Costa Rica: Gemeinde kämpft gegen Zementfabrik

Cemento No a la Cememntera

Mitglieder des "Rats für Entwicklung in San Rafael" in Alajuela, AktivistInnen eines lokalen Umweltkomittees und Nachbarschaftsgruppen demonstrierten am 07.12.2009 vor den Gebäuden des SETENA (Nationales Intitut für Umwelttechnik) gegen den Bau einer Zementfabrik in ihrer Gemeinde.

Ungefähr 50 Personen forderten vom SETEN die Erstellung einer Studie über die sozialen- und Umwelteffekte, das auch die Lärmbelästigung miteinschließt, so wie es das Costa Ricanische Gesetz vorschreibt. Vor 45 Tagen wurde ein Brief an das SETENA geschickt und um eine Stellungnahme gebeten. Dieser blieb aber bis zum Tag der Demonstration unbeantwortet.

 

Das Unternehmen MECO, hinter dem costa ricanisches und brasilianisches Kapital steht, plant eine Zementfabrik in einer halbstädtischen Umgebung zu errichten und damit 25 000 Menschen, die in unmittelbarer Umgebung wohnen zu gefährden. Das Projekt für den Bau der Zementfabrik ist schon seit mehr als 3 Jahren in den unterschiedlichen Institutionen des Staates anhängig. Die unmittelbar Betroffenen wurden aber bis vor 1,5 Monaten nicht über das Projekt in Kentnis gesetzt. Nachdem die AnwohnerInnen von dem Projekt erfahren haben riefen sie das Verfassungsgericht an um die bauarbeiten zu stoppen. Die Bauarbeiten sind  jedoch, nach Informationen von einem Demonstrierenden, beinahe abgeschlossen.

 

Eine Folgen für die Gesundheit der AnwohnerInnen könnten Lungenerkrankungen wie Asthma, Alergien, Neurodermitis oder kardiale Erkrankungen sein.Diese Krankheiten traten in einer Fabrik in Brasilien auf die dem selben Betrieber gehört und die die gesetzlichen Vorschriften zum Umweltschutz und Filterung von Kleinpartikeln ignoriert. Die Fabrik würde im Umkreis von 5 km die Luft mit kleinstpartikeln verpesten und damit die Gesundheit der etwas 25 000 Anwohner zählenden Gemeinde bedrohen. Die Genehmigungen die die Betreiberfirma MECO vor dem Bau eingeholt hat beziehen sich laut den Angaben eines Demonstranten auf den Bau einer Mine und nicht auf eine Zementfabrik. Neben den Gefahren für die Anwohner bedroht das Projekt auch den Grundwasserspeicher des Voulkan Barva aus dem 80 % des Wassers für das Valle Central gewonnen wird. Im Valle Central leben 2,6 Millionen der 4,5 Millionen Costa Ricaner.

 

Neben der Klage vor dem Verfassungsgericht haben die AktivistInnen einen Brief an die örtlichen Behörden geschickt. Die Bürgermeisterin von Alajuela hat daruafhin die Bauarbeiten vorerst gestoppt, musste aber diesen Baustop auf Grund großem politischen Drucks wieder zurückziehen. Die MECO-Gruppe ist, laut einem Demonstranten, einer der großen Finanzies der Regierungspartei PLN und hat auch den letzten Wahlkampf von Präsident Oscar Arias finanziell unterstützt. Diese Koaltion von Unternehmern und Politikern bewirkt unter anderem ein Schweigen der nationalen Meinstreammedien gegenüber diesem Thema. Die MECO-Gruppe behauptet, dass die Protestierenden von ihrer Konkurenz finanziert werden was diese entschlossen zurückweisen. Die MECO Gruppe ist außerdem in den Bau von einem umstrittenen Yachthafen in der Nähe von Quepos involviert. Dieses Projekt wird von den betroffenen Gemeinden und verschiedenen Umweltgruppen heftig kritisiert wird.