In der Nacht auf Freitag um 3 Uhr morgens stirbt ein 17 Jähriger Jugendlicher auf der Flucht vor der Polizei. Er war mit zwei anderen Menschen zu Fuss mit einem Handwagen, auf dem Holz geladen war, in Biel unterwegs, als sie einer Polizeistreife auffielen. Als der Wagen wendete, um die Personen einer Kontrolle zu unterziehen, flüchteten die drei über ein nahes Gleisfeld. Dabei wurde ein Jugendlicher von einem Zug erfasst und tödlich verletzt.
Wir kennen die Jugendlichen nicht. Aber es macht uns betroffen, wenn Menschen sterben, weil die Polizei das Gefühl hat, allmächtig zu sein und jede Person mit Kontrollen schikanieren darf. Oft arten solche Kontrollen aus, die Polizei kann sich alles erlauben, ohne Angst davor haben zu müssen, dafür belangt zu werden.
Oft enden solche Kontrollen auch tödlich. Die Liste von Menschen, die von Polizisten umgebracht worden sind, ist lang. Ob bei Kontrollen oder im Knast, die Bullen sind sich ihrer Unantastbarkeit sicher und benehmen sich dementsprechend.
Als Reaktion auf den Tod begaben sich gestern Samstag, in Zürich, ebenfalls um drei Uhr morgens, spontan Menschen auf die Strasse, um gegen die Repression und Bullenwillkür zu demonstrieren. Mit Transparent, mobilem Soundsystem zogen wir die Langstrasse hinunter zum nächsten Polizeiposten. Dieser wurde mit Farbeiern farblich umgestaltet. Daraufhin löste sich die Demo auf.
Diese Aktion soll den Bullen zeigen, dass wir Jugendlichen uns nicht einfach alles gefallen lassen. Wir hoffen, dass in anderen Städten die Menschen ebenfalls ihre Gleichgültigkeit durchbrechen und sich gegen Staatsterrorismus, Überwachungswahn und das kapitalistische Scheißsystem wehren.
Für einen heißen Sommer
Für die Anarchie
A.C.A.B.
Weitere Infos: http://ch.indymedia.org/de/
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Übersetztung Communique
HEUTE VERFOLGEN SIE UNS.
MORGEN WERDEN SIE AUF UNS SCHIESSEN.
Freitagnacht gegen drei Uhr morgens ist ein 17 Jähriger von einem Zug
überfahren und getötet worden, als er auf der Flucht vor der Polizei
war. Sein Verbrechen? Er und seine Freunde hatten einen Leiterwagen
voller Holz dabei, was aus der Sicht der Bullen verdächtig war. Die Jagd
auf die Jugendlichen ist üblich geworden; diesmal endete sie
dramatisch. Um die Jugend in Schach zu halten, hat der Staat ein ganzes
Arsenal an Reglementierungen und Werkzeugen entwickelt, welche jenen
des "Kampfs gegen den Terrorismus" würdig sind.
Wegweisungen, Versammlungsverbote, Knast für Minderjährige, Time out
Programme und Ausgehverbote für Minderjährige sind Beispiele dafür. Die
Jugend verbringt ihre Nächte damit, vor den Bullen zu flüchten.
Dass das Holz, welches der Jugendliche dabei hatte vielleicht
gestohlen war (was zu beweisen bleibt) ist nicht das Problem. Das
Problem ist, dass die Bullen zur Befriedigung des Sicherheitswahns den
Jugendlichen solange auf die Pelle rücken, bis sie ihren Tod riskieren.
Sei dies in den französischen Banlieues, in den Strassen Athens oder in
der Metro von Oakland, wir sind alle davon betroffen.
Heute verfolgen sie uns. Morgen werden sie auf uns schießen.
Wir alle sind Zyed Benna und Bouna Traoré.
Wir alle sind Alexis Grigropoulos
Wir alle sind Oscar Grant
Wir alle sind die Toten, umgebracht vom Staat.
Zeigen wir ihnen, dass wir nicht einfach im Stillen unsere Schwestern
und Brüder töten lassen.
Wir bedauern den Tod des Jugendlichen und besammeln uns morgen Sonntag
um 18.00 zur Mahnwache vor dem Bahnhof deiner Stadt.
No justice no peace!
Gebt die Info weiter. Solidarische Jugendliche