Nach den Ereignissen in Leipzig am 12.12.2015 werden ultranationalistische Trolle in Foren aktiv und durch einseitige Zensierung (sind ja nur Rechte) gefördert. Dabei wird selbst von bürgerlich anerkannten Kräften eine linke Verschwörung von Staatsfeinden in nicht abschätzbaren Ausmaß herbeifantasiert. Mit dem Ausdruck Staatsfeind bezeichnet ein Staat beziehungsweise dessen Vertreter in aller Regel Personen, die dem Bestand und der Sicherheit des Staates bzw. den Herrschaftsverhältnissen entgegenarbeiten, wie etwa durch Landesverrat, Hochverrat, die Äußerung „falscher“ politischer Ansichten und dergleichen (Auszug Wiki). Der Staatsschutz vorher gegen Nazis untätig (Link 1) solle doch jetzt endlich was gegen Linksextremisten unternehmen. Vielleicht versagt aber im Moment einer nichtkalkulierbaren Massendynamik unterschiedlichster Akteure die gute alte Rechts/Links-Logik oder wird zu einer Art Positionierung des Propagandisten die letztendlich auf der falschen Seite stattfindet, selbst wenn sich heraustellen sollte, dass es Rechs in der Form nicht gibt.
Es gibt sehr wohl Rassismus, Antisemitismus und Befürworter faschistischer Ideologien (auch bei der Polizei). Trotz diverser demobezogener Aktionen mit Sachschaden ist eine Kollektivschuld einer dezentralisierten "Demoszene" definitiv ausgeschlossen und gleicht, um einem Kriminologischen Mindestanspruch zu genügen, einer ausgewachsenen und pathologisch bedeutenden Paranoia, wenn sie sich denn nicht als politische Methode entlarvt. Aus einem unprovozierten CS-Gas Angriff auf unbeteiligte Demonstrierende (Link 2) in den hinteren Reihen mit den Worten "Gas, Gas",sowie diverse undokumentierte Übergriffe auf Unbeteiligte und der darauf folgenden Gewaltdynamik, wurde medial erstmal ohne Beweise und voreilig eine geplante Eskalationstrategie linker Aktivisten konstruiert.
Propagandataugliche Schlagwörter werden nicht nur von bürgerlichen, christlichen und rechts-orientierten Extremisten sondern unerwartet auch von bürgerlichen Linken und apolitischen "Normalos" ausgeschlachtet, um gegen ein dünn besiedeltes "alternatives Spektrum" Stimmung zu machen. Ohne auf die initierende Tätigkeit der Agent provoceures (Link 3) in Uniform einzugehen bzw. ohne unentdeckte Provokateure mit noch unbekannteren Motiven ins Kalkül einzuberechnen, wird die scheinbar von anderer Seite geplante Eskalation von "besorgten" Gewerbebetreibenden und "unbeteiligten" Bürgern" verurteilt (Link 4). Selsamer Weise deutet z.B. das spontane Ausgraben von Steinen eher auf eine affektive Dynamik hin, als auf einen Plan. Die plötzliche Eskalation als Schuld der Kunden gesehen die "vorher noch bei uns gegessen" haben. Nur die Polizei habe angemessen reagiert. „Die mussten sich ja irgendwie verteidigen.“, die anderen haben Gas zu inhalieren (wird normalerweise als schwere Körperverletzung auch bei Notwehr angezeigt), wenn es der Abschnittsbevollmächtige Beamte spontan als notwendig empfindet.
