Am Samstag, den 30. August 2014, haben wir (eine Gruppe von hauptsächlich people of color aus Kreuzberg und Neukölln) uns am Ende des Paul-Linke Ufers/Ratiborstraße am sogenannten „Studentenbad“ getroffen, um einen Geburtstag zu feiern.Wir hatten uns ein paar Tage zuvor verabredet, uns direkt gegenüber dem Biergarten Jockel zu treffen. Als wir kamen, war niemand da und wir haben es uns gemütlich gemacht.
Ca. 16.30 Uhr kam jemand und bat uns, die Fahrräder wegzuräumen, die am Kanalgeländer befestigt waren. Sie sagten, dass ein Boot käme und eine Performance stattfinden sollte. Sie gehörten zu den Veranstaltern. Als es zu regnen begann, zogen wir uns unter einen Baum in der Nähe zurück und stellten unsere Fahrräder dort ab. Wir brachten auch unseren Grill dorthin und fingen an zu essen und hörten Musik.
Sie waren von Anfang an unfreundlich. Sie fingen zum Beispiel an, Bilder an den Baum zu hängen, unter dem wir saßen, ohne mit uns zu reden. Einer Frau aus unserer Gruppe hängten sie ein Bild direkt vors Gesicht.
Ca. 18.30 Uhr begann eine Performance, begleitet von einem Akkordeon. Wir machten unsere Musik aus und hörten ein bisschen zu. Die Musik war nicht unser Geschmack und ziemlich laut und aufdringlich. Als sie zu Ende war, machten wir unsere Musik wieder an.
Dann näherte sich ein Schiff. Eine Frau kam zu uns und befahl uns, die Musik auszumachen. Wir weigerten uns, den Befehl sofort zu befolgen. Der Befehlston und die Arroganz dieser Frau gefielen uns nicht. Wir sagten ihr, dass dieser Platz ein öffentlicher Platz sei und wir auch das Recht hätten zu feiern. Bis dahin waren wir auf alle ihre Wünsche eingegangen.
Dann fingen mehrere von ihnen an, uns zu beschimpfen. Sie bezeichneten uns als „Kulturlose“, die keine Ahnung von Opern hätten usw. Sie umringten die Person, die unsere Musikbox bediente. Publikum gesellte sich dazu, so dass sich schnell eine Gruppe bildete, die laut und durcheinander auf ihn einredete.
Nach einigen Minuten Diskussionen hin und her ließen wir uns – nachdem sie sagten, dass es nur 20 Minuten dauert – auf einen Kompromiss ein: wir machten die Musik für eine ½ Stunde aus und redeten unter uns weiter.
Nach einen halben Stunde machten wir die Musik wieder an, obwohl die Performance noch nicht beendet war.
Sie – sowohl Frauen als Männer aus dem Publikum, als auch Leute von der Performancegruppe (Wolfsbühneheißt die Gruppe, so erfuhren wir nachträglich) – befahlen uns jetzt wieder still zu sein, und fingen an uns immer wieder zu beschimpfen: wir seien Scheisse, wir hätten kein Recht da zu sein, wir sollten zurück nach Lampedusa, wir seien kulturlose Schweine, Untermenschen, wir sollten uns schämen und wir wären nicht willkommen in Deutschland (auch Begriffe wie Zigeuner und Latinanutte sind gefallen). Immer wieder zerrten sie an der Person an der Musikbox, schubsten ihn, so dass er auf den Boden fiel und schrien auf uns ein.
Es wurde ein großer Tumult. Es kam immer wieder zu körperlichen Angriffen, nicht nur von Männern, auch von Frauen auf einige von uns (auch auf Frauen aus unserer Gruppe). Wir saßen die ganze Zeit im Kreis auf dem Boden. Die Leute von der Wolfsbühne und das Publikum (wir wussten nicht, wer vom Ensemble war und wer aus dem Publikum) sind immer wieder auf uns zugekommen, um uns anzugreifen und rassistisch anzupöbeln.
Wir haben nach ihrer Genehmigung gefragt, weil dies ein öffentlicher Platz sei und wir auch ein Recht haben, diesen zu benutzen.
Als sie merkten, dass wir uns nicht vertreiben lassen – trotz der Angriffe und Pöbeleien – bewegten sie ihre Veranstaltung einige Meter weg und machten dort weiter.
