Köln: Demonstration wegen Räumung in Erfurt

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Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt!

Motto: Keine Zeit zum Trauern! Wut und Ärger auf die Straße tragen! Demonstration am Freitag den 17.04.2009 - 18:00 - Köln Rudolfplatz Was ist los in Erfurt?

Nachdem am 3. April von einer Richterin des Landgerichtes Erfurt ein Räumungstitel gegen vermeintliche Bewohner_Innen des Besetzten Hauses ausgesprochen war, wurde dass seit 8 Jahren besetzte Haus heute am 16.4. in den Morgenstunden von mehreren Einsatzhundertschaften, Sondereinsatzkommandos, Hubschraubern und schwerem Gerät geräumt. Dabei setzte die Cops auch Räumpanzer und Tränengas ein. 40 - 60 Besetzer_Innen die sich zum Teil im Haus einbetoniert hatten wurden von den Schergen unter Vorwurf des Landfriedens - und Hausfriedensbruch vorläufig festgenommen. Im Laufe des Nachmittags wurden mehrere Genoss_Innen dem Haftrichter vorgeführt. Bis jetzt ist unklar wie viele Aktivist_innen bei dem Überfall der Schergen verletzt wurden.

Auch in Köln sind wir wütend und werden es uns nicht nehmen lassen unsere Bedürfnisse zu artikulieren. Wir werden uns weiter kollektiv organisieren und uns die Räume nehmen, die wir brauchen!
Kommt Zahlreich und seid laut! Für Linke Freiräume statt kapitalistischer Verwertungslogik! Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt und Anderswo! Freilassung aller Gefangenen! Einstellung der Verfahren! Her mit den Häusern! Nie wieder Deutschland!

 

Technix:
EA ist ab 18:00 unter der Nummer 0221 / 932 72 52 erreichbar.

Route:

 

Auftaktkundgebung Rudolfplatz

Rudolfplatz auf den Habsburger Ring
Habsburgerring links auf die Pilgrimstraße
Pilgrimstraße geradeaus auf den Neumarkt
Neumarkt links auf die Apostelnstraße
Apostelnstraße links auf die Gertrudenstraße
Gertrudenstraße links auf die Ehrenstraße
Ehrenstraße rechts auf den Hohenzollering
Link auf die Venloer Str
Links in die Ludolf-Camphause-Str

 

Abschluss: Ludolf-Camphausen-Straße 36

Im Anschluss:
CAFE COMMUNISTE
Am Freitag, dem 17. April findet in der LC 36 (Endpunkt der Demonstration) zum ersten Mal das von der Gruppe Shutdown organisierte „Café Communiste“ statt. Hierbei soll die Möglichkeit gegeben werden bei netter Atmosphäre und Musik mit anderen Menschen zu quatschen oder zu diskutieren. Für (veganes) Essen und Getränke ist natürlich auch gesorgt. Zusätzlich wird es bei jedem Café immer einen interessanten Vortrag zu diversen Themen geben.

 

Ein bisschen Geschichte:
Das besetzte Haus in Erfurt ist ein Projekt welches sich auf dem Gelände der ehemaligen Firma Topf & Söhne befindet. Diese produzierte während der Zeit des Nationalsozialismus die Öfen für die Krematorien von Konzentrations - und Vernichtungslagern wie Buchenwald und Auschwitz. Außerdem wurden auch Be - und Entlüftungsanlagen für die Gaskammern hergestellt.

Am 12.4.2001 wurde ein Teil des Firmengeländes besetzt und wird seitdem für verschiedene Projekte genutzt. Dabei stellt die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Geländes und deren Bekanntmachung eine Konstante in der Geschichte des Projekts dar. Bestandteil dessen sind Veranstaltungen, der Rundgang übers Gelände, Infostände und Vorträge bzw. Workshops zur Geschichte der Firma Topf & Söhne. Doch auch andere Themen, wie aktuelles antifaschistisches Engagement, Aktionen oder Vorträge zur Kritik an Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Kapitalismus sind Anspruch und Realität des Projektes. Wir beteiligen uns an der Behinderung von Naziaufmärschen ebenso wie bspw. an der Aktion gegen die rassistische zur Schau Stellung von afrikanischen Menschen in einer Tierausstellung der ega oder an einer Gegeninitiative zu der nationalistischen "Du bist Deutschland" Kampagne.

Konzerte, Partys und andere kulturelle Veranstaltungen wie zum Beispiel Filmabende mit "Essen für alle" spielen in unserem Projekt ebenso eine wichtige Rolle und sind nicht wegzudenken. Neben der Möglichkeit für Soliveranstaltungen für politische Projekte und Kampagnen bieten die kulturellen Veranstaltungen Platz für Austausch und ein für alle erschwingliches sinnliches kulturelles Erleben, das heutzutage in unserer Gesellschaft meist nur für viel Geld zu haben ist. Dabei soll niemensch aufgrund seines knappen Geldbeutels oder anderer gesellschaftlicher Diskriminierungen ausgeschlossen werden. Auch Bandproberäume, ein Büro, Wohnräume, künstlerische Aktivitäten und ein Lesecafe sind Teil des Projektes, dass Wert auf Selbstverwaltung legt. Wir wollen uns unsere Räumlichkeiten, inhaltliche Ausrichtung und die Art des sozialen Zusammenlebens - und treffens nicht vorschreiben lassen, sondern nach unseren Bedürfnissen und denen unserer Mitmenschen selbst gestalten.

 

SO NICHT!
Deutschland abschalten
Für die Soziale Revolution