Varoufakis in Berlin

DiEM25-Maenner

In den vergangenen Tagen war der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis in Berlin. Am Wochenende nahm er an einem Treffen von Blockupy teil und am Dienstag gründete er zusammen mit anderen - im Rahmen einer Großveranstaltung in der Volksbühne Berlin - die „Democracy in Europe Movement 2025“ (DiEM25).

 

Das Blockupy-Treffen wurde mit den bündnis-üblichen Jubelmeldungen eingeleitet: „'Die Eiszeit ist vorbei. Zu Beginn der Jahres 2016 kommt wieder etwas in Bewegung. Sei es, dass die Menschen an den Rändern Europas, wie in Portugal, die Normalität der Austerität nicht mehr akzeptieren oder dass hier die Menschen wütend werden, wenn sie sehen, dass trotz aller Lippenbekenntnisse weiter an den Grenzen Menschen sterben und die soziale Infrastruktur auf dem Rücken der Geflüchteten zusammen gekürzt wird, ' sagt Blockupy-Sprecherin Hannah Eberle." (http://blockupy.org/6408/pm-blockupy-aktive-beratschlagen-ueber-notwendigen-protest-gegen-krisen-und-grenzregime-besuch-von-diem-yannis-varoufakis-angekuendigt/)

 

Daß sich "die Menschen" gar nicht so einig sind, was die Geflüchteten anbelangt; daß es AfD, Pegida und die militante Rechte gibt, geht dabei schnell mal unter - dabei war gerade dies nur eine Woche zuvor bei einem bundesweiten Treffen von Linksradikalen aus Antifa- und Antirassismus-Initiative gerade ein Thema gewesen: https://soliparty.wordpress.com/2016/02/05/anmerkungen-zur-antifra-debatte/. Genauso geht dabei unter, dass das portugiesische (und das spanische) Wahlergebnis von Ende des vergangenen Jahres alles andere Durchbrüche gegen den Neoliberalismus sind: Das linksregierte Portugal steht jetzt schon wieder ähnlich unter Druck wie die griechische SYRIZA-Regierung im vergangenen Jahr:

 

Portugal unter Druck (v. 22.01.2016)

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59291

 

und

 

Portugal unter Kuratel (v. 08.02.2016)

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59303

 

Und in Bezug auf Spanien wurde vor kurzem bei de.indymedia zu recht vor Reinkarnationen der Sozialdemokratie und "Reformalternative"-Illusionen gewarnt. In diese Rubrik dürfte auch das Gründungsmanifest von „Democracy in Europe Movement 2025“ fallen: In einem Flugblatt, das am Dienstagabend vor der Volksbühne verteilt wurde, wurde jedenfalls vor dem "stumme[n] Zwang der Verhältnisse und d[er] juristische[n] Illusion der Politik" gewarnt: https://de.indymedia.org/node/7909.

 

Ziel von DiEM25 ist es: "Demokratisieren wir Europa! Denn die EU wird entweder demokratisch sein, oder sie wird zerfallen!" - Mit der Demokratie in den eigenen Reihen (bzw. deren Öffnung über einen kleinen Kreis von Stars und Sternchen hinaus) scheint es freilich noch nicht so ganz zu klappen: "Für das Publikum war kein Platz. Kurz vor Mitternacht wurden ein paar Fragen zugelassen, fünf Minuten lang. [...]. Interessanter, als die Publicity-Veranstaltungen am Abend und am Morgen, war, was sich dazwischen in der Volksbühne abgespielt hat. Etwa 200 Interessierte diskutierten Fragen, die sich mit dem DiEM-Projekt stellen. Diese Versammlung war kaum öffentlich bekannt. Die Diskussionsrunden galten als "geschlossen". Die Teilnehmer waren sozusagen handverlesen. Varoufakis and Friends. Ein fragwürdiges Verfahren, das nicht mit dem Anspruch auf Transparenz zusammenpasst." (http://www.heise.de/tp/artikel/47/47345/1.html) Mit dabei im Freundeskreis: Teaparty-Fan [1] und Vergewaltiger [2] Julian Assange...