Wir blieben sitzen und versuchten einfach wieder weiter zu feiern, obwohl uns eigentlich die Lust am Feiern vergangen war.
Gegen 20:30 Uhr, als alles schon längst vorbei war, kam plötzlich ein junger Typ und spuckte uns an und beschimpfte uns. Ein anderer begann ebenfalls, uns tätlich anzugreifen. Es kam zu einer körperlichen Auseinandersetzung.
Kurz darauf kam ein anderer Typ (der zum Ensemble gehörte), zerbrach eine Glasflasche und warf mit dem abgebrochenen Flaschenhals nach uns. Wir sind alle aufgestanden, er fing an zu schreien und griff uns direkt und massiv mit Pfefferspray an. Einige von uns liefen in einigen Metern Abstand neben dem Täter mit, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, und riefen dabei die Polizei. Der Täter wurde dann von Umstehenden, die zum Publikum der „Oper“ gehörten, ermutigt, zu fliehen, damit die Polizei seine Personalien nicht würde aufnehmen können. Schließlich sprang er in den Kanal und schwamm weg.
Nach ca. 15 Minuten kam die Polizei. Wir stellten Strafanzeige wegen Körperverletzung. Zwei von uns mussten vor Ort von Sanitätern behandelt werden.
Nach dem Ereignis haben wir recherchiert und herausgefunden, dass die Performance eine Aktion der Wolfsbühne war, einer Gruppe von Künstlern, von denen einige aus Kreuzberg zu sein scheinen und sich u. a. gegen Gentrifizierung einsetzen.
Auf ihrer Eventseite auf Facebook (NOSPREENOVELA) haben wir die Kommentare gelesen, die dort geschrieben wurden. Da wird das Ereignis so dargestellt: „Diese Veranstaltung ist ein besonderes Erlebnis für dieEinheimischen und das wird von Ballermann Touristen aus dem Ausland derart massiv gestört, dass es sogar zu Gewalttätigkeiten unter den Störern und den Zuhörern kam.“
Wir wurden sofort als Fremde, die Berlin nicht kennen, klassifiziert, um uns rechtloser zu machen.
Einige von uns sind hier geboren, andere leben mehr als 15 Jahre in Berlin, ihre Kinder sind hier geboren und alle von uns leben in Neukölln und Kreuzberg. Niemand von uns ist ein Tourist, wir sind die Menschen die hier leben. Aber auch Touristen haben in Berlin bekanntermaßen das Recht, Geburtstag zu feiern.
Uns wurde klar, dass wir für die 'kulturelle' und 'intellektuelle' Mittelklasse nur willkommen sind, solange wir schweigen und uns einfügen, solange wir Opfer bleiben, denen 'geholfen' werden kann. Aber sobald wir uns auf gleicher Augenhöhe begegnen, ist Schluss mit der Freundlichkeit gegenüber Ausländern. Dann bleibt kein anderes Argument als uns zu Fremden zu erklären und uns rassistisch zu beschimpfen.
Wir können nur von ganz wenigen Personen aus dem Publikum berichten, die freundlich auf uns zugekommen sind und versucht haben, die Situation zu verstehen und mit beiden Seiten zu sprechen. Die Mehrheit hat sich der pöbelnden Masse angeschlossen, ohne überhaupt den Ablauf der Geschehnisse zu kennen und ohne unsere Version des Geschehens anzuhören. So entstand ein Mob, und wir haben erlebt, wie das funktioniert – wie Menschen dadurch sogar gewalttätig werden.
Wem gehört die Stadt?
Wir leben seit einigen Jahren in Deutschland und wissen, wie die Nazis in Deutschland agieren. Aber diesmal kam der Rassismus aus der intellektuellen und kulturellen Mittelschicht. Wir haben die bittere Erfahrung gemacht, dass wir nicht sicher sind; dass der Rassismus der Mittelklasse sehr gefährlich ist. Wir habe die Erfahrung gemacht, dass wir kein Recht auf die Stadt haben. Deshalb haben wir uns entschieden an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir hoffen, dass mindestens eine Diskussion darüber stattfindet. Wir wollen auch, dass die Leute von der Wolfsbühne sich ihrer Verantwortlichkeit stellen. Als VeranstalterInnen einer Performance haben sie die Situation eskalieren lassen. Wir kennen unsere Rechte und wir werden es nicht dabei belassen. Wir wehren uns dagegen, weil Dinge, wie das von uns Erlebte, zu einer alltäglichen Realität geworden sind, gegen die viele nicht die Kraft haben, sich zu wehren.
