Berlin: »LAUFFEUER« - Eine Tragödie zerreißt Odessa zu Beginn des Ukrainischen Bürgerkrieges

Lauffeuer-Plakat

Am 2. Mai 2014 flüchtet sich eine Gruppe von regierungskritischen Aktivisten nach heftigen Auseinandersetzungen mit Faschisten und Anhänger*innen des Euro-Maidan in das Gewerkschaftshaus in Odessa. Die Angreifer*innen werfen Moltow-Cocktails auf das Gebäude, das Feuer fängt. Sie schlagen auf diejenigen ein, die sich aus dem brennenden Gebäude retten können. 48 Menschen kommen an diesem Tag ums Leben. Der Dokumentarfilm „Lauffeuer“ nähert sich diesem schwierigen Thema und versucht, Augenzeug*innen und Angehörige der Opfer ernst zu nehmen. 16 Interviews und zahlreiches Filmmaterial halfen bei der Rekonstruktion der Ereignisse und schaffen zugleich eine kritischen Untersuchung der Rolle von Politik und Polizei. Dem 70. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus zu gedenken, sollte auch Anlass geben, auf die Ereignisse in der Ukraine zu schauen, wo die geistigen Nachfolger des Nazi-Kollaborateurs und OUN-B Führers Stepan Bandera Gewerkschaftshäuser anzünden, Parteiverbote gegen Kommunist*innen aussprechen und Pogrome gegen Jüd*innen organisieren. Diese Ereignisse sind Warnzeichen, die wir ernst nehmen müssen.

 

Regisseur Marco Benson wird anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.

 

Sa. 2. MAI 2015 - FILMVORFÜHRUNG: »LAUFFEUER«

 20 UHR - FREILICHTBÜHNE WEISSENSEE
Große Seestr. 9 - Tram: M4: Buschallee & 12: Berliner Allee/Rennbahnstr.


Veranstaltet von: Antifas aus Nordost-Berlin & Leftvision Videokollektiv
Unterstützt durch: Rote Hilfe Berlin, Bildungsverein Kreuzpfuhl,
VVN-BdA HSH/W‘See, Revolutionäre Perspektive Berlin

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https://linksunten.indymedia.org/de/node/112746

Oder einen ähnlichen?

Wenn ja, warum verbreitet ihr Infos, die schlicht und einfach falsch sind?

"Pogrome gegen Jüd*innen" sind z.B. eine dreiste Lüge. Wüsstet ihr das wirklich nicht?

Gibt es irgenwelche Beweise für die angeblichen "Pogrome gegen Jüd*innen"?

Bzw. warum glaubt ihr, sowas behaupten zu dürfen?

Altes Problem,

 

Pogrome hat es in der Ukraine nicht gegeben. Allerdings ist die Befürchtung bereits mit dem Sturz von Janukovytsch wiederholt geäußert worden.

Wie der Rest vom Text wieder einmal der Versuch sich ein Gut und ein Böse zu basteln. Die Faschos auf der einen und der Rest (oder sogar Antifaschisten) auf der anderen Seite. Das aber ausgerechnet beim Anti-maidan in Odessa auch russisch-nationalistische Rechtsradikale mitgewirkt haben sollen, kein Wort.

Komisch das die Rote Hilfe OG Berlin da mit macht, die haben doch ne Interna Arbeitsgruppe die es besser weiß.

"Pogrome hat es in der Ukraine nicht gegeben." Das sehe ich aber ganz anders. Wer ein Gebäude anzündet, in dem sich zahlreiche Menschen befindet, nimmt deren Feuertod oder den Tod durch Ersticken billigend in Kauf. Wer die Fotos der Leichen sieht, muss zudem zu dem Schluß kommen, dass die Menschen nicht nur durch Rauch und Feuer starben sondern einige vorher schon gezielt ermordet wurden (siehe das Foto der erstickten schwangeren Frau in einem unversehrten Büro des Gewerkschaftshauses). Alles zu sehen auf der Website http://www.odessa-mahnung.de, zudem zahlreiche Videos, auch von den gewalttätigen Ereignissen, die vor dem Angriff auf das Gewerkschaftshaus geschahen.

"Das aber ausgerechnet beim anti-maidan in Odessa auch russich-nationalistische Rechtsradikale mitgewirkt haben sollen, kein Wort." Zu dieser Behauptung fehlt mir der schlüssige Beweis. Da du aber auch selbst von einem "mitgewirkt haben sollen" schreibst, scheinst du hier nur eine unbewiesene Behauptung weiter zu geben.

"Pogrome" bezieht sich auf "gegen Jüd*innen", die hat es nicht gegeben.