 

Eines der besseren Statements an diesem Abend kam von Hans-Jürgen Urban von dem IG Metall-Vorstand, "der erstens darauf pocht, dass die angepeilte Demokratisierung nicht bloß die politische Form, die Institutionen und Verfahren erfassen darf, weil sie unvollendet bleiben wird, wenn nicht auch die Ökonomie von dieser Demokratisierung radikal ergriffen wird – was Fragen nach Eigentum und so fort aufwirft. Urban sagt zweitens, dass ein anderes Europa überall erkämpft werden muss, vor allem aber in Berlin – gegen das deutsche, auf Exportnationalismus gründende Hegemoniestreben." (http://www.neues-deutschland.de/artikel/1001272.so-ein-theater.html)

 

Presseerklärung zu den Ergebnissen des Blockupy-Treffens:

http://blockupy.org/6412/pm-blockupy-geht-in-die-naechste-runde-und-kommt-nach-berlin-mobilisierungen-nach-berlin-blockupy-bei-diem25/

 

ND-Bericht über die Volksbühnen-Veranstaltung am Dienstagabend:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/1001139.diem-der-zerfall-europas-muss-gestoppt-werden.html

 

Vorab-Bericht vom 2. Januar:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/996620.plan-c-varoufakis-startet-neue-bewegung-in-berlin.html

 

Verschiedene - kontroverse - Texte zur Diskussion über "wahre Demokratie":

http://plaene.blogsport.eu/begriffe/demokratie/

 

 

[1] "Im August 2013 bekannte Assange seine Bewunderung für Ron Paul und dessen Sohn Rand von der Tea-Party-Bewegung." (https://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Assange#cite_ref-21) "WikiLeaks founder Julian Assange gave a strong endorsement to the libertarian wing of the GOP on Thursday, praising Sen. Rand Paul (R-Ky.) and his father, former Rep. Ron Paul (R-Texas), for their political views. "[I] am a big admirer of Ron Paul and Rand Paul for their very principled positions in the U.S. Congress on a number of issues," Assange said during a forum hosted by Deakin University and transparency organization OurSay.org. [...]. The current libertarian strain of political thought in the Republican Party was the "the only hope" for American electoral politics, Assange concluded." (http://www.huffingtonpost.com/2013/08/16/julian-assange-rand-paul_n_3768841.html)

"Im Gegensatz zur gängigen Meinung, dass die heutige Weltordnung „kapitalistisch“ oder „neoliberal“ dominiert sei, betrachten viele Libertäre das derzeitige globale Staatensystem als sozialistisch und sehen eine generelle Tendenz zu Totalitarismus und Kollektivismus. Dementsprechend wird beispielsweise die Globalisierung als Selbstentfaltung weltweit vernetzter Wirtschaftsakteure verstanden, die autoritäre Staaten durch Protektionismus einschränken wollten, um ihre eigene Macht zu erhalten.

Die meisten Libertären sind skeptisch gegenüber einer rechtsstaatlich uneingeschränkten bzw. wenig eingeschränkten Demokratie. Einige lehnen sie als Herrschaftsform (Regierungsform) ab. So kritisiert der Ökonom Bryan Caplan irrationales Wählerverhalten in der Demokratie. Hans-Hermann Hoppe befürwortet „Freiheit statt Demokratie“ und sieht die Monarchie gegenüber der Demokratie als geringeres Übel an." (https://de.wikipedia.org/wiki/Libertarismus#Stellung_im_politischen_Spektrum_und_Kritik)

