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Am Mittwoch zog die fundamentalistische Piusbruderschaft gemeinsam mit Abtreibungsgegner_innen beim "Marsch des Lebens" durch Saarbrücken. Pro Choice, Antifa Saar und andere riefen zu Gegenprotesten auf. Am St. Johanner Markt trafen die Gruppen aufeinander. Am 1. Oktober fand in Saarbrücken der alljährliche "Marsch des Lebens" in Saarbrücken statt. Aufgerufen hatte die Piusbruderschaft gemeinsam mit dem Aktionskomitee "Christen für das Leben", Saarbrücken, die Aktion Leben e.V., Absteinach im Odenwald und das Bündnis für Lebensrecht und Menschenwürde, Trier.

Die Namensähnlichkeit zu dem am 20. September mit rund 5.000 Teilnehmer_innen in Berlin stattgefundenen Marsch, sei laut eines Teilnehmers in Saarbrücken zufällig. Es gäbe keine direkten Verbindungen zu den dortigen Organisatoren. Beiden gemein ist ihr Ziel: "Schutz ungeborener Kinder", sprich pro Abtreibungsverbot. Schwangerschaftsabbruch sei Mord, so die Parole.

Während sich Piusbrüder und Abtreibungsgegner_innen gegen 18:30 Uhr vor der Familienberatungsstelle "pro Familia" in der Mainzer Straße/Arndtstraße sammelten und von dort Richtung Innenstadt zogen, formierte sich der Widerstand gegen Sexismus, Homophobie und Antifeminismus auf dem St. Johanner Markt. Aufgerufen hatten unter anderem die Antifa Saar und das Pro Choice Aktionsbündnis. Gegen 20:00 Uhr trafen beide Seiten aufeinander. Das Polizeiaufgebot war im Vergleich zum Vorjahr deutlich größer. Eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) hielt die Protestierenden auf dem Platz, während die Abtreibungsgegner_innen ihre Abschlusskundgebung und Gebete nicht wie geplant am Brunnen mitten auf dem Platz sondern in der Bahnhofstraße am Zugang zum St. Johanner Markt abhalten mussten. Beiderseits der Polizeikette befanden sich etwa 100 bis 120 Teilnehmer_innen. Die Piusgegner_innen versuchten lautstark die Reden zu stören. Während ihnen das im letzten Jahr erfolgreich gelang, konnte die Bruderschaft dieses Mal mit mobiler Beschallungsanlage dagegen halten und zumindest innerhalb ihrer Anhänger_innen ihr Programm abspulen. Bis auf den gut besuchten Marktplatz drangen die Gebete letztlich nicht. Nach dem Abzug der Abtreibungsgegner_innen wurde die Kundgebung auf dem Platz ebenfalls aufgelöst.