Bürgerlicher Rassismus
Erstmal danke für den Bericht! Es gibt bestimmt unzählige solcher Fälle tagtäglich, die viel zu oft nicht an die Öffentlichkeit kommen. Überraschend ist das aber nicht, gerade aus der Ecke. Die Überheblichkeit, mit der von der Wolfsbühne "Kultur" an den Pöbel gebracht werden soll, ob er es will oder nicht hat sich ja schon auf der Cuvrybrache gezeigt. Als ob man nicht selber entscheiden kann, ob man sich diese Kultur der Bourgeoisie der vergangenen drei Jahrhunderte antun will. Bisher dachte ich das seien einfach nur überhebliche Spinner, aber es zeigt sich mal wieder, dass Emanzipation nicht mit Bürgerlichen zu machen ist.
Da sind Sie doch...
Ensemble Bilder
http://wolfsbühne.de/?page_id=49
Bilder von Mitwirkeneden in der Vergangenheit
http://wolfsbühne.de/?page_id=47
Dominique Wolf
Graefestraße 89
10967 Berlin
Na dann verhaltet euch mal dazu Ihr "Künster" zu euren rassistischen Übergriffen
your real face
who shut up in front of racist insults and phisical assaults (I mean even with pepper spray worse than bullen) is a nazi by definition. so stop playing the Robin Hood. u showed finally your real face. and u ll pay for it.
Antwort der Wolfsbühne
das nachfolgende ist die antwort der wolfsbühne auf eine private mailanfrage zu einer stellungnahme zu den vorfällen.
ich stelle mich selbst nicht hinter diese antwort, sondern will diese nur weitergeben. kann mir aber die vor mir postende person mal erklären, welchen sinn es hat, die fotos des ensembles hier zu posten?
ich finde den vorfall auch unter aller sau, aber das wirkt wirklich wie direkt wütend in die tastatur gekloppt, damit hoffentlich irgendwer da schön aggressiv wird, verstehe nicht, was das bringen soll.
ein gegenvorschlag ist, eine stellungenahme einzuholen (geschehen) und nun zu diskutieren, wie diese zu bewerten ist und wie damit umgegangen werden soll.
"Stellungsnahme" pfff
Diese "Stellungnahme" ist doch ein schlechter Scherz.
Als ob es mit einem "tut uns leid" dann auch wieder gut wäre und "bitten, Rufschädigende Postings im Internet, Äußerungen, Diskreditierungen oder Verleumdungen der Wolfsbühne und Mitglieder des Ensembles bei Dritten zu unterlassen, um rechtliche Schritte zu vermeiden." ist dann gleich die dazu passende Drohung mit rechtlichen Schritten.
WAS SOLL DER SCHEISS?
In dieser "Stellungsnahme" der Wolfsbühne wird sich zwar von dem Vorfall distanziert aber nicht darauf eingegangen warum die Menschen der Wolfsbühne nicht an Ort und Stelle gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierungen aus ihrem Publikum vorgegangen sind sondern ja anscheinend weiter gespielt haben.
Und ihre scheiß Drohung können sie sich mal gepflegt in die Haare schmieren.
Hoffentlich entschließen sich Menschen zu ein paar anderen Schritten als "Rufschädigende Postings".
Rassistenpack.
Antwort Bilderfrage und zur Verantwortung
ich finde den Vorfall auch unter aller sau, aber das wirkt wirklich wie direkt
wütend in die Tastatur gekloppt, damit hoffentlich irgendwer da schön aggressiv wird, verstehe nicht, was das bringen soll.
ein Gegenvorschlag ist, eine Stellungnahme einzuholen (geschehen) und nun zu diskutieren,
wie diese zu bewerten ist und wie damit umgegangen werden soll.
Der Sinn erklärt sich eigentlich aus sich selbst! Aber dennoch gerne etwas ausführlicher!
Zuerst mal - ich und offensichtlich viele Andere SIND wütend, weil es deutliche Gründe dafür gibt!
