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Heute wurde das besetzte Haus (Topf Squat) in Erfurt geräumt. Die Räumung begann gegen 6.00 Uhr und endete gegen 10.00 Uhr. Die Polizei begann gegen 6.00 Uhr mit der Erstürmung des Hauses. Die gebauten Barrikaden wurden umfahren, eine Sitzblockade von etwa 30 friedlichen Menschen konnte die Polizei nicht daran hindern. Diese war mit mehr als 100 BeamteInnen vor Ort, u.a. 2 Hubschraubern, Wasserwerfer, Räumpanzer, SEK und Bullen aus Bayern anwesend. Sie schoss auch Tränengas in das Gebäude hinein. Dort befanden sich bis 9.30 noch mehrere Personen die sich im Haus und auf dem Dach angeschlossen haben, die aber um 9.30 hinausgetragen wurden.

Einzelpersonen und Gruppen aus Erfurt riefen zu Aktionen auf, eine Kundgebung ist in Erfurt angemeldet. In Weimar brannten bis in die späte Nacht immer wieder Müllcontainer.

In der Kommentarspalte eines Artikels auf de.indymedia werden die neuesten Infos gepostet. Hier tauchen hin und wieder auch Falschmeldungen auf.

Am Abend des 16. April fanden mehrere Solidemonstrationen und -aktionen statt. So demonstrierten in Erfurt rund 500 Menschen gegen die  gewaltsame Räumung. Es kam zu mehreren Verletzungen und Festnahmen. In Frankfurt wurde nach einer Spontandemo das neue Prestigeobjekt "My Zeil" von etwa 150 Linken gestürmt, es kam zu drei Ingewahrsamnahmen. In Göttingen wurden rund 60 Menschen nach einer kurzen Sponti eingekesselt, durchsucht und abgefilmt. In Berlin-Kreuzberg solidarisierten (1, 2, 3) sich rund 120 Menschen in einem Wanderkessel mit dem geräumten Squat in Erfurt. In Nürtingen und Düsseldorf zogen etwa 40 Linke durch die Innenstadt. Auch in Hamburg und Växjö solidarisierten sich die Menschen mit dem Erfurter Squat.

Auch in den nächsten Tagen werden in vielen Städten, wie z.B. Freiburg, Köln und Leipzig, Solidemonstrationen stattfinden.

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16.04.2009, 10:31 Uhr

Besetztes Haus in Erfurt geräumt

Erfurt (ddp-lth). Die Polizei hat am Donnerstag das besetzte Haus in Erfurt geräumt. Zu Ausschreitungen sei es nicht gekommen, sagte ein Sprecher. Hunderte Polizisten waren am frühen Morgen auf das ehemalige Gelände der Firma Topf und Söhne vorgerückt. Rund 30 Besetzer hätten eine Sitzblockade gebildet, diese sei aufgelöst worden. Bei der Durchsuchung des Areals seien keine weiteren Personen gefunden worden. Nach vier Stunden war der Einsatz beendet. Unterdessen wurde dem Sprecher zufolge auf dem Erfurter Anger friedlich gegen die Räumung demonstriert.

Die Firma Topf und Söhne hatte im Zweiten Weltkrieg Krematoriumsöfen für die NS-Vernichtungslager produziert. Die linksautonomen Hausbesetzer hatten rund acht Jahre in einem früheren Fabrikgebäude gewohnt. Das Landgericht Erfurt ordnete Anfang April die Räumung an. Ein Investor, dem das Areal heute gehört, will dort Wohngebäude, Einzelhandel und eine Erinnerungsstätte errichten.

Der Fall des besetzten Hauses hatte überregional für Schlagzeilen gesorgt, als vermutlich Sympathisanten Mitte Januar ein neben dem Erfurter Rathaus aufgestelltes Abbild der beliebten Figur Fernsehfigur «Bernd das Brot» zwei Wochen lang entführt hatten.