2. Pressemitteilung zur Demonstration: Deconstructing Green City

Recht auf Stadt

Wem gehört die Stadt? Gegen Verdrängung. Mieten stoppen. Eine Stadt für Alle. 29. 10. 2011 14h Bertoldsbrunnen Freiburg

Der Arbeitskreis Wohnraumpolitik des Netzwerks Recht auf Stadt ruft für den 29. Oktober 2011 zu einer Demonstration gegen die städtische Verdrängungspolitik und für eine Stadt für Alle auf.

 

Die Demonstration am Samstag wird um 14 Uhr mit einer Kundgebung am Bertoldsbrunnen starten. Die Redebeiträge werden internationale Wohnraumkämpfe, die Situation von Studierenden, die teilweise in Notunterkünften untergebracht sind und das Recht auf Stadt aus der Sicht von Erwerbslosen behandeln. Vom Bertoldsbrunnen werden wir über die Kaiser-Josephstraße in die Schiffstraße, rechts in die Merianstraße einbiegen um dann über Albertstraße und Katharinenstraße zum Friedrichring zurückzukehren. Im durchquerten Institutsviertel werden wir uns exemplarisch mit den Balkonen beschäftigen, die für Mieter_innen ohne das nötige Kleingeld nicht zugänglich sind und auf denen nur die sich Sonnen können, die sich auch eine schick renovierte Wohnung leisten können. „Wenn ich die Zäune die hier nun überall stehen sehe, bekomme ich das Kotzen. Früher haben hier Kinder zusammen Fußball gespielt, das scheint den Investoren Sauer und co. nicht gepasst zu haben“, erklärt Anwohnerin Hildegard Peters ein weiteres Ärgernis im Institutsviertel, das auch im Viertel westlich der Merzhauser Straße als Problem sichtbar ist. Vom Ring gehen wir durch die Unterführung in die Breisacher Str. und von dort über Kreuz- und Lehener Straße in die Echholzstraße, um schließlich über die Engelbergerstr. auf dem Stühlinger Kirchplatz zu enden. Auf der Strecke möchten wir uns u.a. der Situation einer weiteren Randgruppe der Stadt, den Flüchtlingen, widmen. Sie leben auch in Freiburg isoliert in den Flüchtlingslagern an den Rändern der Stadt; pro Person stehen ihnen in Baden-Württemberg nur 4,5qm zu.


Der AK Wohnraumpolitik kam in einer aktuellen Umfrage in verschiedenen sozial benachteiligten Stadtteilen Freiburgs zu dem Ergebnis, dass deren Bewohner_innen teilweise mehr als 60 % des Einkommens für die Miete ausgeben müssen. Freiburg liegt laut statistischen Landesamt auf dem letzten Platz in Baden-Württemberg bei der ungebundenen, also verbleibenden frei verfügbaren Kaufkraft. Das Thema der Demonstration betrifft also einen Großteil der Freiburger Bevölkerung. Wir rufen deshalb alle Bewohner_innen Freiburgs dazu auf, sich anzuschließen. „Die Demonstrationsroute ist öffentlich, das Problem brennt allen auf den Nägeln, ich erwarte, dass auch die Polizei uns am Samstag nicht in unserem Recht auf Stadt beschneidet,“ erklärt Ulrike Hauser aus dem AK Wohnraumpolitik abschließend.


Ausdrücklich möchten wir an dieser Stelle auch auf unsere Pressemitteilung vom 25. Oktober und den Aufruf zur Demonstration aufmerksam machen. Beide sind unter www.rechtaufstadt-freiburg.de zu finden.

AK Wohnraumpolitik des Netzwerkes Recht auf Stadt 

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