Auch am 10.03.2015, dem dritten Dienstag in Folge (s. 24.02. & 03.03.), konnte PEGIDA Karlsruhe ihren Spaziergang in Karlsruhe durchführen. Wieder waren es ca. 200 PEGIDA-Anhänger, darunter Nazis vom Bodensee bis Mannheim, wieder verlief deren Route durch die Karlsruher Innenstadt-West. Geschützt von einem immensen Polizeiaufgebot konnte die rassistische Demonstration von den über 650 GegendemonstrantInnen erneut nicht verhindert werden.
Bereits nachmittags trafen sich ca. 35 AntirassistInnen auf dem Stephanplan, welcher auch in dieser Woche der Ausgangspunkt des PEGIDA-Spaziergangs sein sollte, um den Platz zu besetzen und eine Kundgebung dort unmöglich zu machen. Ungestört von Polizei und Rassisten blieb die Besetzung bis in den Abend hinein bestehen.
Gegen 18.00 Uhr versammelten sich die ersten GegendemonstrantInnen wie auch schon letzte Woche auf dem Europaplatz in der Karlsruher Innenstadt. Während auf der dortigen Kundgebung verschiedene Redebeiträge verlesen wurden, wurde der Stephanplatz ohne großen Widerstand von der Polizei für die allmählich eintreffenden Islamfeinde freigemacht. Nach dem Ende der Redebeiträge auf dem Europaplatz machte sich der Großteil der Anwesenden in Richtung Stephanplatz auf, um ihren Protest direkt am Kundgebungsort von PEGIDA Karlsruhe zu äußern. Um 18.30 Uhr begannen dort Redner wie Michael Stürzenberger, Bundesvorsitzender der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“ aus München, sich über Linke, Muslime, die angebliche Lügenpresse und ein Nicht-verstanden-werden von Seiten der Politik auszulassen.
Noch während der PEGIDA-Kundgebung versuchten ca. 40 entschlossene AntifaschistInnen auf die Amalienstraße zu gelangen, welche auf 350m Länge mit Hamburger Gittern und Einsatzhundertschaften zu einem Freigehege für den bevorstehenden PEGIDA-Spaziergang ausgebaut worden war. Dies gelang ihnen auch, direkt an der Ecke Amalienstr./Douglasstr. wurden sie allerdings von den zahlenmäßig deutlich überlegenen Einsatzhundertschaften gestoppt und mussten ihre kurzzeitige Blockade unter Androhung der Festnahme wieder räumen.
Ein weiterer Versuch mehrerer Hundert AntifaschistInnen in der Leopoldstraße auf die Amalienstaße zu gelangen scheiterte an dem überzogenen Polizeiaufgebaut, welches auch diese Woche mit Pfefferspray und Schlagstöcken ihr Gewaltmonopol unverhältnismäßig und überzogen auslebte. Mehrere dadurch verletzte Personen konnten glücklicherweise von den vor Ort anwesenden DemosanitäterInnen versorgt werden.
Während sich der PEGIDA-Spaziergang gegen 20.00 Uhr langsam in Bewegung setzte, wollten mehrere Hundert AntifaschistInnen zu der angemeldeten Kundgebung am Kaiserplatz hinzustoßen um dort ihren legitimen Protest gegen die PEGIDA-Rassisten zu äußern. Dies wurde ihnen zuerst von der dort anwesenden BFE-Hundertschaft verweigert und jegliche Kommunikationsversuche mit den gegenwärtigen ranghöchsten Beamten scheiterten an deren Ignoranz. Erst als sich die auf der Kundgebung am Kaiserplatz anwesenden Menschen mit den Aufgehaltenen solidarisierten und von der anderen Seite der Polizeikette Druck auf diese ausübten, konnte die illegitime Polizeikette überwunden werden. Der PEGIDA-Spaziergang kehrte bis dahin von ihrer ca. 700m langen Route auf den Stephanplatz zurück und löste die Veranstaltung gegen 21.00 Uhr auf. Mit bereitgestellten Linienbussen sollte ein Großteil der auswärtigen Rassisten über den Karlsruher Hauptbahnhof den Heimweg antreten.
Dies erkannten auch die anwesenden AntifaschistInnen und machten sich in einer Spontandemonstration auf, auch die Heimreise von PEGIDA Karlsruhe zumindest mit Protest zu begleiten. Direkt am Hauptbahnhof versammelten sich dementsprechend nochmals ca. 200 Protestierende.
Letztendlich lässt sich auch nach diesem dritten Dienstag in Folge feststellen, dass die Mobilisierung der PEGIDA-Rassisten leicht zurück ging, während die Gegenproteste weiterhin zahlenmäßig konstant und PEGIDA überlegen waren. Nichtsdestotrotz konnte auch der dritte PEGIDA-Spaziergang nicht verhindert werden. Die abermals auf nur noch zweimal 350m gekürzte Route wurde von einem völlig überzogenen Polizeiaufgebot zu einer Festung ausgebaut. Dass der PEGIDA-Spaziergang in der dritten Woche in Folge nur noch eine Straße von 350m Länge hoch und wieder hinunter verlaufen konnte, verdanken wir dagegen klar den kontinuierlich stattfindenden antifaschistischen Gegenprotesten direkt am Stephanplatz und am Kaiserplatz.
Bilder finden sich unter anderem unter
https://www.flickr.com/photos/colinderks/sets/72157650875776008/with/16778329131/ und
http://jensvolle.tumblr.com/post/113331649158/10-marz-2015-demonstration-gegen-den
Ein weiterer Artikel der Beobachternews zum Thema findet sich unter
Als nächsten Termin für einen PEGIDA-Spaziergang wurde Montag, der 23.03.2015, angekündigt. Zeigen wir PEGIDA auch an diesem Tag, was wir von ihrem Rassismus und ihrer Islamfeindlichkeit halten! Achtet auf Ankündigungen!
Rechten Hetzern keine Basis bieten!
Facebookseite "Antifa-Info Karlsruhe" facebook.com/antifaka
Twitter-Ticker (geschaltet immer während den Protesten gegen PEGIDA Karlsruhe) twitter.com/InfoNOPegidaKA
Na geht doch
"Spaziergänge" ausgesetzt
Pegida Frankfurt braucht neuen Namen
Pegida Deutschland hat auf Facebook das Aus der Bewegung in Frankfurt verkündet. Organisatorin Heidi Mund will aber offenbar nicht aufgeben. Jetzt soll ein neuer Name für die islamfeindliche Bewegung gefunden werden.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.js...
Na bitte, es geht doch. Besten Dank an alle die sich an den Protesten trotz Wind und Wetter beteiligt haben und dem Pack das Leben schwer gemacht haben. Es geht also doch. Demos ändern nichts, sonst wären sie verboten. Doch es gibt Ausnahmen, diese war so eine und wir dürfen stolz drauf sein. Aber nicht zu früh jubeln. Ganz aufgegeben hat unsere Heidi wohl noch nicht und mal sehen was sie noch vorhaben.
Siehe auch: Frankfurter Rundschau.
http://www.fr-online.de/frankfurt/pegida-auf-facebook-spaltung-bei-pegid...