 

Ich denke, dass das Wort Pogrom hier überhaupt nicht hingehört. Der Anti-Maidan hatte schließlich zunächst einen Angriff auf den gemeinsamen "Fanmarsch", der Fans von Tschornomorez Odessa und Metalist Charkiv durchgeführt. Die Folge waren mehrere Tote und hunderte Wütender Anhänger der Clubs, Anwohner*innen und organisierter Faschisten welche mit den Fans von Charkiv angereist waren. Ergebnis war dann die Verfolgung der Angreifer*innen und später der Angriff auf das Camp des Anti-Maidan am Gewerkschaftshaus + die weiteren Folgen.  Sorry Pogrom ist was anderes. Problematisch daran ist, dass viele Leute es sich bequem machen,: weil viele der späteren Angreifer ukrainnische Faschos waren und ein Gewerkschaftshaus brannte werden aus den Opfern Linke, Antifaschisten, Gewerkschafter usw. Belege nischt.

 

"Zu dieser Behauptung fehlt mir der schlüssige Beweis. Da du aber auch selbst von einem "mitgewirkt haben sollen" schreibst, scheinst du hier nur eine unbewiesene Behauptung weiter zu geben."

Es gibt entsprechende Berichte über den "Anti-Maidan" in Charkov, Odessa, Donezk. Auf deutsch und englisch gibt es Sekundärtexte, Original meines Wissens nur auf Russisch und Ukrainisch. Die "Debatte" ist nun schon ein paar Monate her. Nimm dir einfach die Zeit, benutz google (oder ähnliches) und du wirst die Texte finden. Ich such die jetzt nicht raus.

Ich will mit dir nicht darüber streiten, ob das was in Odessa passiert ist ein Pogrom war. Ich empfehle dir dazu, bei Wikipedia Pogrom einzugeben. 116 Tote in einem Gewerkschaftshaus, davon viele mit Schussverletzungen, andere mit unversehrten Körper, aber verbrannten Köpfen, sollten dir zu Denken geben.

Der "Fanmarsch" war eine Demonstration von nationalistischen Hools, zeitgleich gab es einen Aufmarsch von organisierten Faschisten. Dagegen formierte sich berechtigter Widerstand (wie er auch hier im Lande bei angekündigten Nazi- oder Hool-Auftritten üblich ist). Die Auseinandersetzungen wurden von beiden Seiten mit äußerster Härte geführt, aber die Staatsmacht stand letztendlich eindeutig auf der Seite der Faschisten, denn diese konnten schließlich unbehelligt zum Anti-Maidan-Camp vordringen, ausgerüstet mit Waffen und Brandsätzen und das Camp und Gewerkschaftshaus in Brand setzen.

Und noch etwas: Ob die Opfer Linke, Antifaschisten, Gewerkschaftler oder prorussische Separisten waren ist völlig sekundär. Ich empfinde deine Aussagen als äußerst zynisch.

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"aber die Staatsmacht stand letztendlich eindeutig auf der Seite der Faschisten", also Anti-Maidan doch Faschisten?

Die Polizei deckte den Überfall auf Maidan-Anhänger, gibt's dutzende Videos davon. Auch der Einsatzleiter ist in demselben Auto abgehauen, in dem der dicke Anti-Maidan-Schütze saß, der die Leute von Maidan mit einer Kalaschnikow beschossen hat. Auch dazu gibt es  ein Videos, das du sicher leicht finden kanns.

Wenn du auch kein Russisch kannst, findest du hier Fotos und Videos, auf denen zu sehen ist, dass der Einsatzleiter (Dmitrij Futschedschi) mit dem Kalaschlikow-Schützen (Vitali "Botsman" Bud'ko) im gleichen Auto abhaut: http://dumskaya.net/news/strelok-035423/

 

Wer sich näher mit den Ereignissen in Odessa auseinandersetzen will, sollte sich mindestens die Ergebnisse der Arbeit von der "Gruppe 2. Mai" aus Odessa anschauen. Da muss man aber Russisch können oder Leute finden, die es ins Deutsche übersetzen können. (Was man auch dann hier auf linksunten posten kann - wäre zumindest ein sinnvoller Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Tragödie.)

in der obigen Liste von Gräueltaten der "ukrainischen Faschisten" fehlen noch das abgeschossene malaisische Flugzeug und  die gekreuzigten russischsprachigen Babys von Slowjansk.

Der Bürgerkrieg war 1917-1922!

Damals gab es noch schlaue Menschen - Russen, Ukrainer, Juden und Griechen - die nannten sich als Teil der Machnobewegung Anarchisten, bildeten eine Partisanenarmee, hielten befreite Gebiete und kämpften gegen Nationalisten, Zaristen, Bolschewiki und "Demokraten".

Trotzki vernichtete sie schliesslich, nachdem man vier Mal zusammen mit seiner sich aufbauenden Roten Armee im Bündnis gegen die Reaktion gekämpft hatte.

Die Feinde der Machnobewegung sind auch heute die Verantwortlichen des Konflikts, denn dank der "kommunistischen", demokratischen und nationalistischen Lügenmärchen kennt kaum noch jemand die wahren Helden der Geschichte.

