(B) Protokoll, Reflektion & Einladung zum Offenen Treffen für Selbstorganisierung

Offenes Treffen für Selbstorganierung

Im Folgenden ein paar Gedanken zum Offenen Treffen für Selbstorganiserung, welches am 9. Dezember 2013 das erste Mal in Berlin stattfand. Aber nicht nur, denn mit dieser Veröffentlichung möchten wir zu einem weiteren offenen Treffen am 22. Januar einladen.

 


 

Einleitende Worte

Ein neues Datum wurde für das offene Treffen in Berlin festgelegt, um die Kommunikation zwischen organisierten Gruppen und Individuen zu verbessern und unsere revolutionäre Perspektive zu entwickeln/vertiefen.  Als kleine Einleitung für das nächste Treffen, möchten wir hier ein paar Worte zu unseren Reflektionen über das letzte Treffen loswerden....

Was eine inhaltliche Auseinandersetzung betrifft, war von vornherein klar, dass das Treffen limitiert sein würde. Obwohl das auch der Fall gewesen ist, haben wir die Diskussion mit einem positiven Gefühl verlassen. Wir hatten den Eindruck, dass der Wunsch nach einer Diskussion zu unseren Perspektiven von vielen geteilt wurde, und dass obwohl uns noch die Mittel und auch das Vertrauen zueinander fehlen, offen miteinander zu kommunizieren. Wir wissen es zu schätzen, dass sich nicht damit aufgehalten wurde, direkt in eine Auseinandersetzung zu ganz konkreten Themen zu fallen, und obwohl wir uns für die Zukunft wünschen, dass unsere Diskussionen auch zu konkreten Aktionen führen, halten wir es für gut uns erst einmal über unsere gemeinsamen Probleme auszutauschen, was genau unsere Ideen und Vorstellungen sind und wie wir diese mit unseren Projekten verknüpfen können....

Als größte Problematik sehen wir die Frage, wie wir tatsächlich miteinander kommunizieren. Natürlich ist es schwierig Diskussionen in solch großen Gruppen zu führen. Daher ist es auch verständlich, dass einige Teilnehmer-innen das Aufsplitten in kleine Gruppen als Erleichterung empfunden hätten. Wir finden gut, dass sich auch dagegen ausgesprochen wurde, da es nicht oft die Möglichkeit gibt, sich in einer großen Gruppe auseinanderzusetzen. Wir haben zu diesem Treffen eingeladen, um genau diese Möglichkeit in Berlin zu schaffen, uns selbst damit herauszufordern und den Charakter einer größeren Gruppe auch in Zukunft beizubehalten. Diese Problematik führte allerdings auch zu der Frage wie wir gemeinsame Entscheidungen treffen wollen/ können? Wir hoffen, dass das ein Thema auf dem kommenden Treffen sein kann, um die Qualität in zukünftigen Diskussionen zu verbessern.

Zu guter Letzt möchten wir allen Danken, die zum Treffen gekommen sind und unserer ersten Einladung Bedeutung geschenkt haben. Wir hoffen, dass alle (uns selbst eingeschlossen) genug Zeit für Reflektion hatten  und in der Lage sind mehr Inhalte in das nächste Treffen zu tragen.

Zur Erinnerung an die vorgeschlagenen Fragen:

Was fehlt in unserer Struktur und in unseren Versuchen uns selbst zu organisieren? Was fehlt, dass wir das Gefühl haben, es wäre wieder an der Zeit ein solches offenes Treffen zu etablieren?

Wie können wir die Lücken in unserer Kommunikation, welche sich in den letzten 2-3 Jahren vergrößerten, füllen?

Was wollen wir mit solch einem Treffen erreichen? Wo wollen wir damit hin und kann uns ein solches Treffen eine größere Perspektive ermöglichen?