Gegenargumente in den Massenmedien verschwinden auf unerklärliche Weise und das Bürgertum zeigt sich einig "sowas wollen wir hier nicht". Immer wieder scheint der Täter, gleich der Dolchstoßlegende (Link 5), "der böse Linke" zu sein, der unprovoziert das Erschallen des Deutschlandliedes in voller Länge gegen 15.45Uhr (Link 6) nicht ertragen konnte und übergriffig wurde. Kein Wort über die Kräfte die hinter der Aktion stehen, welche sich aus einem Schmelztiegel von Kammeradschaften und V-Männern (Link 7) rekrutieren müssen. Als wäre das Kurzeitgedächtnis verblödeter Konsumenten nur pro forma exsistent und Alles muss nochmal von Beginn an, unter Ignoranz bekannter Fakten, erklärt werden. Kein Wort darüber, dass dieser Moment u.a. von Christian Worch und freien Kräften seit über einem Jahrzent herbeigträumt wurde. Die Gesamtsituation musste eine Gewaltdynamik erhalten, um den politischen Todfeinden den Todesstoß zu versetzen. Kein Wort über unzählige Brandanschäge auf Büros und Flüchtlingsheime, sowie Provokationen wie "In Buchenwald, Auschwitz und Sachsenhausen ist noch genug Platz" (Klaus Wenzel) nach dessen Veröffentlichung (Link 8) (Minute 3:36 bis 4:59) der Täter fast liebevoll umarmt und nach ein bischen Enttäuschtsein bei erzwungener Reue von seinem schweren Schicksal und seiner Arbeitslosigkeit berichten darf.
Um Christian Wolff (deutscher evangelischer Pfarrer i.R.) (Link 9) zitieren: Unerträglich - "Offensichtlich geht es in ein verblendetes Gehirn schwarz vermummter Gewalttäter nicht hinein: Auch ein Mensch mit nationalsozialistischer Gesinnung ist ein Mensch, mit Recht und Würde gesegnet." (Zitat 1). Eine Segnung die Linke oder als Links Deklarierte schon aus Gründen der Staatsräson nicht erfahren dürfen! D-Day ja, aber bitte gewaltfrei, sonst wird der Widerständler gegen seinen Willen ans Kreuz genagelt, während die Schwartz-Weiß-Rote Flagge entlang einer durch die Polizei erkämpften Rattenlinie (Link 10) durch die Südvorstadt getragen wird. "Wir" sind schießlich eine christliche Nation und wenn jemand das Schwert benutzt dann Jesus (Link 11) oder der Träger des Gewaltmonopoles, selbst wenn dieser auf Grund unangehmer Fakten vorbelastet erscheinen könnte. Es sollte vielmehr in den Geschehnissen eine auch durch rechte Kräfte inkl. Polizei gewollte Eskalation einer antifaschistischen Demonstration gesehen werden, um alte Feindbilder medial zu reaktivieren und die Verfolgung antifaschistischen Widerstandes nun entgültig zum Staatsakt werden zu lassen.
Wer zuviel Zeit hat, einfach mal in die Kommentarspalten von L-iz und LVZ schauen, wer in der großen Weltpolitik auf einmal alles mitreden darf. Traurig aber wahr, viele der bei der Erstürmung der angemeldeten Demonstrationen aufgegriffenen und verletzten "Schaulustigen" und Demonstranten könnten sich als der Anklage nach Unschuldig erweisen, da es mal wieder darum ging, als Erster vor einer Herde Polizisten auf Adrenalin und oportunisischem Erfolgszwang (Link 12) (Link 13) davonzurennen, nachdem mensch sich auf die "richtige" Demo verlaufen hat. Hoffentlich erinnern sich Richter und Gesellschaft an den Rechtsgrundsatz "In dubio pro reo" ("Im Zweifel für den Angeklagten") oder besser an ein "In dubio pro innocentia", wenn diese Zweifelsfrei unübersichtliche Situation, angefeuert von rechtsorientierten Brandstiftern, einseitig ausgewertet wird und im Anschluss Menschen verurteilt werden.
Na dann, bis zur nächsten Demo in Leipzig oder irgendwo anders ...
"saubere" analyse
Also kurz zusammengefasst: Nazis sind Scheiße. Die bürgerliche Gesellschaft ist durchsetzt mit Nazis oder solchen, die nicht kapieren dass Nazis Scheiße sind. Das ganze System ist sowieso Scheiße. Wir sind die Angegriffenen, und wenn wir zurückschlagen, egal wie, ist das richtig. Kritik daran ist faschistoide Kollaboration. Wer will sich solch stringenter Argumentation verweigern können?
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