Das war wohl nichts.

Transpi

Warum wir bei der „Freiheit stirbt mit Sicherheit“-Demo lieber früher nach Hause gegangen sind.

Wir hatten mit unseren FreundInnen von der Anarchistischen Gruppe Freiburg zur Teilnahme an der „Freiheit stirbt mit Sicherheit“-Demo aufgerufen. Auf dem Weihnachtsmarkt angekommen freuten wir uns sehr, dass so viele Menschen ebenfalls den Weg zu der Demonstration gefunden hatten.

 

 Nach dem offiziellen Auftakt war es mit der Freude allerdings schnell vorbei: Die Demo wurde mit einem Redebeitrag eröffnet, der inhaltlich und rhetorisch das Prädikat unterirdisch verdient. Die Rede wirkte stellenweise schlicht wirr und darüber hinaus übte sich der Vortragende in ökonomisch unsinniger und verkürzter Kritik und glitt in verschwörungstheoretische Ausführungen ab, welche für uns schlichtweg nicht tragbar waren. Zunächst distanzierten wir uns, indem wir spontan einen eigenen Block am Ende des Demozuges bildeten. Als die Demonstration am Bertoldsbrunnen angelangte, wurde deutlich, dass viele von uns keine Lust auf eine weitere Teilnahme hatten. Die programmatische Eröffnung war schlichtweg mit unseren Positionen völlig unvereinbar und führte unser Banner mit der Aufschrift „Kapitalismuskritik statt Spekulantenschelte“ zu einem gewissen Maß ad absurdum.

Es bestand darüber hinaus Unklarheit, ob die Rede im Namen der Demoorganisation gehalten worden war oder ob es sich um den Beitrag einer Gruppe oder Einzelpersonen handelte.

Der Wortbeitrag, der uns störte, ist momentan noch nicht im Internet dokumentiert, deshalb können wir keine Garantien für den genauen Wortlaut übernehmen: Der Redner sprach jedoch grundsätzlich von „den Herrschenden“, welche „Krämerseelen“ seien und in den „Hinterzimmern der WTO“ Entscheidungen über unser Leben fällten.

Unser Verständnis der kapitalistischen Moderne steht diesem Bild diametral entgegen: Sie ist von subjektloser Herrschaft geprägt, in der alle Individuen die Verhältnisse stets selbst reproduzieren. Wir empfanden den Duktus der Rede als verschwörungstheoretisch und hatten den Eindruck, sie stellte die zu Recht angeprangerten menschlichen Katastrophen im Kapitalismus als das böswillige Verschulden von identifizierbaren Einzelpersonen dar. Eine solche Kritik geht nicht nur am Kern des Problems vorbei, sie leistet auch einer gefährlichen Suche nach Sündenböcken Vorschub.

Des weiteren wurde unserer Meinung nach die Außenwirkung der Demonstration durch den Charakter der Rede geschädigt und eine Chance wichtige Anliegen im öffentlichen Diskurs zu platzieren blieb ungenutzt.

Wir verstehen alle, die dennoch an der Demonstration teilgenommen haben und hoffen ihr seid sicher nach Hause gekommen. Wir hoffen zudem eventuelle Unklarheiten bezüglich unseres Verhaltens geklärt und zum Nachdenken angeregt zu haben.

Unsere Solidarität gilt in diesen Tagen der räumungsbedrohten Roten Flora in Hamburg und wir rufen zur Teilnahme an der Demonstration „Flora bleibt unverträglich“, am 21.12.2014 um 14 Uhr an der Roten Flora in Hamburg, auf.

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die anti-d's, warum auch immer die gegen rassismus auf die strasse gegangen sind, wollten mit ihrem transpi ganz offensichtlich die verkürzt-kritiker-innen unter den autonomen dissen, die nächste woche nach hamburg mobilisieren, um die flora zu verteidigen. übrigens ganz schön politisch unkorrekt die spekulanten nicht zu gendern. also: kapitalismuskritik statt der strukturell antisemitischen spekulant-innenschelte (die der linken szene innewohnt) wird gefordert. bloß keine räume verteidigen und für eine stadt für alle kämpfen, denn wer aktör_innen benennt kritisiert nicht das ganze system.

meine meinung zum thema: ob kretschmann oder klausmann auf die fresse ist die einzige sprache die sie verstehen. hausbau enteignen, spekulant-innen jagen, alle! das wäre eine zielführende kapitalismuskritik.

Nein, das wäre keine zielführende Kapitalismuskritik. Das wären pöse pöse Krawalltouristen die, trotz komplett legitimer Ansichten, wieder von den Medien zerrissen werden. Wenn man was macht muss man vor allem zeigen warum man es macht, ohne Schlupflöcher in die geflüchtet werden kann.

deine argumentation stimmt nur, wenn das ziel rein symbolische aktionen sind. ansonsten kann eine handfeste spekulantenschelte den unterschied zwischen besetzt und geräumt bedeuten. aber das ist den antid arschlöchern egal, vermeintliche theoretische überlegenheit ist mal wieder wichtiger als praktische konsequenzen.

Die Zusammenhänge sind klarsklar. Natürlich geht es um die rote Flora.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Genossen in blau-weiß keinen Gedanken an die Flora verschwendet haben, als sie ihr dümmliches Transpi gemalt haben. Schließlich sind sie ja auch nicht betroffen.

Selbstverständlich sollten die Spekulanten bekämpft werden. Wenn die eigene Kapitalismuskritik einem das Gegenteil zwingend logisch vorschreibt, dann sollte dringend eine Realitätsüberprüfung der eigenen Theorie vorgenommen werden. Dafür muss es natürlich überhaupt erst einmal den Anspruch geben, dass Kapitalismuskritik mehr ist als Lust an innerlinker Debatte.

