Mehrere tausend Menschen wollten gestern für den Erhalt der Roten Flora, der Esso-Häuser und für ein Aufenthaltrecht der Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg demonstrieren. Die angemeldete Demo wurde nach wenigen Metern von einem riesigen Bullenaufgebot angegriffen und aufgelöst. Im Anschluss entwickelten sich Spontis in der Hamburger Innenstadt.
Ab 14 Uhr sammelten sich Tausende (Medien sprechen von 7.300) vor der Roten Flora. Zuvor hatte bereits Hunderte (Medien sprechen von 800) um 12 Uhr an einer Kundgebung der Gruppe Lampedusa in Hamburg vor dem Hbf teilgenommen. Diese hatten auf eine Demonstration verzichtet, da sie Angriffe durch die Bullen und eine unkontrollierbare Eskalation befürchteten - eine Einschätzung, die sich gleich bei der Flora-Demo bestätigen sollte.
Kurz nach 15 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Was dann geschah, ist gut in diesem YouTube-Clip festgehalten. Meine Bezugsgruppe war weiter hinten im Block, weshalb wir den Anfang des Bullenangriffs nicht mitbekamen. Als uns ein Wasserwerfer auf der Demo-Route entgegen stand und eingesetzt wurde (wenige Minuten, nachdem die Demo losgelaufen ist!), war für uns klar: Die angemeldete Demo kann heute nicht stattfinden. Die Bullen hatten nie vor sie auch nur bis zur nächsten Kreuzung laufen zu lassen.
Wir haben uns dann an der militanten Gegenwehr beteiligt. Es war zwar schnell klar, dass wir das riesige Bullenaufgebot nicht zurückschlagen können, aber so ganz kampflos wollten wir uns die Demo nicht nehmen lassen. Viel war an dieser Stelle aber leider schlicht aus Mangel an Werfbarem nicht möglich. Schön war, wie viel trotzdem ging. Gar nicht schön waren die vielen Verletzten und vom Wasserwerfer durchnässten Menschen. Wütend hat uns gemacht, dass trotz des Mangels an Wurfgeschossen Leute aus der xten Reihe ohne was zu sehen, werfen mussten - leider hat das in einigen Fällen auch eigene Leute getroffen. Lasst gefälligst den Scheiß!
Nach einiger Zeit haben auch wir nach einen Ausgang aus dem Kessel gesucht. Die größeren Straßen hatten die Bullen längst mit mehreren Reihen dichtgemacht - an einen Durchbruch war nirgends zu denken. Mit einigem Erstaunen haben wir dann einen völlig freien Durchgang durch einen Hinterhof gefunden, über den die ganze Zeit Leute abgeströmt sind. Die Stimmung auf der anderen Seite des Kessels wirkte erst ein wenig ratlos, die Barrikaden auf den Straßen und einige zerstörte Geschäfte zeigten jedoch, dass sich bereits einige Leute für militante Spontis entschieden hatten.
Nach kurzer Zeit bildete sich auch in unser Nähe ein Gruppe, die mit einer Sponti in Richtung Innenstadt zog. Ab hier beginnt für uns der eigentliche Highlight des Tages: Es war bis spät in die Nacht möglich an unterschiedlichsten Stellen mit Gruppen zwischen hundert und tausenden Menschen überall in der Stadt zu demonstrieren. Die Parole "Wir demonstrieren, wann und wo wir wollen" wurde massenhafte Praxis und die Bullen hatten dem nichts entgegen zu setzen.
Die meiste Zeit haben die Bullen die spontanen Demonstrationen nur begleitetet oder einzelne Straßen abgesperrt. Meist wurde einfach wo anders lang gegangen. An einigen Stellen wurden die Bullen auch direkt angegriffen. So ergab sich für die Bullen eine nicht einschätzbare Situation und sie hielten sich meist zurück. Wir waren die meiste Zeit nördlich der Reeperbahn. Dort wirkte es über Stunden wie ein von Bullen befreiter Raum. Aus anderen Teilen der Stadt erreichten uns ähnliche Berichte.
