Nach Neonazi-Überfall auf Gewerkschafter in Thüringen ist klar: Der Bus wurde vom saarländischen Landesverband der NPD mitorganisiert. NPD Saar verstrickt sich in Widersprüche...
Die Busreise von Neonazis aus dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz
und deren Überfall auf antifaschistische Gewerkschafter am letzten
Wochenende steht in einem eindeutigen organisatorischen Zusammenhang
mit dem saarländischen Landesverband der NPD. So heißt es in einem
Rundschreiben der NPD vom 5. Januar 2009, welches der Antifa Saar /
Projekt AK vorliegt:
„Der Kreisverband Westpfalz organisiert in Zusammenarbeit mit dem LV
Saar einen Bus nach Dresden zum diesjährigen Trauermarsch. Der Bus
fährt von Pirmasens über Zweibrücken, Homburg, Kaiserslautern und
Ludwigshafen“.
Timo Reuter, NPD-Experte der Antifa Saar und Autor der Fachzeitschrift Der Rechte Rand erläutert hierzu:
„Die öffentliche Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Medien für den
samstäglichen Überfall auf antifaschistische Gewerkschafter kommt für
die saarländische NPD denkbar schlecht. Diese versucht nämlich,
insbesondere in Hinblick auf das Superwahljahr 2009 nach außen jede
Negativ-Schlagzeile in Zusammenhang mit gewalttätigen Neonazis zu
vermeiden. Meiner Ansicht nach macht es keinen Sinn zwischen NPD und
gewalttätiger Szene zu unterscheiden. Zum einen verbreitet die NPD eine
völkische, nationalistische und antisemitische Ideologie, die bereits
in sich gewaltförmig ist und zum anderen sind Partei und so genannte
gewalttätige Szene so eng miteinander verflochten, dass eine
Unterscheidung an diesem Punkt keinen Sinn macht.“
Der saarländische Landesverband der NPD mobilisiert derzeit zu einer
Wahlkampfveranstaltung am Aschermittwoch in Saarbrücken inklusive
Konzert mit einer Rechtsrock-Gruppe. In einem Rundschreiben der NPD
Südwestpfalz vom 11. Februar heißt es dazu:
„Aus dem südwestdeutschen Raum sind uns bereits organisierte Busfahrten
bekannt. Entsprechende Mitfahrgelegenheiten können bei uns erfragt
werden“
Alexander Breser, Pressesprecher der Antifa Saar / Projekt AK: „Wir
rufen dazu auf am Aschermittwoch gegen die NPD-Veranstaltung
vorzugehen. Wir haben auch mit den vom Überfall betroffenen
antifaschistischen Gewerkschaftern Kontakt aufgenommen und sie
eingeladen bei den Gegenaktionen einen Redebeitrag zu halten.“
Für Rückfragen stehen wir unter der Telefonnummer 0175-1271105 sowie per eMail unter antifasaar@yahoo.de zur Verfügung.
Download der Pressemitteilung als PDF:
NPD Saar verstrickt sich in Widersprüche:
Frank Franz, Landesvorsitzender der NPD Saar streitet in einer
Stellungnahme auf wxw.npd-saar.de eine Beteiligung der NPD Saar an der
Organisation der Busreise nach Dresden ab. Laut der am 05.01.2009
verschickten "Infopost der NPD Südwestpfalz" wird der Bus allerdings
als gemeinsames Projekt des NPD Kreisverbandes Westpfalz und dem
saarländischen Landesverband der NPD beworben.
"Infopost" der NPD Westpfalz
im Gegensatz zur Stellungnahme der NPD Saar
Pressemitteilung der NPD Saar
Pressestimmen:
Artikel der Saarbrücker Zeitung über den Vorfall:
Saarbrücker Zeitung, 17.02.2009
SR-Online vom 17.02.2009 15.00 Uhr
Saarbrücken : Polizei ermittelt gegen Neonazis aus dem Saarland
Nach dem Überfall von Rechtsextremisten auf hessische Gewerkschafter
wird gegen 18 Neonazis aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ermittelt.
Wie die Polizei in Jena mitteilte, lautet der Vorwurf auf
Landfriedensbruch und schwere Körperverletzung. Man versuche zu klären,
wer im Einzelnen an dem Übergriff beteiligt gewesen sei. Möglicherweise
werde das Polizeipräsidium Westpfalz in die Ermittlungen einbezogen.
Nach Verfassungsschutzangaben stammen zwölf der tatverdächtigen
Rechtsextremisten aus dem Saarland. Sechs von ihnen sollen Mitglieder
der NPD sein. Drei der Beschuldigten sind vorbestraft.
Rechtsextreme Schläger hatten am Samstag auf der Rückreise von einer
Protestaktion in Dresden auf einer Autobahnraststätte in Thüringen
mehrere Gegendemonstranten attackiert und fünf von ihnen verletzt.
http://www.sr-online.de/nachrichten/29/878797.html
SR-Online vom 17.02.2009 16.32 Uhr
Jena/Homburg: NPD organisierte Bus
Der rechtsextreme Übergriff auf hessische Gewerkschafter ist von
Teilnehmern einer von der NPD organisierten Busreise verübt worden. Das
berichtet die Nachrichtenagentur ddp. Ihr liege ein Rundschreiben der
NPD vom 5.Januar vor. Daraus gehe hervor, dass der Bus vom
NPD-Kreisverband Westpfalz in Zusammenarbeit mit dem Landesverband
Saarland organisiert wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 41
Businsassen wegen des Verdachts auf schwere Körperverletzung und
Landfriedensbruch. Unter den Verdächtigen sind auch zwölf Saarländer.
http://www.sr-online.de/nachrichten/30/878834.html
sz_türingen.jpg
ist ziemlich klein...
kann man das Bild nochmal größer hochladen, oder ihn abtippen und einen link zum Pressearchiv erstellen?
Bilder auf linksunten
Die Image-Nodes der Bilder auf linksunten können durch die Bilderüberschriften erreicht werden. Dort gibt es einen Link zum Bild in Originalgröße.
ps. Die Namen der angehängten Bilder werden zu den Bildüberschriften. Sie lassen sich nach dem Anfügen (noch vor dem Posten) ändern.