Egal wohin! Vorwärts!

Diese Lust an "innerlinker Debatte" nervt gewaltig. Was soll das denn bringen? Wir sind die ErfüllerInnen einer historischen Mission. Da ist Kritik ja wirklich fehl am Platz. 

Spekulanten sind böse und müssen bekämpft werden - immerhin greifen sie aus purer Boshaftigkeit unsere linken Freiräume an, wo Menschen schonmal einen Vorgeschmack auf den Kommunismus bekommen (Alpi für Einsfuffzich - yeah!).

Und wenn die Spekulanten einmal alle weg sind (wohin ist ja egal, nä? Eingeweihte wissen das schon zu deuten) dann ist endlich alles gut - oder besser - oder was auch immer. Hauptsache Klassenkampf.

Schön, dass du schreibst, über welche Äußerungen du dich gerne aufregen würdest. Ist nur doof, das die niemand gemacht hat, nicht wahr? 

Blöd nur, dass eine solche Kapitalimuskritik einem dieses Gegenteil eben nicht logisch vorschreibt. Es bewahrt einen nur vor Illusionen. Dass es trotzdem um Kräfteverhältnisse geht wird nirgends angezweifelt. Bloß eben, dass "die Spekulant_innen" alle böse und gehässig sind und das man irgendetwas verstanden hätte wenn amn das behauptet.

Auf dem Transpi stand klar und deutlich: STATT Spekulatenschelte. Also an Stelle von Spekulantenschelte. Also keine Spekulantenschelte. Also keinerlei Haftung der Spekulanten für die eigenen Entscheidungen. Das ist das Gegenteil von Materialismus. Nicht unbedingt dumm, kann sogar ziemlich gewinnbringend sein, ist nur eben nicht links.

"Spekulantenschelte" bedeutet für dich als, dass Spekulanten für ihre ENtscheidungen haften müssen?

Wie wäre die folgende Interpretation: "Spekulatenschelte" beschreibt eine Form der Kritik, die sich an Personen abarbeitet statt systematische ZUsammenhänge in Frage zu stellen.

Dass man Arschlöcher als nicht als Arschlöcher bezeichnen und sie entsprechend behandeln kann ist damit ja nicht ausgeschlossen. Es darf halt nur dabei nciht stehengeblieben werden.

"Spekulantenschelte" ist etwas anderes als eine "Spekulantenschelle", die du anscheinend meinst verteidigen zu müssen.

"Spekulatenschelte" beschreibt eine Form der Kritik, die sich an Personen abarbeitet statt systematische ZUsammenhänge in Frage zu stellen.

Meiner Meinung nach ist es falsch, das eine oder das andere auszublenden. Neben einer Analyse des Kapitalismus ist es ist auch notwendig "sich an Personen abzuarbeiten", denn auch im Kapitalismus treffen Menschen Entscheidungen und falsche/skrupellose/unmoralische/... Entscheidungen müssen kritisiert werden, um etwas zu ändern. Wenn ich deiner Interpretation folge, dann wird abstrakte Kritik gefordert und konkrete Praxis, die notwendigerweise handelnden Personen trifft, abgelehnt. Das wird aber nicht zur Revolution führen. Und so eine Politik lehne ich als Revolutionär ab.

Offensichtlich folgst du meiner Interpretation dann falsch oder hast nicht den gesamten Kommentar gelesen.

Ich habe explizit geschrieben, dass sich meiner Meinung nach abstrakte Kritik und konkrete Praxis nciht ausschließen. Im Gegenteil. Ich denke nur in dieser Kobination machen sie Sinn.

Eine Kritik, die sich an Personen abarbeitet bleibt (vor allem aus revolutionärer Perspektive) völlig zahnlos. Das kann man z.B. schön bei attac sehen, denen es letztlich nur um eine Finanztransaktionssteuer und damit einen "gerechteren Kaiptalismus" geht, weil sie eben lediglich persönliches Fehlverhalten als verantwortlich betrachten, dass gesetzlich reguliert werden kann.

Eine abstrakte Praxis hingegen - und da geb ich dir völlig recht - bleibt gegenstandslos und damit unwirksam.

 

Ich glaube wenn sich so einige Leute mal weniger darum kümmern würden sich von anderen Linken abzugrenzen und deswegen das eine oder das andere nicht zu machen, sondern sich überlegen würden zu welchen Überzeugungen sie vernünftigerweise kommen, wären wir um einiges weiter.

Es liegt ja ganz offensichtlich auf der Hand, dass die hinterhältigen Antideutschen nur auf der Demo waren um den Genoss*innen in Hamburg in den Rücken zu fallen. Etwas anderes ist von diesen "rassistischen, militaristischen, nationalistischen und neurechten Feinden der Linken" ja auch nicht zu erwarten....

Oh mensch, den Quatsch glaubst du doch selbst nicht. Vorallem gibt es ja auch einen Aufruf von diesem Spektrum der gelesen werden hätte können.

Und zum Thema Spekulantenschelte: Wer, wie es die meisten Autonomen behaupten, eine Kritik am ganzen System hat, der kann eben nicht nur bei der "Spekulantenschelte" stehen bleiben, sondern muss erklären können warum die Spekulanten aufgrund systemischer Gründe immer wieder dazu kommen Zwangsäumen oder Wohnraum leerstehen zu lassen. Wenn man das nicht kann dann müssen es die Kretschmann's oder Sauer's ja aus reiner Bosheit tun - das mag in manchen Fällen vllt sogar zutreffen in der übergroßen Mehrheit jedoch nicht - und es würde reichen sie autoritär einzuschüchtern (in deinem Slang: Auf die Fresse geben). Dies reicht aber bei weitem nicht, so gewinnt man meist nicht mal soziale Kämpfe wie den um die Flora und einen guten Grund für die soziale Revolution liefert man den Leuten schon zwei mal nicht. Wir müssen in den konkreten sozialen Kämpfen auch gegen die Akteure vorgehen sollten dabei aber unsere Kritik am "großen Ganzen" nicht vergessen! 