"Anti-Establishment-Protest artikuliert sich hier als Kampf für einen staatsfreien Kapitalismus. In den USA formiert sich dieser minimalstaatliche Libertarismus in der Tea Party, die auch
rechtsextreme Splittergruppen wie Milizen, Patriot-Gruppen oder weiße Suprematisten anzieht. In Deutschland findet er ein Forum in der Zeitschrift 'eigentümlich frei', die sich als
'Marktplatz für Liberalismus, Anarchismus und Kapitalismus' versteht. Ihre ideologischen Leitfiguren sind Murray Rothbard und die Philosophin Ayn Rand, die Eigennutz und Egoismus moralphilosophisch als Tugenden legitimiert. Ziel ist die staatlich ungehinderte Nutzenmaximierung neuer 'Leistungsträger' in Finanz-, Marketing-, Management- und Akademikerkreisen oder im PR- und IT-Bereich. Das Grundübel sehen sie im 'Sozialdemokratismus', von dem auch die CDU unter dem Vorsitz von Angela Merkel befallen sei. Libertarier sind gegen die von den Grünen geschürte 'öko-alarmistische Klimaangst', gegen Feminismus und 'Genderterror', gegen die 'gutmenschlich' auftretenden Kirchen, gegen die 'Diktatur der political correctness', gegen den Sozialstaat und den 'Gleichheitskult'. Seit 2007 sucht der Herausgeber von 'eigentümlich frei', André Lichtschlag, der ein Bündnis radikal libertärer und nationalkonservativer
Kräfte anstrebt, auch die Nähe zum RE. Neben dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt und dem Nationalanarchisten Peter Töpfer kam Angelika Willig, bis 2009 Chefredakteurin von 'Hier & Jetzt', der Theoriezeitschrift der sächsischen NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten und Vordenkerin eines grundsätzlichen Systemwechsels, zu Wort. Als ideologisches Bindeglied zwischen Libertarismus und RE fungiert der Sozialdarwinismus als Ideologie der naturgewollten Überlegenheit der Starken gegenüber den Schwachen, der Elite gegenüber der Masse." (http://www.bpb.de/system/files/pdf/4FP0SI.pdf, S. 38)

 

[2] https://linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2016/01/1972373736.pdf, S. 14 - 16.

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Ich empfehle dazu:

 

Linke Politik im nationalen Interesse, der Kampf des Falschen gegen das Falsche und die Anfälligkeit deutscher Keynesianer für Querfronten.  

Von Thomas Ebermann

 

http://konkret-magazin.de/aktuelles/aus-aktuellem-anlass/aus-aktuellem-anlass-beitrag/items/rechte-leute-von-links.html

 

https://soundcloud.com/dieuntuechtigen/konkret-und-die-untuchtigen-mit-keynes-fur-deutschland-thomas-ebermann

 

Zur Kritik der keynesianistischen Krisenanalyse:

 

Aktuelle Konjunktur- und Krisentheorien – ein kritischer Überblick

 

http://www.guenther-sandleben.de/mediapool/57/574173/data/Krisentheorie_Publ.pdf

 

und

 

Herrschaft des Finanzkapitals? Versuch einer theoretischen Klärung

 

http://www.guenther-sandleben.de/mediapool/57/574173/data/Aufsatz_Sandleben_Lux_Leipzig_2015_Auszug.pdf

Die Leute auf der Bühne von Diem25 tun so, als gäbe es in Europe in erster Linie ein Demokratieproblem. Auch die Sprechering von Blockupy hat nicht ein einziges Mal das Wort KAPITALISMUS verwendet. Insofern diskreditiert sich die Bewegung von anfang an selbst, wenn sie die Dinge nicht beim Namen nennt, geschweige denn irgendwie ins Auge fasst, den Kapitalismus abzuschaffen. Die Krise in Europa ist ja auch keine Demokratiekrise, es ist eine kapitalistische Krise, mit den Problemen der Ausbeutung, Umverteilung, Konkurrenz- und Standort"logik".

 

PS: Der Vergewaltigungsvorwurf gegenüber Assange ist nix bewiesen, deswegen ist die Vorverurteilung im Artikel unnötig!

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"Und als Schlußfolgerung wandte er sich unter anderem gegen „die Ablehnung jeglicher Abschiebungen“:"

 

da less ich gar nicht weiter

 

genau sollen se doch da Frauen vergewaltigen wo se her kommen, schützt die deutsche Frau!

 

pffffff was nen scheiß

 

Der verlinkte Artikel kritisiert die eingangs zitierte Position.