Offenes Treffen für Selbstorganisierung // 22. Januar 2013 // Mehringhof


 



Protokoll des offenen Treffens vom 9.12.13 im Mehringhof

Um 19:30 startet das mit knapp 70 Leute gut besuchte Plenum.
Als Einleitung stellte sich der Vorbereitungskreis vor und erläuterte damit auch die Beweggründe für dieses Treffen (Text angehängt).
Da sich im Vorhinein für eine moderierte Diskussion entschieden wurde, übernahm die Moderation jetzt das Ruder und kündigte als erstes an, dass dieses Treffen, ob es weiter besteht oder nicht, auch einen direkten praktischen Hintergrund der Vernetzung haben sollte. Im Falle eines plötzlichen politischen Ereignissen wird sich offiziell um 20 Uhr des Abends spontan im Bethanien getroffen um ein gemeinsames politisches Reagieren zu ermöglichen.
Danach wurde die Diskussion eröffnet und einleitend dafür hatte die Vorbereitungsgruppe drei Fragen als Vorschlag formuliert, an welchen sich die Diskussion orientieren könnte:

Was fehlt in unserer Struktur und in unseren Versuchen uns selbst zu organisieren? Was fehlt, dass wir das Gefühl haben, es wäre wieder an der Zeit ein solches offenes Treffen zu etablieren?

Wie können wir die Lücken in unserer Kommunikation, welche sich in den letzten 2-3 Jahren vergrößerten, füllen?

Was wollen wir mit solch einem Treffen erreichen? Wo wollen wir damit hin und kann uns ein solches Treffen eine größere Perspektive ermöglichen?


In den Beiträgen, die die nächsten 2,5 Stunden folgten, wurde sich nur bedingt an diesen drei Fragen orientiert. Es entstand während des weiteren Verlaufs nur eine einzige wirkliche Diskussion. Alle anderen Beiträge waren zwar überwiegend sinnvoll, qualitativ und orientierten sich meist an der ersten Frage, doch bis auf ein paar Einzelfälle bezogen sich diese nicht aufeinander. Viel Zeit nahm jedoch die Frage in Anspruch, in welche Art von Struktur dieses Treffen zu führen sei und wie es jetzt ad hoc durchgeführt werden muss. (Dazu mehr weiter unten)
Aufgrund des nicht existenten Diskussionsfadens fassen wir jetzt erst einmal zusammen, welche Beiträge sich im Verlaufe des Treffens an der ersten Frage orientierten (diese spiegeln nur die Meinung von Einzelpersonen wieder und sind nicht Resultat einer Gruppendiskussion).

- Gruppen aus Randbezirken fühlen sich nicht eingebunden und wenig unterstützt.

- unsolidarisches Verhalten auf Demos, keine Ketten, massiver Alkoholkonsum. Konsumverhalten, ritueller gestellter Rahmen , meist organisiert von den gleichen , oft Großgruppen. Keine Auseinandersetzung mit dem Thema und Verlauf der Aktionen(Demos)

-Demos und politische Aktionen erscheinen als Events und werden nur auf lange Sicht gut mobilisiert. Die Bereitschaft zu spontanen Aktionen scheint nicht vorhanden


Die Mobilisierung in anderen Ländern läuft besser. Oft werden Facebook und andere SocialMedia verwendet. Damit soll ermöglicht werden auch Menschen außerhalb der linken Szene anzusprechen. Die Akteure haben scheinbar vor der Strafverfolgung weniger Respekt

-Es werden mehr sichere Kommunikationsformen benötigt.

-Es wird ein Kommunikationsraum/Rahmen benötigt

-Ist eine Demonstration noch ein angemessenes Mittel?

-Es gibt kein „Wir“ . Wenn wir nicht untereinander Respekt zeigen , wer soll Respekt vor uns haben

-Keine Kommunikation untereinander im täglichen Leben , auf der Straße, in Cafes etc.. In anderen Ländern klappt das besser. Auf kleinerem Raum  über Mund-zu-Mundpropaganda und persönliche Kontakte. Nicht Mobilisierung sondern Vernetzung ist das Problem

-Es wird ein Raum benötigt, der einen persönlichen Austausch über die Kleingruppen hinaus ermöglicht. Wir müssen schneller zusammen reagieren können

-Es werden nur noch Abwehrkämpfe geführt, es müssen eigenen Akzente gesetzt werden

-Das Vertrauen untereinander fehlt

-Es wird keine Diskussion mehr geführt über das Wohin, über Perspektive, über Utopie

-Initiative über Gruppengrenzen hinweg ist wichtig, deswegen muss es ein kontinuierliches großes Treffen geben

-Das Wegfallen der AVV hat zu einem Kommunikationsmangel geführt. Es muss aber erstmal über eine politische Basis und Beweggründe diskutiert werden, bevor es ans Praktische geht

Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist erst auf der Basis eines gemeinsamen, gleichberechtigten Austauschs möglich

-Gruppen und Strukturen haben sich in sich zurückgezogen, es gibt keine Offenheit. Bündnisse existieren nur auf Zeit und zerfallen dann unpersönlich

-Stadtteilkämpfe erreichen zwar viele Betroffene, sind aber massiv davon geprägt, auf Kompromisslösungen zu setzen. Ein radikales politisches Selbstverständnis fehlt. Das Bestehende wird nicht hinterfragt

-Sind Arbeiter_innen- und Stadtteilkämpfe nicht Teil der linken Politik? Warum werden diese nicht in die Diskussionen hier auf dem Treffen einbezogen?

-Dieses Plenum könnte ein Ort sein, der zwar nicht „wirklich“ so offen ist wie er sein könnte, der aber für uns (Autonome?) ist und einen Raum für Kommunikation und Diskussion bietet

-Es ist interessant, viele Menschen hier zu haben und mit diesen über Perspektive zu diskutieren, aber dies ist in Deutschland irgendwie nicht möglich. Es geht immer um etwas Konkretes


Aber es soll einfach unkonkret geredet werden , was die Intentionen sind warum wir hierher gekommen sind. Warum kämpfen wir, was sind die Motivationen? Wo verbinden sich unsere Kämpfe untereinander? Und warum verbinden sie sich/nicht? Das ist ein langsamer Prozess.

-Was uns verbindet ist eine Analyse, die in einer direkten Konfrontation mit dem Bestehenden münden muss. Dafür muss eine gemeinsame Perspektive entwickelt und diskutiert werden, die nicht reformistisch daherkommt , sondern zu einem Umsturz führt

-Es gibt existierende Strukturen und Netzwerke. Diese haben aber keine Kontinuität. Die Kämpfe bleiben isoliert und limitiert. Demos und Aktionen erscheinen als Pflichterfüllung, nach denen sich zurück gelehnt wird. Sind unsere Bestrebungen ausreichend radikal / systemfeindlich / konfrontativ?

-Es soll bei dem Treffen um eine grundlegende Diskussion gehen und nicht um eine möglichst effiziente und Ziel führende Debatte, wie oft in der deutschen Linken, gerade bei den aktivistisch geprägten Strömungen

-Effizienz ist ein leeres Wort. Warum soll es kritisiert werden, wenn wir noch gar nicht definiert haben, was Effizienz in diesem Rahmen bedeutet. Kriterien müssen entwickelt werden, was wir als gut oder erstrebenswert erachten

-Es braucht Zeit für eine größere und tiefere Auseinandersetzung

-Es ist scheinbar von Nöten in einer so großen Runde zu reden. Genau weil dies, wie hier zu sehen ist, nicht möglich ist. Es wird gleich nach technischen Möglichkeiten und Hilfen gesucht, ohne es überhaupt mal zu versuchen. Dies zu üben braucht eine Kontinuität

-Was ist der Zustand der anarchistischen Bewegung? Was sind die nächsten Schritte?

-Es muss eine Balance zwischen Individuum und Gruppen gefunden werden. Die Gruppe muss arbeiten können ohne das Individuum zu unterdrücken und andersherum.


Als gesonderten Punkt betrachten wir die Strukturdiskussionen, deshalb wollen wir diesen noch einmal gesondert heraus greifen.
Es hat sich gezeigt, dass in einem derart großen Plenum Probleme bestehen, sich aus dem Stand auf ein Thema, Problem oder eine Fragestellung zu einigen und diese zu diskutieren. Dies ist ein Umstand, der angesichts der Vielzahl an Menschen und deren verschiedener politischer und organisatorischer Hintergründe nicht verwundert, mit dem es jedoch umzugehen gilt. Die häufigen Themenwechsel erschwerten eine direkte Bezugnahme aufeinander und somit auch vorerst eine tiefer gehende Auseinandersetzung, was bei einigen Anwesenden zu Frust geführt haben könnte. So kam auch nach etwa einer Stunde bereits der Wunsch auf, das Treffen lieber in Kleingruppen zu organisieren, in denen zu verschiedenen Themen diskutiert wird, und die Ergebnisse ins Plenum zurück zu tragen. Damit verbunden war der Wunsch, inhaltlicher diskutieren zu können und auch Menschen, die in der Großgruppe aus verschiedenen Gründen nicht zu Wort kommen, die Mitarbeit zu ermöglichen. Andere sprachen sich hingegen explizit für den Verbleib im Plenum aus, da sie dieses als einen Kommunikationsraum sahen, den es in seiner Größe zu selten gäbe und den es zu nutzen gälte auch wenn dies Übung erfordere. Die Diskussion über das weitere Vorgehen beanspruchte viel Zeit, letztendlich verblieben wir jedoch in der großen Runde, zumindest für dieses Treffen.
Die Beiträge zu dem Thema entstanden teilweise in einer Diskussion , teilweise wurden sie aber auch immer wieder eingeworfen und blieben unbeantwortet. Auch die Gründe für einen Strukturwechsel wurden oft nicht ausgeführt oder die Beiträge wiederholten sich inhaltlich oft. Deswegen fassen wir diese auch eher stichwortartig zusammen:

-Es muss erst mal diskutiert werden warum das Ganze hier, bevor man eine Struktur aufbaut

-Auf wen bezieht sich das offene Treffen, Stadtteilkämpfe etc. sind „offene Strukturen“ und offen zur Vernetzung. Bezieht sich das Treffen nur auf autonome Zusammenhänge?

-Es scheint durch den gezeigten Redebedarf ein solches Treffen notwendig. Es muss aber erstmals geklärt werden, in wie weit dieses ablaufen soll

-Wir sollten uns eher in Kleingruppen aufteilen, um über bestimmte Themen zu diskutieren. Und diese sollen dann ins Plenum zurücktragen werden

-Wir sollten das in dem großen Rahmen belassen, weil diesen Rahmen genau gibt es nicht, den Rahmen von Kleingruppen und Deligierten-Strukturen gibt es schon.


-Es ist nötig uns erst einmal kennenzulernen. Deswegen bedarf es eines konkreten Kampfs. Wir sollten lieber über die O-platzräumung jetzt konkret diskutieren und schauen, was unsere Intervention darin sein könnte. (Einwand , keine_r der vom Oplatz Betroffenen hier, auch deswegen komisch darüber zu reden)

-Die 3 Fragen sollen aufgeschrieben an der Wand stehen. Und wir sollen diese Punkt für Punkt abarbeiten

-Es gibt keine Qualität in der bisherigen Diskussion. Ein Thema soll rausgesucht und diskutiert werden

-Es ist scheinbar von Nöten in einer so großen Runde zu reden. Genau weil dies ,wie hier zu sehen ist, nicht möglich ist. Es wird gleich nach technischen Möglichkeiten und Hilfen gesucht ohne es überhaupt mal zu versuchen. Dieses zu üben braucht eine Kontinuität

-Wenn dieses Treffen weitergehen soll muss die Vorbereitung für alle offen sein

- Wir brauchen keine Vorbereitungsgruppe, die Fragen werden öffentlich formuliert und wir treffen uns mit diesen wieder hier

-Es soll sich mehr an das Geschriebene im Aufruf gehalten werden

-Es gab keine Diskussionen, keiner bezieht sich aufeinander. Dadurch gibt es auch kein Meinungsbild und keine Möglichkeit Entscheidungen zu treffen

-Die Menschen sollen sich Gedanken machen über das nächste Plenum und dann wird da entschieden, wie das abzulaufen hat



Die gesamte Diskussion wurde um 22 Uhr geschlossen. Es wurde entschieden, dass die 3 Fragen wie auch das Protokoll bei de.indymedia.org und linksunten.indymedia.org veröffentlicht werden soll. Des weiteren wollen wir in dem großen Rahmen erst mal verbleiben. Der Vorbereitungskreis erklärte sich bereit ein neues Treffen in möglichst naher Zeit wieder im den Mehringhof zu ermöglichen. Es wurde nochmals betont, dass auch der Vorbereitungskreis als offen zu betrachten ist und sich gerne Menschen an diesem beteiligen können. Wir hängen auch noch einmal den Aufruf an. Das Treffen schloss mit dem Wunsch, sich beim nächsten Mal konkret an dem Aufruf und vor allem den gestellten Fragen zu orientieren.

Wir danken für die große Beteiligung und hoffen auf fruchtende Diskussion beim nächsten Mal.

