Gegen die Herrschaft an sich, dem Zustand des Unmöglichen und der Freiheit des Falschen: Der normale kapitalistische Wahnsinn. Der kapitalistische Alltagswahnsinn sorgt für Erniedrigung,
Leistungsterror, Verarmung, Gesundheitsschäden, Stress und
Verelendung. Die falsche Freiheit des Kapitals und der
Staatsfetisch, Menschen auszubeuten und zu unterdrücken, wird
mit Selbstverwirklichung des Einzelnen verwechselt, die
innerhalb der bürgerlichen Ordnung versprochen wird. Damit es
Deutschland gut geht, werden Lohnkürzungen,
Arbeitszeiterhöhungen, Entlassungen und weitere soziale
Angriffe entweder akzeptiert oder resigniert hingenommen. Die
Unzumutbarkeiten werden durch den identitätsstiftenden
Glauben an die Nation und der gemeinsamen
Schicksalsgemeinschaft verschleiert und ausgeblendet sowie die
Ausbeutung der Menschen als Dienst zum Wohle der eigenen Nation
verklärt. Der Staat an sich besitzt das Gewaltmonopol über die
Menschen und garantiert der bestehenden wirtschaftlichen
Ordnung die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die sich den
politischen, juristischen und ökonomischen Bedingungen
beugen müssen. Hier und da kann die eine oder andere Verbesserung
erstreikt, gewählt oder erkämpft werden, aber die Arbeitskraft
muss weiterhin durch den Zwang zur Arbeit verkauft werden und die
sozialen Einschnitte nehmen zu. Nicht die Befriedigung aller
Bedürfnisse und die gerechte Verteilung der Güter sondern die
Profitmaximierung und das Gewinnstreben sind der Zweck dieser
Wirtschaftsform.
Der kapitalistische Charakter der Produktion
(kapitalistische Vergesellschaftung) und der momentane
ökonomische Normalbetrieb basieren auf der Ausbeutung von
Menschen, Tieren und Umwelt durch Menschen aufgrund des Zwanges
zur Lohnarbeit, der Vernichtung für Mehrwertabschöpfung (Profit)
und der Ausnutzung der Reproduktionsphasen (Hausarbeit,
Erziehung, Pflege und Bildung). Die Arbeit wird leider von zu
vielen bis jetzt noch zur Bildung der Persönlichkeitsidentität
aufgrund der Identifikation mit Beruf, Arbeitsstelle und
Arbeitgeber benutzt und nicht als ökonomischer Zwang zur
Existenzsicherung begriffen. Denn die Lohnarbeit wird als
Ausdruck des eigenen Glücks propagiert, verschleiert die
Arbeitsideologie und den definiert den Wert des Individuum,
indem Menschen nach ihrer Verwertbarkeit behandelt werden. Durch
den Arbeitsfetischismus sind die Menschen gezwungen, sich den
Zwangs- und Ausbeutungscharakters der Arbeit zu beugen.
Durch den technischen Fortschritt sinkt weder die Arbeitszeit
noch wächst der Wohlstand für alle sondern die Arbeitsverdichtung
nimmt zu, die Arbeitszeiten steigen, die Löhne/Einkommen sinken
und die Armut vergrößert sich. Die Dienstleistungs- und
Industriewirtschaft schöpft bei immer weniger Arbeitsplätzen
immer mehr Mehrwert ab. Die Logik der Lohnarbeit, die Entfremdung
von der Arbeit und der Arbeitswahn müssen als Ganzes hinterfragt,
abgelehnt und abgeschafft werden. Arbeit ist keine
Notwendigkeit an sich, die momentan der Kapitalverwertung
unterworfen ist, sondern ist genau die kapitalistische
Tätigkeitsform. Wer arbeitet, wird ausgebeutet und seine
Selbstbestimmung beschränkt. Wer nicht arbeitet, wird vom Staat
gedemütigt und dazu gezwungen. Die Formen sind unterschiedlich
aber dienen der Beugung zur Arbeitsgesellschaft und somit zur
abstrakten Warenproduktion (Produktion von Gütern die
lediglich dem Verkauf und dem Gewinn dienen). Der Staat geht zwar
tendenziell auf einzelne Interessen der Lohnabhängigen ein,
zur Kaschierung der Widersprüchlichkeiten und Wahrung des
sozialen Friedens aber verteidigt er die
Produktionsverhältnisse und das Eigentum an diesen.
