Rudolf Rosenthal, Falkenburg 46, 24594 Hohenwestedt
Rudolf Rosenthal, stellvertretender Vorsitzender des NPD-Kreisverbands Westküste, ist wohnhaft in der Ferienhaussiedlung "Country Camp Falkenburg" etwas außerhalb von Hohenwestedt. Der gelernte Autolackierer, 1937 in Neuruppin geboren, ist nach eigenen Angaben durch seine Erfahrungen mit der DDR, dem Abbau des Sozialstaats und die Enttäuschung über andere Parteien 2005 in die NPD eingetreten. Bereits 2007 vertrat er den Kreisverband Westküste nach außen, so führte er mit dem Vorsitzenden Ingo Stawitz Infotische in Wilster, Heide und Hohenwestedt durch, vor allem unter dem Motto "Keine deutschen Soldaten im Ausland". Bei der Landtagswahl 2009 trat er für die NPD als Direktkandidat im Wahlkreis Rendsburg-Süd an und errang ganze 1,1% der Stimmen.
Besonders gerne versucht Rosenthal, in seinem Wohnort Hohenwestedt für die nationale Bewegung zu werben. In den letzten Jahren war Rosenthal mit seinem Kreisverband allerdings auch öfter in Neumünster und Umgebung aktiv: 2010 trat er hier als Versammlungsleiter bei einer Informationsveranstaltung zum 03. Oktober, im NPD-Duktus dem "Tag der deutschen Teileinheit", auf. 2012 beteiligte er sich im im April an der NPD-Wahlkampftour, die u.a. in Hohenwestedt und Nortorf Halt machte. Am 01. Mai nahm er am Aufmarsch in Neumünster teil, bei dem die Neonazis in Gewahrsam genommen wurden. Im August war er neben Daniel Nordhorn und anderen Mitgliedern des Kreisverbands Segeberg-Neumünster an einem Infotisch in Boostedt präsent. Diese Aktivität setzte sich im Jahr 2013 bisher fort, u.a. war Rosenthal im Februar am NPD-Infotisch in Hennstedt-Ulzburg beteiligt.
Rosenthal verkörpert, u.a. auch wegen seines fortgeschrittenen Alters, eher den vermeintlich seriösen Ansatz in der Partei. Er beteiligt sich wegen seiner führenden Position im Kreisverband zwar auch gelegentlich an Aufmärschen, konzentriert sich ansonsten aber eher auf Infotische und Informationsveranstaltungen. Inhaltlich identifiziert sich Rosenthal mit "dem deutschen Michel", ihm zufolge seien die Deutschen Opfer der Kapitalist_Innen, der "Systempresse", von linken "Chaoten" und von "Nichtdeutsche[n], die bisher in Mietskasernen von ihren Steuern gelebt haben, ihnen näher rücken und an ihre Stelle treten möchten". Rhetorisch hat er es aber besonders auf die BRD-"Diktatur" abgesehen, in seinen Augen eine Fortsetzung der DDR. Die NPD, die sich selbst teilweise ganz offen auf den Nationalsozialismus bezieht, wird in Rosenthals weltfremden Reden zur Verteidigerin der "bürgerliche[n] Freiheiten" erklärt. Aber auch seine eigene Person stilisiert er gern zum Opfer: "Wenn ich mich in der BRD als Nationaler zu erkennen gebe, stoße ich häufig auf Ablehnung", schrieb er bereits 2009. Auch bei der Wahlkampftour im April 2012 beklagte er sich bei seiner Rede in Hohenwestedt über die Diskriminierung, die er hier erfahren würde: er würde als Andersdenkender ausgegrenzt und von den manipulierten Medien und willkürlichen Gesetzen verfolgt. Parteikamerad Stawitz lobte Rosenthals "mutigen" Einsatz und verglich ihm mit einem "gesunden Fisch, der gegen den Strom schwimmt".
In eigener Sache
Wir sind ein loser Zusammenschluss von Antifaschist_innen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Neonazis aus Schleswig-Holstein ihrer Anonymität zu berauben. Dazu werden wir auf dieser Plattform in unregelmäßiger Folge Informationen über Akteure der Neonaziszene veröffentlichen. Dabei wird es sowohl bekannte Kader als auch einige "neue Gesichter" treffen. Unser Ziel ist es, neonazistische Aktionsräume effektiv einzuschränken. Die Herstellung von Öffentlichkeit halten wir in diesem Zusammenhang für zielführend; zum einen wird das alltägliche Umfeld der oft äußerlich sehr angepasst lebenden Neonazis informiert (zum Beispiel über Suchmaschinen), zum anderen können antifaschistische Zusammenhänge unsere Ergebnisse für ihre Aktionen und Veranstaltungen nutzen. Alle Erkenntnisse, die wir über die betroffenen Personen öffentlich machen, sind nach gängigen journalistischen Methoden recherchiert und mit Quellen belegt, auch wenn aus Gründen des Quellenschutzes nicht alle Quellen genannt werden können. Gerüchte werden als solche gekennzeichnet.
Wenn ihr Hinweise über neonazistische Umtriebe in Schleswig-Holstein (oder anderswo) habt oder ihr unsere Informationen ergänzen wollt, meldet euch unter nazi-watch-sh [ÄT] safe-mail.net.
Was bisher geschah
Die bisherigen Outings.
Daniel Nordhorn: https://linksunten.indymedia.org/de/node/72536
Ingo Stawitz: https://linksunten.indymedia.org/de/node/73271
Ingeborg Lobocki: https://linksunten.indymedia.org/de/node/74121
Jens Lütke https://linksunten.indymedia.org/de/node/75393
Björn Schubert: https://linksunten.indymedia.org/de/node/78163
Sebastian Sommer: https://linksunten.indymedia.org/de/node/79604