!

ups dann war ich zu schnell, sorry!

 

das ist das Internet, ich sachs euch, info nach info und am ende wirste dumm ;-)

es gibt aber auch jede Menge andere Texte zu der Sache. Nach allem was ich gelesen habe ist es derzeit einfach nicht möglich dem Assange eine Vergewaltigung vorzuwerfen. Vor allem hat das in dem Kontext von Diem25 rein garnichts verloren und ist billige Demagogie, welche den ganzen Artikel in Frage stellen könnte, denn man weiß dann auch nicht, wie seriös die anderen Aussagen sind.

einfach nicht möglich dem Assange eine Vergewaltigung vorzuwerfen.

 

Mir als Feministin reichen für einen politischen Text die Aussagen der beiden Frauen. Und allen anderen sollte ausreichen, daß der Sachverhalt als solcher im Grundsatz ja gar nicht strittig ist:

 

s. meinen untenstehende Ergänzung von heute (Do, 11.02.2016) um 19:21 h: https://linksunten.indymedia.org/de/comment/view/17775,

 

sondern allenfalls die Auslegung des britischen Rechts, das mir als Feministin genauso wenig wie das deutsche gefallen muß; vgl. dazu bspw.:

 

Ulrike Lembke, Sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum – Rechtslage und Reformbedarf in Deutschland


http://www.legal-gender-studies.de/sexuelle-uebergriffe-im-oeffentlichen-raum-rechtslage-und-reformbedarf

 

via http://www.trend.infopartisan.net/trd0216/t100216.html

 

und

 

http://maedchenblog.blogsport.de/2010/08/06/nichts-kapiert/#comment-43985, http://maedchenblog.blogsport.de/2010/08/06/nichts-kapiert/#comment-44140 und http://maedchenblog.blogsport.de/2010/08/06/nichts-kapiert/#comment-44205.

 

PS.:

 

Am übernächsten Wochenende gibt es im übrigen in Madrid eine "Plan B"-Konferenz - ebenfalls mit Varoufakis -, bei der es ein Panel mit dem Titel "The Plan B must be feminist or won’t be" / "El Plan B será feminista o no será" gibt:

 

http://plaene.blogsport.eu/2016/02/11/fr-d-19-so-d-21-feb-plan-b-konferenz-in-madrid/ -

 

keine Ahnung, ob die Organisatorinnen dieses Panels eine Zusammenarbeit mit Assange schick finden / fänden...

hetz........

tut mir leid,

der artikel ist einem wirren kopf entsprungen

welches sich klar im wilden hopping zwischwn link

und text ausdrückt.

menschen als vergewaltiger zu bezeichnen ohne das

irgendwas bewiesen ist, als die politische dimenson

darin nicht zu betrachten.........usw

 

also du wirres, hetzerisches vögelein,

wünsch dich noch mal in mamas schoß

mit liebe wird das dann noch mal was.

 

ok??

"menschen als vergewaltiger zu bezeichnen ohne das irgendwas bewiesen ist, als die politische dimenson darin nicht zu betrachten"

 

1. Sexuelle / sexualisierte Gewalt IST als solche politisch - Symptom der gesellschaftlichen Struktur des Patriarchats, in dem wir leben:

 

"in einer gesellschaft, in der weltweit frauen und mädchen aufgrund patriarchaler machtordnung unterdrückt werden, vergewaltigt werden, ihre gefühle, ihre kreativität, ihre körper, ihre phantasie, ihre lust, ihre arbeitskraft, ihre intelligenz, ihr wissen ausgebeutet werden, in der frauen eine unterstellte, eine kolonisierte soziale klasse sind, haben frauen individuell und kollektiv die berechtigung, mit jedem mittel gegen das system ihrer unterdrückung und gegen jeden einzelnen unterdrücker vorzugehen! die würde der frauen zu wahren, ist grund genug, sich zu wehren. feminismus ist nicht nur selbstverteidigung mit dem rücken zur wand und dem grauen im herzen. feminismus ist nicht allein der gesellschaftliche rückzug in frauengemeinschaften. das empören gegen ungerechtigkeit, die wut im bauch, die theorie von unterdrückung und veränderung. feminismus ist mehr als die reaktion auf politische umstände oder materielle bedingungen. feminismus ist das bewußtsein, nicht nur von ursachen der unterdrückung, sondern auch von bedingungen, notwendigkeiten, möglichkeiten der veränderung. dieses bewußtsein ist nicht abstrakt, sondern ist die benennung von verantwortlichen, täglich, nächtlich, privat und öffentlich, hier und international!"