Bei dem Transpi stellt sich doch die Frage, ob am Ende ihrer Kapitalismuskritik überhaupt eine Ablehnung steht. Können wir nicht auf so einen rauchereckengroßen Nachzüglerblock im Schildkrötenstyle verzichten? Andererseits ist es doch auch schön, wenn sich die durschnittlich bourgeoise Normalbevölkerung mit einem eigenen Transpi in die Demo einreiht. Hauptsache ist, dass sie ihrem Politikstil treu bleiben: bloß keine praktischen Konsequenzen für niemand!

wer die kritik an dem ersten redebeitrag in dem von krämern die in einem hinterzimmer das weltgeschehen bestimmen (in etwa der wortlaut) gesprochen wurde nicht kapiert kapiert natürlich das transparent der antifa initiative auch nicht. auch nicht dass nicht nur freiraumaktivis*innen und echte autonome und so gegen rassismus demonstrieren. sektiert nur weiter dann könnt ihr die nächste weihnachtsmarktdemo mit freidenker*innen wie die piratenpartei oder gleich infokrieg alleine machen und mit denen menschen jagen die mit zylinder und monokel über euren wohnraum regieren.

spekulant*innen jagen finde ich nicht gerade emanzipatorisch. demnach auch keine zielführende kapitalismuskritik.

denke nicht, dass es in der flora-auseinanderstzung darum geht, spekulant*innen die schuld an der ganzen scheiße zu geben! wer das denkt sollte am 21. vielleicht lieber zu hause bleiben. (das ist keine androhung von gewalt!)

li(e)bertäre grüße an die antifaschistische initiative freiburg

Wieso macht ihr euch immer gegenseitig fertig? Das ist ja kein Wunder, dass die deutsche Linke stirbt.

Ihr habt doch auch Gemeinsamkeiten, versucht doch mal euch auf diese zu konzentrieren und nicht auf das, was eucht nicht aneinander passt.

Die Radikale Linke könnt ja so viel stärker sein, aber es hat doch auch niemand mehr Bock auf den Quatsch im Szenesumpf.

 

Das war am Samstag eine gut Demo, mit enspannter Atmosphäre, deren Inhalte auch viele Meschen in der freiburger Innenstad erreicht hat.

Es war auch schön zu sehen das die Bullen sich ziemlich zurückgehalten haben.

 

Für meher Zusammenhalt und Solidarität innerhalb der Linken! 

wenn Antideutsche versuchen die Außenwirkung von linksradikalen Demos zu vereinnahmen!

halt die fresse. du hast die stadt nicht für euch gemietet. die sind schließlich ganz am schluss gelaufen und haben damit nichts von der genialen außenwirkung der sooo gelungenen demo abgegriffen. außerdem war es eine gruppe die mit zu der demo aufgerufen hat. und du entscheidest dann wer daran teilnehmen darf und wer nicht? geh lieber kacken.

...um sich kurz darauf öffentlich zu distanzieren. Deine Fäkalsprache mag in antideutschen Kreisen zum guten Ton gehören, aber ich kann sie genauso wenig leiden wie eure Vereinnahmungspolitik.

deshalb waren die anti-ds am Anfang also so aufgeschupft und haben sich dann unsolidarisch verpisst ...

 

... ansonsten halt das übliche anti-d-bla-bla. dieser "es-gibt-keine-verschwörung"-duktus geht mir auch auf den zeiger. man könnte da ja mal irgendwas differenziert sehen, anstatt sofort in den "es-ist-eine-verschwörungs-theorie"-panik-modus zu verfallen.

Na, habt ihr euch mal wieder eine Gelegenheit zur gespielten Empörung gesucht? Tut uns doch einfach alle einen Gefallen und taucht das nächste Mal gar nicht erst auf. Der Rest der Demo fand euer Transpi einfach nur scheiße (keine Übertreibung, fragt mal rum) und dieses ständige Sich-in-den-Mittelpunkt-spielen nervt nur noch. Zieht euch meinetwegen blau-weiße Unterwäsche an und macht weiter eure Rangordnung auf dem Weg zum Stadion aus, aber hört endlich auf euer neues Image aus ultraprolligen Fußballfans und antideutschen Naseweisen bei linksradikalen Anlässen zur Schau zu stellen. Niemand nimmt euch ernst, niemand hat Bock auf eure Anwesenheit, niemand glaubt euch eure Solidarität. Geht Fußball gucken, Jungs, so wie die anderen Deutschen auch.

schon wieder so ein macker, der diesmal für eine gesamte demo sprechen will. ich war auch dort und fand das transpi im gegensatz zu der überaus peinlichen rede und der mangelhaften organisation nicht so krass.

Ganz offensichtlich waren die Antideutschen fehl am Platz, wie meistens. Da wirst du mir doch recht geben, gerade weil du dich doch so gut mit dem Israel-Fahnen-Transpi arrangieren kannst, schließlich sagen das ja sogar deine blau-weißen Freunde. Zum Glück war das Transpi die meiste Zeit kaum wahrnehmbar, aber als die kleine Männergruppe dann beleidigt ihren Spalterblock am Ende formte gab es Reaktionen, die von Unverständnis bis Ablehnung reichten. Aber das soll ja auch so sein, Provokation als einziger Inhalt. Passt auch gut zu dem Statement oben: "Wir wissen nicht, was da genau gesagt wurde, aber es  war für uns untragbar." Ihr seid für linksradikale Demos untragbar.