Die zynische Entmenschlichung durch den Kapitalismus muss von
der Alternative einer solidarischen und zwanglosen
Gesellschaftsform abgelöst werden. Statt einer Verstaatlichung
der Wirtschaft als propagiertes Heilmittel, somit die
Manifestierung des Staatsglaubens und der Aufrechterhaltung
von Abhängigkeiten, müssen die Betriebe durch die Menschen
selbst angeeignet und von allen gleichberechtigt verwaltet
werden. Die individuellen Fähigkeiten, Interessen, Wissen,
und Bedürfnisse sind in den Mittelpunkt des ökonomischen und
sozialen Lebens zu stellen.
Rein in das politische Handgemenge.
Eine revolutionäre Situation kann durch vorrevolutionäre
Zuspitzungen der Verhältnisse entstehen, in dem permanent und
vielfältig die ökonomischen und sozialen Widersprüche
aufgezeigt werden. Um die Strukturen und Mechanismen der
Ökonomie, des Staates und der Politik aufzulösen, müssen diese
auf allen Ebenen in Frage gestellt und unschädlich gemacht werden.
Dafür benötigt es einen Prozess der Agitation und Reflexion.
Die Gesellschaft muss sich über sich und ihrer Funktionalität
bewusst sein, bevor in ihr Konflikte ausgelöst und
vorangetrieben werden können, um die Verhältnisse
umzuwälzen. Damit dieser Zustand erreicht wird, benötigt es die
Organisierung von Menschen in Basisgruppen und die
Intervention in verschiedene gesellschaftliche Konflikte.
Durch Informationen, Aufklärungen, Diskussionen,
Interventionen und Aktionen werden die (un)organisierten
Menschen handlungsfähig und die Kritiken sowie Protestformen
wirkungsmächtig.
Die Selbstentfaltungspotentiale und die Mündigkeit zur
Selbstbestimmung müssen die Menschen durch eigenes politisches
Handeln wie der Durchführung von Kampagnen, gemeinsame
Aktionen und unkonventionelle Protestformen erwecken.
Positive sowie negative Erfahrungen und umfassende
Fähigkeiten der Selbstverwaltung und Selbstorganisation
können aktuell und zukünftig in basisdemokratischen Gruppen,
Bündnissen, Netzwerken, Medienprojekten, alternativen
Strukturen wie Zentren/Hausprojekten und Selbsthilfegruppen
gemacht werden.
Durch die Radikalisierung und Langfristigkeit von
verschiedenen Sozial- und Protestbewegungen kann das
Krisenregime mit seinen ganzen Strukturen herausgefordert und
in zugespitzten Verhältnissen niedergestreckt werden. Neben
dem Infragestellen und der Ablehnung der herrschenden Ordnung
benötigt es konzentrierte und gemeinschaftliche Formen des
Widerstands und des Aufbaus für etwas Neues. Zersplitterte und
vereinzelte Proteste können durch die Organisierung
zusammengeführt und zu einer umfassenden Durchschlagskraft
vermengt werden. Die Erscheinungsformen von Vereinzelung,
Individualisierung und Resignation werden durch
solidarische Lernprozesse und kollektive
Handlungsfähigkeiten überwunden.
Die existenzielle kapitalismuskritische Stimmungen sind
aufzunehmen, aber die reaktionären Formen der Empörung
gleichzeitig zu reflektieren und ablehnen. Verkürzte und
personalisierte Kapitalismuskritik ist kein Bezugspunkt für
eine umfassende Überwindung des Ganzen sondern kaschiert die
Strukturen und Funktionalitäten des ökonomischen
Gesamtbetriebs. Das kapitalistische System ist tendenziell
subjektlos und reproduziert sich durch die systematischen
Gegebenheiten der Ökonomie selbst. Die besitzenden Klassen und
Schichten profitieren von den kapitalistischen
Abhängigkeiten, sind allerdings nicht funktional die
verursachenden Faktoren, da diese sich den Mechanismen des
Marktes unterwerfen und durch ihre Funktionalität nach Profit
und Gewinn streben, um im kapitalistischen Konkurrenzkampf
existieren zu können. Ohne Notwendigkeit des
Arbeitskraftverkaufs durch Abschaffung der Lohnarbeit gibt es
keine Möglichkeit zur Ausbeutung.
