Über 30 Antifaschist*innen haben am Samstag, dem 06.05., einen Stand der AfD in Wandsbek gestört und auf ihr reaktionäres Gedankengut aufmerksam gemacht.
Direkt am Ausgang des Wandsbeker Quarrees zum Wochenmarkt, der von vielen Anwohner*innen besucht wurde, errichtete die AfD um 10 Uhr ihren Stand. Nachdem die AfD Ende April ihre Stände gar nicht mehr wirklich aufgebaut hatten, fanden sich heute zunächst auch nur 3-4 AfDler*innen ein, die aber später durch weitere Personen unterstützt wurden. Trotzdem gelang es der AfD nicht erfolgreich ihre rechte Propaganda unter die Leute zu bringen. Der Stand wurde von Antifaschist*innen mit Transparenten abgeschirmt und der Großteil der verteilten Propagandamaterialen wurde erneut in Müllsäcken entsorgt. Zugleich wurde an und im Umfeld des Standes über die Ideologie der AfD durch Flyer und Gespräche aufgeklärt. Dabei kam es auch zu viel positivem Zuspruch gegenüber dem Protest. Die meisten Besucher*innen des Einkaufszentrums hatten außerdem keine Lust darauf, von den Rassist*innen der AfD angequatscht zu werden und fühlten sich zum Teil belästigt.
Mehrere aggressive Personen aus dem Umfeld der AfD konnten den Protest der Antifaschist*innen nicht verhindern. Auf Provokationen wurde nicht eingegangen. Eine Minderheit der Anwohner*innen bekundete außerdem deutliche Sympathien für die AfD und empörte sich über den Protest. Immer wieder kam es auch zu vereinzelten rassistischen Äußerungen dieser Sympathisant*innen. Erneut wurde zudem versucht die Protestierenden zu fotographieren, was aber diesmal entschlossener behindert wurde. Einzelne Rechte, die nicht direkt der AfD zugeordnet werden konnten, hielten sich außerdem kurze Zeit in der Nähe auf und führten vereinzelt längere Gespräche mit AfD-Mitgliedern, die sie teilweise gut zu kennen schienen.
Die Securitys des Einkaufszentrums störten sich an dem Verhalten der AfD und wollten sie loswerden, bis eine Person mit Leitungsaufgaben sich augenscheinlich freundlich mit Klaus Wiesner, dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der AfD-Wandsbek, unterhalten hatte. Danach ignorierte die Security sowohl die AfD als auch den Gegenprotest. Auch die Polizei kümmerte sich weder um den Stand noch um die Proteste dagegen. Am Anfang waren sie nur mit einem Streifenwagen vorbeigefahren und erst nach einer Falschmeldung über eine Prügelei vor Ort kamen schnell drei Streifenwagen mit ca. einem Dutzend Polizist*innen an, die aber nach kurzer Klärung wieder abzogen und die Geschehnisse nicht weiter offensichtlich beobachteten.
Nach der Apriloffensive gegen die Stände der AfD in Hamburg, konnte heute nach Wandsbek erneut ein erfolgreicher Protest mobilisiert werden. Trotz der guten Anbindung und Nähe zu Innenstadt und mehreren Szenebezirken, waren dem Aufruf nach Wandsbek insgesamt aber nicht mehr Personen als bereits nach Volksdorf und Poppenbüttel gefolgt. Immer noch fristen Proteste gegen die AfD in Hamburg ein Schattendasein. Das lässt sich ändern und der AfD schon vor dem Bundestagswahlkampf die Lust nehmen: Auch den ganzen Mai über finden Stände und andere Veranstaltungen der AfD in Hamburg statt.
Egal wann, egal wo, egal von wem - kein Raum für Rassismus, Sexismus und Antisemitismus!
Rechte Parteien stören, wo immer sie erscheinen!
Stände der afd in Hamburg-Wandsbek und Hamburg-Nord im Mai!
Hamburg-Wandsbek:
Hamburg Nord: