Fast eine Million Stunden waren Polizisten in der vergangenen Fußballsaison allein in der 3. Liga und in der Regionalliga im Einsatz. Nahezu jedes Wochenende rücken die Beamten zu einem Großeinsatz aus. Die Rechnung bezahlt der Steuerzahler.
Dabei ist es eine kleine Minderheit so genannter Fans, die solche Polizeieinsätze erzwingen: die "Gewalttäter Sport". Rund 1.300 Männer und Frauen sind bei der Polizei in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt als Gewalttäter Sport erfasst.
Die Fußballvereine haben viel Geld
in die Sicherheit der Stadien investiert, harte Strafen drohen bei
Randalen, Polizei und Fanprojekte haben die Störer genau im Blick.
Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus scheinen nahezu aus den
Stadien verschwunden. Aber nicht aus den Köpfen. Nach Einschätzung der
Polizei sind etwa zehn Prozent der Thüringer Hooligans rechtsextrem. Und
die gewaltbereite Szene sucht sich eine neue Kampfarena: die Straße.
Doch
die meisten Fussballvereine schauen weg. Obwohl viele der
gewaltbereiten Demonstranten ganz offen mit den verschiedenen Logos
ihrer Vereine aufmarschieren, prügeln, hetzen und vermeintliche Gegner
durch die Straßen jagen.
Hooligans als Ordner bei Pegida
Im Dunstkreis der Pegida-Bewegungen und der allgemeinen Angst vor dem islamistischen Terror findet diese Szene neue Bestätigung. Und Rechtsextremisten wittern ihre Chance. Es entsteht eine hochexplosive Mischung aus rechten Schlägern, gewaltbereiten Hooligans und hetzenden Rechtsextremisten mit gemeinsamen Feinbildern: Ausländer und Flüchtlinge, Politiker und Presse. Beispiele dafür sind die Hooligan-Vereinigung Hogesa, die gegen eine angebliche Islamisierung Deutschland demonstriert. Und bei den Pegida-Demonstrationen in Dresden marschierten von Anfang an auch Hooligan-Vereinigungen wie "Hooligans Elbflorenz" und "Faust des Ostens" mit, auch als Ordner und "Sicherheitsdienst".
Nazis bei Legida
Der Beitrag in der Mediathek des MDR: http://www.mdr.de/mediathek/video272418_zc-f3a64d0e_zs-17950b3d.html
Teilnahme von Thomas Persdorf, Benjamin Brinsa und Riccardo Sturm an der Legida Veranstaltung vom 20.04.2015 (ca. ab Minute 19:30 der Dokumentation).
Ergänzung
Persdorfs Geschäftspartner Sven Parthaune aus Schildau ("Staffbull Department", "Saxonia Staffs") ist auf den Aufnahmen von Legida auch drauf. Der Glatzkopf eine Reihe vor Persdorf.