... wenn schon auf die Argumente nicht eingegangen wird:

"Der Wort­bei­trag, der uns stör­te, ist mo­men­tan noch nicht im In­ter­net do­ku­men­tiert, des­halb kön­nen wir keine Ga­ran­ti­en für den ge­nau­en Wort­laut über­neh­men: Der Red­ner sprach je­doch grund­sätz­lich von „den Herr­schen­den“, wel­che „Krä­mer­see­len“ seien und in den „Hin­ter­zim­mern der WTO“ Ent­schei­dun­gen über unser Leben fäll­ten."

und

"Wir wissen nicht, was da genau gesagt wurde, aber es  war für uns untragbar."

 

ist wohl ein kleiner Unterschied. Über die kritisierten Punkte besteht klarheit, jedoch wollte man sich aufgrund der nicht vorliegenden Dokumentation nicht auf einen Wortlaut festnageln lassen, was für die Argumentation ja auch nicht notwendig ist.

was für die Argumentation ja auch nicht notwendig ist.

wenn man euch glaubt, dann nicht. das tue ich aber nicht.

Es gab nirgends eine Israelfahne, nach dem was ich gesehen habe war es auch keine reine Männergruppe, auf den Transpis wurden Inhalte wie "Kapitalismuskritik statt Spekulantenschelte - Für eine staaten- und klassenlose Weltgesellschaft" und "Refugees Welcome" transportiert und die Anfangsrede wurde wohl ebenso mit Unverständnis und Ablehnung konfrontiert.

 

Außerdem, seit wann ist innerlinke Kritik denn untragbar? Untragbar wäre ja wohl eher ein wirrer Redebeitrag der mitten auf dem Weihnachtsmarkt, wo man sowieso nen Haufen Menschen hätte erreichen können, gehalten wird und völlig zusammenhanglos vorgetragen wird und man tatsächlich auch noch von "Krämerseelen" redet. Wenn ich mich recht erinnere hatte der Vortragende noch eine Bierflasche in der Hand, da bin ich mir allerdings nicht sicher.

 

Wundert mich ganz schön, dass die Gruppe die eben gerade genanntes für untragbar hält gedisst wird, während der Redebeitrag scheinbar völlig egal zu sein scheint.

Na klar, es ist selbstverständlich reiner Zufall, das jedes antideutsche Transpi der letzten Jahre in den Farben blau und weiß gehalten war.

Die Gruppe ist deshalb untragbar, weil das die 2. beschissene Aktion innerhalb eines Monats war. Und das bei einer Hand voll Aktionen insgesamt. Wenn die Arschgeigen nicht merken, dass linke Politik nicht allein aus öffentlichen Distanzierungen gegenüber anderen Linken besteht, dann finde ich den Hinweis, dass sie das nächste Mal bitte zu Hause bleiben sollen, mehr als angebracht.

Die Gruppe ist ja auch nicht mehr als ein müder Abklatsch der Gruppen aus der Hochzeit der AntiD-"Bewegung" vor 10 Jahren. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.

komm mal nach Leipzig oder Dresden. Organisier am besten eine Informationsveranstaltung über die paradiesischen Zustände in Orten, wo der antideutsche Spuk vorbei ist.
Es gibt noch Orte, in denen die Entwicklung vom Antifa-kid zur/m Antideutschen ungehindert läuft, ob über Verkürzungen (Antifa => Solidarität mit jüdischer Bevölkerung => Israelsoli, Judentumsoli, Islamhass => Adorno => endlich mal ausruhen nach der ganzen "Theoriearbeit" und einfach mal 'ne Coke trinken...) oder, im Fall Dresden, durch "Antifa-Sozialisation" (bin selbst ex-Betroffener von "Bomber Harris, do it again"-Demosprüchen mit 14 am 13. Februar skandieren... die "Großen" bringen den "richtigen" Antifaschismus bei).
Hier wird vielleicht nicht spektakulär geprügelt, dafür gedisst und gespalten, und es gibt Orte, an denen nie Rote Hilfe/Kurden-u.ä Themen auftauchen werden.

Das Transpi schien mir eher positiv aufgenommen worden zu sein, da es, im Gegensatz zur Auftaktrede des Genossen und des urspünglichen Demoaufrufes, eine konkrete, linke Position vertreten hat. Ich hatte eher das Gefühl, dass der Großteil der Menschen um mich rum nicht glauben konnten, was sie da hören. Ob das an der katastrophalen Vortragsweise oder den kruden Inhalten lag, kann ich nicht beurteilen. Es wurde jedoch zunächst noch gelacht und irgendwann wandelten sich die lachenden Gesichter in peinlich berührte oder zornige.

Ich finde es traurig, wie tief die Reflexe bei Vielen hier zu sitzen scheinen.

Eine Gruppe äußert inhaltliche Kritik an einem Redebeitrag und erklärt (in recht gemäßigtem Duktus), dass sie danach nicht weiter an der Demo teilnehmen wollte . Es wurde sogar Verständnis für alle geäußert, die das anders sahen. Die einzige Reaktion sind hasserfüllte Pöbeleien, die auf die geäußerte Kritik keinen Bezug nehmen.

Schade, dass so Viele Kritik, die sich nach "innen" richtet nicht ertragen können - wer sich zu irgendetwas was die linke Szene so tut kritisch äußert, ist gleich unsolidarisch und ein "Sektierer" der am Besten ausgeschlossen gehört. Es gibt für viele Kommentarschreiber/-innen hier offenbar keinen Toleranzbereich, in dem Kritik zwar nicht geteilt, aber als legitim erachtet wird. Ist es nicht viel sektenhafter, wenn innerer Opposition die Legitimation entzogen wird?