Die bestehenden sozialen Kämpfe basieren meist auf defensive
gewerkschaftliche Auseinandersetzungen und bleiben in dieser
sozial-reformistischen Logik bestehen. In diese gilt es unter
anderem hinein zu wirken, um verkürzte Kapitalismuskritik,
die Identifikation mit der Nation und die Sehnsucht nach einem
starken (Sozial-)Staat wegzufegen, die alltäglichen
Verhältnisse klarzumachen und eine revolutionäre
Perspektive mit den Unterdrückten und Beherrschten
aufzuzeigen.
Um aufgrund der kapitalistischen Wirklichkeit nicht zu
resignieren, sich mit den existierenden Verhältnissen
abzufinden oder dogmatisch-autoritären sowie
religiös-fundamentalistischen „Auswegen“ zu folgen, bedarf
es der Faszination, Leidenschaft und Vision einer befreiten
Gesellschaft, die alles umwirft. Durch die Mitarbeit in
antikapitalistischen Gruppen und der Vernetzung dieser, kann
und wird eine ernsthafte Bewegung entstehen, die dem Schrecken
ein Ende setzt. Die Alternative zu dem existenziellen Falschen
ist die Selbstorganisation sowie Selbstverwaltung und die
Aneignung der Produktionsmittel für eine gesellschaftliche
Perspektive fernab von Staat, Nation, Lohnarbeit, Kapital und
den Spaltungsmechanismen. Die soziale Revolution und der
freiheitliche Kommunismus durch Basisarbeit, Demokratie von
unten, Selbstverwaltung und Anstoß fortschrittlicher
Denkprozesse ist das Ziel.
Kein Frieden mit den Verhältnissen.
Unser freier und pluralistischer Kommunismus umfasst
libertäre, postmarxistische und wertkritische Haltungen. Der
Kommunismus ist die herrschaftsfreie solidarische
Gesellschaft, in der sich alle nach ihren Fähigkeiten,
Interessen und Bedürfnissen selbst entfalten und
verwirklichen und in dem kein Arbeitszwang, keine Lohnarbeit, kein
Staatsfetisch und keine Bevormundung existiert. In diesem
werden die Produktion und die gesellschaftlichen Prozesse
durch die Vergesellschaftung (nicht Verstaatlichung)
basisdemokratisch von allen Menschen organisiert sowie
ausgeführt (Rätekommunismus) und die Gemeinschaftsgüter
(Commons) stehen allen frei zur Verfügung.
Der Kommunismus setzt unter anderem auf sich zuspitzende
Klassenauseinandersetzungen, damit die Klassengesellschaft
mitsamt der Lohnarbeit und den Produktionsverhältnissen
permanent, kategorial und umfassend abgeschafft wird. Das
kapitalistische Verhältnis zwischen „Kapitalist*innen“
(Produktionsmittel-Besitzende) und „Arbeiter*innen“
(Lohnabhängige) ist wechselseitig bedingt und voneinander
abhängig. Denn die Kapitalseite benötigt die Menschen, die den
Mehrwert erarbeiten und die Lohnabhängigen untergeben sich
den prekären, monotonen und befristeten Arbeitsplätzen um
Lohn zu erhalten. Dieses Spannungsverhältnis in seiner äußeren
sichtbaren Form ist der Klassenkampf. Die strukturellen Klassen
definieren sich durch die Stellungen in den gesellschaftlichen
Produktionsprozessen und benötigen kein klares
Klassenbewusstsein. Die Stellung innerhalb der
Produktionsverhältnisse ist maßgeblich für die
Zugehörigkeit der jeweiligen Klasse. Die eigene
Lebenssituation und der Warenbesitz spielen eine
untergeordnete Rolle. Je nach Klassenverständnis,
fortschrittlichem und sozialem Bewusstsein und solidarischem
Verhalten sind auch kleine Selbstständige wie Handwerker*innen,
Händler*innen, Landwirte, Kleinunternehmer*innen und Personen
aus der Kreativwirtschaft mitzunehmen. Die heutige
ausgebeutete Klasse ist aufgrund unterschiedlichster
Schichten, gesellschaftlichen Funktionen, beruflicher
Qualifikationen, Einkommen, Vermögen, Besitzverhältnissen,
Bildung und weiteren Lebensbedingungen ausdifferenziert
und mehrdimensional. Aus dieser ökonomischen
Individualisierung bildet sich nicht automatisch und zwingend
ein gemeinsames Bewusstsein zum Handeln, zum Aufbegehren, oder
gar zum Aufstand. Die Individualisierung und Prekarisierung
macht es schwierig die Klassensystematik zu überwinden, da die
vereinzelten Schicksale aufzugreifen und Formen der
politischen Partizipation zu ermöglichen sind.
Im Klassenkampf dürfen sich die Unterdrückungen und Ausbeutungen nicht nur in Zuspitzungen der Klassenverhältnisse vertiefen, sondern der Staat (mitsamt seinem Bezug auf eine Nation) als Gesamtkapitalist muss ebenfalls in den Klassenkampf einbezogen werden – als abzuschaffendes Bollwerk gegen die Befreiung und als emanzipatorisches Ziel der Überwindung. Denn der Staat ist keine positive oder neutrale Institution zwischen zwei Fronten sondern agiert mit verschiedenen Gesetzen (Hartz 4, Leiharbeit, Verbot von General- und politischen Streiks) und der Staatsgewalt (Repression, Polizei) für die bestehenden (Zwangs)Verhältnisse. Die systemimmanenten Sozialleistungen dienen lediglich der Reproduktion der Arbeitskräfte, damit der Wirtschaft funktions- und leistungsfähige Arbeiter*innen gewährleistet werden. Der Kommunismus kann nur verwirklicht werden, wenn neben dem kapitalistischen System auch die Nationalstaaten überwunden werden. Deshalb ist der Kommunismus strikt antinational.
Viele gesellschaftlichen Widersprüche und
Auseinandersetzungen sind auf die Klassenverhältnisse
zurückzuführen. Jedoch können nicht alle Konflikte auf den
Klassenkampf und die Klassenstrukturen wie Konflikte
(Vorteile/Diskriminierungen) wie Rassismus, Patriarchat,
Sexismus, Homophobie, Antisemitismus, Nationalismus und
Klassismus (…) reduziert werden. Diese Spaltungs- und
Unterdrückungsmechanismen werden durch die Abschaffung des
Kapitalismus dezimiert aber verschwinden nicht zwangsläufig,
sondern benötigen langfristige Prozesse der Aufklärung und
Verhaltensänderungen sowie soziale Interaktionen.
Die Lohnabhängigen und Prekarisierten sind nicht generell die
aufgeklärte positive Klasse, auf die sich bezogen werden kann.
Aufgrund der umfassenden Konkurrenzsituation, ihrer eigenen
Sozialisationen, ihren gesellschaftlichen Positionen sowie
ökonomischen Interpretationen haben diese teilweise
unterschiedliche Ausprägungen von reaktionären Denkmustern.
Das Proletariat ist für uns deshalb nicht zwangsläufig ein
unkritischer Bezugspunkt.
Klassenkämpfe sind nicht zwingend Vorzeichen für die Krise und
Schwächung des Kapitals sondern systematische
Erscheinungsformen der gegensätzlichen Interessen. Die
jetzige Gesellschaft ist eine „klassenlose“
Klassengesellschaft, da die Existenz und Funktionalität der
Klassen gegeben ist, aber es innerhalb der Lohnabhängigen kaum
ein ausgeprägtes Klassenbewusstsein gibt, die Vorstellung von
vorhandenen Klassen sowie deren Widersprüche marginal ist und
von der Kapitalseite die Klassenzustände geleugnet werden.
Soziale Widersprüche werden von beiden Seiten durch diffuse
Erklärungsmuster wie persönliches Schicksal,
Schuldzuweisungen, Normalität des Lebens, Faulheit oder
Unfähigkeit von Personengruppen und weiteren Bestimmungen
umgedeutet. Durch reformistische Gewerkschaftsapparate,
Auflösungserscheinungen des Klassenbewusstseins und des
geringen Aktionismus der Lohnabhängigen finden momentan
geringe bis keine ökonomischen Auseinandersetzungen statt,
die mensch als sichtbare Formen des Klassenkampfs bezeichnen
kann. Von den bestehenden Klassenstrukturen ausgehend kann
nicht zwingend auf ein (sich bald entwickelndes) weit
verbreitetes Klassenbewusstsein ausgegangen werden.
Die bestehenden ausdifferenzierten Klassenkämpfe sind nicht
per se aufständisch oder haben einen revolutionären Inhalt. Die
proletarischen und prekären Menschen sind nicht zwangsläufig
die revolutionäre Bewegung. Kommunist*innen müssen von der
Überzeugung abrücken, dass diese betroffenen Personengruppen
zwangsläufig irgendwann aufstehen und sich zur Wehr setzen. Diese
können zu den revolutionären Subjekten werden oder wie bis
jetzt, eben nicht. Klassenkonflikte brechen die
gesellschaftlichen Auseinandersetzungen auf, reichen
allerdings für einen revolutionären Prozess als alleiniges
Mittel nicht aus.
Es geht nicht nur darum, die Prekären, die Lohnabhängigen und
die Arbeitslosen auf dem Weg zur Revolution mitzunehmen,
sondern alle Menschen, die aus dem Produktions- und
Verwertungsprozess aufgrund ihrer Lebensbedingungen heraus
und nicht unter dieser Abstraktion fallen (Menschen mit
Behinderungen, Flüchtende, Rentner*innen…). Für uns ist das
Proletariat als revolutionäres Subjekt zu wenig und
veraltet. Unser revolutionärer Bezugspunkt ist die
Multitude, die kritische singuläre Masse von Menschen, die
verschiedene Positionen, Lebensbedingungen und Wünsche haben
aber gemeinsam handeln wollen um aus dem System auszubrechen.
Klassenkampf ist nicht mit Klassenkrieg zu verwechseln. Die
Agitation und Intervention der Unterdrückten sollte so
handlungsfähig sein, um die Verhältnisse als Ganzes
umzuwerfen. Aber es darf Rachegefühlen oder einem Menschenhass
kein freier und blutiger Lauf gelassen werden. Nicht Körper sind
anzugreifen sondern Augen zu öffnen und Herzen zu gewinnen. Der
Klassenkampf kann sich durch eine Eigendynamik zu einem
Radikalisierungs- und Lernprozess verwandeln und
zersetzende Wirkungen haben, wenn die Abschaffung der
Lohnarbeit, das Ende der Warenproduktion, die Aneignung der
Betriebs- und Produktionsmitteln und die Aufklärung über
gesellschaftliche reaktionäre Erscheinungsformen damit
verbunden werden.
Die Zusammenführung von sozialen, ökologischen,
ökonomischen Konflikten und weiteren Teilbereichskämpfen
ermöglicht den revolutionären Moment. Die Alltagskämpfe
werden zugespitzt und voran getrieben durch die inhaltliche
Radikalisierung und gemeinschaftliche Organisierung, indem
sich die Menschen mit ihren singulären Interessen zu einer
aufbegehrenden Masse zusammenschließen.
Es geht sowohl um die gesellschaftliche Emanzipation, die
Befreiung aus allen selbst erschaffenen, überflüssigen Zwängen
und Machtverhältnissen, als auch um die Demokratisierung aller
Lebensbereiche durch die Abschaffung der bestehenden Ordnung
mit ihrem Arbeits-, Waren- und Staatsfetischismus.
Die Zukunft wird ganz anders.
Um die institutionelle Herrschaft an sich zu beenden und den
Zustand des Unmöglichen zu erschaffen, benötigt es als erste
Schritte tiefgreifende funktionsfähige Strukturen des
Protestes und Widerstand. Nach unserem Verständnis erfolgen
die Organisationsformen und Aktivitäten von Kommunist*innen
in radikaldemokratischen Basisgruppen und lokalen
sozialen Räume wie Betrieben, Städten und Stadtteilen,
Wohnformen, linken Zentren, Universitäten, Schulen und
weiteren Formen des Zusammenkommens von Menschen. Welche
Strategie, Praxis und Handlungsfelder konkret zum
antikapitalistischen Widerstand herangezogen und
angewendet werden, müssen die Basisgruppen vor Ort anhand der
lokalen gegebenen Situationen und Strukturen entscheiden.
Eine Mischform aus der Internet-Technologie (Abstimmungen,
Informationen, Diskussionen) und Versammlungen vor Ort können
die Organisation und Durchführung von rätekommunistischen
Strukturen ermöglichen. In selbstkritischen Analyse- und
Auswertungsprozessen werden die internen eigenen
Machtverhältnisse und Verhaltensweisen wie Hierarchien,
Beteiligungshürden, Ausschlusskriterien, patriarchale
Strukturen und Dominanzverhalten reflektiert und aufgelöst.
Die Basisgruppen sollten je nach personeller, zeitlicher,
finanzieller, räumlicher und inhaltlicher Möglichkeiten
(über)regional zusammenarbeiten und sich vernetzen. Diese
Verflechtung wahrt einerseits die demokratischen Strukturen
(Gruppe agiert durch Entscheidungen aller), schützt bedingt vor
Repressalien (keine Zerschlagung einer Gesamtorganisation)
und kann gezielt in ihrer jeweiligen Umgebung agieren sowie durch
Bündnisse einen gemeinsamen Weg voranbringen. Ein
Zusammenschluss aller Basisgruppen zu einer
Gesamtorganisation kann die einzelnen Ziele, Analysen und
Vorgehensweisen dieser kaschieren und autoritäre Strukturen
von Oben konstituieren. Die stärkere Zusammenarbeit und die
Schlagkraft gebündelter Räte-Strukturen sind allerdings nicht
außen vorzulassen. Deswegen muss eine Entscheidung, wie vor,
während und nach der Abschaffung aller bestehenden falschen
Verhältnisse der Transformationsphase sich weiter und
umfassender organisiert wird, bis dahin vertagt werden. Dafür
sind libertäre, demokratische und permanente
Organisationsformen wie Basisgruppen und deren Vernetzung
jetzt flächendeckend und kontinuierlich aufzubauen.
Für die staaten- und klassenlose Weltgesellschaft.
www.ganzanders.tk
Faust hoch...es wird Goethe zitiert
...also nix neues im Westen...ich mach seit 20 Jahren linke Politik.Der Text ist gut und enthält (wie den auch...)trotzalledem keine neuen perspektivischen Ansätze.Gab es alles schon und wie immer scheut man sich vor dem Begriff: Klassenkrieg!
Den das würde einen tiefgreifenden Einschnitt bedeuten, der in der momentanen politischen Situation ins Verderben führen würde.
Aber,hey ,mal ehlich...ein paar "Rachegelüste" sind schon menschlich,vorallem,wenn man betroffen ist von Hunger,Ausbeutung und all den anderen von Euch aufgeführten Verbrechen! Somit: Faust hoch,es wird Goethe zitiert:
https://www.youtube.com/watch?v=8SQElFx2kj4
Für mehr Basisgruppen!
Schöne Gedanken, die in deutschland mehr und mehr umgesetzt werden, hin zu einer antikapitalistischen Vernetzung bspw. "..ums Ganze!" und die IL.
Das Problem was aber weiterhin besteht ist, mehrheitsfähig zu werden, ohne die eigenen Grundsätze zu verraten und das geht nur wenn mensch Berührungsängste verliert auch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen , insbesondere Menschen über 30 weiter in Kontakt zu kommen und an deren Lebenswirklichkeit anzuschließen.
Antideutsche auf der Suche nach Kapitalismuskritik
Interessant das unsere antideutschen Jungle World & Strassen aus Zucker Freunde jetzt neuerdings von Klassen und Herrschaft sprechen, sowas gibt es doch bei euch eigentlich gar nicht ;-)
lol
Für den Einzelnen ist in Deutschland der Kapitalismus keine Pflicht. Sozialismus ist erlaubt und findet statt ( siehe 75% Staatswirtschaft ).
Im freien Teil des Wirtschaftsleben ist Sozialismus durchaus erlaubt. Nur wo bleiben die Genossenschaften ? Die sozialistischen Gemeinschaften ?
Oder die Betriebe in der Hand der Arbeiter/Angestellten ( oder wenigstens der Gewerkschaften ) ?
Auch ich muss mir das sozialistische Gejammer über den Kapitalismus seit über 30 Jahren anhören. Gibts aber irgendwelche sozialistisch erfolgreiche Gegenbeispiele zum Kapitalismus ? Genau ! Keine ! Nur Trümmerhaufen !
Die Zeiten wo der Sozialismus Allen aufgezwungen wird, sind vorbei und kommen hoffentlich auch nicht wieder.