Darauf brauch ich nicht zu hoffen, das ich oder Andere wütend WERDEN, denn es ist schon so - und jetzt kommt es -
WEGEN des rassistischen Verhaltens der Protagonisten der "Wolfsbühne" und deren jeweils rassistisch Beteiligten Zuschauern.
Außerdem ist es doch wohl angebracht das die Bilder der "Wolfsbühnen-Mitwirkenden",
die im Übrigen von ihrer eigenen Web-Seite stammen, in diesem Kontext dokumentiert werden.
Diese Menschen haben offensichtlich eine bisher im Einzelfall nicht genau zu benennende
Mit- oder Vollverantwortung für diese rassistischen Übergriffe!
Wer will sich denn da verstecken vor der Aufarbeitung oder gar der "Verantwortung"!
Insbesondere die Betroffenen der rassistischen Übergriffe haben ein Anrecht darauf zu erfahren wer
Der- oder Diejenige ist, die ihm durch "unterlassene antirassistische Intervention" - bis hin zur "rassistisch motivierten Körperverletzung" - so weit geht nämlich das Spektrum der rassistischen Übergriffe, Unrecht taten!
Hier ist ein Ansatz der „Ursachenverkehrung“ zu erkennen! Das ist nicht hinnehmbar!
Die Bilder sind zu Recht und begründet auch auf INDY dokumentiert, und du tust so als ob die "Opfer der Übergriffe" und die sich solidarisierenden Menschen, eine "völlig unbegründete Hetzjagd" initiieren würden!
In diesem Kontext leider nur schon all zu sehr bekannt - aber eigentlich nur von "BZ und Bild" ...
Es gilt nun zu klären wer dort welche Verantwortung für was trägt. Möglicherweise sind ja unter den abgebildeten ProragonistInnen auch Menschen mit direkter Verantwortung für rassistische Beschimpfungen, Schubsereien oder Beleidigungen...
Oder auch nicht!
Warum dann nicht sagen dürfen: ...Ah. da ist er ja, der Kerl der mich angespuckt hat...
Es spricht für mich eher Bände wen ich die offizielle "Reaktion der Wolfsbühne" lese.
Kein Wort zur eigenen Verantwortung!
Nur Sätze wie:
Der Wolfsbühne tun die Vorkommnisse und Eskalationen an diesem 30.08.2014 leid und wir möchten hiermit klarstellen, dass wir die NoSpreeNovela am „Studentenschwimmbad“ für ALLE Kunst- und Kulturinteressierten aufführen wollten...
Anmerkung: nur die Kunstnterierten... und die die geade keinen Lust darauf haben...?
Da komm ich doch einfach das nächste mal zu euch mitten in eure Probe und setze mich zwischen euch und fordere euch auf eure "Künstlerische Betätigung" einzustellen, weil ich würde allen Anwesenden, von denen ich mit Sicherheit niemanden ausschließen will, die "hohe Kunst der Differentialrechnung" beibringen!
Wer das dann nicht will, der soll doch einfach schnell gehen, sonst werde ich ihn als "Idiot, bildungsferner Lernverweigerer" oder ähnliches beschimpfen, und wenn er dann nicht gehen will, dann werde ich ihn schubsen oder gar anspucken.
Auch wenn ich es vielleicht nicht bin der das dann tatsächlich tut, so darf mir dann keiner einen Vorwurf daraus machen wenn ich es auch nur stillschweigend geschehen lasse!
Denn ich bin "freischaffender Mathematiker" und ich habe von den Göttern der Mathematik das Allzeitige und All-örtliche Recht erhalten den Menschen die Mathematik "unterschwellig" nahezu bringen.
OB SIE WOLLEN ODER NICHT!
Ich hab ja gar nichts gegen unangemeldete Performances - ganz im Gegenteil.
Aber was glaubt ihr wer ihr seid auf öffentlichen Plätzen Anspruch für euch allein zu haben?
Es kommt euch wahrscheinlich noch nicht mal in den Sinn diesen Anspruch zu hinterfragen!
Das da jemand schon ist, der Andere absolut berechtigte Dinge vor hat und tut, das gehört zum "Risiko" solcher "Kunstaktionen, auf die "einzig und allein IHR EUCH EINZUSTELLEN HABT!
Ihr kommt mir vor wie der DEUTSCHE der am Hotelpool auf Malle sich gestern sagte, den Liegestuhl werd ich mir morgen früh nehmen. Schön nah am Pool.