Gehören die Antideutschen jetzt schon dazu, nur weil sie einen schlechten Aufruf schreiben, ein provokantes Transpi malen und sich dann öffentlich distanzieren? Dieses nach Testosteron stinkende Häufchen Überheblichkeit äußert keine legitime Kritik, sondern negiert jegliche Handlungsspielräume innerhalb des Kapitalismus. Das ist nicht nur falsch und dumm, es ist vor allem eine Meinung, die innerhalb der radikalen Linken mindestens sehr umstritten ist. Diese Meinung können die Deppen gerne äußern,  aber sie auf dieser Demo zu äußern kommt einer Vereinnahmung gleich.

Das ist natürlich gewollt, das Transpi sollte bewusst provozieren. Aber das reichte offenbar nicht, deswegen gab ees erst den beleidigten Block und jetzt die empörten Kommentatoren.

Das ist weder neu noch unterhaltsam, das ist die bekannte antideutsche Spaltungsstrategie. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob den AntiDs von heute diese Strategie übrrhaupt noch bewusst ist, oder ob sie mittlerweile wie Elektropunk und Israelfahnen zum Teil ihrer Subkultur wurde.

Anyway, bleibt dss nächste Mal einfach zu Hause, euer Auftritt war ja mal nix.

mit dazugehören? hier gehts doch nicht darum, dazuzugehören!
Wie als wärend die anderen DemoteilnehmerInnen eine politisch stringente Masse.... Nenene, du, wir sind alle individuen, und wegen dazugehören entscheiden wir ständig selbst!!
Das Transpi ist vom transportierten Inhalt deutlich progressiver, konstruktiver und politisch und sozial einleuchtender, angebrachter und sinnvoller als "Krämerseelen" in "WTO-Hinterzimmern". Is nunmal so.
Wenn ich z.B. in Dresden am 13.02. in Dresden gegen Neonazis demonstriere, demonstriere ich ja auch gegen Faschismus als systemischen Begriff, und nicht gegen Holger Apfel, der mit anderen "Braunen Seelen" in "Sächsischen Landtags-Hinterzimmern" seine pösen Marionettenfäden spinnt...
Oder? ;-)

Du hast da einen sehr plumpen Vergleich gebracht, aber er gereicht deiner Argumentation nicht zum Vorteil. Du demonstrierst also "gegen Faschismus als systemischen Begriff"? Ich will die Nazis an ihren Handlungen stoppen. Sicher, Kapitalismus ist ein soziales Verhältnis, aber die Handelnden von Kritik auszunehmen ist nicht "progressiv, konstruktiv und politisch und sozial einleuchtend, angebracht und sinnvoll", das ist einfach nur dämlich und weltfremd.

"Dieses nach Testosteron stinkende Häufchen Überheblichkeit äußert keine legitime Kritik, sondern negiert jegliche Handlungsspielräume innerhalb des Kapitalismus."

 

Das hat niemand gesagt: Wenn "die Antideutschen" das selbst glaubten, würden sie nicht auf Demos gehen. (Du unterstellst ihnen mehr oder weniger, sie würden es nur tun, weil sie eine "Spaltungsstrategie" verfolgten - wenn du das wirklich glaubst, ist dir nicht zu helfen)

Sie haben andere Positionen als du und ihre Kritik setzt an einem anderen Punkt an. Wenn ich glauben würde, man habe keine Handlungsspielräume, wüsste ich mit meinen Samstagen besseres anzufangen. Wie gesagt: Zu Strategien innerhalb des Kapitalismus und inwiefern auch Aktuere für ihr Verhalten kritisiert werden können (niemand würde so weit gehen, zu sagen das sei nicht möglich) kann man unterschiedlicher Auffassung sein, vielleicht sogar gewinnbringend diskutieren. Mit dir aber leider nicht, weil du in diesem ganzen Themenfeld keine Kritik als legitim erachtest (wie du bezeichnenderweise selbst schreibst).

Dass du deinen antideutschen "Feinden" "Überheblichkeit" unterstellst lässt tief blicken: Sie scheinen einen Schwachpunkt an deiner Theorie getroffen zu haben. Anstatt dich der Diskussion zu stellen forderst du dann einfach den Ausschluss des intellektuellen Störfeuers. Wenn "das nächste Mal einfach alle zu Hause bleiben" die dich stören, musst du nicht über offene Enden bei deiner Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie nachdenken und hast kein Problem.

Also jetzt habe ich zum ersten Mal über einen Kommentar hier lachen können. "Intellektuelles Störfeuer" ist wirklich gut, wenn man die Leute, ihre Theorie und vor allem ihre Praxis kennt. Mich stört eigentlich nicht so sehr ihr dümmlicher Spruch von der "Spekulatenschelte", sondern eher ihre Vereinnahmungsversuche – seien es antisemitische Schmiereien oder linksradikale Demonstrationen. Solche Leute sind wirklich nur ein Ärgernis, jedenfalls keine GenossInnen, mit denen ich gerne durch die Freiburger Innenstadt demonstriere.

Ok, jetzt ist alles klar. Dein Hass auf "Antideutsche" ist so ausgeprägt, dass diese sich am besten zu Hause verkriechen sollen und sich bloß nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Denn egal in welcher Form diese ihre Positionen öffentlich artikulieren wollen heißt es "Instrumentalisierung, Instrumentalisierung!"