Ja. Wem oder welche es darum ginge, eine ruhmreiche Geschichte der Ukraine zu konstruieren, könnte da ansetzen. Leider redet wer oder welche von Geschichte spricht, zumeist auch von der Gegenwart. Und in dieser Gegenwart haben weder die ukrainischen, neoliberalen Verbündeten von IWF, EU und Co. noch die örtlichen Verbündeten russischer NationalistInnen ein Interesse an solchem Ruhm. Stattdessen sind sich beide Parteien darin einig, in Lenin und Stalin eine Art Vorgänger von Präsident Putin zu sehen. Die Sovietunion gilt dann als russisches Kolonialprojekt (Tomothy Snyder ist wohl der bekannteste Verfechter dieses Ansatzes) und der Sieg im GVK als ausschlielich russischer Sieg mit der Ukraine als Verlierer an der Seite Deutschland- wie der Ukrainische Ministerpräsident im ZDF unwidersprochen dummquatschen durfte.

 

Des weiteren sind sich beider Seiten darin einig, dass eine Macht auf der Suche nach skrupellosen Gewaltätern, einsetzbar für die wie auch immer zu definiernde Sache eines wie auch immer zu definierenden Vaterlandes in extrem rechten Kreisen noch immer fündig geworden sind. Mafia, Hooligans und Biker sind da zweite Wahl.  

 

Die "Lenin-Unterscheidung" bestimmt übrigens auch die Debatten in Deutschland und auf Indy: Ein Nazi, der ein Lenindenkmal einreisst ist dann kein Nazi, sondern Verfechter westlicher Werte. Und ein Nazi, der ein Lenindenkmal verteidigt ist ein Antifaschist ("wenn das der Führer wüsste"). AntifaschistInnen, die Nazis jeweils Nazis nennen, bleibt dabei die, durchaus ruhmvolle, Rolle des Verräters. Verräterin am Antifaschismus (anzuprangern durch die Junge Welt) oder Verräter westlicher Werte (zu beklagen durch boell.de)

 

Und vielleicht sollten wir abschließend einfach froh sein, dass die wirklich ruhmreichen Elemente der ukrainischen Geschichte, anders als Stalin oder - schlimmer noch- Bandera für jegliche der Konflikparteien so völlig nutzlos ist. Wer weiss, was sie aus diesem Erbe gemacht hätten.

bringen wir Scheisse mal auf den Punkt - damit hier im Jahre 70, nach dem Ende des deutschen Faschismus sich neben der Verführungslüge, nicht noch eine zweite Legende in die Köpfe brennt.

 

Was in der Ukraine, auf Seite des offiziellen Staates abläuft, ist übelster Faschismus und wer diese ukrainische Scheisse auch noch verteidigt, ist raus, aber sowat von raus.

 

In diesem Sinne - kein Vergeben, kein Vergessen!

was du schreibst ist blödsinn.noch keiner der Kommentatoren hat eine "ukrainische Seite" verteidigt

...eine Tragödie. Was in Odessa abgelaufen ist, war ein gezieltes Progrom, welches den Tod von Menschen fest einkalkuliert hat.

 

Punkt - und nun kannste deine Wortwahl überdenken und die Sinnhaftigkeit suchen.

Quatsch mit soße. Es geht in keine weise darum etwas schön zureden. Ein pogrom ist schlicht was anderes. Warum tragödie nun falsch sein soll versteh ich nicht. Gezielt, geplant usw. Ich denke nicht, dass dies belegbar ist.

im Kern bedeutet? - Wenn nicht, dann bitte noch mal selbst nachschlagen und prüfen, ob hier das Tatbestand "jemand fällt schuldlos aus seiner hohen Stellung und stürzt aus großer Fallhöhe" irgendwo in Ansetzen gegeben ist; und für Gewichtung der Planung und der Zielgerichtetheit sowie für ein Pogrom spricht alles:

 

So wie Rostock-Lichtenhagen alle Merkmale eine Progroms in sich trägt  - und auch so von "uns" bewertet wird - , so trägt Odessa die gleichen Merkmale in sich!  

 

 

Ick kann dir nur empfehlen, die live tv show, die man damals so schick just in time live miterleben dürfte, dir ganz in Ruhe samt den Kommentaren noch einmal anzuschauen und natürlich vergisst nicht, die Show danach, wo sich die Horden noch einmal am Tatort versammelt haben, und genau davor ihre dreckige Fahne gehisst haben, zur Gemüte zu führen - und dann, wenn du über solche Kontakte verfügst, frag mal, wie die Stimmung in den Wochen davor in Odessa war - klick, klack Kindergarten.

 

Jetzt kannst du in Ruhe mal ne Weile beim Blick aufs schöne Grüne und Bäume über deine Aussage nachdenken!