Ist es aber freiwillig, so dass die Menschen in Scharen dem Sozialismus beitreten wollen, dann sehen wir weiter ;-)
null
Zur Prodoktuvität in sozialistischen Ländern fällt mir ein Ost-Witz ein: Warum haben die Menschen in der DDR keine Lust auf eine Wiedervereinigung? "Wir können unmöglich NOCH eine Weltmacht ernähren" aber im Ernst, an Kuba sieht man doch, was die sozialistische Wirtschaft hindert (ja sie läuft nicht in hyperspeed wie hier) ist haupstsächlich das Embargo.
Im Übrigen sind viele "Trümmerhaufen" entstanden, nachdem Militärs eben solche sozialistischen Projekte weggeputscht haben. Deine Sicht ist in meinen Augen, trotz "30 Jahren" in diesem punkt naiv. Aber "dem sozialismus beitreten" spricht auch schon bände. Kai, bist du das?
kommanix
den typo gibts gratis
Antikapitalismus heute
Mir kommt es immer mehr so vor, als wenn Antikapitalismus in den "neuen" linken Gruppierungen immer weniger Platz finden würde.
Mit den allgemeinen Gegebenheiten scheint man sich angfereundet zu haben.
zV
Ich freue mich immer wieder über solche Artikel, auch denn die Knechtschaft des Kapitals noch lange andauern wird.
"mit den Verhältnissen angefreundet"
Was bleibt den Subjekten (auch den kritischen) im Kap. oftmals denn noch anderes übrig, als sich mit diesem mehr oder weniger anzufreunden? Genau-permanenter Widerstand, Neurosen, Drogen,..
Erst wenn das Bestehende (!) auf eine befreite Gesellschaft hindeutet, wird das Leben mit dem Wissen um eine menschlichere Gesellschaft erträglich!
Dazu bedarf es, meiner Meinung nach, Vermehrungen und Verbesserungen der Kommune-Idee. Bringt euch ein, baut eigene Kommunen auf, whatever. Ein gutes Beispiel: http://www.kommune-niederkaufungen.de/
Flüssige Piratenpartei 2.0?
Das ist natürlich nichts anderes als blinde Technikgläubigkeit: Von wem wird denn das ach so tolle "Internet" kontrolliert? Genau, von den Geheimdiensten, Konzernen und Staaten, die bei Bedarf dann 'lenkend' eingreifen. Statt weiterer Vereinzelung und Entsolidarisierung durch digitale Spaltung (schaut euch dazu nur mal die elitäre Bloggerriege an, wie sie um Einfluß an den Fleischtöpfen des Innenministers buhlt), brauchen wir mehr direkte Kommunikation und soziale Nähe. Asozialer Netze wie Facebook & Co. werden uns auf dem Weg in eine befreite Gesellschaft nicht weiter bringen sondern zu Sklaven machen!
überflüssige piraten partei
Hm.... ich weiss nicht warum alle linke immer nur an facebook denken. Das ist natürlich kein werkzeug der zukunft. Aber was ist mit pgp, pidgin otr und wiki usw.
Um elektronische mittel kommt man in der gegenwart nun mal nicht herum um leute einzubinden und zu organisieren. Wegen den arbeits- und lebensverhältnisse. Habt ihr schonmal plenas gehabt, bei dem alleinerziehende, krankenpflegende und nachtschicht leute am start waren?
Facebook
Die Autor_innen betreiben eine Seite auf Facebook und fördern damit deren Konzerninteressen. Gegen die Verwendung von PGP usw. ist nichts einzuwenden, jedoch sollte die Ausgrenzung von Menschen durch die digitale Spaltung stärker thematisiert werden.
Hand aufs Herz
"Nach unserem Verständnis erfolgen die Organisationsformen und Aktivitäten von Kommunist*innen in radikaldemokratischen Basisgruppen und lokalen sozialen Räume wie Betrieben, Städten und Stadtteilen, Wohnformen, linken Zentren, Universitäten, Schulen und weiteren Formen des Zusammenkommens von Menschen."
Mal ganz ehrlich: da ist doch nur Geschreibsel. Ich habe von euch bisher noch nicht mal ansatzweise etwas derartiges gesehen. Ich habe euren Blog angeschaut. Ihr wart wohl mal in Heilbronn - keine Praxis dort. Jetzt seit ihr in Stuttgart - keine Praxis hier. Die Frage ist ganz ehrlich gemeint: Wo seht ihr denn eure Aufgabe als Gruppe? Wo versucht ihr das von euch formulierte denn umzusetzen außer im Internet?