(B) Die unglaubliche Geschichte einer ins rollen gekommenen Antirepdemo

Solidarity

Nachtrag zur  Solidarität heißt Arsch hoch! Demo gegen Repression am Freitag den 10.10. in Berlin Zunächst einmal Danke für diesen tollen Abend! Am Freitag Abend konnten wir eine Demo beobachten, die als gutes Beispiel für Spontanität und Dynamik im Gedächtnis bleibt.

 

Nachtrag zur  Solidarität heißt Arsch hoch! Demo gegen Repression am Freitag den 10.10. in Berlin

Zunächst einmal Danke für diesen tollen Abend!
Am Freitag Abend konnten wir eine Demo beobachten, die als gutes Beispiel für Spontanität und Dynamik im Gedächtnis bleibt.

Um 18.00 versammelten sich ca. 200 Teilnehmer*innen am und um den Spreewaldplatz. 20 min später setzte sich die Demo in Gang und das nicht wie sooft lustlos und langsam sondern unkontrollierbar, schnell und entschlossen.

Nach kürzester Zeit gelang es den Bullen schon nicht mehr an die Spitze zu gelangen.
Es spielten sich lustige Bilder ab, ausgestiegene Beamte mussten ihren eigenen Autos hinterher rennen, weil diese gar nicht damit gerechnet hatten das es schon los geht und noch schneller weiter ging. Sie waren überfordert damit, dass keine Personen auf sie reagierten sich nicht stressen ließen und ihren weg fortsetzten..

Selbst der Lauti wurde in kürzester Zeit abgehängt und diese Gruppe hatte eine eigene entschlossene Demo mit ca 7 Menschen, die zunächst mit sehr viel Personenschutz ausgestattet waren.

Die Fahrradfahrenden fuhren vom Spreewaldplatz durch die Ohlauer, Reichenberger, Skalitzer und weiter zur Oberbaumbrücke. Versuche  der Cops die Leute aufzuhalten gelangen nicht, weil diese einfach durch die Ketten hindurch brausten und das blaue Diskolicht ignorierten,  welches auch nach Außen hin gute Stimmung verbreitete, und  für viel Aufmerksamkeit sorgte.

Obwohl die Cops bereits sagten, „dass könnt ihr vergessen, dass ihr nach der Warschauer einfach zum Dorfplatz weiter fahrt“, passierte eben dieses zunächst ungehindert, erst in der Rigaerstraße kam es zu einem Kesselversuch. Dort brachen aber alle aus und fuhren auf die Frankfurterallee.
Die Cops standen derweil gut aufgestellt um den gesamten Bersarinplatz herum und spielten Helm auf...

Am Frankfurtertor, traf die Demo wieder auf den Lauti und gemeinsam ging es dann von Bullen völlig unbehelligt in Richtung Mitte weiter.

Hier gab es tolle und mutige Menschen, die dafür sorgten, dass die Straßen abgesperrt wurden und niemand verletzt wurde. Hier nochmal zur eigenen Sicherheit, beim nächsten Mal wäre mehr Licht gut und auch buntere Kleidung oder Warnwesten...

Alle achteten darauf, die ganze Straße einzunehmen und so fuhren sie dreispurig über den Alex! an der  Volksbühne vorbei in die Torstraße und weiter zur Brunnenstraße.  Von dort zurück Richtung Jannowitzbrücke und dann sogar weiter nach Kreuzberg. Hier löste sich die Demo eigenständig auf.

Wie wir sehen, können sich die Bullen echt mal selbst abschaffen, wir brauchen euch nicht für unsre Sicherheit, eure Fahrweise ist uns zu gefährlich und nimmt mutwillig Verletzte oder Schlimmeres in kauf!

Im Internet konnten wir keine Berichterstattung zur Demo lesen, nicht einmal auf dem Bullenticker, wo ja sonst über jeden kleinen Diebstahl oder ähnliches geschrieben und die harte Arbeit der Bullen genaustens dokumentiert wird....Ist da wem was peinlich???

Selten ist es zu erleben, dass wir durch drei Stadtteile kommen und keine festgenommen wurde!

An dieser Stelle nochmal ein richtig dickes Danke, an alle die drumrum geholfen haben, ihr wart super!!!

Was bedeutet diese Aktion für uns?

Arsch hoch funktioniert manchmal!
In der Vorbereitung jedoch war davon nicht soviel zu spüren und so war vieles bis zum letzten Moment nicht ganz klar. Hieran lässt sich aber beobachten, dass eben das Gelingen oder der Verlauf einer Demo immer noch an den Teilnehmer*innen liegt und nicht ausschließlich am Vorbereitungskreis.
Selbstorganisation heißt nicht ohne Grund so, bewegliche  Gedanken sind super, eben auch direkt auf der Straße, also: Think out of the black box!


Ebenfalls als Kritik zu Ohren gekommen ist uns, dass die Demo kaum Außenwirkung hatte. Das ist bestimmt richtig, da es aufgrund der Geschwindigkeit unmöglich war die vorhandenen Flyer zu verteilen oder kurz mal anzuhalten um einem Redebeitrag zu lauschen... Dann hätte aber die Dynamik unterbrochen werden müssen, ey wie schade wäre das gewesen.
Vielleicht wären auch fahrradtaugliche Transpies schön gewesen, es gibt aber bestimmt ein nächstes Mal;-)

Nachdem wir in letzter Zeit soviel ungebetenen Besuch hatten , ist es eben auch einmal an der Zeit gewesen,  gemeinsam eine Antwort zu finden und - auch wenn nur Szene intern - den Betroffenen unsere Solidarität zu zeigen! Wie  hätte es schöner sein können als den Repressionsapperat an der Nase herum zu führen!

Außerdem bewirkte die Demo ein öffentlichkeitswirksames Bild von Chaos, Entschlossenheit und Bullenüberforderung und hat uns - und vielleicht auch Außenstehenden - neuen Mut gegeben und die Gewissheit, das eben doch was geht, die staatliche Macht ihre Lücken hat, wir uns solidarisieren, organisieren und auf ihre Gesetze scheißen!

Ihr kriegt uns Nie!

Den Bullen ins Gesicht nicht aufs Stäbchen spucken!

Solidarität mit den Betroffenen des Kotti- und Jobcenter -, des Breitestraßen- und mit den Antimilitarist*innen des GÜZ- Verfahrens!

Solidarität mit den Freiheitskämpfenden auf der Welt!

Solidarität heißt: Arsch hoch für  Kobanê!