Deine konstruierten Vereinnahmungsversuche lähmen jede Emanzipation und progressive Bewegung. Zur Erinnerung: Die Gruppe hat mit anderen Gruppe zur Demo aufgerufen - auch wenn dir das zu wider läuft - und hat mindestens genau soviel Recht innerhalb einer radikalen Linken vertreten zu sein, wie so autoritäre Individuen wie du.

Nur, weil die Gruppe zu der Demo aufruft, kann ich doch wohl trotzdem der Meinung sein, dass sie besser zu Hause bleiben sollte, nicht wahr? Ich bin sogar der Meinung, dass sie das nächste Mal keinen Demoaufruf verfassen sollten. Und Transpis malen, das können sie meinetwegen auch lassen. Kommentare schreiben auf linksunten? Lieber nicht.

dass nicht alles nach deiner Pfeife tanzen muss, auch wenn du es gerne so hättest. Auch wenn du deine Position für das Maß aller Dinge hälst.

Ich fand den Demoaufruf gut, das Transpi inhaltlich viel wertvoller als der erste Redebeitrag und deine Kommentare bisher die nervigsten. Jede_r kann für sich selber denken und braucht keine Anweisungen. Dennoch maße ich mir nicht an zu entscheiden, wer zu einer Demo, Szene, zur radikalen Linken oder zu linksunten passt und wer nicht.

Ständiges Wiederholen des immer gleichen Mantras machen das Transpi nicht wertvoll. Selbstverständlich sollten Spekulanten persönlich zur Verantwortung gezogen werden. Daraus folgt nicht, dass sie für den Kapitalismus verantwortlich wären, aber natürlich darf gescholten werden.

Eigentlich ist das ja deine deine Herangehensweise, das ständige Wiederholen deiner Positionen wie ein Gebet. Ich dachte ich tue dir mal den Gefallen, dass du dich besser fühlen kannst, vielleicht gehen dann deine ganzen Stresspickel weg, die du bekommen hast, weil du dich allein über die Anwesenheit von "Antideutschen" immerzu dermaßen provoziert wirst. Schön, wie du das gedreht hast.

Also wenn du meinst, dass sie im Stil des ersten Redebeitrags dann nicht Schuld am Kapitalismus seien, hast du den antiemanzipatorischen Inhalt dessen komplett aus deiner Argumentations- bzw. Beschuldigunskette ausgeblendet. Aber das passt ja wie die Faust aufs Auge zu deiner Voreingenommenheit. Naja, ich hab meine Meinung, deine brauche ich dazu nicht. Du kannst gerne weiter mit der Wand oder der Hand sprechen, aber andere wirst du mit deinem Gelaber nicht das Recht absprechen, sich an linksradikaler Politik zu beteiligen.

Das ist aber eine schöne Spiegelargumentation: du drehst den Vorwurf einfach um und ignorierst den Inhalt. Außerdem meinst du sicher, dass die AntiDs nicht aus ihrem Faux-pas lernen werden - geschenkt, so sind sie seit Jahren. Aber immerhin wurde aus einer nennenswerte Beeinflussung der Außenwirkung ein kleiner beleidigter Block, der sich auch noch nach der Hälfte klammheimlich verdrückt hat. Das ist nicht toll, aber ein Fortschritt. Angesichts des Erfolges möchte ich an dieser Stelle auch einmal dem Genossen Redner danken: Deine Rede war schlecht, aber immerhin hat sie die Antideutschen vertrieben.  :-)

Ich hatte eine_n gute_n Lehrer_in. Ich lese in Zukunft nämlich nur noch das, was ich lesen will. Auf das was du Inhalt nennst wurde bereits von Vorredner_innen eingegangen, wenn du das überliest oder nicht wahrhaben willst ist das nicht mein Problem. Nein, ich meine, dass ich auf deine Meinung scheiße, wenn sie allein durch persönliche Erfahrungen, die sich zu einer Aversion, oder Animosität, entwickelten und nicht auf Reflektion fußen. Vor allem wenn sie einem so selbstverliebten und autoritären Kopf entspringen wie deinem. Zudem habe ich ein Problem damit, wenn anti-emanzipatorische Inhalte gefeiert werden, wenn sie dem Zweck der Durchsetzung eigener politischer Präferenzen aus oben genannter Entwicklung dienen. Um meine Vorredner_innen sinngemäß zu rezitieren, der Faux-pas liegt in meinen Augen eben nicht darin, dass sich Leute von untragbarem Inhalt distanzieren, sondern vielmehr darin, dass solchem Inhalt Raum gegeben wird. Deine Problemverlagerung ist zwar symptomatisch für deine Ansichten, finde ich aber ziemlich übel. Kleiner Tipp: Wie wäre es zur nächsten Demo einen Aufruf zu schreiben in dem steht: "AntiDs sind unerwünscht!". Und um wirklich sicher zu gehen einfach noch so passende Inhalte von progressiven Gesellen wie die von Infokrieg einfügen. Denn dir sind die Inhalte die eine Demonstration transportiert anscheinend längst nicht mehr wichtig, sondern nur, dass sie antideutschfrei ist. Das ist für dich der Kern eines Erfolges.

Aber um den ganzen Hickhack hier zu beenden. Ich sage nun adieu und lasse dir die nachfolgenden Antworten zur weiteren Selbstdarstellung als efolgreicher linksunten-Demagoge, zum Applaus, zur Selbstbeglückwünschung, oder vielleicht zu irgendeiner dämlichen Bemerkung zu meiner Schreibweise, oder was auch immer du sonst so machst wenn sich eine weitere kritische Stimme aus einem Wortwechsel mit dir verabschiedet.

Um es mit Worten deiner innerlinken Lieblingsfeinde zu sagen, die du so abgrundtief verachtest und als kleiner Anheizer zum Schluss: Deutsch mich nicht voll!

