Unter dem Motto "Die Nacht gehört uns! Für die befreite Gesellschaft!" nahmen Freitagnacht mindestens 50 Frauen*Lesben*Trans* an einer unangemeldeten Spontandemonstration anlässlich des weltweiten Frauen*kampftags am 8. März teil. Ab 21 Uhr wurden die feministischen Inhalte laut und dynamisch auf die Straßen der Innenstadt getragen.
Eine gute Dreiviertelstunde lang bewegte sich die Demo kämpferisch durch die Göttinger Innenstadt, begleitet von Parolen wie “Gegen die Konstruktion von gender und Nation – für die soziale Revolution!“ und „Küche, Ehe, Vaterland – unsere Antwort: Widerstand!“.
Ziel der Demo war es, gesellschaftliche Verhältnisse, von denen F*L*T*s besonders betroffen sind, sichtbar zu machen und zu kritisieren. Hier lag der Fokus auf dem Protest gegen Alltagssexismus, sexualisierte Gewalt und Körpernormen. Eine Teilnehmerin sagte auf die Frage, warum es ihr wichtig sei, anlässlich des 8. März auf die Straße zu gehen: „Die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter reicht mir nicht aus, denn F*L*T*’s werden immer noch doppelt ausgebeutet, indem sie einerseits Lohnarbeit nachgehen müssen, aber sich zusätzlich um Haushalt und Kinder kümmern sollen.“
Eine andere Teilnehmerin ergänzt: „Wir holen uns heute symbolisch die Nacht zurück. Entgegen der Geschichte von Straßen, die nachts für F*L*T*s zu gefährlich seien, findet die meiste Gewalt im privaten Raum statt. Deshalb holen wir uns mit dieser Demo unsere Räume zurück und unser Recht auf Selbstbestimmung.“
Die völlig überraschte Göttinger Polizei war mit einigen Einsatzfahrzeugen vor Ort, konnte den Demonstrationszug jedoch nicht stoppen. Die Demo löste sich gegen 21.45 Uhr aus eigenem Entschluss auf.
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