Rechte Gewalt - Vom Stadion auf die Straße

Erstveröffentlicht: 
20.05.2015

Fast eine Million Stunden waren Polizisten in der vergangenen Fußballsaison allein in der 3. Liga und in der Regionalliga im Einsatz. Nahezu jedes Wochenende rücken die Beamten zu einem Großeinsatz aus. Die Rechnung bezahlt der Steuerzahler.

 

Dabei ist es eine kleine Minderheit so genannter Fans, die solche Polizeieinsätze erzwingen: die "Gewalttäter Sport".  Rund 1.300 Männer und Frauen sind bei der Polizei in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt als Gewalttäter Sport erfasst.

 

Die Fußballvereine haben viel Geld in die Sicherheit der Stadien investiert, harte Strafen drohen bei Randalen, Polizei und Fanprojekte haben die Störer genau im Blick. Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus scheinen nahezu aus den Stadien verschwunden. Aber nicht aus den Köpfen. Nach Einschätzung der Polizei sind etwa zehn Prozent der Thüringer Hooligans rechtsextrem. Und die gewaltbereite Szene sucht sich eine neue Kampfarena: die Straße.

Doch die meisten Fussballvereine schauen weg. Obwohl viele der gewaltbereiten Demonstranten ganz offen mit den verschiedenen Logos ihrer Vereine aufmarschieren, prügeln, hetzen und vermeintliche Gegner durch die Straßen jagen.

 

Hooligans als Ordner bei Pegida


Im Dunstkreis der Pegida-Bewegungen und der allgemeinen Angst vor dem islamistischen Terror findet diese Szene neue Bestätigung. Und Rechtsextremisten wittern ihre Chance. Es entsteht eine hochexplosive Mischung aus rechten Schlägern, gewaltbereiten Hooligans und hetzenden Rechtsextremisten mit gemeinsamen Feinbildern: Ausländer und Flüchtlinge, Politiker und Presse. Beispiele dafür sind die Hooligan-Vereinigung Hogesa, die gegen eine angebliche Islamisierung Deutschland demonstriert. Und bei den Pegida-Demonstrationen in Dresden marschierten von Anfang an auch Hooligan-Vereinigungen wie "Hooligans Elbflorenz" und "Faust des Ostens" mit, auch als Ordner und "Sicherheitsdienst".

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Der Beitrag in der Mediathek des MDR: http://www.mdr.de/mediathek/video272418_zc-f3a64d0e_zs-17950b3d.html

 

Teilnahme von Thomas Persdorf, Benjamin Brinsa und Riccardo Sturm an der Legida Veranstaltung vom 20.04.2015 (ca. ab Minute 19:30 der Dokumentation).

Persdorfs Geschäftspartner Sven Parthaune aus Schildau ("Staffbull Department", "Saxonia Staffs") ist auf den Aufnahmen von Legida auch drauf. Der Glatzkopf eine Reihe vor Persdorf.