(Antwort auf den Artikel von Baron in der AK 595)
Ein Bild kursiert in den sozialen Medien. Darauf zu sehen ist ein 'Public' View ohne Publikum. Die Überschrift: "Weil dieses Spiel mit dem Ball so interessant und spannend ist, schauen alle jetzt noch Iran gegen Nigeria." Denn es ist nie nur Fussball. Wenn
Christian Baron in der AK 595 fragt, ob ein paar Idioten welche nach
dem Italien - Deutschland Spiel 2012 Pizzabuden angriffen wirklich
rechtfertigen würden, "all jenen ihre Freude zu nehmen, die sich am
wunderbaren deutschen Spiel berauschen möchten" dann ist man Versucht im
Recht zu geben; wenn man nicht wüsste, das er es ganz anders meint.
Der Nationalismus einer WM ist wirklich keiner, der auf Ketten nach
Frankreich will. Es ist einer, der "völlig unterschiedliche Charaktere
friedlich zusammenfinden und feiern" lässt: Egal ob Chef oder
Angestellter, Migrant oder von der Ausländerbehörde. Für einen (gar
nicht so) kurzen Moment von vier Wochen kennt man in Deutschland keine
Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche. Ihr "oftmals von zermürbenden
Arbeits- und Lebensbedingungen gebeutelten Alltag" wird eben nicht nur
vergessen, sondern ergänzt: Um das Bewusstsein, dass wir als Deutsche eigentlich ein Team sind. Hier hat eine linke Kritik anzusetzen: Bei der Lüge, wir wären eine Gemeinschaft - und keine Klassengesellschaft, wo die einen ihr Leben lang Arbeit müssen für den Reichtum der anderen.
"Merkel & Co" nutzen deswegen auch nicht den eigentlich harmlosen Wettbewerb der Nationen um
"ein dumpfes »Wir Leistungsträger gegen die bösen Schmarotzer aus dem
Süden«-Gefühl zu entfachen" - sehen die Fans sich erstmal als Einheit
gegen die anderen, kommen diese von ganz alleine darauf
Fanchöre gegen Portugal zu schmettern; was der offziellen Politik und
ihrem "zu Gast bei Freunden" Image schon zur heimischen WM eher peinlich
war denn gezielt "entfacht". Nationalismus ja - aber doch bitte immer
nur gegen und für diejenige Politik, die der Regierung gerade passt.
Aber Baron sieht keine Gefahr im gemeinsam Schwenken von
Deutschlandfahnen, weil er den Nationalismus nur in seiner
chauvinistischen Variante als gefährlich erkennt: "Darauf fällt doch
wohl aber wahrlich kaum jemand herein."
Nein, sie fallen nicht darauf herein. Sie halten es für richtig. Es ist
nicht die Politik welche die Leute manipulieren will durch Brot und Spiele.
Die neuentfachte Begeisterung für die deutsche Nation ist Ausdruck
einer Bevölkerung, die Krise und Lohndumping als Ergebnis der Globalisierung und fauler Griechen sieht, und deswegen die nationale Geschlossenheit bei der WM als Befreiung erlebt. Gerade die gemeinsame Freude muss verdorben werden mit Analyse & Kritik, damit
der Alltag der Fans nicht ewig so zermürbend bleibt, dass man sich in
der kurzen Auszeit ausgerechnet mit dem eigenen Chef gemein macht.
Und bevor ich es vergesse: Während Baron sich fragt, was es "für Linke
denn Schöneres" gibt, als "genüsslich die Bild-Zeitung aufzuschlagen, um
das empörte Motzen der reaktionären Redakteure und der senilen
ExpertInnen über die ach so bösen Migranten im Team zu lesen" fällt mir
da schon etwas ein. Anstatt sich den Bildzeitungsredakteuren moralisch
Überlegen zu fühlen und deswegen die Lektüre ihrer Hetze zu genießen,
könnte man die Leute gegen den Nationalismus aufbringen. Und das ist der
einzige Punkt des Artikels der Stimmt: Nicht nur in Deutschland,
sondern auch in Italien. Was kann es für Linke schöneres geben?
Alle Zitate - soweit nicht anders angegeben - sind aus dem Artikel von Christian Baron
Mehr auf www.keinort.de
Der hier kritisierte Artikel ist hier zu finden: http://www.akweb.de/ak_s/ak595/23.htm
Meine Fresse
Und ihr fragt Euch noch, warum keiner "aus der Bevölkerung" von Euch befreit bzw. sich selbst emanzipieren will?
Weil das einfach A*loch Texte sind, die heult-leise-Charakter haben ... soviel Besserwissergelaber kriegt doch niemand, der als Lohnarbeiter sein Geld verdient, in den Kopf, schon gar nicht bei dem Thema Fussball.
DESWEGEN!
So und jetzt geht und heult leise.
Deine Fresse
Warum sollten Leute die Arbeiten diesen Text nicht verstehen?
Was genau ist an dem Text "einfach A*loch"?
Was ist eigentlich deine Kritik?
So viel Beleidigungen.
So wenig Antworten.
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Ganz schrecklich fand ich die WM 1618 bis 164, als die Europäer in Deutschland wüteten und Frankreich als Gewinner durch den Westfälischen Frieden das Elsass als Trophäe mit nach Hause nahm.
köstlich
*rofl*
Was kann es schöneres geben?
Mir fällt vieles ein? Die Revolution? Die befreite Gesellschaft
Von daher beide Failed
Der Artikel in ak 595 ist wohl eine polemische Kritik an dem manischen WM-Hass.
Nur eines: Auch in der ArbeiterInnenklasse und abseits vom linken Szenesumpf gibt es Menschen die diese WM und was die FIFA treibt
wirklich eine Hassliebe haben viel mehr als die Antideutschen und Antinationalen in ihrem irrationalen Anti WM Wahn.
Einfach mal in anderen subkulturen umschauen z.B. Ultras
Dass weder bei kein.ort noch in der ak der Blick darauf gerichtet ist zeigt schon die Fixirtheit Fußball ausschließlich als Objekt für den eigenen
Diskurs und die spezielle Polemik zu betrachten.