http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/04/21/doku-eine-feministische-kritik/

 

Siehe außerdem:

 

  • when my anger starts to cry... [der nach der Überschrift folgende Text ist auf Deutsch]


http://asbb.blogsport.de/2008/03/23/when-my-anger-starts-to-cry/

  • Das Märchen von der bösen Definitionsmacht

https://linksunten.indymedia.org/de/node/90444

 

2. https://linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2016/01/1972373736.pdf, S. 15 f.:

 

 

Die nicht-einvernehmliche Nicht-Verwendung von Kondomen wurde von Assanges An­walt später in dem britischen Auslieferungsverfahren bestätigt: Weil die eine Frau ‚die Sa­che’, die dadurch aus dem Schlaf geweckt wurde, über sich ergehen ließ, und das Wider­streben der anderen dazu führte, daß sich Assange schließlich ein Kondom überzog und der weitere Sex dann einvernehmlich stattfand, soll es nach britischen Recht aber keine Vergewaltigung, sondern einvernehmlich gewesen sein – so die juristische Argumentation dieses Anwaltes. (Daß es sich sehr wohl jedenfalls nach schwedischem Recht um Verge­waltigungen handelte, ist nach dieser Argumentation des Anwaltes nicht bestritten.)

In Bezug auf den ersten Fall sagte, der Anwalt laut Guardian, daß she woke up by his penetrating her“ / „sie wachte dadurch auf, daß er sie penetrierte“. Sie habe dann umge­hend gefragt (was ja wohl nur als Zeichen des Erstreckens gedeutet werden kann), „if he was wearing anything. He answered: ‚You.’“ Und dann fügte sie sich in die Situation, in­dem sie sagte: You better not have HIV.“ Interpretation des Anwalts: She may have been upset, but she clearly consented to its [the sexual encounter's] continuation and that is a central consideration.“ / „Möglicherweise war sie aufgebracht [bestürzt], aber sie stimmte der Fortsetzung [des Geschlechtsverkehr] zu, und dies ist der zentrale Gesichts­punkt.“

Und in Bezug auf den zweiten Fall sagte der Anwalt: „Die körperlichen Avancen des Be­schwerdeführers [gegen den Auslieferungsantrag, also Assange] wurde anfangs willkom­men geheißen, aber dann wurde es unangenehm, weil er ‚roh und ungeduldig’ war … Sie lagen im Bett. AA [Die Anzeigende] lag auf dem Rücken und Assange lag über ihr … AA spürte, daß Assange versuchte, seinen Penis direkt [gleich / geradewegs] in ihre Vagina zu stecken, was sie nicht wollte, da er kein Kondom trug. … Sie sprach dies nicht aus. Statt dessen versuchte sie, ihre Hüften zu drehen und presste ihre Beine zusammen, um eine Penetration zu vermeiden. … AA versucht mehrfach ein Kondom zu erreichen, was Assange dadurch unterband, daß er ihre Arme festhielt und ihre Beine auseinander drückte; er versuchte, sie mit seinem Penis ohne Kondom zu penetrieren. […]. Aber ent­scheidend sei, so [Rechtsanwalt] Emmerson, daß es nicht in ausreichendem Maße an Konsens [Einvernehmlichkeit] fehlte, um ungesetzlichen Zwang zu bejahen. Denn ‚nach einer Weile fragte Assange AA, was sie denn da mache und warum sie ihre Beine zusam­menpresse. AA sagte ihm, daß sie möchte, daß er ein Kondom überzieht, bevor er in sie eindringe. Assange ließ ihre Arme los und zog sich ein Kondom über, das AA ihm gab.’“1

Und dann fügte der Anwalt noch hinzu: Nichts von dem, was er sage,

  • solle „challenge whether they felt Assange's conduct was disrespectful, discour­teous, disturbing or even pushing at the boundaries of what they felt comfortable with.

