorfall, bei dem es nun ihre eigenen Anhänger getroffen hat, als politisches Kampfmittel benutzen.
So wurden allein nach offiziellen Zahlen seit 1990 152 Menschen durch Neo-Nazis oder unter rassistischen Vorzeichen ermordet. Die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit noch deutlich höher. So zeigte nicht nur die Aufdeckung des „NSU“ (Nationalsozialistischer Untergrund), wie schnell neonazistische oder rassistisch motivierte Gewalttaten und Morde als unpolitisch abgetan werden und die Opfer stattdessen selbst zum Ziel der Ermittlungen werden.

Lassen wir diese Rassist*innen nicht ungestört ihre Ideologie von Ungleichheit und Gewalt verbreiten!

Kein Platz für Neonazis!

Antifaschistische Gruppe Hannover -  AG [H]

 

 

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Kleine Ergänzung:

Auch Busse der "RegioBus" (http://www.regiobus.de/) waren im Einsatz um de Nazis zur Kundgebung zu schaffen.

Bilder der TeilnehmerInnen finden sich hier:

 

http://recherche-nord.com/gallery/2014.11.22.html

Gibts irgendwo mehr Fotos von den Nazis?