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danke für das gute protokoll und die einladung!

es gibt auch einen diskussionsbeitrag mit

"Einige Anmerkungen zum Bedarf nach Offenen Versammlungen in Berlin"

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/103323

 

eine englische version ist auch vorhanden und lässt sich am ende des artikels aufrufen

Ich bin sehr skeptisch, ob es gelingt, jenseits einer konkreten Mobilisierung an den Verhältnissen in Berlin etwas zu ändern. Der diffuse Raum, der mit der ersten Einladung aufgemacht wurde, wurde dann ja auch vor allem von Selbstdarstellern, "Freaks" und identitären Linken genutzt, denen es vor allem ein Anliegen war, sämtliche gesellschaftlichen Widersprüche gleich an Ort und Stelle "aufzulösen". Beispiel: Anspruch verbales, spontanes gendern, was kaum möglich ist, jedenfalls wenn Mensch sich noch in einer verständlichen Art und Weise unterhalten will.

 

Im Nachklang zum Autonomen Kongress in Kölln gab es ja einen sehr ähnlichen Versuch in Berlin, der im Sande verlaufen ist. Wenn jetzt alle nach HH schauen, da ist ja auch 1,5 Jahre fast garnichts gelaufen, die Situation war noch schlimmer als in Berlin. Und das, obwohl es wesentlich übersichtlicher ist und die Fluktuation wesentlich geringer. Der drive kam erst nach der Ansage, die Razzien gegen die Lampedusa Gruppe praktisch verhindern zu wollen und mehreren gut besuchten VV's in der Flora (die hatte es nämlich davor auch nicht mehr gegeben).

 

Es wäre also jetzt möglich, anhand der Situation in Hamburg, zu einer VV zu mobilisieren, auf der wir klären, wie wir uns dazu verhalten wollen. Das Bedürfnis dazu ist da, das zeigt sich z.B. wenn der sehr dünnen Mobilisierung zum Boxi am Samstag über 100 Leuten folgen und hier auf linksunten in mehrere Beiträge (vermutlich von Einzelpersonen) dazu aufgerufen wird, dass hier endlich was zu HH läuft. Zur Frage der möglichen O Platz Räumung ist auch nicht zu offenen Treffen mobilisiert worden und dies bis kurz vor der Senatsentscheidung, ob ab dem 18. Jan geräumt wird.

 

Euer Anliegen ist völlig in Ordnung, vieles stimmig an dem was ihr schreibt. Ich kann mich aber in der Geschichte der Autonomen in Berlin an kein Beispiel erinnern, wo Vernetzung um der Vernetzung willen geklappt hat. Also entweder versuchen, einen Kampfzyklus zu initieren, indem sich die Leute über einen längeren Raum immer wieder begegnen (was gerade in HH) passiert, oder ihr müsstet euch mit "Theoriearbeit" beschäftigen, da sehe ich allerdings für die autonome Linke völlig schwarz. In Kölln gab es eigentlich nur inhaltlichen Input von "alten autonomen Säcken", der Rest war Schweigen.

 

Sonst bleibt nur das übliche Eventhopping: 1. Mai und 2,3 andere Gelegenheiten im Jahr (wenn es hoch kommt).

wenn ich es nicht falsch gelesen hab, dann ist ja auch angedacht, sich über längere zeit regelmäßig zu treffen...

 

ich finde jedenfalls sehr gut, dass sie protokolle schreiben, dies bringt ja außenstehenden etwas und wenn es sich dabei "nur" um mehr fragen handelt.

nun, es geht ja nicht nur um "vernetzung um der vernetzung willen", sondern - meiner ansicht nach - darum, ein zusammenkommen, einen austausch, eine vernetzung als eines der werkzeuge in unserem praxis-koffer zu haben. klar, es ist fraglich, inwiefern solche versammlungen erfolgreich sind, wenn mal gerade "nichts" geht (wobei sich damit schon auf ein eventhopping wie du es kritisierst, eingelassen wird, denn mal wirklich, wen interessiert schon der erste mai wenn trotzdem den rest des jahres gearbeitet wird?). ABER: wie mit allen methoden und praxen verhält es sich auch mit versammlungen und vernetzungstreffen so, dass sie in kämpferischen zeiten am besten laufen, wenn sie vorher erprobt und verfeinert wurden.  in dem über dir verlinkten text geht es übrigends um genau solche fragen (zumindest ansatzweise)