  • D.h.: Nichts davon solle „bezweifeln, daß sie [die beiden Anzeigen erstattenden Frauen] Assanges Verhalten als geringschätzig, unhöflich und verstörend empfan­den und sogar die Grenzen dessen, womit sie sich wohlfühlten, verdrängte.“

 

Was auch immer dieser vage Satz ausdrückten soll (vielleicht ein moralisches, aber nicht juristisches Schuldeingeständnis) – auf alle Fälle schließt er eine Falschbeschuldigung aus Rache (für ganz andere Dinge) und ein Regierungskomplott aus.2 Es wird ganz klar zugegeben: Es gab Sex, und er verlief nicht nach den Vorstellungen der Frauen.

 

Manche Männer mögen sich vielleicht fragen, warum der nicht einvernehmlich begonne­ne Sex nicht abgebrochen wurde. Dies mag als erstaunlich empfunden werden oder als – aus Gründen der Überrumpelung oder aus Angst vor [weiterer] Gewaltanwendung – ver­ständlich betrachtet werden. So oder so ändert dies aber nichts daran, daß zunächst nicht-einvernehmliche „sexuelle Handlungen“ (§ 177 deutsches StGB) von einiger Erheblichkeit“ (§ 184h deutsches StGB) erfolgten (nach aktuellem deutschen Recht liegt eine sexuelle Nötigung / Vergewaltigung3 nicht nur dann vor, wenn ein Penis in eine Körperöffnung gesteckt wird!) – auch wenn es danach vielleicht noch einvernehmliche Handlungen gab. Jedenfalls der deutsche Tatbestand der (vollendeten) sexuellen Nötigung ist von Julian Assange durch die anfänglich nicht-einvernehmlichen Handlungen erfüllt worden; außerdem handelt es sich nach deutscher Rechtslage mindestens um den Versuch einer Vergewaltigung.

 

Ohne hier die britische Rechtslage zu diskutieren, ist damit klar: Hätte Assange die zuge­gebenen Handlungen in Deutschland begangen, müßte er verurteilt werden; hätte er sich nach den Taten in Schweden in Deutschland befunden, hätte er an Schweden ausgelie­fert werden müssen (und entsprechend hatten die britische Gerichte entschieden). Das schwedische Strafverfahren ist keine politische Verfolgung (im Sinne des Asylrechts, auch wenn sexuelle Gewalt politisch – Teil eines gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnis­ses – und nicht nur persönliches Fehlverhalten ist)! Der Aufnahme Assanges in die ecua­dorianische Botschaft mögen antiimperialistische Motive zugrundeliegen, tatsächlich ist sie Schutz eines – letztlich geständigen – Vergewaltigers. Es gibt keine politische Rechtfertigung für die Handlungen Assanges gegenüber den beiden Frauen.

 

1 meine Übersetzung und meine Hervorhebungen. Englisches Original im Guardian: „The appellant [Assange]'s physic­al advances were initially welcomed but then it felt awkward since he was ‚rough and impatient’ … They lay down in bed. AA was lying on her back and Assange was on top of her … AA felt that Assange wanted to insert his penis into her va­gina directly, which she did not want since he was not wearing a condom … She did not articulate this. Instead she there­fore tried to turn her hips and squeeze her legs together in order to avoid a penetration … AA tried several times to reach for a condom, which Assange had stopped her from doing by holding her arms and bending her legs open and trying to penetrate her with his penis without using a condom. AA says that she felt about to cry since she was held down and could not reach a condom and felt this could end badly. But crucially, Emmerson said, there was no lack of consent suffi­cient for the unlawful coercion allegation, because ‚after a while Assange asked what AA was doing and why she was squeezing her legs together. AA told him that she wanted him to put a condom on before he entered her. Assange let go of AA's arms and put on a condom which AA found her.’“ (http://www.theguardian.com/media/2011/jul/12/julian-assange-extradition-live-coverage)

