Wer erst 12:00 Uhr in Schönefeld aufschlägt hat was falsch gemacht!
Am Samstag (07.12.13) will die NPD um 12:00Uhr vom Stannebeinplatz zur neuen Notunterkunft für Asylsuchende in Schönefeld marschieren. In dieser sind momentan hauptsächlich geflüchtete Familie untergebracht, die die NPD bedrohen und einschüchtern will, perfider Weise unter dem Motto “Kinderschutz vor Asylrecht”. War am Anfang der Woche nur die Rede von einer erneuten Kundgebung, ist mittlerweile klar, dass die NPD durch Schönefeld marschieren will und die zum Teil rassistische Stimmung im Stadtteil weiter anheizen möchte.
Twitter: @refugeeswlcm_le
WAP: Demoticker.org
Ermittlungsausschuss (EA): 0341-2119313 // antirepression.noblogs.org
Achtet auf weitere Ankündigungen: refugeeswelcome.blogsport.eu // leipzignimmtplatz.blogsport.de
Treffpunkte zur gemeinsamen Anreise zur Mahnwache in Schönefeld mit der Straßenbahn 3 um 10:20 Uhr Haltestelle Goerdelerring (Abfahrt 10:33 Uhr) /
10:30 Uhr Torgauer Platz (Abfahrt 10:45 Uhr)
Es ist nicht hinzunehmen, dass Nazis vor einer Notunterkunft für Geflüchtete aufmarschieren können und die Bewohner_innen somit der direkten Bedrohung und Einschüchterung von diesen ausgesetzt sind. Das muss am Samstag von Antifaschist_Innen und Antirassist_Innen unbedingt verhindert werden.
In Schönefeld gab es 2008 den letzten erfolgreichen Naziaufmarsch in Leipzig.
Alle anderen konnten erfolgreich verhindert werden oder die Nazis
beschränkten sich auf Kundgebungen. Damals wurde die Demo noch von den
“Freien Kräften”/JN unter dem Motto “Unser Volk stirbt. Volkstod
aufhalten!” angemeldet. Der Blick zurück lohnt sich, um sich noch einmal
in Erinnerung zu rufen, wie der Tag ablief und gibt eventuelle
Rückschlüsse auf die Route der Nazis für diesen Samstag, da diese immer noch nicht bekannt ist.
Damals versuchten mehr als 300 Antifaschist_Innen mit einer Demonstration vom Hauptbahnhof in Richtung Nazidemo, mit mehr als 200 Teilnehmer_innen, zu gelangen und die Route zu blockieren. Ein Versuch der scheiterte, da es nicht rechtzeitig gelang, von der Schönefelder Allee durch die von der Polizei blockierten, zu engen und kleinen Seitenstraßen in Richtung Gorkistraße (Route der Nazis damals, wie auch sicher diesen Samstag) vorzudringen. Als es die meisten Antifaschist_Innen dann doch schafften bis zum REWE (Gorkistraße/Löbauer Straße neben der heutigen Asylunterkunft) durchzukommen, war die Nazidemo schon an diesem Punkt vorbei und es blieb größtenteils beim hinterher laufen.
Es ist damit zu rechnen, dass die Routen am 07.12.13, der Route von damals ähnlich ist, da meist Knotenpunkte des Nahverkehrs angesteuert werde, was 2008 der S BHF Sellerhausen war.
Soweit wollen wir es dieses Jahr gar nicht erst kommen lassen. Da die Stadt momentan nur Kundgebungen erlauben will, die keinerlei Möglichkeiten lassen den Ablauf der Nazidemo zu stören oder gar zu verhindern, gibt es aktuell nur einen öffentlichen Anlaufpunkt in der Nähe der Asylunterkunft: Löbauer Straße/ Volksgartenstraße.
Wir rufen daher zur gemeinsamen Anreise nach Schönefeld auf, um die Unterkunft vor der akuten Bedrohung der Nazis zu schützen. Wir rechnen mit einer Behinderung/Kontrolle der Bahnlinie 1, daher treffen wir uns 10:20 Uhr am Goerdelerring, Gleis 3 und fahren mit der Bahn 10:33 Uhr Richtung Schönefeld. Zweite Möglichkeit zum Zustieg wäre dementsprechend 10:45 Uhr am Torgauer Platz (Treffpunkt hier 10.30 Uhr). Von dort geht es dann eine Station weiter, um zur angemeldeten Mahnwache zu gelangen.
Bereitet euch auf einen kalten und langen Tag vor, schaut euch schon vorher auf Karten die Gegend an. Informiert euch am Tag selber über den Twitteraccount des Bündnisses „Refugees Welcome! Leipzig“ @refugeeswlcm_le und über den WAP-Ticker: demoticker.org
Es sollte klar sein, dass jegliche Eskalation mit Nazis oder auch der Polizei, in unmittelbarer Nähe der Unterkunft der Geflüchteten zu vermeiden ist!