Junge, du hast aber heute nicht gerade in Humor gebadet, hmm? Du bist schon so drin in deiner Wahn, dass du gar nicht merkst, dass ich genau wie du die Rede am Anfang scheiße fand. Nur habe ich das nicht mit deinem moralischen Unterton und bebender Unterlippe formuliert und es hat mich auch nicht zu solch unsolidarischem Verhalten verleitet.

Meine Verachtung der Antideutschen fußt sowohl auf persönlichen Erfahrungen (Diffamierungen, Vereinnahmungen, Diebstahl, Ausnutzen, etc.) als auch auf inhaltlicher Ablehung (allem voran der Nationalismus und Militarismus in Bezug auf Israel, Rassismus in ihrer Haltung gegenüber "den Arabern" und natürlich der Geschichtsrevisionismus, der unsäglichen Instrumentalisierung des Antisemitismus). Ich habe aber im Laufe der Jahre durchaus gelernt zu differenzieren und halte daher obige Zuschreibungen nicht pauschal für zutreffend, aber ich glaube auch nicht mehr an Zufall.

Insofern würde ich mich sehr freuen, wenn die Antideutschen von der nächsten Demo wegbleiben – andersherum geschieht das ja jetzt schon. Niemand würde euch vermissen, ganz im Gegenteil!

Und was stört dich bitteschön am Inhalt des Aufrufs? Eben auch nur, dass sie von einer gewissen Gruppe geschrieben wurde. Denn sich inhaltlich zu äußern, oder in der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten, darf eben nur jene_r, die dich nicht provoziert. Aber eine inhaltiche Auseinandersetzung ist mit dir nicht möglich, da dich die selbst erwähnter Erfahrung vor der jeglicher Gefahr bewahrt in eine inhaltliche Diskussion mit deinem Feind einzusteigen.

Der Inhalt des Aufrufs war völlig ok. Aber das Problem ist, dass nach einem klar antirassistischen Aufruf die VerfasserInnen mit einem Transparent auf dem Demo kommen, um die anderen DemoteilnehmerInnen zu provozieren. Das ist weder neu noch überraschend, denn schließlich ist der Hauptfeind der AntiDs die radikale Linke. Auf so etwas können wir bei einer Demo, die Außenwirkung haben soll, gut verzichten. Das Problem ist also nicht, wie diese Leute zur Demo aufgerufen haben, sondern dass sie es getan haben.

lautete: "Derweil wird in den Hinterzimmern der WTO von Krämerseelen über das neue Freihandelsabkommen der EU mit der NSA beraten." Auf Nachfrage was diese Passage zu bedeuten hat wurde von dem*der Vortragenden der Bezug zur dieser campact Aktion hergestellt. Dies wird aus der Rede leider in keinster Weise ersichtlich.

 

Weitere Diskussionen sollten aber nicht auf linksunten.indymedia geführt werden. So groß ist Freiburg nämlich nun auch wieder nicht, dass die Sache nicht im persönlichen Gespräch geklärt werden könnte.

Über euer unsolidarisches Verhalten wurde ja bereits viel geschrieben, dazu ist glaube ich alles gesagt. Aber wenn für euch "darüber hinaus Unklarheit [bestand], ob die Rede im Namen der Demoorganisation gehalten worden war oder ob es sich um den Beitrag einer Gruppe oder Einzelpersonen handelte", wieso habt ihr dann nicht einfach nachgefragt? Mit eurem Banner dürftet ihr euch an die TeilnehmerInnen der Demonstration gewandt haben, denn ihr werdet wohl kaum die Kapitalismuskritik der shoppenden Massen kritisiert haben. Wenn ihr aber davon ausgeht, dass es noch zu missionierende DemoteilnehmerInnen gibt, wieso seid ihr dann überrascht davon?

Das Banner wandte sich tatsächlich wohl kaum an die Demo. Wer in der Freiburger linken Szene ist und noch nicht weiß, was personalisierende Kapitalismuskritik ist, der WILL es nicht wissen und wird sich von einem Transpi nicht vom Gegenteil überzeugen lassen. Die kritisierte "Spekulantenschelte" findet sich aber auch außerhalb der Linken (Bsp. "Heuschrecken"). Verkürzte Kapitalismuskritik ist ja genau das, was viele DemonstrantInnen mit den Weihnachtsmarktbesuchern verbindet.

Insofern war das Banner wahrscheinlich ein Versuch, die Freiburger Linke nach außen als weniger theoretisch unterbelichtet darzustellen als sie ist. Warum das zum Scheitern verurteilt war, das belegen die Comments hier eindrucksvoll.
Besonders bezeichnend ist, dass die Kritik an personalisierender (ergo: regressiver) Kapitalismuskritik mit "antideutschen" Positionen gleichgesetzt wird. "Antideutsche" scheint zu einer Art Kurzform verkommen zu sein, die all die "Spielverderber" bezeichnet, die an unwissenschaftlichen, moralisierenden Gut-Böse Schemata Kritik äußern und diese Form der Selbstüberhöhung angreifen.

Wie schon richtig zum ISI/Frankfurt diskutiert wurde. Hier in Bezug zur Situation in Hamburg gesetzt:

 

Niemand, wirklich niemand, zwingt die Chefetage der Bayrischen Hausbau (ESSO - Häuser) und die Herren Baer und Kretschmer dazu ihre MieterInnen und NutzerInnen zwangsräumen zu lassen, bzw. den grossmöglichsten Profit aus "ihren" Immobilien rauszupressen.

 

Natürlich, der Kapitalismus ist ein gesamtgesellschaftliches, nein, er ist DAS Problem, aber das entbindet den Einzelnen nicht von seiner Verantwortung.