Richtig schön zu sehen, dass eine breite autonome Mobilisierung in der Lage ist auch gegen die Bullen autonome Demos durchzusetzen. In unseren Augen wurde das Bullenkonzept erfolgreich durchkreuzt. Zwar konnten wir unsere angemeldete Demo nicht durchführen, aber unkontrollierbare Spontis sind uns eh viel lieber. Die Militanz, die wir mitbekommen haben, wirkte immer wieder sehr zielgerichtet und wohlüberlegt. Es wurden nicht wahllos Sachen angegriffen, sondern vor allem Geschäfte und auch hier keine kleinen Läden, Cafes und Resturants rund um die Flora. Auf die Bullen wurde flexibel reagiert: mal mit einem Angriff, mal mit einer Wechsel der Richtung. Wir denken, dass war eine unmissverständliche Demonstration der Stärke von unserer Seite aus.
Wir wünschen allen Verletzten gute Besserung und den festgenommenen gute Besserung.
Eine Bezugsgruppe aus Berlin
P.S.: Während wir gemeinsam an diesem Text geschrieben haben, hat eine andere Bezugsgruppe diese lesenswerte Auswertung veröffentlicht: https://linksunten.indymedia.org/de/node/101982 Wir konnten den Text leider nicht mehr in unsere Diskussionen einbeziehen.
Einen weiteren Kommentar gibt es hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/101983
Aus Mühlheim (https://linksunten.indymedia.org/de/node/101997), Münster (https://linksunten.indymedia.org/de/node/102002) und Bern (https://linksunten.indymedia.org/de/node/102005) gibt es Berichte von spontanen Soli-Aktionen.
Eine Pressemitteilung des Demo-Vorbereitung gibt es hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/101961
Und den Bericht des EA Hamburg hier: http://de.indymedia.org/2013/12/351083.shtml
Gewaltfreier Widerstand
Ihr habt gar nichts verstanden.
So fördert ihr die Einführung der Diktatur nur noch mehr.
EUER WIDERSTAND MUSS GEWALTFREI BLEIBEN!!
Nur so habe ihr eine Chance. Die Botschaften müssen jeden braven Büroangestellten erreichen,
und er muß sich solidarisch mit Euch fühlen. So hält Euch der normale Bürger nur für einen Mob.
Der Bürger muss die Probleme sehen und verstehen und dann selbst handeln.
Das Geheimnis heißt massenhafter, ziviler Ungehorsam.
https://www.youtube.com/watch?v=Fq4lZUMORt0 (Mat Damon über zivilen Ungehorsam)
https://www.youtube.com/watch?v=-LoFLWkycJk (Anleitung zur Revolution)
Die Zeit ist Reif für Veränderung. Packen wirs.
jaja
stell du dich bitte in die erste reihe und lass dich von den bullen kaputt knüppeln nachdem der wasserwerfer dich bereits zu boden gestoßen hat.
mal sehen wie du dann denkst
Büroangestellte...
Auch jaja Mal im Ernst es ist alles schon versucht worden. Weder hat der brave Büroangestellte den gewaltfreien Widerstand verstanden noch den militanten. Vielleicht will der brave Büroangestellte gar nicht begreifen dass die Diktatur schon existiert weil es sein oder ihr Leben in der Diktatur in Frage stellen würde? Weil wie das Bild des der braven Büroangestellten schon beinhaltet ist der oder die Büroangestellte brav. Massenafter ziviler Ungehorsam ist sicher auch richtig aber auch daran werden sich nur jene Leute beteiligen die keine Lust mehr haben brav zu sein. So gesehen hat diese über jahrzehnte währende Debatte der Unterscheidung zwischen Militanz und Gewaltfreiheit einen Bart der kaum noch zu ertragen ist. Sie dient doch nur noch zur Distanzierung und zur Anerkennung der herrschenden Verhältnisse. Was richtig oder falsch war in Hamburg ist eine Frage der Motivation und des politischen Nutzens. Aber dies wird sicher jenseits irgendwelcher abstrusen Gewaltdebatten behandelt werden müssen.
Gewaltfreier Widerstand Schwachsinn
Es kann keinen gewaltfreien Widerstand geben, dann können wir gleich zu Hause bleiben.
Der Normalbürger wird weder durch militante Aktionen, noch durch gewaltfreien Widerstand wachgerüttelt.
Bevor in Deutschland etwas wie in Griechenland oder anderen Ländern entsteht, kommt eher ein neuer Hitler, was ich damit sagen will,
ist, Deutschland ist in Land der Spießer und Duckmäuser und die Bildzeitung bestimmt die Meinung der breiten Masse.