Und dann liegt der fette Engländer am nächsten morgen schon dort! War doch klar! Der scheiß Inselaffe...
(Vorsicht - Sarkasmus)
Um so mehr ich darüber nachdenke, um so mehr finde ich das die Geschehnisse der Stoff für ein "tatsächlich gutes Theaterstück" darbieten!
Eines über Rassismus! Titel: Wie ich ein Rassist war - ohne es zu wollen!
Noch Eines!
Zitat:... Wir sind ...,und politisch neutral. (prust)
Ob ihr wollt oder nicht! Kunst ist politisch! Ihr Auch!
Das kann man genauso wenig wegquasseln wie eure Verantwortung als Menschen und als Künstler!
Eure Drohung macht eure Statement noch unglaubwürdiger und zeigt euch eher als lebensferne Kleinbürgerliche Spiesserseelen.
Macht euch verdammt noch mal Grade! Übernehmt auch mal Verantwortung da wo sie existiert!
Das ist eine Kunst die ihr offensichtlich nicht beherrscht.
ein bisschen weniger kunst wäre auch nicht schlecht
Auf jeden Fall scheint die Wolfsbühne keine Ahnung zu haben, wie man sich verhält, wenn man eine etwas größere Veranstaltung plant - und dass man nicht überall gleich 'toll' ist nur weil man ein Künstler ist. Außerdem scheit die Wolfsbühne wenig zu wissen (oder sich wenig dafür zu interessiere, was für ein Publikum sie erreicht und dann auch 'mitbringt'. Es wäre mir als Künstler schon etwas peinlich, wenn mein ach so intellektuelles Publikum so gewaltwilllig zu solch einer Eskalation beiträgt, die gleich absolut unter die Gürtellinie geht (wegen einem Grüppchen, das am Wochenende einen Geburtstag feiert und auch das absolute REcht darauf hat). Das Problem ist, dass Rassismus und Diskriminierung genauso funktionieren - einige denken, sie sind besser als die anderen und müssen die anderen dafür klein und schlecht machen. Für mich eine klare Bestätigung dafür, dass unsere Gesellschaft, besonders auch viele Intellektuelle und Kulturtreibende, einfach noch ein bisschen was lernen sollten. Vielleicht sich einfach mal ein Jahr mit gesellschaftlichen Dingen ausenandersetzen anstelle mit Kunst, dann ist man auch nicht gleich so sehr in der persönlichen Arroganz über die eigenen Werke getroffen, weil man einfach gelernt hat, dass es auch noch andere Werte gibt als die künstlerischen. Führt einfach demnächst Eure Stücke in Mitte oder anderen Stadtbezirken auf, wo ihr wahrscheinlich ein zugänglicheres Publikum für die 'wichtige' Aufführung findet.
Na...
... da hat ja nun jemand die Stellungnahme von den Wolfsbühne Leuten gepostet. In dem Punkt wo sich beide Darstellungen widersprechen ist der Artikel auch (verständlicherweise) sehr ungenau:
"sowohl Frauen als Männer aus dem Publikum, als auch Leute von der Performancegruppe (Wolfsbühneheißt die Gruppe, so erfuhren wir nachträglich) – befahlen uns jetzt wieder still zu sein, und fingen an uns immer wieder zu beschimpfen: wir seien Scheisse, wir hätten kein Recht da zu sein, wir sollten zurück nach Lampedusa, wir seien kulturlose Schweine, Untermenschen, wir sollten uns schämen und wir wären nicht willkommen in Deutschland (auch Begriffe wie Zigeuner und Latinanutte sind gefallen). Immer wieder zerrten sie an der Person an der Musikbox, schubsten ihn, so dass er auf den Boden fiel und schrien auf uns ein."
Im nachhinein ist schwer nach zu vollziehen welche Art von Aggression nun von der Performancegruppe und welche von dem Publikum ausging. Entsprechend ist es durchaus möglich, dass es sich erst primär um einen Platzstreit zwischen irgendwelchen komischen 'Künster_innen' und der Geburtstagsgruppe handelte, der dann durch das Publikum zu einem rassistischen Übergriff wurde. Ich würde persönlich daher nicht gegen die Wolfsbühne vorgehen wollen... wobei... "politisch neutral" .... "um rechtliche Schritte zu vermeiden." ... die sind auf jeden Fall scheiße.