 

Das heisst, wenn jemand eine Immobilie besitzt (was schon überhaupt nicht in Ordnung ist), dann entscheidet doch dieser Mensch darüber, ob er "seine" NieterInnen und NutzerInnen nur als indirekte Kapitalanlage betrachtet oder als Menschen, die ein verdammtes Grundrecht auf ein Dach über dem Kopf haben - egal, ob zum Wohnen oder zur zwischenmenschlichen Interaktion.

 

Es gibt keinen Kapitalismus ohne kapitalistische Akteure!

 

Auch am folgenden FRONTAL 21 - Bericht sollte der Unterschied zwischen Bankern/Management und Bankangestellte/r klarwerden:

 

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2047658/Banker-ohne-Reue#/b...

 

Und wer weiteres wissen will, sollte sich mal mit dem Lebenswandel des ehemaligen Postministers, der durch sein Schloss flaniert, und einer/em kleinen "SteuersünderIn" klarmachen.

 

Aber die Baers, Kretschmers, Ackermanns, Zumwinkels und Hoeness tun ja so viel Gutes.

 

Das ist antideutscher, apolitischer Unsinn!

Wenn du diese Argumentationsweise konsequent fortsetzt, kannst auch jeder*jedem Menschen, der*die in gesicherten Verhältnissen lebt und "mehr hat, als es unbedingt braucht" vorwerfen, nicht den Rest seines Geldes, den Überschuss, zu spenden.
Deine Argumentationsweise ist es, die "apolitisch" ist; sie ignoriert nämlich die politischen & ökonomischen Verhältnisse.

Natürlich gibt es keinen Kapitalismus ohne kapitalistische Akteure, denn:
„Die Waren können nicht selbst zu Markte gehen und sich nicht selbst austauschen." (MEW 23, 99)
jedoch
„Zur Vermeidung möglicher Mißverständnisse ein Wort. Die Gestalten von Kapitalist und Grundeigentümer zeichne ich keineswegs in rosigem Licht. Aber es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die Personifikation ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen. Weniger als jeder andere kann mein Standpunkt, der die Entwicklung der ökonomischen Gesellschaftsformation als einen naturgeschichtlichen Prozeß, den einzelnen verantwortlichen machen für Verhältnisse deren Geschöpf er sozial bleibt, sosehr er sich auch subjektiv über sie erheben mag.“ (MEW 23, 99)

Da ist was schiefgegangen bei der Quellenangabe. Das zweite Zitat findet sich natürlich auf einer anderen Seite - und zwar Seite 16!

Deine argumentationsweise ist doch arg bürgerlich und so oft gehört.

 

RevolutionärInnen, Linke, die Klasse möchten jedem/jeder, der/die "in gesicherten Verhältnissen lebt" (da ignorierst du konsequent die Bandbreite)  oder "mehr hat, als es unbedingt braucht" (was ist mehr? Wer braucht Luxus - google mal den Wortsinn - und was ist damit gemeint? Pelze, Diamanten, Schlösser?) "den Rest seines Geldes" (hier ignorierst du konsequent die Art der Geldvermehrung. WaffenhändlerInnen gleich BäckerIn)  wegnehmen.

 

So argumentieren bürgerliche Parteien oder Medien.

 

Deine Zitate sind doch arg eklezistisch und sicher trägt ein Herr Hoeness seine Würste nicht zum Markt und tauscht sie auch nicht gegen Valuta. Er trägt den von anderen erwirtschafteten Mehrwert auf "seine" Bank in die Schweiz.

 

Nach deiner Logik kann es garkeine kommunistische oder anarchistische Utopie geben, sind Proletariat und Bourgeoisie irgendwie gleich. Ein imaginärer naturgeschichtlicher Prozess wird es schon richten.

 

Und solange tragen die Baers, Kretschmers, Ackermanns und Zumwinkels keine Verantwortung für ihr Handeln.

 

Sie können garnicht anders, als die Flora oder die ESSO - Häuser zu räumen, brauchen sie deren Räumung und mehrwertbeschaffende Neubebauung doch dringenst, um in "gesicherten Verhältnissen zu leben".

 

Lassen wir uns doch abräumen, der naturgeschichtliche Prozess wird es an unseren EnkelInnen wieder gutmachen.

"Lassen wir uns doch abräumen, der naturgeschichtliche Prozess wird es an unseren EnkelInnen wieder gutmachen."

nobody talks about holding feet still, man...

und die kretschmers, ackermanns tragen auf jedsten verantwortung für ihr handeln, so wie jeder mensch.

aber wir besiegen "die ackermanns" nur, wenn wir den kapitalismus besiegen (nicht warten, bis er weggeht!!)
und den kapitalismus besiegen wir nicht, wenn wir die ackermanns besiegen...(oder warten, bis die "weggehen"...)

you know what iam talking bout?!

Hey cool little boy, es ist leider nicht so schwarz-weiß, wie du dir das ausmalst. Es muss auch einen Weg hin zur Überwindung des Kapitalismus geben und da stehen die von dir beschrieben Typen ziemlich dreist im Weg. Und ich möchte auch im Hier und Jetzt bereits etwas ändern und das geht zum Beispiel, indem wir diese Typen daran hindern zu tun, was sie eben tun.

ja da haste recht...

 

aber ich denk schon ich bin graumaler...

 

das ziel ist das gleiche, wir wollen sie alle hindern das zu tun, was sie tun...

 

die welt soll schließlich  auch noch für unsere kinder halbwegs lebbar sein.

 

aber wir sind keine stringente politische masse, erst recht nicht in strategie und technik. eine schwäche? bestimmt. eine stärke? bestimmt.

aber eine tatsache.

 

kein grund nicht zu kämpfen, kein grund zu streiten!