Da kann es uns absolut egal sein, was die breite Masse denkt, deshalb gilt noch immer, wer sich nicht wehrt lebt verkehrt und deshalb muss
man sich gegen Drecksbullen auch entsprechend wehren.
Krisenprofit
Deutschland profitiert enorm von der weiter andauernden Krise - ich denke nicht das "die Deutschen" alle keinen bock auf revolution haben - nein uns gehts nur zu gut ( auf kosten anderer)
Bereitschaftsbulle zieht Pistole !!
unbedingt angucken & teilen !
http://www.youtube.com/watch?v=Fvqctsf5Wwc
ca. 10 sekunden vor ende des videos winkt ein Bulle in Grüner Kampfmontur ca. in der Mitte des Bildes seine Kollegen zurück. Danach zieht er seine Schusswaffe und geht in eine abwartende Haltung. (Szene beginnt ab ca. minute 13:37)
Man sieht eindeutig den Bewegungsablauf des ziehens einer schusswaffe, allerdings verdeckt von anderen bullen. danach sieht man aber die Pistole kurz in seiner Hand ganz am ende des videos.
Was hatte er vor ? Schiessen?
Bereitschaftsbulle zieht Pistole !! - noch besser zu sehen
http://www.youtube.com/watch?v=wwBaPgtH6gQ ... ganz am ende des clips!
der da?
der bulle in grün relativ in der mitte oder wer? die bullen sind samstag schon ziemlich durch gewesen
Stimmt
Es ist genau zwischen Sekunde 32 und 33 der Grüne Bulle. Könnt ihr euch Ansehen über den VLC Player... dann Wiedergabe anklicken, Geschwindikkeit, Langsamer etwa sechsmal anklicken ,oder so, da wir extrem Verlangsamt. Vorher müßt ihr natürlich den Bereich markieren den ihr sehen wollt. Die dritte Taste neben dem roten Aufnahme "Knopf" linksunten (kleiner Scherz). Ansonsten würden diese 44 Sekunden zu einer Stunde oder so werden.
nö
die grüne person hat einen schlagstock in der hand,seitlicher griff in der hand und schlagstock am handkanten!
nö? doch !
stimmt nicht. den Schlagstock hält er bereits in der linken Hand.
Die rechte hand greift erst exakt an die Stelle, an der er und alle Kollegen ihre Dienstwaffe haben (nämlich an der rechten Seite, leicht hinten), macht eine klassische Armbewegung wie sie immer zu sehen ist, wenn eine Pistole aus einem HOlster gezogen wird und in den letzten 2 Sekunden (mit Zeitlupe angucken !) des videos erkennt man die Schusswaffe, mit Lauf richtung boden gerichtet in seiner rechten Hand.
Dienstwaffe gezogen
(...)Die Beamten standen plötzlich einer Überzahl vermummter Gestalten gegenüber", schildert der Hamburger Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Joachim Lenders, die Szene. Die BFE-Beamten hätten ihre Dienstwaffen gezogen, um die Angreifer in Schach zu halten. (...)
http://www.rp-online.de/politik/die-ohnmacht-des-staates-aid-1.3905781
keine BFE
Bei dem Video handelt es sich jedoch nicht um eine BFE-Einheit sondern um eine ganz normale Einsatzhundertschaft...
Der Griff an die Waffe ist zu erkennen, ja, ein Ziehen der Waffe aus dem Holster jedoch nicht. Hätte er die Waffe gezogen, würde er die Waffe auch nicht leichtsinnigerweiße seitlich am Körper halten, sondern sicher vor dem Körper.
Dass es im Laufe der Nacht zu Situationen kam, in welchen Polizisten ihre Waffen zogen, kann ich mir durchaus vorstellen.
das ziel und die taktik der polizei
war ziemlich klar: an einer stelle riots provozieren, damits am einer anderen stelle ruhig bleibt und das weihnachtsshopping in der innenstadt nicht gestört wird.
leider muss gesagt werden, dass ihre taktik großteils aufging.
schön, hier zu lesen, dass es nicht ganz aufging.
hier
http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Was-alles-nicht-gesagt-wir...
sehr empfehlendswerter artikel