Unterstützungsaufruf: Antifascists & Antiracists United
Wir laden die Antifaschist_Innen und Antirassist_Innen des SV Babelsberg 03 und FC St. Pauli herzlich ein, das Wochenende in Leipzig zu verbringen. Wenn ihr am Wochenende doch schon in der Stadt/Region seid, dann bleibt doch gleich das ganze Wochenende in Leipzig und unterstützt uns bei der Verhinderung des Naziaufmarsches in Schönefeld, der sich gegen die gerade eröffnete Notunterkunft für Geflüchtete richtet. Kontakte für Pennplätze sollte es zur Genüge geben. Solltet ihr allerdings keine Bleibe über private Kontakte finden, dann meldet euch unter: refugeeswelcome@riseup.net
Pressemitteilung, 05.12.2013
+++ Erste Asylsuchende in Notunterkunft in Leipzig-Schönefeld angekommen +++ Erfolgreiche Kundgebung vom Bündnis “Refugees Welcome! Leipzig” +++ Großer Zuspruch im Stadtviertel und durch Anwohner_innen +++ Protest gegen NPD-Demonstration am Samstag angekündigt +++ Ziel: Naziaufmarsch vor der Unterkunft der Geflüchteten verhindern +++
Am Mittwoch, dem 4. Dezember, haben die ersten 29 Geflüchteten die Notunterkunft in Leipzig-Schönefeld bezogen. Die Einrichtung befindet sich im Gebäude des ehemaligen Fechner-Gymnasiums und soll bis Ende März 2014 bestehen. Anschließend sollen die hier Untergebrachten die dann fertigen Unterkünfte in der Pittlerstr. 5/7 sowie der Markranstädter Str. 16/18 beziehen.
Begrüßt wurden die Geflüchteten durch eine Kundgebung des neu gegründeten Bündnisses “Refugees Welcome! Leipzig”.“Mit unserer Veranstaltung wollten wir einerseits ein Zeichen der Solidarität und Empathie setzen und andererseits der rassistischen Stimmung im Stadtviertel etwas entgegensetzen”, so Toni Grün, Pressesprecher_in des Bündnisses. Seit dem Bekanntwerden der Pläne der Stadt, die Notunterkunft in der ehemaligen Schule in Schönefeld einzurichten, hetzten Anwohner_innen und NPD-Mitglieder gegen die Einrichtung sowie gegen die Geflüchteten selbst. So sammelte eine vermeintliche Elterninitiative angeblich mehr als 2.400 Unterschriften gegen die Unterbringung und übergab diese nach eigenen Angaben im Rathaus. Außerdem Veranstaltete die NPD eine Kundgebung und eine selbsternannte “Elterninitiative” marschierte mit Fackeln in der Hand durch den Stadtteil zur Gedächtniskirche, um die dortige Informationsveranstaltung der Stadt zu stören und rassistische Vorurteile zu verbreiten.
Auf der Kundgebung am Mittwoch wurden zum ersten Mal auch andere Stimmen im Stadtteil sichtbar. Dazu Toni Grün: “Der Zuspruch der Anwohner_innen war sehr groß, das hatten wir so nicht erwartet. Viele interessierte Bürger_innen kamen zu uns, um sich über die Unterkunft im allgemeinen oder auch Hilfsmöglichkeiten für die neu Ankommenden zu informieren. Wir freuen uns, dass unsere Aktion auf ein positives Echo in Schönefeld gestoßen ist.”
Das Bündnis kündigte an weiter im Stadtteil aktiv werden zu wollen: Am kommenden Samstag plant die NPD eine Demonstration, die unmittelbar an der gerade neu eröffneten Unterkunft vorbeiführen soll. “Dies ist für uns ein untragbarer Zustand. Die gerade aus Krieg und Elend geflohenen, sehen sich nur wenige Tage nach ihrer Ankunft in Leipzig mit rassistischer Stimmungsmache bedroht und haben ähnliches vielleicht schon in der ZAST Chemnitz oder Schneeberg erlebt. Wir rufen alle Menschen, die sich mit uns für ein solidarisches Miteinander und gegen Rassismus einsetzen wollen dazu auf, sich an den Protestaktionen gegen die NPD-Demonstration zu beteiligen. Unsere Ziel bleibt dabei die Geflüchteten vor rassistischer Stimmungsmache und gewaltbereiten Neonazis zu schützen, wird werden sich nicht in die Nähe der Unterkunft zu lassen”, so Toni Grün.
Die “Willkommensinitiative Schönefeld”, die sich auch an der gestrigen Kundgebung beteiligte, hat außerdem eine Mahnwache an der Löbauerstraße / Ecke Volksgartenstraße angemeldet. “Wir begrüßen das nun aus dem Stadtteil heraus Initiativen entstehen, die sich gegen die rassistische Hetze der NPD und ihrer Anhänger_innen aussprechen”, so Toni Grün, und weiter: “Gemeinsam sollte es uns gelingen diesen Rassist_innen deutlich zu machen, dass ihre Strategie in Schönefeld scheitern wird und sich keine breite Bürgerbewegung gegen die Notunterkunft und ihre Bewohner_innen mehr bildet”.
Route der Nazis
Naziroute:
Die Route geht über die Gorki- und Löbauerstraße, Volksgartenstraße, Permoser Straße und Poserstraße. 150 Teilnehmer werden zu dem Aufmarsch erwartet, der um 17 Uhr enden soll, teilte die Stadt mit.
Quelle: http://www.leipzig.de/presse/medieninformation/?tx_ewerkpressrelease_pressrelease[pressRelease]=5109&tx_ewerkpressrelease_pressrelease[action]=show&tx_ewerkpressrelease_pressrelease[controller]=PressRelease&cHash=5a67a3a4586aa6ffbcc84cb792478290
Im laufe des Tages wird es noch eine Karte für Antifaschist_Innen geben, schaut auf: refugeeswelcome.blogsport.eu
jo