Punk in Istanbul - Subkultur am Ende

Punk in Istanbul - Commies not welcome?

Wer heute das erste Mal nach Istanbul kommt wird sich vielleicht freuen dass es „sogar dort“ Punkkonzerte gibt. Wer schon mal vor Jahren dort war und die Szene etwas besser kennt, wird sich eher wundern warum diese Subkultur nun ausgerechnet in Zeiten der türkischen Rebellion immer kleiner wird und quasi schon an Bedeutung verloren hat.

 

Bands wie die „Ofisboyz,“ eine von wenigen türkischen Skinheadbands die vor ein paar Jahren

noch Antifa-Songs auf der Bühne zum besten gaben, verfallen zusammen mit ihrem Umfeld nur noch dem Kemalismus und haben offensichtlich kein Problem damit sich mit Faschos und Rassisten die Kneipe zu teilen. Gemeinsame Themen dort sind dann Fußball, sowie der Hass auf Kurden und die PKK.

 

Auf linker Skinheadseite (SHARP, RASH etc.) gähnende Leere. Die einmal im Monat stattfindenden Reggae Nighter sind schlecht besucht und wenn da mal was los ist, dann nur weil sich dort zufällig ein paar Rich Kids oder Touris hin verirrt haben. Konzerte oder gemeinsame politische Aktionen Fehlanzeige.

 

Es scheint als würde die Zeit rückwärts laufen.

 

Was noch bleibt ist das „Wargasm Collective,“ ein Zusammenschluss von auf der Straße saufenden Punks, die sich immerhin einen politischen Anstrich geben und Konzerte veranstalten. Aus Mangel an Nachwuchs spielt die Punkband „Poster Iti“ fast jeden Monat in Istanbul. Nach Szenen die wir letzten Freitag auf einem Punkkonzert dieser Crew vor Ort in Taksim wahrgenommen haben, bleibt das bisschen Attraktivität das diese Crew im Gegensatz zu den anderen noch genießt aber mittlerweile leider auch in Frage zu stellen. Draußen vor der Tür gab es heftige Diskussionen über die Anwesenheit eines Skinheads. Nicht etwa weil dieser Rassist oder Fascho sei, nein, der Vorwurf lautete tatsächlich Marxist-Leninist. Die Frau welche ihn da mit der Crew im Rücken so aggressiv beschimpfte und sich selbst dabei ständig als Anarchistin bezeichnen musste, drohte ihm sogar noch damit die Bullen zu rufen wenn er nicht geht, was das Ganze wirklich lächerlich werden ließ und alles andere als anarchistisch. Letzte Warnung für den Kommi-Skin war dann dass es zu einem Zwischenfall kommen wird, wenn er die Konzerträumlichkeiten betreten sollte und das Kollektiv begab sich in das Gebäude. Wir fragten später nach worum es denn eigentlich konkret ginge und erfuhren dann dass die Ex-Freundin des Redskins wohl ein Problem mit seiner Anwesenheit hatte und das Kollektiv im Vorfeld gegen ihn mobil machte...

 

Spätestens jetzt braucht sich wohl keiner mehr fragen warum die früher doch ernstzunehmendere Subkultur in Istanbul geschrumpft, gespalten und zersetzt ist. Genau wegen Szenen wie diesen.

 

Und eines dürfte auch klar sein: Dass sich in Istanbul andere Viertel wie Kadıköy langsam zu einem zweiten Kreuzberg entwickeln, liegt sicher nicht an irgendwelchen saufenden Punks die sich als Anarchos fühlen und Kommunisten hassen. Das ist Verdienst von Organisationen die in der Türkei wirklich Politik machen...

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kennt ihr überhaupt die geschichten der vierteln wie kadiköy, der punkszene in istanbul, die jetzt 30 jahre zurückgehen? und kennt ihr die geschichte zwischen den redskin und der ex-freundin ausser der ansage eines menschens, die ihr hier als die analyse des zerfalls der punkszene in istanbul darstellt? und der letzte absatz - aus welchen tiefründigen historischen kenntnissen kommt der da?

einige der ersten punks in istanbul vor 25 jahren, waren aussteiger aus der kommunistischen organisationen. und die geschichte von kadiköy ist lang und anders als ihr es euch vorstellt.

bevor ihr etwas über eine stadt und über ihre menschen und subkultur schreibt, informiert euch richtig.

Wer jetzt obdigen Artikel liest und sich freut etwas gut recherchiertes über alternative Bewegungen in anderen Ländern zu lesen zu bekommen, wird sich vielleicht erinnern wie es noch vor einiger Zeit war, als Artikel wirklich mit Hintergrundwissen und zeitlich längeren Recherchen sowie Gesprächen mit den Menschen vor Ort ausgearbeitet wurden.

 

Genau so könnte euer "Artikel" beschrieben werden.

Im besten Fall ist der Informationsgehalt nämlich dürftig und wenn ich ehrlich bin ist er eigentlich null.

Ihr zieht hier aus einer privaten, persönlichen Szene zwischen ein paar Menschen und einer wirklich oberflächigen Information euch gegenüber den Schluss dass irgendeine Bewegung tot ist und in Istanbul neue "Kreuzberg's" entstehen, was ihr dann mit der Auftrittshäufigkeit von ein paar Punkbands belegt.

Was soll dass denn bitte für eine Recherche sein und vor allem, was soll das bringen?

 

Vielleicht haben sich auch einfach viele der Menschen die ihr in "der Szene" vermisst, anderen Aktions- und Organisationsformen zugewandt und sind vielleicht nicht mehr auf Punkkonzerten unterwegs, das ist aber noch lange kein Zeichen für den "Untergang des Punks".

 

Leute ey.

Der größte Teil des Artikels beschäftigt sich mit einem relativ unwichtigen Ereigniss welches auf Beziehungsstreitereien beruht... das ist etwas merkwürdig.

ein vermutlich männlicher deutscher (wahrscheinlich ähnlich wie der redskin betroffen von der ex-freundin) sieht ein bruchteil einer realität in einer fremden stadt und will uns seine subjektive wahrnehmung als universelle wahrheit verkaufen. kennen wir schon und nö, danke. macht weiter so mit eurer überheblichen haltung und mit euren berichten und hört ihr bald die genos_innen dort grinsend flüstern: kartoffel raus aus istanbul:) und das nimmt ihr bestimmt ernst und fühlt ihr euch schrecklich rassistisch diskriminiert und schreibt noch mehr berichte darüber. ich werde mich amusieren.

Super Text! Armselige Kommentare!

yeah, sowas von debil dieser text. die schlechte recherche bedient tendenziell schon einen subtilen ethnozentrismus, würde ich sagen und echauffiert sich lächerlicherweise auch noch auf 'ner beziehungsebene (kein wunder, dass die ex nun ne ex ist :D).. nichts als infantiles beleidigte-leberwurst-gehabe.

konzentrieren sich hier nur die kommentare auf irgendwelche beziehungskisten. komisch :)

Eigentlicht gab es keine Konzerte vom the Wagasm Collective in November.

hat auch keiner behauptet. trotzdem waren sie alle da und diese aktion ging von ihnen aus. die punkband welche da spielte zählt zum erweiterten umfeld, was das wort "crew" wohl umschreiben sollte. ganz schön viele kommentare hier. getroffene hunde bellen, wa? ja, nach sowas würde ich mich aber auch ganz schön schämen... 

Ich bin ein Freund von der Wargasm collective und Ich kenne das nur eine vom Ihnen da war. Wie macht das ein Crew? Vielicht du sollst dich schön shämen!   Un der Bild!