Göttingen: Abschiebung verhindert!

No Border. No Nation. Stop Deportation.

Osnabrück hat es vorgemacht, Göttingen zieht nach: Heute versammelten sich ca. 50 Menschen am Rosenwinkel 70, um erfolgreich die Abschiebung von Herrn K.(25) nach Ungarn zu verhindern.

 

Herr K. hatte am 11. Juli einen Brief bekommen, in dem es hieß, dass er sich um 6:30 mit Reisegepäck bei der Polizeidirektion Göttingen einfinden soll. Von dort sollte er, aufgrund der Dublin Verordnung, nach Ungarn abgeschoben werden. Herr K., der ursprünglich von der Elfenbeinküste kommt, lebt seit Mai 2013 in Deutschland. Bereits im Dezember letzten Jahres war sein Antrag auf Asyl von den deutschen Behörden abgewiesen worden, da Ungarn für die Bearbeitung des Antrags zuständig sei.

Ungarn ist bekannt für seine systemischen Mängel im Asylsystem. Erst im Mai diesen Jahres stellte das ungarische Helsinki Komitee einen aktuellen Bericht zu den dortigen, unhaltbaren Zuständen vor. Demnach gehören eine unzureichende Sozialversorgung und die massenhafte und beinahe beliebige Inhaftierung Asylsuchender zum Alltag. Laut der Organisation seien 40% aller männlichen Asylbewerber im April 2014 in Haft gewesen. Ein großer Teil der nicht inhaftierten AsylbewerberInnen landet häufig in Armut und Obdachlosigkeit. Genau aus diesem Grund möchte Herr K. nicht nach Ungarn zurück.

Es ist bereits die zweite Abschiebungsverhinderung in diesem Jahr in Göttingen. Der Kampf um das Bleiberecht von Herrn K. und anderen Menschen in der Stadt ist mit dem heutigen Tag noch lange nicht beendet. Daher wird die Göttinger Stadtgesellschaft auch weiterhin die Augen und Ohren offen halten und auch in Zukunft bei Abschiebeversuchen präsent sein.

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Nach ein paar Streifenwägen, die immer wieder die Gegend auskundschafteten, zogen sich die Behörden zurück. Man wollte wohl nicht so eine Eskalation wie beim letzten Mal provozieren.

nice. wünsche euch einen langen Atem. greetz from osnabrück

...vor allem dazu, wie denn genau die Abschiebung verhindert werden konnte. Gab's Blockaden oder hat die reine Anwesenheit der 50 Menschen ausgereicht? Wie viel Polizei war da? Ist Rosenwinkel 70 die Adresse von Herrn K. oder der Polizeidirektion? Usw.

 

Bitte versetzt Euch beim Schreiben von Artikeln doch mal in die Situation von Außenstehenden, die nicht in Eurer Stadt leben.

 

Solidarische Grüße