Wo gestern noch ein unglaublich schöner Ausblick war, steht jetzt ein verdammter doppelreihiger Zaun, alle Sträucher weg und dazu tummeln sich noch eine halbe Hundertschaft mit Hunden und Secus in unserem Vorgarten. Kein schöner Anblick.
Seit mehreren Monaten wohnen wir in der alten Teppichfabrik auf der Stralauer Halbinsel. Nachdem die Bullen das auch geschnallt haben befinden wir uns derzeitig in einer Art Belagerungszustand, der Strom wurde uns abgestellt und nur noch ein paar Bewohner*innen dürfen das Haus betreten, natürlich nachdem sie akribisch auf was auch immer durchsucht wurden. Räumen dürfen sie erstmal nicht, doch um den Wünschen des milliardenschweren Besitzers zu entsprechen versucht der Senat und seine Büttel alles um uns auf die Nerven zu gehen.
Doch so geht das nicht, ihr Konzept von einer Stadt der Reichen geht uns am Arsch vorbei. Wir nehmen uns das 500qm Loft für lau und kämpfen weiter für ein kollektives Leben das wir selber bestimmen. Wir wollen hier gemeinsam leben und einen Raum erkämpfen der für unsere Utopie offensteht. In dieser Stadt wo die Umgestaltung unser aller Lebensraum zu einer Realität der kapitalistischen Totalausbeutung vonstattengeht, passt unser Anspruch nicht in ihr Konzept.
Und gerade deshalb werden wir auch weiter kämpfen. Uns war klar, dass wir auf Widerstand stossen werden, auch wenn wir einmal mehr aufgezeigt haben, dass die 24 Stunden Räumungslinie in Berlin nicht immer Bestand hat. Uns geht es um mehr als ein Haus, es geht darum eine andere Realtität zu erträumen und zu erkämpfen. Es geht darum uns Freiräume zu eröffnen in denen wir eine Chance haben eine kämpferische Gemeinschaft zu entwickeln.
Damit unser Zuhause und dieses Projekt auch zukünftig allen wieder offen steht müssen erstmal die Schweine weg, und dann die Secus, und dann noch der Zaun und wir müssen viel mehr werden um den alten Kasten mehr Leben einzuhauchen.
Besucht uns oder auch mal die Verantwortlichen der ganzen Scheisse.
Kommt vorbei: am Freitag 11.8. gibts um 18 Uhr eine Kundgebung vor dem Haus.
Aktuelles:
Blog: https://teppichfabrik.blackblogs.org
Twitter: @DiePlatte Hashtag: #Teppichfabrik
Bisher auf Linksunten:
02.8. - Die Platte bleibt stabil – Update zur alten Teppichfabrik
28.07. - Erneuter Hausbesuch in der Strahlauer Teppichfabrik
14.7. - Bullen greifen neues Projekt und Wohnraum in Alt-Strahlau an
Fotos
vom neuen Doppelzaun und Bullen mit Secus vor und aufm Gelände:
Kritik
Den Titel "Zaun mit Zaun mit dazwischen Todesstreifen" finde ich ziemlich daneben. Oder wieviel Menschen wurden da schon erschossen?
Nicht so viele
aber es ist ein extra gerodeter bereich zwischen den zwei Zäunen. Das mag etwas makaber sein den flapsig so zu bezeichnen, aber wie nennt man sowas sonst? "Sicherheitsstreifen"?
Was für ein bescheuerter Name
Als ob "Todesstreifen" nicht an irgendwas anderes erinnern würde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Innerdeutsche_Grenze#Selbstschussanlagen.2...
Ach wo
Die Mauer stand übrigens keinen Kilometer entfernt von dem Haus damals. Der Witz lag etwa 800 Meter daneben würd ich mal sagen. Ist es auch verwerflich wenn (mit einem gewissen ironischen Unterton der hier ohne Smileymeer unterzugehen scheint) Die Mauer muss weg als politische Parole in der Rigaer Straße, für ewig getrennt durch Bauzäune, ein Revival erfährt?
Verschwendete Zeit
Oh ihr studierten Klugscheißer*innen ob das jetzt satirisch "Todesstreifen" oder "Sicherheitsstreifen" heißt ist dich scheiß egal!!!!