2 At a minimum, such language would seem to preclude two of the defenses that have previously been offered by Assange defenders — that the complainants were merely spurned lovers or government plants concocting fantastical stories for their own purposes. (http://studentactivism.net/2011/07/12/assange-lawyer-concedes/)


3 Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung sind seit Ende 1990er Jahre in Deutschland in ein- und demselben StGB-Para­graphen definiert, wobei Vergewaltigung als besonders schwerer Fall von sexueller Nötigung definiert ist. Der Begriff der Verge­waltigung reicht dabei weiter als aufgenötigte Penis-Vagina-Penetration.

"es ist eine kapitalistische Krise"

 

Ach du, ich glaub dem Kapitalismus gehts ganz gut...

!

denk ich auch

 

Die Krise heißt Kapitalismus!

Mir scheint an dem Einwurf könnte schon etwas dran sein:


http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/10/29/vier-zitate-zum-krisen-begriff/

 

1. Eine Krise für die ArbeiterInnenklasse oder für das Kapital?


2. Wachstums- oder Zusammenbruchskrise?


3. Krise – immer nur Krise?

der DAX fällt gerade und viele Kapitalisten haben ziemlich schlechte Laune... ;-)

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Das Finanzkapital ist aber nicht "der Kapitalismus"!

 

Jeder Unternehmer, also Arbeitgeber beutet aus, Lohnarbeit ist kapitalismus, entmenschlöichung, verdinglichung, der Kapitalismus rollt und rollt und rollt, was interessiert da der Dax, ich lebe nicht an der Börse ich lebe im "realen" Kapitalismus Tag für Tag, und im Moment sieht es nicht so aus als würde das sich in nächster Zeit ändern!

Endlich gibt es die iL europaweit!
Konnte wirklich keine ahnen was aus aus der ganzen Syrizasache geworden ist. Nein, das konnte man wirklcih nicht kommen sehen. Wir haben doch so fest dran geglaubt.

also wenn nicht mal anhand von Marxistischen Grundregeln der Kapitalismus kritisiert wird dann kommt ihrgend was heraus ......

Das Problem heißt Kapitalismus Kriese - Krieg - Konjunktur droht der Welt wir haben eine nicht mehr in den Griff zu bekommende Welt weite Finanzkriese der Europasische Aktien Markt ist um 5% eingebrochen die EZB druckt daraufhin weiter Geld und pumpt das in die Märkte ..... usw

Wann werden entlich die Grundlagen der Marksistische Okonomie anerkannt, wer das nicht tut der kann direkt in die SPD eintreten die Glaubt auch mehr Demokratie

wäre der Schlüssel zur stabilisierung der Welt. Ich bin nicht in der DKP MLPD MARX 21 oder anderen Organisationen aber die Grundlage der Marksistischen Okonomie lässt sich 1 zu 1 auch auf die dritte Industrielle Revolution anwenden. Nur so ist die Kritik an den derzeitigen Verhältnissen möglich. Eine ganze Reihe von Genossen glauben immer noch wenn Ihrgenwann die Lichter ausgen und kein Strom mehr aus der Steckdose kommt dann hätte sie die Rechnung nicht bezahlt. Das aber ganz andere Okonomische Probleme die Finanzkriese auslosen wird im Ansatz überhaubt nicht in der Analyse überlgt. Willy Brand ein Sozie hat mal gesagt mehr Demokratie wagen und Rosa Luxemburg und Karl Libknecht haben gesagt mehr Kommunismus wagen. 

grüße von dem Alten Vater Marx

 

Video: Diskussion über DiEM25 und die Überwindung der Dichotomie zwischen Nationalstaat und Europa

 

http://plaene.blogsport.eu/2016/02/12/video-diskussion-ueber-diem25/